Ist Zucker schlecht für den Darm?

Veröffentlicht am: Juli 24, 2024

Essen Sie gerne Süßigkeiten? Ein Stück Schokolade hier, ein Keks da, die Versuchung ist immer groß. Aber jetzt nach Weihnachten – der Zeit des Schlemmens – versuchen Sie weniger davon zu essen und gehen diesem Verlangen nur mehr beispielsweise am Wochenende nach? Das wird schon nicht so schlimm sein, oder?

Leider falsch gedacht!

Beginnen wir mit einer kurzen Frage:

Was glauben Sie, wie lange es dauert, bis sich Zucker schädlich auf Ihre Darmflora auswirkt? 

  • 2 Tage
  • 7 Tage
  • 30 Tage

Wenn Sie denken, dass es mehrere Tage bis Wochen braucht, bis sich Zucker negativ auf Ihre Gesundheit auswirkt, liegen Sie falsch. Bereits nach 2 Tagen (!) schadet Zucker dem Darm und all seinen nützlichen Darmbewohnern. Auch wenn Sie nur am Wochenende Süßes essen, bringt das Ihre Darmflora bereits völlig aus dem Konzept. Das konnte nun eine neue Studie herausfinden, die 2019 im Fachjournal Scientific Reports veröffentlicht wurde. 

➤ Im Durchschnitt konsumiert jeder von uns 100 g Zucker täglich!

Das überraschende Ergebnis der Studie

In der Studie wollten die Forscher herausfinden, wie lange es wirklich dauert, bis sich eine Änderung der Ernährung – in diesem Fall mit Zucker – auf die Gesundheit auswirkt. Die Ergebnisse waren selbst für die Wissenschaftler überraschend. 

In einer Tierstudie fanden die Forscher der University of Alberta heraus, dass jene Mäuse, die eine zuckerreiche Ernährung erhielten, im Vergleich zu den Mäusen, die normal gefüttert wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Darmentzündungen sowie schwerere Symptome aufwiesen – und das schon nach 2 Tagen! Bei den mit Zucker gefütterten Tieren konnten zudem größere Schäden am Darmgewebe beobachtet werden und auch die Immunantwort war fehlerhaft.

Laut der Expertin Karen Madsen, spiegle diese Studie wider, was viele Patienten mit der entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa schon lange berichten. Bereits kleine Veränderungen in der Ernährung können die Symptome erneut aufflammen lassen.

Der gemeinsame Nenner einer zuckerreichen Ernährung und einer Darmerkrankung? 

Die Darmbakterien haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Ernähren wir uns beispielsweise mit ballaststoffreichen Lebensmitteln, dienen diese als Treibstoff für die guten Darmbakterien. Diese sind maßgeblich dafür verantwortlich, wie gut unser Immunsystem reagiert.

Konsumieren wir aber stattdessen viele zuckerreiche Lebensmittel, werden die schlechten Bakterien genährt. Diese stehen mit Entzündungen und einer gestörten Immunantwort in Verbindung.

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 Das große Problem…

Eine zuckerreiche Ernährung mit gleichzeitig wenigen Fettsäuren kann den Experten zufolge zu einem Anstieg der Darmdurchlässigkeit führen, was unsere gesamte Gesundheit durcheinander bringen kann. Die Bakterien können womöglich vom Darm in den restlichen Körper wandern und dort Krankheiten vorantreiben. Es gibt Beweise, dass ein Zusammenhang zwischen den Bakterien im Darm und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson besteht.

Zudem schwächt Zucker das Immunsystem, was die innere Abwehr zusätzlich beeinträchtigt. Krankheiten haben ein leichteres Spiel.

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Was tun, um die Darmbakterien zu retten?

Omega 3

In der Studie konnte beobachtet werden, dass die Symptome mithilfe von kurzkettigen Fettsäuren reduziert werden konnten. 

Aber auch andere Studien belegen, dass sich Omega 3 Fettsäuren positiv auf entzündliche Darmerkrankungen auswirken, wie etwa eine Studie aus 2013 zeigt. In der Studie konnte beobachtet werden, dass sich bei jenen Probandinnen, die Omega 3 einnahmen, ein geringeres Risiko für Colitis ulcerosa entwickelte. Eine weitere Erkenntnis war, dass Transfettsäuren (schlechte Fette) womöglich das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen erhöhen. Wichtig ist also die Einnahme der richtigen Fettsäuren. 

Ballaststoffe

Eine prospektive Studie, ebenfalls aus 2013, konnte nachweisen, dass eine Langzeiteinnahme von Ballaststoffen das Risiko für die Entwicklung von Morbus Crohn verringerte. Ballaststoffe dienen den nützlichen Darmbakterien als Nahrung. 

Pro- und Präbiotika

Die nützlichen Mikroorganismen wirken sich positiv auf Verdauung und vor allem auf unsere Darmflora aus. Sie wandeln beispielsweise Ballaststoffe in kurzkettige Fettsäuren um, helfen dabei, Vitamine besser aufzunehmen und unterstützen unser Immunsystem. 

Kombination aus Pro- und Präbiotika  sorgt dafür, dass die Darmflora in Takt gebracht wird, indem sie die nützlichen Darmbakterien bereitstellen und auch deren Kraftstoff – die Ballaststoffe.

Fazit:

Bereits ein kurzzeitig erhöhter Zuckerkonsum von nur 2 Tagen schädigt unsere Darmflora und ebnet so den Weg für entzündliche Darmerkrankungen. Aber nicht nur das, auch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson stehen damit im Zusammenhang. Also nützen Sie das neue Jahr und verzichten Sie ab sofort auf Zucker. Nehmen Sie beispielsweise an unserer Zucker-Challenge teil und spüren Sie den Unterschied!

 

Quellen (in englischer Sprache):

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