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Wussten Sie, dass Bakterien zu Ihrer Gesundheit beitragen können? Es kommt immer auf die Art von Bakterien an. In diesem Zusammenhang sprechen wir von den Vorteilen von Probiotika. Probiotika zählen zu den am besten erforschten Möglichkeiten zur Förderung eines gesunden Darms. Seit Jahren beobachten Wissenschaftler und Ärzte die vielen Vorteile von Probiotika – nicht nur für das Verdauungssystem, sondern für den gesamten Körper.
Probiotika in verschiedenen Formen Ansehen
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Als Probiotika werden Bakterien bezeichnet, die den Verdauungstrakt des Körpers auskleiden und den Körper bei der Aufnahme von Nährstoffen unterstützen und Infektionen bekämpfen. Unser Körper verfügt ungefähr über dieselbe Anzahl an Bakterien im Darm wie Zellen im übrigen Körper. Aus diesem Grund überrascht es nicht, dass unser Darm so wichtig für unsere Gesundheit ist.
Das National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH; Nationales Zentrum für komplementäre und integrative Gesundheit) bezeichnet Probiotika als „lebende Mikroorganismen (zumeist Bakterien), die nützlichen Mikroorganismen im menschlichen Darm sehr ähnlich sind.“ Außerdem stellt das NCCIH klar, dass probiotische Bakterien sehr förderlich für zahlreiche Körperfunktionen sind – ungeachtet der Tatsache, dass wir hinter Bakterien oft schädliche „Keime“ vermuten.
Unsere Haut und unser Verdauungstrakt beherbergen ungefähr 2000 verschiedene Bakterienstämme. Wissenschaftler konnten zeigen, dass Probiotika das Immunsystem wirksam unterstützen, Entzündungen senken, eine gesunde Verdauung fördern und außerdem für eine wunderschöne Haut sorgen – vor allem wenn sie mit Präbiotika kombiniert werden.
Nützliche Darmbakterien sind außerdem verantwortlich für:
Probiotika befinden sich ab dem Zeitpunkt unserer Geburt im Körper. Im Geburtskanal ist ein Baby zum ersten Mal den Bakterien seiner Mutter ausgesetzt. Dadurch wird im Verdauungstrakt des Babys eine Kettenreaktion ausgelöst, sodass das Baby selbst gute Bakterien produziert.
Früher haben die Menschen jede Menge Probiotika mit der Nahrung aufgenommen. Die Lebensmittel wurden in nährstoffreicher Erde angebaut und die Menschen fermentierten ihre Lebensmittel, um sie frisch zu halten. Vor mehr als einem Jahrhundert stellte der russische Nobelpreisträger Ilja Iljitsch Metschnikow die These auf, dass „die Gesundheit gefördert und Senilität hinausgezögert werden können, indem die Darmflora mit darmfreundlichen Bakterien aus Joghurt beeinflusst wird.“ Metschnikow war mit seiner Meinung über den Nutzen von Probiotika seiner Zeit voraus. Er war sich aber auch bewusst, dass die meisten Menschen regelmäßigen Zugang zu probiotischen Lebensmittel hatten.
Heutzutage – aufgrund von Kühlketten und landwirtschaftlicher Produktionsverfahren – verfügen die meisten Lebensmittel über wenige bis gar keine Probiotika. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall: viele Lebensmittel enthalten Antibiotika, die gute Bakterien im Körper abtöten.
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Der wichtigste Grund, der zugleich häufig übersehen wird, besteht darin, dass unser Verdauungstrakt für unsere Gesundheit ganz besonders wichtig ist. Zwischen 70 und 80 Prozent unseres gesamten Immunsystems befindet sich in unserem Verdauungstrakt. Das ist ein beeindruckender Prozentsatz.
Der Verdauungstrakt ist jedoch nicht nur für das Immunsystem wichtig, er ist auch der zweitgrößte Teil unseres Nervensystems. Das sogenannte enterische Nervensystem befindet sich im Darm. Manchmal wird es auch als zweites Gehirn bezeichnet. Im Darm werden 95 Prozent des gesamten Serotonins gebildet. Das Organ hat einen bedeutenden Einfluss auf unsere Hirnfunktionen und unsere Stimmung.
Viele Gesundheitsbeschwerden wie Störungen der Schilddrüse, chronische Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Schuppenflechte und Autismus stehen mit dem Darm in Verbindung. Doch allzu häufig wird bei der Behandlung dieser Beschwerden nicht der Darm adressiert.
Wenn nun diese und viele andere Beschwerden mit dem Darm in Verbindung stehen, was bedarf es alles, um das Verdauungssystem des Körpers gesund zu erhalten?
Heutzutage leiden sehr viele Menschen an Erkrankungen des Verdauungstraktes und kosten das Gesundheitssystem jährlich viel Geld. Die Auswirkungen sind gravierend. Unser Verdauungstrakt beeinflusst jedes physiologische System in unserem Körper.
Inwiefern ist dieses System so komplex? Nun, zunächst einmal enthält das menschliche Mikrobiom 360 x mehr proteinkodierende Gene als menschliche Gene selbst.
Jeden Tag sind wir Toxinen und entzündungsverursachenden Molekülen aus der Nahrung und der Umwelt ausgesetzt, die die Verdauung beeinträchtigen. Zuallererst ist dabei das Leaky-Gut-Syndrom zu nennen, das auch als gastrointestinale Hyperpermeabilität bezeichnet wird. Bei einem Leaky-Gut-Syndrom sind die sogenannten Tight Junctions (TJs), die die krankheitserregenden Substanzen daran hindern sollen, das Verdauungssystem zu verlassen, beeinträchtigt, sodass viele Substanzen ungehindert in den Blutkreislauf gelangen, die dort nichts zu suchen haben.
Dieser Prozess ist eng mit Entzündungen verbunden, die die Ursache für die meisten Krankheiten, Autoimmunerkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen, Schilddrüsenfehlfunktionen, Nährstoffmängel und mentale Probleme (einschließlich Depressionen und Autismus) sind.
Das Geheimnis für eine gesunde Verdauung besteht darin, eine Balance zwischen guten und die schlechten Bakterien im Darm herzustellen.
Zu einer gesunden Lebensweise gehört der tägliche Verzehr probiotischer Lebensmittel und Nahrungsergänzungen, die zu dieser Balance beitragen.
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Verschiedene Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten können die Qualität unserer Darmbakterien beeinträchtigen. Selbst wenn Sie täglich Probiotika einnehmen, können die unten aufgeführten Probiotika-Killer dazu führen, dass Ihr Körper nicht von sämtlichen Vorteilen profitieren kann.
Alle Bakterien im Mikrobiom sind Teil eines komplexen Systems, das von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Je mehr Faktoren Sie bedenken und anpassen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Darmflora vielfältig und gesund ist.
Zu den schädlichsten Probiotika-Killern gehören:
Wissenschaftler vermuten, dass bestimmte Probiotika die Absorption von Fett aus der Nahrung hemmen und dementsprechend den Fettanteil erhöhen, der direkt vom Körper ausgeschieden wird.
Mit anderen Worten: Mit Probiotika verwertet Ihr Körper weniger Kalorien.
Wissenschaftler konnten zeigen, dass bestimmte Bakterien, z.B. Laktobazillen, auf diese Weise wirken.
Probiotika können Fettleibigkeit auch auf andere Weise bekämpfen:
Es liegen ferner zahlreiche Belege vor, dass Fettleibigkeit mit Entzündungen im Gehirn in Zusammenhang stehen. Wird der Gesundheitszustand des Darms verbessert, können Probiotika systemische Entzündungen im Körper lindern und vor Fettleibigkeit und anderen Erkrankungen schützen.
Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass Wissenschaftler diese Mechanismen noch nicht besonders gut kennen. Weitere Forschung ist nötig.
FAZIT: Probiotika können die Anzahl der Kalorien senken, die Ihr Körper aus der Nahrung aufnimmt. Sie wirken außerdem auf Hormone und Proteine ein, die mit unserem Appetit und der Speicherung von Fett in Zusammenhang stehen. Unter Umständen können sie sogar Entzündungen lindern, die zu Fettleibigkeit führen.
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Studien belegen, dass bestimmte Laktobazillen beim Abnehmen helfen und insbesondere den Bauchfettanteil reduzieren können.
In einer Studie verloren Probanden drei bis vier Prozent Körperfett, nachdem sie über einen Zeitraum von sechs Wochen regelmäßig Joghurt mit Lactobacillus fermentum bzw. Lactobacillus amylovorus verzehrt hatten.
In einer weiteren Studie wurde die Wirkung von Lactobacillus rhamnosus anhand von 125 übergewichtigen Personen hinsichtlich Gewichtsverlust und Halten des Körpergewichts untersucht.
Innerhalb des Untersuchungszeitraumes von drei Monaten verloren die Frauen, die Probiotika einnahmen, 50 Prozent mehr Gewicht als die Frauen, die ein Placebo erhielten. Außerdem konnten sie ihr Gewicht auch in der Studienphase weiter reduzieren, in der das Halten des Gewichts im Vordergrund stand.
Von allen bislang erforschten probiotischen Bakterien zeigt der Stamm Lactobacillus gasseri die vielversprechendste Wirkung im Hinblick auf den Gewichtsverlust. Zahlreiche Studien mit Nagetieren bestätigen, dass dieser Bakterienstamm Fettleibigkeit entgegenwirken kann.
Zusätzlich wurden in Japan Studien mit erwachsenen Probanden durchgeführt. Auch diese lieferten beeindruckende Ergebnisse.
Eine Studie widmete sich 210 Personen mit einem hohen Bauchfettanteil. Sie erhielten über einen Zeitraum von zwölf Wochen Präparate mit Lactobacillus gasseri. In der Folge verloren die Probanden Gewicht. Auch der Organfettanteil sank ebenso wie der BMI sowie der Taillen- und Hüftumfang.
Doch das Beste: Die Teilnehmer verloren 8,5 Prozent Bauchfett. Nach Ende der Einnahme zeigte sich jedoch, dass die Probanden das verlorene Bauchfett innerhalb eines Monats wieder zulegten.
FAZIT: Einige Laktobazillen-Stämme können beim Abnehmen helfen und den Bauchfettanteil reduzieren. Dabei scheint Lactobacillus gasseri am wirkungsvollsten zu sein.
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Doch nicht nur mit Abnehmen lässt sich Fettleibigkeit bekämpfen. Viel wichtiger ist die Prävention, es also gar nicht erst so weit kommen zu lassen.
Wissenschaftler führten eine Studie durch, in der die Testpersonen täglich 1000 Kalorien mehr als ihren Tagesbedarf zu sich nahmen. Zusätzlich erhielten sie ein probiotisches Präparat. In der Folge nahmen sie weniger zu (Gewicht und Fettanteil) als die Kontrollgruppe.
Dies deutet darauf hin, dass einige probiotische Bakterienstämme wirksam vor einer Gewichtszunahme im Zuge einer hochkalorischen Ernährung schützen können. Weitere Forschungen sind jedoch erforderlich.
FAZIT: Bestimmte Probiotika könnten vor einer Gewichtszunahme im Zuge einer hochkalorischen Ernährung schützen.
Allerdings ergaben nicht alle Studien diese positive Wirkung von Probiotika. In einigen zeigte sich, dass bestimmte Bakterienstämme die Gewichtszunahme (und nicht die Abnahme) fördern. Dazu gehört der Stamm Lactobacillus acidophilus.
Wissenschaftler werteten kürzlich vier kontrollierte klinische Studien aus. Sie schlussfolgerten, dass Probiotika das Körpergewicht, den BMI oder den Körperfettanteil bei übergewichtigen oder fettleibigen Erwachsenen nicht reduzierten. Allerdings zogen die Wissenschaftler in ihre Betrachtungen nicht die zuvor erwähnten Studien ein.
FAZIT: Nicht alle Probiotika unterstützen einen Gewichtsverlust, manche fördern womöglich sogar eine Gewichtszunahme. Die Wirkung ist abhängig vom Bakterienstamm sowie von jedem Einzelnen und seiner Lebensweise.
Probiotika bieten eine ganze Reihe von Vorteilen für unsere Gesundheit. Ihre Wirkung auf unser Gewicht ist jedoch nicht eindeutig und scheint vom jeweiligen Bakterienstamm abhängig. Belege deuten darauf hin, dass Lactobacilli gasseri bei Fettleibigkeit beim Abnehmen und Abbau von Bauchfett helfen kann. Zusätzlich kann eine Mischung verschiedener Probiotika die Gewichtszunahme im Zuge einer hochkalorischen Ernährung begrenzen, was jedoch kein Freifahrtschein für einen ungesunden Lebensstil sein sollte.
Bestimmte Probiotika leisten einen moderaten Beitrag für unser Gewichtsmanagement, vor allem wenn sie mit einer gesunden und vollwertigen Ernährung kombiniert werden. Unabhängig von ihrem Beitrag zum Abnehmen spricht eine Reihe von Gründen für die Einnahme probiotischer Ergänzungspräparate.
Sie fördern eine gesunde Verdauung, lindern Entzündungen, senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bekämpfen sogar Depressionen und Angststörungen.
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