Was ist Safran (“rotes Gold”)?

Veröffentlicht am: Juni 12, 2024

Aufgrund seiner intensiven Farbe, seines unverwechselbaren Geschmacks und seiner medizinischen Eigenschaften ist Safran eines der wertvollsten und teuersten Gewürze der Welt und ist nicht umsonst auch als “rotes Gold” bekannt.

Sie fragen sich jetzt sicherlich, welche medizinischen Eigenschaften das sind? Nun, die Liste ist sehr umfangreich und wird immer länger.

Safran zählt zu den wichtigsten Kräutern und Gewürzen der Welt und ist für sein intensives Aroma bekannt. Dies war bereits zu biblischen Zeiten so. Heute erforschen Wissenschaftler das medizinische Potenzial dieses vielseitigen Gewürzes, das nachweislich bereits seit Jahrhunderten zur Stärkung von Herz und Geist eingesetzt wird.

Safran wird normalerweise in sehr kleinen Mengen verwendet, weil er so teuer ist. Doch warum ist der Safran Preis so hoch? In diesem Artikel erfahren Sie es!

Was ist Safran? 

Safran (Crocus sativus) gehört zur Blütenfamilie der Iridaceae, zu der auch die Schwertlilie gehört und ist eine Krokus-Art. Der Safrankrokus ist eine mehrjährige Pflanze, die aus einer Zwiebel wächst und im Herbst blüht. 

Doch woher stammt dieses kulinarische Gewürz, das wir alle kennen und lieben? 

Das Gewürz wird aus der Narbe der Safranblüte gewonnen, die abgetrennt und getrocknet wird. Die getrockneten Narben werden nicht nur in der Küche geschätzt, sondern sind auch für die Herstellung von Kosmetika, Pharmazeutika und Textilfarbstoffen von großer Bedeutung. 

Die Safranblüte selbst ist violett, das Gewürz hingegen rot. Wird das “rote Gold” zum Verfeinern von Gerichten verwendet, nehmen die Speisen eine gelbe Farbe und ein intensives Aroma an. 

Safran war ursprünglich in Südeuropa heimisch, ist aber mittlerweile in vielen Ländern zu finden. Der größte Produzent ist der Iran.

Was macht dieses Gewürz so besonders und wie viel kostet echtes Safran?

Für 500 g Gewürz werden zwischen 75.000 und 125.000 Blüten benötigt. Der Anbau und die Ernte von Safran ist sehr arbeitsintensiv den das “rote Gold” wird oft von Hand gepflückt. Dies schlägt sich natürlich im Preis nieder und macht Safran zu einem sehr kostbaren Gewürz. 

➤ Mit einem sehr hohen Preis von 7.000 EUR das Kilo (7 Euro pro Gramm), ist Safran das teuerste Gewürz der Welt. 

Seit Jahrhunderten wird das Gewürz auf vielfältige Weise verwendet. Ägyptische Heiler setzten es zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden ein; die Römer nutzten es, um die Wundheilung zu fördern und Beschwerden der oberen Atemwege zu lindern. 

In der traditionellen Medizin wurde es zudem als Abtreibungsmittel sowie bei Krämpfen, Fieber, Erkältungen, Bronchitis und Schlaflosigkeit verwendet. In der Volksmedizin und in der ayurvedischen Heilkunst wurde Safran vom 16. bis 19. Jahrhundert als schleimlösendes Mittel, Beruhigungsmittel, Anti-Asthma-Kraut, Adaptogen und in verschiedenen Präparaten zur Schmerzlinderung eingesetzt.

Im Hohelied der Liebe im Alten Testament wird Safran zusammen mit Myrrhe, Aloe, Kalmus und Zimt als eines der wertvollsten Gewürze besungen. Safran blickt also auf eine lange Geschichte zurück, doch worin liegen die Vorteile von Safran heute? Schauen wir uns das einmal genauer an.

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Gesundheitlicher Nutzen

1. Fördert die Herzgesundheit

Aktuelle Studien zeigen, dass in Safran enthaltende Substanzen ein gesundes Herz-Kreislauf-System fördern. Hitzeschockproteine (HSPs) tragen in hohem Maße zum Entstehen eines metabolischen Syndroms sowie einer Atherosklerose bei. Forscher untersuchten die Auswirkung von Safran auf spezielle Antikörpertiter gegen HSP bei Patienten, die an einem metabolischem Syndrom leiden.

Im Journal of Complementary & Integrative Medicine veröffentlichten Wissenschaftler die Werte für Hitzeschockproteine im Rahmen ihrer Studie mit 105 Probanden mit metabolischem Syndrom. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt und erhielten täglich entweder 100 Milligramm Safran oder ein Placebo. Nach drei Monaten zeigte sich ein starker Rückgang der Antikörper gegen Hitzeschockproteine in der Safran-Gruppe.

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2. Wirksam im Kampf gegen Krebs

Krebs zählt heute zu den häufigsten Todesursachen der Welt. Safran ist als Heilpflanze für seine Krebs-bekämpfenden Eigenschaften bekannt und somit für den Einsatz einer natürlichen Krebsbehandlung geeignet. 

In einer randomisierten, klinischen Doppelblindstudie, die im Avicenna Journal of Phytomedicine veröffentlicht wurde, untersuchten Wissenschaftler die Auswirkungen von Safran bei Krebspatienten mit Lebermetastasen. Die 13 Probanden wurden in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen wurden mit Chemotherapie behandelt. 

Die Teilnehmer der ersten Gruppe erhielten zusätzlich ein Safranpräparat (Kapsel mit 50 mg, zweimal täglich), die zweite Gruppe ein Placebo. Alle Läsionen wurden mittels eines CT mit Kontrastmittel nach ihrem Durchmesser berechnet. Die Werte wurden zu Beginn und nach Ende der Behandlung erhoben und miteinander verglichen. Von den 13 Teilnehmern beendeten sechs die Behandlung vorzeitig, die übrigen sieben setzten sie bis zum Ende fort. 

In der Safrangruppe sprachen zwei Teilnehmer teilweise oder vollständig (50 %) auf das Präparat an. In der Placebogruppe konnten Wissenschaftler dies nicht beobachten. Zwei Probanden der Placebo- sowie einer der Behandlungsgruppe starben im Verlauf der Studie an ihrer Krebserkrankung. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Safran bei Krebspatienten mit Lebermetastasen nützlich sein könnte.

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3. Lindert PMS-Beschwerden

➤ Etwa 20 bis 40 Prozent aller Frauen im reproduktiven Alter leiden an PMS (prämenstruelles Syndrom). Damit zählt PMS zu den häufigsten Gesundheitsbeschwerden bei Frauen. 

Safran ist auch als Mittel, um Krämpfe zu lösen, bekannt. Daher untersuchten Forscher des Vali Asr Reproductive Health Research Center der Universität Teheran für Medizinische Wissenschaften, ob das Gewürz Symptome von PMS lindern kann. 

Als Probandinnen wurden Frauen im Alter von 20-45 Jahren ausgewählt. Alle Frauen wiesen einen regelmäßigen Menstruationszyklus sowie PMS-Symptome über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten auf. Die Frauen wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe A erhielt zweimal täglich (morgens und abends) 15 Milligramm Safran in Kapselform, Gruppe B jeweils ein Placebo. Die Studie lief über einen Zeitraum von zwei Menstruationszyklen.

Die Frauen wurden gemäß einem Fragebogen zu täglichen PMS-Symptomen (PDS) sowie anhand der Hamilton Depression Rating Scale (HAM-D) bewertet. Die Frauen der Safrangruppe zeigten am Ende der Studie signifikante Verbesserungen ihrer Beschwerden sowohl zu ihren Werten zu Beginn der Studie als auch im Vergleich zur Placebogruppe.

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4. Fördert die Sättigung und hilft beim Abnehmen

Malaysische Forscher untersuchten die Sättigungseigenschaft von Safran. Alle Studienteilnehmer waren weiblich und erhielten zweimal täglich entweder eine Kapsel mit Safran oder ein inaktives Placebo. Die Nahrungszufuhr wurde nicht eingeschränkt. Nach zwei Monaten berichteten die Frauen, die Safran erhalten hatten, dass sie weniger zwischendurch naschten. Zudem verloren sie mehr Gewicht als die Kontrollgruppe. 

Die Forscher schlussfolgerten, dass Safran den Stoffwechsel unterstützt und Fettleibigkeit bekämpfen kann. Das Gewürz zügelt den Appetit und hilft beim Abnehmen.

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5. Lindert Angstzustände und Depressionen

➤ Depressionen sind in unserer heutigen Zeit eine ernsthafte Erkrankung. Schätzungen zufolge erkranken in Industrieländer bis zu 21 Prozent der Allgemeinbevölkerung im Laufe ihres Lebens an Depressionen. 

In Persien wird Safran bereits sehr lange als Heilpflanze bei Depressionen verabreicht. Dies nahmen Forscher zum Anlass, um die Wirksamkeit von Safran bei der Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen in einer sechswöchigen klinischen Studie zu untersuchen:

Insgesamt nahmen 30 erwachsene Patienten mit klinisch diagnostizierten Depressionen an der Studie teil. Alle befanden sich in ambulanter Behandlung. Sie wiesen auf der Hamilton-Bewertungsskala für Depressionen mindestens 18 Punkte auf. 

Die Doppelblindstudie wurde Zentrums-übergreifend durchgeführt. Die Probanden wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt täglich eine Kapsel Safran (30 mg pro Tag), Gruppe 2 eine Kapsel mit dem Antidepressivum Imipramin (100 mg pro Tag). In der verabreichten Dosis erwies sich Safran als ähnlich wirksam wie Imipramin und trug zur Besserung leichter bis mittelschwerer Depressionen bei.

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6. Hilft bei Erektionsstörungen

Von Erektionsstörungen sind weltweit mehr als 150 Millionen Männer betroffen. In der traditionellen Medizin ist Safran als Aphrodisiakum begannt. Die enthaltene chemische Verbindung Crocin verfügt über eine aphrodisierende Wirkung. 

An einer zehntägigen Pilotstudie zur Bewertung dieser traditionellen Verwendung nahmen 20 Männer mit Erektionsstörungen teil. Jeden Morgen erhielten die Probanden ein Ergänzungspräparat mit 200 Milligramm Safran. Am Anfang sowie am Ende der Studie wurden alle Männer einer penilen Tumeszenz-Messung unterzogen. Zudem sollten sie jeweils einen Fragebogen zur erektilen Funktion (IIEF-15) ausfüllen.

Nach zehn Tagen ließ sich eine statistisch relevante Verbesserung der Tumeszenz und Steifheit des Glieds feststellen. Auch die Selbsteinschätzung der Teilnehmer nach ILEF-15 fiel am Ende des Testzeitraumes deutlich besser aus. Im Ergebnis zeigte sich eine positive Wirkung auf die sexuelle Funktion der Studienteilnehmer (mehr Erektionen sowie längere Dauer der Erektion). Das Safran-Gewürz kann also als natürliches Heilmittel bei Impotenz eingesetzt werden.

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Risiken und Nebenwirkungen

Die meisten Menschen können Safran bis zu sechs Wochen bedenkenlos als Medikament oral einnehmen. 

Folgende Nebenwirkungen sind möglich: 

  • Angstzustände
  • Appetitlosigkeit
  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit 
  • Kopfschmerzen
  • allergische Reaktionen

Falls Sie gegen Pflanzenarten wie Lolium, Olea (einschließlich Olive) und Salsola allergisch sind, ist auch eine Allergie gegenüber Safran möglich. Bei Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion, suchen Sie bitte unverzüglich einen Arzt auf.

Safran darf nicht in zu hohen Dosen eingenommen werden. Dies kann zu Vergiftungen führen und schwere Nebenwirkungen hervorrufen. Dazu gehören eine gelbliche Verfärbung von Haut und Augen, Schwindel, Erbrechen, blutiger Durchfall oder Blutungen aus Nase, Lippen und Augenlidern. Dosen von 12 bis 20 Gramm können zum Tod führen.

Schwangere Frauen sollten nicht mehr Safran einnehmen, als typischerweise in der Nahrung enthalten. Zu große Mengen können Kontraktionen der Gebärmutter herbeiführen und eine Fehlgeburt verursachen. In der Stillzeit oder bei Vorerkrankungen, bipolaren Störungen, niedrigem Blutdruck oder einer Herzerkrankung, sprechen Sie bitte vor der Einnahme zu medizinischen Zwecken mit Ihrem Arzt.

Die Kombination mit anderen Heilpflanzen oder Nahrungsergänzungsmitteln mit blutdrucksenkenden Eigenschaften kann das Risiko einer Hypotonie (niedriger Blutdruck) erhöhen.

Zu diesen Pflanzen und Nahrungsergänzungsmitteln gehören: 

Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, bevor Sie Safran zusammen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen. 

Schlussbemerkungen

  • Safran wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin eingesetzt und wird auch heute für seine medizinische Wirkung geschätzt.
  • Wissenschaftliche Forschungen konnten zeigen, dass Safran PMS-Symptome lindern und Depressionen und Angstzustände reduzieren kann. Außerdem fördert das Gewürz die Sättigung und trägt so zu einem Gewichtsverlust bei.
  • Safran ist in Fachgeschäften und online als Pulver oder Safran-Fäden erhältlich. 
  • Safran fördert nicht nur Ihre Gesundheit, sondern ist auch eine aromatische Ergänzung zu Suppen, Hauptgerichten und Desserts.

 

Quellen (in englischer Sprache): 

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“Saffron: Uses, Side Effects, Interactions, Dosage, and Warning.” WebMD, WebMD, www.webmd.com/vitamins/ai/ingredientmono-844/saffron.