Lebergesundheit im Fokus: Vorbeugung und Linderung der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung

Veröffentlicht am: Oktober 11, 2023 | Aktualisiert am: Oktober 11, 2023

Die Nicht-Alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) zählt zu den häufigsten Lebererkrankungen in den Industrieländern und ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus von Gesundheitsexperten gerückt. Sie wird durch ungesunde Ernährungsgewohnheiten und Lebensstilfaktoren verursacht und ist heute ein weit verbreitetes, aber trotzdem noch ein oft unerkanntes Problem.

 


Weltweit leiden etwa 25 % der Bevölkerung an NAFLD, der am weitesten verbreiteten Lebererkrankung. Die Betroffenen haben ein erhöhtes Risiko, später an schwerwiegenderen Lebererkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs zu erkranken.




Was ist eine Nicht-Alkoholische Fettleber?

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei der NAFLD um eine Lebererkrankung, die nicht mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht wird. Sie entsteht, wenn sich Fett in den Leberzellen ansammelt, was zu einer Beeinträchtigung der Leberfunktion führen kann.

Zwischen leichter Ansammlung und schwerer Entzündung: Die Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung kann unterschiedlich stark auftreten:

  1. Nicht-alkoholische Fettleber (NAFL): Hier liegt eine reine Fettansammlung ohne begleitende Entzündung oder Narbenbildung vor.
  2. Nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH): Bei der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) lagert sich wie bei der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL) Fett in den Leberzellen ab. Der Unterschied: NASH geht zusätzlich mit Leberentzündung und möglicher Narbenbildung einher, was zu schwerwiegenderen Komplikationen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs führen kann.

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Ursachen der Nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung: Was sind die Auslöser?

Die Entstehung der NAFLD kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden:

  • Übergewicht: Erhöhtes Körpergewicht, insbesondere wenn es als Bauchfett gespeichert wird, spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer NAFLD.
  • Insulinresistenz: Eine gestörte Insulinempfindlichkeit, die häufig mit Typ-2-Diabetes einhergeht, kann zur Entstehung einer NAFLD beitragen.
  • Genetik: Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass auch genetische Veranlagungen eine wichtige Rolle spielen könnten.
  • Ernährung: Eine ungesunde Ernährung mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten, Transfetten und Zucker, wie Fast Food, zuckerhaltige Getränke ist ein starker Risikofaktor.
  • Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil kann zur Entwicklung oder Verschlimmerung einer NAFLD beitragen.

Die Symptome der Nicht-Alkoholischen Fettleber auf einen Blick

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung verläuft oft schleichend und in den frühen Stadien oft asymptomatisch, das heißt, sie kann sich ohne erkennbare Symptome oder Beschwerden entwickeln. Das macht eine Früherkennung zu einer wahren Herausforderung. Mit fortschreitender Erkrankung gibt es jedoch eine Reihe von Symptomen, die als Warnsignale dienen. Dazu gehören:

  • Müdigkeit: Anhaltende Müdigkeit und Schwächegefühl, das nicht durch übliche Ursachen wie Schlafmangel oder Stress erklärt werden kann.
  • Oberbauchschmerzen: Ein dumpfer oder stechender Schmerz im rechten Oberbauch, direkt unter den Rippen.
  • Gewichtsverlust: Plötzlicher und unerklärlicher Gewichtsverlust, der nicht durch Ernährungsumstellung oder körperliche Aktivität verursacht wird.
  • Gelbfärbung: Gelbfärbung von Haut und Augen, auch bekannt als Gelbsucht, speziell im fortgeschrittenen Stadium.
  • Lebervergrößerung: Bei der ärztlichen Untersuchung fühlbare oder sichtbare Vergrößerung der Leber.
  • Ödeme: Wasseransammlungen im Körper, die zu Schwellungen führen, besonders im fortgeschrittenen Stadium.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu betonen, dass das Auftreten eines oder mehrerer dieser Symptome nicht zwangsläufig auf eine NAFLD hindeutet, jedoch sollte bei entsprechendem Verdacht immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

 

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Natürliche Wege zur Prävention und Behandlung einer Nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) erfordert einen gezielten Ansatz, der sowohl allgemeine Gesundheitsempfehlungen als auch spezifische natürliche Unterstützung berücksichtigt.

1. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Vollkornprodukten, frischem Obst, Gemüse und magerem Eiweiß kann die Fettansammlung in der Leber reduzieren. Vor allem gesättigte Fette, Transfette und Zucker sollten vermieden werden.

Laut Studien wird häufig eine kalorienreduzierte Kost empfohlen, wobei der Fokus auf der Reduzierung von Kohlenhydraten und Fetten in der Nahrung liegt. Besondere Aufmerksamkeit wird derzeit kohlenhydratarmen und mediterranen Diäten geschenkt. Auch der moderate Konsum von Kaffee kann zur Vorbeugung von Lebererkrankungen beitragen.

2. Regelmäßige körperliche Aktivität: Selbst moderate körperliche Aktivität, wie z. B. tägliches Spazierengehen, kann das Risiko einer Fettleber senken und dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

In Studien wurde festgestellt, dass regelmäßiges aerobes Training, z. B. 3-4 Mal pro Woche für 30-60 Minuten, bei übergewichtigen NAFLD-Patienten nachweislich den Fettgehalt der Leber reduzieren kann, auch wenn es nicht zu einer Gewichtsabnahme kommt. Die Vorteile der körperlichen Aktivität liegen in der Verringerung der Entzündung und der Veränderung des Fettstoffwechsels in der Leber.

3. Gewichtskontrolle: Übergewicht und Fettleibigkeit sind Hauptfaktoren für die Entwicklung einer NAFLD. Eine allmähliche und nachhaltige Gewichtsabnahme kann sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung beitragen.

Studien haben gezeigt, dass Änderungen des Lebensstils wie Ernährung und körperliche Aktivität die Lebergesundheit von Patienten mit NAFLD verbessern können. Besonders wirksam ist eine Gewichtsabnahme: Eine Reduktion des Körpergewichts um 5 % verbessert die Fettleber, und eine Gewichtsabnahme um 7 % führt sogar zu noch besseren Ergebnissen. Allerdings erreichen nur 50 % der Patienten diese 7 % Gewichtsabnahme. Bei einer größeren Gewichtsabnahme von 10 % oder mehr zeigt sich bei fast allen Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Lebergesundheit, einschließlich einer Verkleinerung der Fettleber.

4. Alkoholkonsum einschränken: Mäßiger Alkoholkonsum innerhalb der empfohlenen Grenzwerte kann zur Erhaltung der Lebergesundheit beitragen.

5. Medikamente kontrollieren: Einige Medikamente können die Leber zusätzlich belasten. Es ist unbedingt erforderlich, die Einnahme von Medikamenten mit einem Arzt abzusprechen und regelmäßige Nachuntersuchungen durchführen zu lassen.

6. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen: Vor allem für Menschen mit erhöhtem Risiko ist es wichtig, regelmäßig ärztliche Kontrollen und Blutuntersuchungen durchführen zu lassen, um den Zustand der Leber zu beobachten.

Neben den oben genannten allgemeinen Maßnahmen gibt es auch spezifische Nahrungsergänzungsmittel und Naturheilmittel, die in der Diskussion um Vorbeugung und Behandlung der NAFLD eine Rolle spielen:

  • Omega-3-Fettsäuren: Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmenden und herzschützenden Eigenschaften bekannt. Bei NAFLD können Omega-3-Fettsäuren helfen, Fettablagerungen in der Leber zu reduzieren und Entzündungen zu lindern. Studien haben gezeigt, dass sie nicht nur die Leberfunktion verbessern, sondern auch den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen können.

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  • Vitamin E: Als eines der stärksten natürlichen Antioxidantien kann Vitamin E dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren, der zu Leberschäden führen kann. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass Vitamin E die Lebergesundheit bei NAFLD-Patienten verbessern kann, insbesondere im Hinblick auf Entzündungen und Narbenbildung.

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  • Mariendistel und Artischocke: Sowohl die Mariendistel als auch die Artischocke sind für ihre leberstärkenden Eigenschaften bekannt. Mariendistel enthält Silymarin, eine Verbindung, die für ihre antioxidative und entzündungshemmende Wirkung bekannt ist. Einige Studien weisen darauf hin, dass Mariendistel die Leber vor Toxinen schützen und ihre Regeneration fördern kann. Artischockenextrakt hingegen enthält Cynarin, das den Gallenfluss fördern kann und ebenfalls antioxidative Eigenschaften besitzt. Zusammen wirken sie synergistisch, um die Lebergesundheit zu fördern.

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  • Kurkuma: Curcumin, der aktive Bestandteil von Kurkuma, hat in zahlreichen Studien entzündungshemmende, antioxidative und leberschützende Eigenschaften gezeigt. Es kann dazu beitragen, oxidative Schäden in der Leber zu reduzieren und den natürlichen Entgiftungsprozess zu unterstützen.

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Quellen (in englischer Sprache): 

Cotter, T. G., & Rinella, M. (2020). Nonalcoholic Fatty Liver Disease 2020: The State of the Disease. Gastroenterology, 158(7), 1851–1864. doi: 10.1053/j.gastro.2020.01.052

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Rinella M. E. (2015). Nonalcoholic fatty liver disease: a systematic review. JAMA, 313(22), 2263–2273. https://doi.org/10.1001/jama.2015.5370

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