Mittagstief: Die Müdigkeit am Mittag

Veröffentlicht am: Juni 12, 2024

Wer kennt es nicht – es ist 13:30 Uhr und Sie kommen aus Ihrer wohlverdienten Mittagspause zurück. Doch anstatt nur so vor Energie zu strotzen, verfallen Sie in das bekannte Mittagstief. 

Doch wie wird diese Müdigkeit nach dem Essen ausgelöst und mit welchen Tipps können Sie sie überwinden? Lesen Sie unseren Ratgeber, um mehr darüber zu erfahren.

Wie entsteht ein Mittagstief? 

Das Mittagstief (Postprandiale Somnolenz) ist umgangssprachlich auch oft als Schnitzel- oder Suppenkoma bekannt. 

Darunter versteht man die typische Müdigkeit und Energielosigkeit die gegen 14:00 Uhr seinen Höhepunkt erreicht. In dieser Zeit fällt es uns besonders schwer, konzentriert und leistungsfähig zu arbeiten.

Jeder von uns hat seine ganz persönliche und natürliche Leistungskurve, die sich über den Tag unterschiedlich verhält und schwankt – Höhen und Tiefen können sich dabei stark abwechseln.

➤ Auch wenn der Biorhythmus unterschiedlich ist, so erleben doch die meisten ein allgemeines Tief am Nachmittag. 

Das liegt daran, dass die in der Mittagspause aufgenommene Nahrung verdaut werden muss, was wiederum Energie verbraucht. Nach dem Mittagessen, ist unser Körper damit beschäftigt die Nahrung in unserem Magen zu verdauen und die darin enthaltenen Nährstoffe aufzunehmen. Der Magen-Darm-Trakt wird dabei stärker durchblutet, wodurch weniger sauerstoffreiches Blut für unser Gehirn zur Verfügung steht. 

Die Folge: Wir fühlen uns schlapp und unsere Konzentration schwindet.

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Was kann man gegen ein Mittagstief machen? 

Gegen die Müdigkeit nach dem Mittagsessen können unterschiedliche Dinge unternommen werden und dabei helfen, die abfallende Leistungskurve möglichst abzuflachen. 

1. Nehmen Sie gesunde Nahrungsmittel zu sich. 

Umso schwerer und fettiger das Essen, umso mehr Energie wird benötigt, um die Nahrung zu verdauen und umso mehr Zeit wird dafür benötigt. Deshalb sollten auf Schnitzel, Pommes und Co. besser verzichtet werden. Stattdessen ist es ratsam eine ausgewogene, gesunde Mahlzeit zu sich zu nehmen und Makronährstoffe, sprich langkettige Kohlenhydrate, Proteine und gesunde Fette zu sich zu nehmen. 

2. Vergessen Sie nicht zu trinken! 

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist enorm wichtig für die Gesundheit unseres Körpers. Unsere Körperfunktionen benötigen einen regelmäßigen Flüssigkeitsnachschub – trinken Sie nicht genug, werden die nicht lebensnotwendigen Funktionen heruntergefahren und unsere Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit leidet darunter. 

Greifen Sie deshalb auf reichlich stilles Wasser zurück.

Und Vorsicht! Das im Kaffee enthaltene Koffein scheint als eine gute Lösung, um das Mittagstief zu bekämpfen – aber sorgt für steile Leistungsspitzen, die leider nicht lange andauern

3. Greifen Sie auf natürliche Wachmacher zurück. 

Natürlich finden sich auch in der Natur passende Hilfsmittel, die Ihnen zu neuer Energie verhelfen können und konzentrationsfördernde Wirkungen haben. Diese Nahrungsergänzungsmittel eignen sich durchaus auch als guten Ersatz für Kaffee.  

  • Ashwagandha

Ashwagandha (Schlafbeere) ist eine Heilpflanze und vor allem aus der ayurvedischen Medizin bekannt. Die Schlafbeere gehört zu den Adaptogenen. So werden all jene Pflanzen bezeichnet, die den Hormonhaushalt auf natürliche Weise ausgleichen und dadurch die Stressreaktionen des Körpers positiv beeinflussen und neue Energie verleihen. So kann auch Ashwagandha eingenommen werden, um das Mittagstief zu besiegen.

  • Maca Wurzel 

Die Maca Wurzel hat unterschiedliche gesundheitliche Vorteile und ist ebenfalls ein Adaptogen. Die in der Wurzel enthaltenen Fettsäuren unterstützen die Hirnfunktionen und somit die analytischen Fähigkeiten, kognitive Leistungsfähigkeit und das rationale Denken. Das Pulver wirkt daher Leistungs- und Energie fördernd, was darauf zurückzuführen ist, dass die Wurzel unseren Blutzuckerspiegel stabilisiert. 

  • Ginkgo Biloba

Ginkgo Biloba verbessert die Durchblutung und damit auch die Sauerstoffversorgung im Gehirn. Dadurch kann das Gehirn wieder besser seinen komplizierten Funktionen nachgehen und die Konzentration nimmt wieder zu. Forscher fanden heraus, dass die Gedächtnisleistung sowie die Konzentration des Gehirns durch eine Einnahme des Präparats zunimmt und die Nervenzellen sich wieder besser vernetzten. 

  • Rhodiola  Rosea

Ist ein wirkungsvolles Adaptogen, welches bei Stress und Müdigkeit Abhilfe schafft. Eine 2009 durchgeführte schwedischen Studie zeigte, dass eine wiederholte Einnahme von Rhodiola Rosea einen Anti-Müdigkeitseffekt hatte. Zudem wurde die mentale Leistungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit verbessert. 

4. Bewegen Sie sich an der frischen Luft. 

Um die Konzentrationsfähigkeit zu fördern, ist es wichtig, genügend Sauerstoff  zu haben. Deshalb ist es gut, nach dem Mittagsessen eine kleine Runde an der frischen Luft zu drehen. Dadurch kann der Sauerstofftank wieder besser aufgefüllt werden und die Konzentration nimmt wieder zu. 

Zusätzlich hilft die Bewegung dabei, die Blutzirkulation und dadurch die Durchblutung anzuregen. Nun können Sie tief durchatmen und so Ihr Verdauungssystem, aber vor allem auch Ihr Gehirn wieder mit mehr Sauerstoff versorgen.  

Falls Sie nicht nach draußen gehen wollen, versuchen Sie es doch mit einem ordentlichen Sauerstoffaustausch durch Stoßlüften und mit ein paar Dehnungsübungen. 

5. Versuchen Sie doch mal einen Powernap. 

Studien haben gezeigt, dass sogenannte Powernaps wirkungsvolle Nickerchen sind, welche die Leistungsfähigkeit bis zu 35 % steigern können. Es ist dabei jedoch wichtig, gewisse Dinge zu beachten. Zum einen sollte das Mittagsschläfchen nur ungefähr 20 Minuten lang dauern. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Tiefschlafphase ist noch nicht eingeleitet und das Erwachen fällt demnach leichter. 

Bei einer längeren Schlafzeit (ab ungefähr 30 Minuten) kann das Aufwachen sehr schwerfallen und Sie müssen mit einer Schlaftrunkenheit von bis zu einer Stunde rechnen. Dadurch wird der positive Effekt des Powernaps wieder zunichtegemacht. Der Powernap wirkt deshalb so leistungsfördernd, da eine Ruhepause im Körper eintritt. Dadurch kann sich der Körper passiv erholen. 

Verhelfen Sie Ihrem Gehirn zu neuer Energie, indem Sie einen unserer fünf Tipps bei Ihrem nächsten Mittagstief ausprobieren.

 

Quellen (in englischer Sprache): 

Gonzales, G. F., Gonzales, C., & Gonzales-Castañeda, C. (2009). Lepidium meyenii (Maca): a plant from the highlands of Peru--from tradition to science. Forschende Komplementarmedizin (2006), 16(6), 373–380.doi:10.1159/000264618 

Milner, C. E., & Cote, K. A. (2009). Benefits of napping in healthy adults: impact of nap length, time of day, age, and experience with napping. Journal of sleep research, 18(2), 272–281.doi:10.1111/j.1365-2869.2008.00718.x

Olsson E. M., Von Schéele B. & Panossian A. G. (2009, February). A randomised, double-blind, placebo-controlled, parallel-group study of the standardised extract shr-5 of the roots of Rhodiola rosea in the treatment of subjects with stress-related fatigue.  Planta Med, 75(2):105-12, doi: 10.1055/s-0028-1088346

Singh, N., Bhalla, M., de Jager, P. & Gilca, M. (2011). An overview on ashwagandha: a Rasayana (rejuvenator) of Ayurveda. African Journal of Traditional, Complementary, and Alternative Medicines: AJTCAM, 8(5 Suppl):208-13, doi: 10.4314/ajtcam.v8i5S.9

Wesnes, K. A., Ward, T., McGinty, A., & Petrini, O. (2000). The memory enhancing effects of a Ginkgo biloba/Panax ginseng combination in healthy middle-aged volunteers. Psychopharmacology, 152(4), 353–361.doi:10.1007/s002130000533