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In einer Welt, die ständig in Bewegung ist, fühlen sich viele Menschen ständig erschöpft, überfordert und an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gedrängt. Gehören Sie vielleicht auch dazu?Was aber, wenn diese Erschöpfung mehr als nur ein vorübergehender Zustand ist?
Tatsächlich können chronischer Stress und ständige Überlastung zu einer weniger bekannten, aber weit verbreiteten Gesundheitsstörung führen: der Nebennierenschwäche. Während der Begriff Burnout in aller Munde ist, bleibt die zugrunde liegende Nebennierenschwäche oft unbemerkt. Diese Störung wirkt sich nicht nur auf Energie und Konzentration aus, sondern kann langfristig auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, wie Gewichtszunahme, chronische Müdigkeit und sogar starke Störungen des Hormonhaushalts.
Die Nebennieren sind kleine, dreieckige Drüsen, die auf den Nieren sitzen. In der Regel hat jeder Mensch zwei Nebennieren, die verschiedene wichtige Hormone produzieren. Diese Hormone steuern viele Körperfunktionen, wie etwa die Reaktion auf Stress, den Stoffwechsel, das Immunsystem, die Fruchtbarkeit und den Blutdruck.
Die Nebennieren produzieren mehrere Hormone, die wichtige Funktionen im Körper erfüllen:
1. Adrenalin (Epinephrin) und Noradrenalin (Norepinephrin):
Diese Hormone sind besonders wichtig für die schnelle Reaktion des Körpers auf akuten Stress. In gefährlichen oder stressigen Situationen werden Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet, um den Körper in einen "Kampf-oder-Flucht-Zustand" zu versetzen. Sie erhöhen die Herzfrequenz, steigern den Blutdruck und beschleunigen die Atmung, um mehr Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren. Dadurch kann der Körper schnell und effizient reagieren, was in Notsituationen lebensrettend sein kann. Außerdem fördern diese Hormone die Bereitstellung von Energie, indem sie die Freisetzung von Glukose aus den Energiespeichern des Körpers unterstützen.
2. Cortisol:
Cortisol ist das wichtigste Hormon, das von der Nebenniere als Reaktion auf anhaltenden Stress produziert wird. Es hilft, den Energiehaushalt des Körpers zu regulieren, indem es dafür sorgt, dass genügend Glukose im Blut vorhanden ist, um die Zellen mit Energie zu versorgen. Aus evolutionärer Sicht ist diese Funktion sinnvoll, da sie dem Menschen früher half, in Gefahrensituationen, wie z.B. bei der Flucht vor einem Raubtier, die notwendige Energie bereitzustellen. Heutzutage wird diese zusätzliche Energie jedoch oft nicht genutzt, da wir in weniger aktiven Situationen (z. B. im Arbeitsalltag) oft gestresst sind, was zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel, Gewichtszunahme und Reizbarkeit führen kann.
Neben seiner Rolle bei der Energieversorgung unterstützt Cortisol viele andere lebenswichtige Prozesse im Körper. Es reguliert den Blutdruck, indem es die Blutgefäße verengt oder erweitert, um die Blutzirkulation aufrechtzuerhalten. Außerdem stärkt Cortisol die Immunfunktion und hilft, Entzündungen zu kontrollieren, indem es überschießende Reaktionen des Immunsystems dämpft. Um das Gleichgewicht im Körper aufrechtzuerhalten und ihn vor überschießenden Immunreaktionen zu schützen, ist diese entzündungshemmende Wirkung notwendig.
Der Cortisolspiegel schwankt natürlicherweise im Laufe des Tages. Morgens ist er am höchsten, um den Körper auf den bevorstehenden Tag vorzubereiten, indem er Energie liefert und das Aufwachen erleichtert. Im Tagesverlauf sinkt der Cortisolspiegel allmählich ab und erreicht abends seinen niedrigsten Wert, was dem Körper signalisiert, zur Ruhe zu kommen und sich auf den Schlaf vorzubereiten.
Ein anhaltend hoher Cortisolspiegel kann jedoch erhebliche negative Auswirkungen auf den Körper haben. Dieser Zustand beeinflusst auch andere Hormone, die für das allgemeine Wohlbefinden und die Sexualfunktion wichtig sind, wie Östrogen, Testosteron und DHEA. Da der Körper bei anhaltendem Stress mehr Cortisol produziert, verwendet er Bausteine wie Pregnenolon und Progesteron, um den erhöhten Bedarf an Cortisol zu decken, anstatt sie für die Produktion von Sexualhormonen zu verwenden. Dies führt zu einer geringeren Produktion von Östrogen und Testosteron, was wiederum zu verminderter Libido, Fruchtbarkeitsproblemen und verstärkten PMS-Symptomen führen kann.
Die richtige Balance dieser Hormone ist entscheidend für das körperliche und seelische Wohlbefinden. Während Adrenalin und Noradrenalin den Körper kurzfristig für akute Stresssituationen mobilisieren, sorgt Cortisol für eine langfristige Anpassung an Stress. Sind diese Hormone im Gleichgewicht, helfen sie dem Körper, auf Stress zu reagieren und sich danach wieder zu erholen. Ein Ungleichgewicht, insbesondere bei chronischem Stress, kann allerdings zu gesundheitlichen Problemen führen, da die Nebennieren überlastet und in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann zu einer sogenannten Nebennierenschwäche führen, bei der die Nebennieren nicht mehr in der Lage sind, genügend Hormone zu produzieren, um den täglichen Anforderungen gerecht zu werden.
Eine Nebennierenschwäche kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, da die Nebennieren viele wichtige Hormone produzieren, die den Stoffwechsel, die Stressbewältigung und das Immunsystem regulieren. Die Symptome können allgemein oder geschlechtsspezifisch sein.
Frauen können besonders empfindlich auf hormonelle Veränderungen reagieren, die durch eine Nebennierenschwäche verursacht werden. Die folgenden Symptome treten häufig auf:
Auch bei Männern führt eine Nebennierenschwäche zu hormonellen Ungleichgewichten, die sich in verschiedenen körperlichen und emotionalen Symptomen äußern. Hier sind die häufigsten Anzeichen:
Die Hauptursache einer Nebennierenschwäche ist Stress - und zwar nicht nur emotionaler, sondern auch körperlicher und chemischer Stress. Dieser belastet die Nebennieren und schwächt ihre Widerstandskraft, auf die Herausforderungen des Alltags angemessen zu reagieren. Einige der häufigsten Faktoren, die zu einer Überlastung der Nebennieren führen, sind:
Da die Symptome einer Nebennierenschwäche oft unspezifisch und vielfältig sind, ist eine genaue und umfassende Diagnostik unerlässlich, um Klarheit über die tatsächliche Ursache zu erhalten.
Ein wichtiger erster Schritt ist die genaue Beobachtung der Symptome. Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie Beschwerden, Intensität und mögliche Auslöser notieren. Das kann Ihnen und Ihrem Arzt wertvolle Hinweise geben.
Für eine fundierte Diagnose sind medizinische Untersuchungen unerlässlich. Ihr Arzt kann verschiedene Blutwerte bestimmen, um die Funktion Ihrer Nebennieren zu überprüfen:
Mit Speicheltests kann der Cortisolspiegel zu verschiedenen Tageszeiten gemessen werden. Ein gestörter Cortisolrhythmus kann eine Nebennierenschwäche bestätigen und einen detaillierten Einblick in Ihr Hormonprofil geben
Ein einfacher Test kann erste Hinweise geben:
1. Legen Sie sich entspannt hin und messen Sie Ihren Blutdruck im Liegen.
2. Stehen Sie nach fünf Minuten wieder auf und messen sie den Blutdruck erneut.
3. Auswertung: Normalerweise sollte der systolische Wert (oberer Blutdruckwert) nach dem Aufstehen um etwa 10 mmHg ansteigen. Bleibt er gleich oder sinkt er sogar, kann dies ein Hinweis auf eine Nebennierenschwäche sein.Wiederholen Sie den Test mehrmals, um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten.
Bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, tritt häufig auch eine Nebennierenschwäche auf. Schilddrüse und Nebennieren sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Eine Funktionsstörung der Nebennieren kann die Symptome von Hashimoto verstärken und umgekehrt.
Der Zusammenhang besteht darin, dass die Schilddrüse oft zu wenig Hormone produziert, was den Körper belastet. Die Nebennieren müssen dann mehr Cortisol ausschütten, um den Energieverlust auszugleichen. Diese Überlastung kann zu einer Nebennierenschwäche führen. Gleichzeitig verstärkt der chronische Stress bei einer Nebennierenschwäche die Entzündungsprozesse, was die Autoimmunreaktion bei Hashimoto verstärken kann.
Die effektivste Methode zur Behandlung einer Nebennierenschwäche ist der gezielte Abbau von Stress und die Förderung von Entspannung. Der Körper braucht Zeit, um sich zu erholen und die Nebennieren zu entlasten. Hier finden Sie einfache und wirksame Techniken, die Sie sofort anwenden können.
Diese Technik hilft, körperliche Anspannung und emotionalen Stress abzubauen:
1. Legen Sie sich auf eine Matte oder ins Bett.2. Spannen Sie eine Muskelgruppe (z.B. Nacken, Arme) kurz an, halten Sie die Spannung zwei Sekunden und entspannen Sie die Muskeln wieder.3. Arbeiten Sie sich systematisch von Kopf bis Fuß durch alle Muskelgruppen durch.4. Wiederholen Sie diesen Vorgang zwei- bis dreimal, um eine maximale Entspannung zu erreichen.
Atemübungen sind eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um den Körper zu entspannen:
1. Setzen Sie sich an einen ruhigen Ort und legen Sie eine Hand auf den Bauch, die andere auf die Brust.2. Atmen Sie tief durch die Nase ein und zählen Sie bis vier, halten Sie den Atem zwei Sekunden lang an und atmen Sie dann durch den Mund aus und zählen Sie bis sechs.3. Wiederholen Sie diese Übung einige Male, bis Sie sich ruhiger fühlen.
Eine nährstoffreiche Ernährung ist wichtig, um die Nebennieren zu unterstützen. Der Fokus sollte auf vollwertigen, unverarbeiteten Lebensmitteln liegen, die den Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgen.
Unterstützt die Produktion von Cortisol und stärkt das Immunsystem.
Quellen: Paprika, Brokkoli, Orangen, ErdbeerenDosierung: 1000 mg täglich als Nahrungsergänzungsmittel
Unterstützt den Energiestoffwechsel und die Hormonproduktion.
Quellen: Hülsenfrüchte, Süßkartoffeln, BrokkoliDosierung: 1 Kapseln Vitamin B-Komplex täglich
Unterstützt die Synthese von Neurotransmittern und Hormonen.
Quellen: Avocado, Putenfleisch, PistazienDosierung: 1 Kapseln Vitamin B-Komplex täglich
Stärkt das Immunsystem und unterstützt den Hormonhaushalt.
Quellen: Kürbiskerne, Kichererbsen, SesamsamenDosierung: 15-30 mg täglich
Fördert die Muskelentspannung und baut Stress ab.
Quellen: Dunkles Blattgemüse, Mandeln, dunkle SchokoladeDosierung: 200 mg Magnesiumbisglycinat täglich
Adaptogene Kräuter sind natürliche Pflanzenstoffe, die dem Körper helfen, besser mit Stress umzugehen und wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Sie haben sich seit Jahrhunderten als wirksam erwiesen und sind ideal zur Unterstützung bei Nebennierenschwäche.
Wirkung: Senkt den Cortisolspiegel und baut Stress abDosierung: 125-250 mg täglich
Wirkung: Fördert die Entspannung und steigert die geistige LeistungsfähigkeitDosierung: 360-600 mg 1% Rosavin standardisierter Extrakt
Wirkung: Steigert die Energie und verbessert die StresstoleranzDosierung: 250-500 mg Pulverextrakt 1-3 mal täglich.
Adaptogene sollten mindestens drei Monate lang regelmäßig eingenommen werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Sie sind als Kapseln, Pulver oder Tee erhältlich.
Quellen (in englischer Sprache):
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Hahner, S. & Allolio, B. (2005, November). Management of adrenal insufficiency in different clinical settings. Expert Opinion on Pharmacotherapy, 6(14):2407-17, doi: 10.1517/14656566.6.14.2407
Gatta, B. & Tabarin, A. (2006, September). [Adrenal insufficiency]. La Revue du practicien, 56(13):1465-72; quiz 1498
Oelkers, W., Diederich, S. & Bähr, V. (2001, April). Therapeutic strategies in adrenal insufficiency. Annales d’endocrinologie, 62(2):212-6
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