Was ist eine Candidose und wie können Sie sie effektiv behandeln?

Veröffentlicht am: März 04, 2024
Dr. med. Wolfgang Bachmann
Dr. med. Wolfgang Bachmann

Allgemeinmediziner

Leiden Sie manchmal unter den folgenden Beschwerden?

  • Erschöpfung
  • Heißhunger auf Süßes
  • Mundgeruch
  • weißer Belag auf der Zunge
  • Gehirnnebel
  • Störungen des Hormonhaushaltes
  • Gelenkschmerzen
  • reduzierte Libido
  • chronische Nasennebenhöhlenentzündung und Allergien
  • Verdauungsprobleme (Blähungen)
  • schwaches Immunsystem
  • Harnwegsinfektionen

Falls ja, leiden Sie womöglich unter einer Pilzinfektion namens Candidose. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Symptome und Ursachen einer Candidose sowie Möglichkeiten zur natürlichen Behandlung der Infektion im Rahmen einer Ernährungsumstellung.

Inhalt

Was ist eine Candidose?

Candida ist ein Pilz, der bei der Nährstoffaufnahme und -verdauung hilft, solange er nur im begrenzten Umfang im Körper vorhanden ist. Bei einer Überbesiedelung können typische Symptome auftreten. Im Verdauungstrakt sorgt ein unkontrollierter Candida-Ausbruch für Schäden an der Darmschleimhaut. In der Folge kann der Pilz in die Blutbahn eindringen. Auf die gleiche Weise gelangen Abbauprodukte von Toxinen bzw. Schadstoffen in die Blutbahn. In einem solchen Fall spricht man von einem Leaky-Gut-Syndrom.

Störungen des natürlichen pH-Werts im Körper können dazu führen, dass sich Candida ungehindert ausbreiten kann. Das führt zu systemischen Störungen und unangenehmen Symptomen. Viele nützliche Bakterien und ein gut funktionierendes Immunsystem sind unerlässlich, um diese hartnäckige Infektion zu bekämpfen.

Breitet sich Candida ungehindert im Körper aus, handelt es sich um eine Candida-Überbesiedelung. Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter: Das ist eine ernstzunehmende chronische Erkrankung. Neben den typischen Symptomen berichten Patienten, die erstmals an einer schweren Hefeinfektion leiden, dass Sie plötzlich empfindlich oder allergisch auf viele Lebensmittel reagieren und beispielsweise Milchprodukte, Eier, Mais und Gluten nicht mehr vertragen.

Eine Candidose (Kandidose)  kann ernsthafte Folgen haben. Seit einigen Jahren breitet sich eine gefährliche Candida-Art namens Candida auris in mehreren Ländern und vielen Gesundheitseinrichtungen in den USA aus und hat sich als gefährliche Gesundheitsbedrohung herausgestellt. Dieser Pilz – der sich oft durch Candida-Biofilme auf Oberflächen wie Kathetern und Geländern ausbreitet – hat sich als resistent gegenüber mehreren Medikamenten erwiesen, was zu schweren Krankheiten führt.

Candida albicans ist die häufigste Hefeinfektion im Mund, Darm und in der Scheide (vaginale/ genitale Candidose), die die Haut und andere Schleimhäute betreffen kann. Bei einem gesunden Immunsystem ist eine solche Hefeinfektion nur selten gefährlich. Bei einem geschwächten Immunsystem kann sich die Candida-Infektion jedoch in andere Körperregionen ausbreiten, beispielsweise auch im Blut und den Membranen rund um das Herz oder das Gehirn, was schwere Symptome hervorruft. Ärzte sprechen dann von einer invasiven Candidose.

Wie entsteht eine Candidose?

Eine Candida-Überbesiedelung kann viele Ursachen haben. Risikofaktoren sind u.a. eine zuckerreiche Ernährung, ein hoher Anteil raffinierter Kohlenhydrate sowie Alkohol. Von all diesen Produkten ernährt sich der Pilz. Zusätzlich kommen sechs weitere mögliche Ursachen in Betracht.

1. Breitbandantibiotika

Manchmal sind Antibiotika nötig, um eine hartnäckige Infektion im Körper zu bekämpfen, die durch schädliche Bakterien ausgelöst wird. Das Problem bei Antibiotika, vor allem bei einer Überdosierung, ist jedoch, dass

  • sich zum einen eine Antibiotikaresistenz einstellen kann und zum anderen,
  • dass nicht nur schädliche Bakterien abgetötet werden, sondern ebenso für den Körper nützliche.

Nützliche Bakterien sind in unserem Körper für die Verdauung zuständig und halten Candida in Schach. Nach einem langen Einnahmezyklus (oder mehreren innerhalb einer kurzen Zeit) schaffen Antibiotika optimale Wachstumsbedingungen für Candida.

Candidose durch Antibiotika und Antibabypille

2. Antibabypille

Im Gegensatz zu Antibiotika verursacht die Antibabypille nicht direkt eine Hefeinfektionen bzw. eine Überbesiedelung mit Candida. Allerdings kann die Pille eine Candida-Infektion begünstigen, wenn sich die Frau zuckerreich ernährt und gerade Antibiotika einnehmen musste.

Einige Frauen stellen zudem fest, dass die Pille Hefeinfektionen bei ihnen begünstigt – selbst lange Zeit, nachdem die eigentliche Infektion erfolgreich bekämpft wurde und sie dann wieder mit der Einnahme der Pille beginnen. Zu diesem Zeitpunkt fängt Candida an, in ihrem Körper zu wuchern.

3. Orale Kortikosteroide

Patienten, die ihr Asthma mit Kortikosteroiden über einen Inhalator behandeln, sehen sich einem größeren Risiko für eine Besiedelung von Candida im Mund ausgesetzt als andere Personengruppen. In der Folge breitet sich Candida von dort im gesamten Körper aus. Es ist unerlässlich, dass Sie sich nach jedem Gebrauch eines Inhalators mit Kortikosteroiden den Mund gründlich ausspülen. Behandeln Sie eine orale Candidose, indem Sie mit einer Mischung aus Kokosöl und ein bis zwei Tropfen Nelkenöl gurgeln.

4. Krebsbehandlungen

Nach Aussagen des Department of Clinical Research der Merck Research Laboratories kann sich Candida bei Krebspatienten ungehindert ausbreiten und zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko werden. In einer Studie erkrankten ein Drittel der Krebspatienten an einer invasiven Candidose. Durch Chemotherapie und Bestrahlung werden Krebszellen und Tumore effektiv zerstört, allerdings ebenso sämtliche nützlichen Bakterien, die Candida natürlich bekämpfen könnten.

5. Diabetes

Bei Diabetikern (Typ 1 und 2) ist der Zuckerspiegel im Mund und anderen Schleimhäuten grundsätzlich höher als bei gesunden Menschen. Candida ist eine Hefe-Art, und Hefe ernährt sich von Zucker. Da wundert es nicht, dass Diabetiker ein höheres Risiko für eine Überbesiedelung von Candida aufweisen.

6. Geschwächtes Immunsystem

Jeder mit einem geschwächten Immunsystem trägt ein höheres Risiko für eine Candidose. Dazu zählen vor allem Säuglinge, Kleinkinder, Senioren, HIV/ AIDS-Patienten und alle, die an entzündlichen oder Autoimmunerkrankungen leiden.

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9 Symptome einer Candidose

Eine Candida-Überbesiedelung ist für einen Arzt nicht leicht zu diagnostizieren. Mögliche Testverfahren umfassen Stuhlproben, Blutproben, ein Candida-DNA-Test, PCR-Tests des Stuhls und mikrobielle Untersuchungen auf organische Säuren. Eine Candidose löst im Körper ganz unterschiedliche Symptome aus, die von Patient zu Patient variieren. Im Folgenden besprechen wir neun typische Symptome, die bei einer Überbesiedelung bzw. einer Candidose auftreten können.

1. Chronische Müdigkeit

Falls Sie an Müdigkeit und Erschöpfung leiden, die Sie einfach nicht loswerden, ganz gleich wie lange Sie schlafen, leiden Sie vielleicht an einem chronischen Müdigkeitssyndrom. Diese Krankheit zeichnet sich durch eine anhaltende Müdigkeit über mehr als sechs Monate aus und geht oftmals mit weiteren Symptomen einer Candidose einher, u.a. Kopf- und Gelenkschmerzen, Gedächtnislücken, Konzentrationsschwierigkeiten und Halsschmerzen.

Chronische Müdigkeit tritt häufig bei Candidose-Patienten auf, obgleich eine Candida-Infektion nicht die einzige Ursache dafür ist. Viele Ärzte sind jedoch der Ansicht, dass sich dadurch das Risiko für ein chronisches Müdigkeitssyndrom erhöht.

chronische Müdigkeit und Gemütsstörungen durch Candidose

2. Gemütsstörungen

Ein Grund, warum eine Candidose so schwer zu diagnostizieren ist, besteht darin, dass viele der typischen Symptome auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Dazu zählen auch Gemütsstörungen. Bei einer Candida-Überbesiedelung leiden viele Betroffene unter:

  • starken Stimmungsschwankungen
  • Ängsten
  • Reizbarkeit
  • Depressionen
  • und sogar Panikattacken

3. Wiederkehrende Vaginal- und Harnwegsinfekte

Bei wiederkehrenden Harnwegs- oder Vaginalinfekten kann Candida die eigentliche Ursache sein. Candida zählt zu den Pilzen, die durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Sie und Ihr Partner können sich also immer wieder gegenseitig anstecken. Frauen können ihr Risiko senken, indem sie auf eng anliegende Unterwäsche und Strumpfhosen verzichten. Bei einer aktiven Infektion sollten Sie zudem nicht heiß baden.

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4. Mundfäule

Bei Mundfäule handelt es sich um eine Hefeinfektion, die von derselben Art Candida ausgelöst wird, die auch andere Schleimhäute und die Vagina befällt. Oftmals wird Mundfäule durch die Verwendung von oralen Kortikosteroiden ausgelöst. Unbehandelt können sich die Pilze im gesamten Körper ausbreiten und den Verdauungstrakt, die Lungen, Leber und die Herzklappen befallen.

Eine orale Candidose ist übertragbar:

  • Neugeborene können damit während der Geburt angesteckt werden;
  • Kinder können daran erkranken, wenn sie Spielzeuge mit anderen Kindern teilen;
  • Erwachsene können Candidose über den Speichel hin und her übertragen.

5. Nasennebenhöhlenentzündungen

Wie bei vielen anderen Candidose-Symptomen treten auch Nasennebenhöhlenentzündung häufig auf, sodass die eigentliche Ursache nur schwer auszumachen ist. Candida beeinträchtigt die Nebenhöhlen und kann zu einem andauernden Husten, einem sinubronchialen Syndrom, eine verstopfte Nase, saisonale Allergien und allgemeine Grippesymptome führen. Falls Sie ständig Probleme mit Ihren Nasennebenhöhlen haben, sollten Sie sich auf eine Candida-Infektion testen lassen.

6. Darmbeschwerden

Anhaltende Darmbeschwerden zählen zu den unangenehmeren Symptomen einer Candidose. Ständige Blähungen, Aufstoßen, Verstopfung oder Durchfall sowie Magenkrämpfe können durch einen Mangel nützlicher Bakterien im Verdauungstrakt hervorgerufen werden.

Breiten sich Hefepilze übermäßig im Darm aus, sind gesunde Bakterien machtlos und können die Infektion nicht mehr bekämpfen. Kommt die Darmflora aus dem Gleichgewicht, sprechen Ärzte von einer Dysbiose. Viele Patienten fühlen sich von einer großen Last befreit, sobald ihre Candidose erfolgreich behandelt wird und ihre chronischen Darmbeschwerden nachlassen.

7. Gehirnnebel

Zusammen mit Stimmungsschwankungen und chronischer Müdigkeit wird auch Gehirnnebel häufig als Symptom einer Candidose übersehen. Einer Überbesiedelung mit Candida kann Konzentrationsstörungen, schlechte Körperkoordination und Beeinträchtigungen der Gedächtnisleistung hervorrufen.

8. Pilzinfektionen an Haut und Nägel

Fuß- und Nagelpilz zählen zu den häufigsten Hefeinfektionen. Sie werden beide durch denselben Candida-Stamm verursacht. Anhaltenden Infektionen können ein Anzeichen einer systemischen Candidose sein.

9. Störungen des Hormonhaushaltes

Störungen des Hormonhaushaltes zählen zu den Symptomen einer Candidose wie auch zahlreicher anderer Krankheiten. Allerdings sollten Sie wissen, dass eine Infektion vorzeitig Wechseljahre, PMS, geringe Libido, Migräne, Endometriose, Wassereinlagerungen, Stimmungsschwankungen sowie die mangelnde Fähigkeit abzunehmen auslösen kann.

Im Zuge der Überbesiedelung mit Candida bilden sich zahlreiche Entzündungsherde im Körper. Dadurch können sich Hefepilze ungehindert und über den Verdauungstrakt hinaus ausbreiten. Eines der Nebenprodukte von Candida imitiert Östrogen und führt so zu schweren Störungen des Hormonhaushaltes.

Wie können Sie eine Candida-Infektion behandeln?

Behandlungsmöglichkeit 1: Befreien Sie Ihren Körper von Candida 

Mithilfe einer Reinigungsprozedur befreien Sie Ihren Körper von überschüssiger Candida. Sie spülen gewissermaßen Ihren Verdauungstrakt und sorgen dafür, dass sich nützliche Bakterien, die Candida bekämpfen, im Darm ansiedeln. Diese Bakterien sind in fermentiertem Gemüse und in Kefir enthalten.

Für diese Reinigungsprozedur stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: nur mit der Zufuhr von Flüssigkeiten oder eine sanftere Art mit speziellen Nahrungsmitteln. Natürlich können Sie beide Methode auch als ein Zwei-Stufen-Verfahren anwenden: Sie starten mit der ersten Option (Flüssigkeiten) und vollenden die Reinigung mit dem Verzehr nützlicher Lebensmittel. Damit legen Sie ferner den Grundstein für die spezielle Candida-Diät.

1. Option: Nur mit Flüssigkeiten (Dauer: 1 bis 2 Tage)

Setzen Sie eine Gemüsebrühe aus Bio-Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Grünkohl, Meersalz und Wasser an. Lassen Sie sie köcheln und seihen Sie sie anschließend. Lassen Sie die reine Brühe abkühlen.

Während des Tages trinken Sie die warme Brühe in kleinen Schlucken. Um freigesetzte Toxine aus dem Körper zu schwemmen, ist es unerlässlich, dass Sie viel trinken. Dieses Verfahren stellt keine Langzeitreinigung dar. Dafür können Sie es je nach Bedarf alle paar Wochen wiederholen. Oder Sie nutzen es als erste Phase eines Zwei-Stufen-Verfahrens zur Vorbereitung Ihres Körpers.

2. Option: Gedämpftes Gemüse (Dauer: 3 bis 5 Tage)

Streichen Sie für drei bis fünf Tage Getreideprodukte, Zucker, Obst, stärkehaltige Gemüse und Alkohol von Ihrem Speiseplan. Dies ist eine wirkungsvolle Strategie, die Candida-Überbesiedelung zu stoppen.

Essen Sie stattdessen frisches, gedämpften Bio-Gemüse. In dieser Phase ist es unerlässlich, dass Sie auf sämtliche stärkehaltigen Gemüsesorten verzichten. Dazu gehören Karotten, Rettich, Rüben, Süßkartoffeln und Kartoffeln. Diese führen im Körper zu einem Anstieg des Zuckerspiegels. Sie erinnern sich: Candida ernährt sich von Zucker.

Trinken Sie reichlich Wasser, mindestens zwei Liter täglich. Nur so können Sie Candida und deren Nebenprodukte aus Ihrem Körper schwemmen. Während dieser Zeit dürfen Sie maximal einmal täglich einen Salat aus grünem Blattgemüse (z.B. Römersalat) oder bittere Sorten (z.B. Mangold) zusammen mit einem Spritzer Kokosöl und Apfelessig (oder Zitronensaft) zu sich nehmen.

Bio Gemüse bei Candidose

Behandlungsmöglichkeit 2: Die Candida-Diät

Diese Ernährungsform zielt auf folgendes ab:

  • eine Umgebung zu schaffen, in der sich der Candida-Hefepilz nicht wohl fühlt
  • und den Pilz tatsächlich aus dem Körper zu vertreiben.

Die Diät eignet sich wunderbar im Anschluss an die eben beschriebene Reinigungsprozedur.

1. Der erste Schritt besteht darin, dass Sie Ihr Immunsystem stärken, indem Sie auf Zucker, Alkohol und raffinierte Kohlenhydrate verzichten. Diese Lebensmittel fördern nämlich das Wachstum von Candida in Ihrem Körper.

2. Als zweites ersetzen Sie diese Lebensmittel durch Bio-Gemüse wie

  • Karotten
  • Süßkartoffeln
  • Spinat
  • Grünkohl
  • Spargel

Gemäß Erkenntnissen der traditionellen chinesischen Medizin unterstützt warmes stärkehaltiges Gemüse die Milz bei der Beseitigung von Candida aus dem Körper. Während der Reinigungsphase sollten Sie auf diese Gemüsesorten verzichten.

Im Rahmen der Candida-Diät tragen warme Herbstgemüsesorte jedoch zur Nährstoffversorgung der Milz bei. Dazu gehören Süßkartoffeln, Yamswurzel, Erbsen, Mungbohne, Linsen, Kidneybohnen, Adzukibohne, Möhren, Rüben, Mais, Butternusskürbis, Spaghettikürbis, Eichelkürbis, Zucchini, gelbe Zucchini, Steckrübe und Kürbis. Dieses Gemüse sollte den Großteil Ihrer täglichen Kohlenhydrate ausmachen und außerdem Ihren Heißhunger auf Süßes stillen.

Wie sieht es mit Getreideprodukten aus?

Einige Getreidearten wie Quinoa, Gerste, Teff, Sorghum und Amaranth sowie stärkehaltiger Mais tragen dazu bei, dass ein übermäßig feuchter Darm trocknen kann. Eine Portion pro Tag (nicht mehr!) sind deshalb erlaubt.

Die gleiche gilt für kalte Speisen.

Auch davon sollten Sie nur eine Portion pro Tag konsumieren. Haben Sie also bereits einen darmfreundlichen Smoothie getrunken, essen Sie an dem Tag keinen Salat mehr. Ihr von Candida überbesiedelter Darm heilt am besten mit warmen, nährstoffreichen Lebensmitteln.

Beobachten Sie dabei genau, wie Sie sich nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel fühlen. Manche Menschen leiden beispielsweise unter Magenbeschwerden, nachdem sie stärkehaltige Produkte zu sich genommen haben. In diesen Fall sollten Sie stärkehaltiges Gemüse wie Mais, Erbsen, Pastinaken, Kartoffeln, Kürbis, Squash, Zucchini und Süßkartoffeln vollständig meiden. Essen Sie stattdessen nicht stärkehaltiges Gemüse – meistens die blühenden Teile der Pflanze – wie Salat, Spargel, Brokkoli, Blumenkohl, Gurke, Spinat, Pilze, Zwiebeln, Paprika und Tomaten.

Begrenzen Sie außerdem Ihren Obstkonsum sowie den Verzehr natürlicher Süßstoffe wie Ahornsirup oder Honig.

3. Der dritte Schritt: Setzen Sie kultivierte Milchprodukte auf Ihren Speiseplan, vorzugsweise Kefir aus Ziegenmilch. Gesunde probiotische Lebensmittel helfen nämlich Candida in Ihrem Körper effektiv abzutöten. Probiotika wie Kimchi und Sauerkraut sind ebenso gut geeignet wie ungesüßter Preiselbeersaft. Sie sorgen für ein saures Milieu, in dem sich Candida nicht wohlfühlt.

Fermentiertes Gemüse enthält eine Mikroflora, die zum Schutz des Darms beiträgt. Der regelmäßige Verzehr von fermentierten Lebensmitteln stärkt das Immunsystem und schafft im Körper weniger optimale Bedingungen für Candida. Beginnen Sie mit einer kleinen Portion Sauerkraut, Kimchi oder anderem fermentierten Gemüse pro Tag als Teil Ihrer neuen Ernährungsweise, mit der Sie Ihren Körper in ein gesundes Gleichgewicht bringen wollen.

Die Candida-Diät trägt dazu bei, Sie mit nützlichen Bakterien zu versorgen. Ferner wird Ihr Appetit reguliert und das Verlangen nach raffinierten Kohlenhydraten und Zucker reduziert.

Behandlungsmöglichkeit 3: Nahrungsergänzungsmittel, ätherische Öle und Kokosöl

Forschungen belegen, dass Candida albicans, der Stamm von Candida, der zu einer systemischen Candida-Überbesiedelung führt, oft sowohl gegen Fluconazol als auch gegen Itraconazol resistent ist, die bei Candidose am häufigsten verschriebenen Antimykotika.

1. Kokosöl

Kokosöl kann Candida aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften effektiv bekämpfen. Die Kombination aus Laurinsäure und Caprylsäure, die im Kokosöl enthalten ist, tötet schädliche Candida ab. Dies geschieht sowohl bei Einnahme des Öls als auch bei dessen äußeren Anwendung.

2. Mariendistel

Mariendistelpräparate helfen, Ihre Leber von verschreibungspflichtigen Medikamenten (Steroide, Geburtenkontrolle, Antibiotika und anderen), Umweltschadstoffen, Schwermetallen und den Resten von Chemotherapie und Bestrahlung zu reinigen. Wie bereits erwähnt, können einige verschreibungspflichtige Medikamente und Krebsbehandlungen zu einer Candida-Überbesiedelung führen. Ergänzend zur Candida-Diät kann Mariendistel Ihrem Körper helfen, sich zu erholen und eine Umgebung zu schaffen, in der Candida nicht länger gedeihen kann.

3. Vitamin C

Vitamin C unterstützt die Nebennieren und trägt zu einer Wiederherstellung des Immunsystems bei. Nehmen Sie 1000 mg Vitamin C zwei- bis dreimal täglich, also insgesamt 2000 bis 3000 mg.

4. Ätherische Öle

Nelkenöl, Oregano-Öl und Myrrhe-Öl tragen zur Tötung verschiedener Parasiten und Pilze bei, darunter auch Candida. Lavendelöl hemmt das Wachstum von Candida und ist auch wirksam, um ein Ausbreiten der Infektion zu verhindern.

Mischen Sie beispielsweise im Laufe Ihrer Körperreinigungsprozedur ein paar Tropfen Nelken- oder Lavendelöl mit Kokosöl. Auf diese Weise können Sie schädlichen Candidapilzen den Garaus machen. Es handelt sich bei diesen ätherischen Ölen um wirkungsvolle Substanzen, die Sie innerlich maximal zehn Tage anwenden sollten.

Bei einer oralen Candidose mischen Sie drei Tropfen Nelkenöl mit einem Esslöffel Kokosöl. Spülen Sie sich mit der Mischung 20 Minuten den Mund aus.

Verabreichen Sie Kindern unter zwei Jahren kein Nelkenöl (innere Anwendung). Falls Sie schwanger sind oder stillen, sprechen Sie vorab mit Ihrem Arzt, ob Sie Nelkenöl innerlich anwenden dürfen.

Symptome bei Rückgang der Candidose

Die schnelle Abtötung der Candida erzeugt im Körper eine Stoffwechselreaktion, bei der mehr als 70 verschiedene Toxine freigesetzt werden. Diese Reinigungsprozedur geht nicht spurlos an Ihnen vorbei und kann die folgenden Symptome hervorrufen:

  • Beeinträchtigungen der Gehirnfunktionen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Verdauungsbeschwerden, einschließlich Blähungen, Verstopfungen und Übelkeit
  • Schweißausbrüche und Fieber
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Hautreaktionen (nicht nur im Gesicht)
  • typische Grippesymptome

Wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken, bedeutet das, dass die Infektion zurückgeht – ein Grund zum Feiern! Normalerweise gehen diese Beschwerden nach sieben bis zehn Tagen zurück. Je mehr sich Ihr Körper von Candida befreit, desto energiegeladender und konzentrierter werden Sie sich fühlen (normalerweise innerhalb weniger Wochen). Auch alle übrigen Symptome werden zurückgehen.

Nach der Reinigung Ihres Körpers und der Umstellung Ihrer Ernährung sollten Sie weiterhin protein- und ballaststoffreiche Lebensmittel zu sich nehmen. Begrenzen Sie außerdem die Zufuhr an Getreide, Obst, Zucker und stärkehaltigen Gemüsesorten, beispielsweise Kartoffeln. Stattdessen sollten Sie regelmäßig fermentiertes Gemüse und Kefir essen. Damit halten Sie Ihren Körper im Gleichgewicht und geben einer erneuten Überbesiedelung von Candida keine Chance. Vorbeugen ist besser als Heilen.

 

Quellen (in englischer Sprache): 

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