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Die Abhängigkeit von Opiaten gilt in den USA als das „am schnellsten wachsendes Drogenproblem“. Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass verschreibungspflichtige Opioide die häufigste Todesursache bei Amerikanern unter 50 Jahren sind. Die Zahl der Todesopfer ist dabei höher als zu der Zeit, als die HIV/ AIDS-Epidemie ihren traurigen Höhepunkt erreicht hatte.
Vielen Menschen kommt ein bestimmtes Bild in den Sinn, sobald sie das Wort „drogenabhängig“ hören. Von einer Abhängigkeit von Opioiden sind jedoch alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen betroffen. Opioide sind Substanzen mit einem ungeheuren Suchtpotential. Aus diesem Grund finden sich Abhängige in allen ethnischen Volksgruppen, Altersgruppen und Einkommensschichten wieder. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein älterer Erwachsener Opioide zur Linderung seiner chronischen Arthritisschmerzen einnimmt oder ein Jugendlicher die Medikamente einfach nur ausprobiert. Beide sind gleichermaßen anfällig für die langfristigen Schäden, die durch den Konsum von Opioiden verursacht werden.
Die meisten Menschen stimmen darin überein, dass es sich bei Heroin – das derzeit am häufigsten verwendete illegale Opium – um eine sehr gefährliche Droge handelt. Viele wissen jedoch nicht, dass legale verschreibungspflichtige Opiate zur Schmerzlinderung ebenso gefährlich sind und ein heimtückisches Problem darstellen. Gemäß den Ergebnissen der Nationalen Umfrage zum Drogenkonsum und zur Gesundheit (NSUDH) aus dem Jahr 2015 berichtet etwa jeder Dritte US-Amerikaner (ca. 38 Prozent), dass er innerhalb der letzten 12 Monate mindestens einmal eine gewisse Zeit ein verschreibungspflichtiges Opioidpräparat verwendet hat.
Ob Hydrocodon, Oxycodon, Fentanyl, Methadon oder Heroin – der Einsatz von Opioidpräparaten und/ oder illegalen Drogen stellt zunehmend ein ernstes Problem nicht nur in den USA, sondern überall auf der Welt dar.
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Der Begriff „Opioid-Krise“ bezieht sich auf den wachsenden Kampf in den USA sowie Kanada gegen die Abhängigkeit von opioidhaltigen Schmerzmitteln sowie illegalen Opioiden wie Heroin. Die NSUDH-Studie kam zu dem Ergebnis, dass „die häufigsten Arten von Psychotherapeutika, die (Stand 2013) missbräuchlich verwendet wurden, Schmerzmittel, Beruhigungsmittel, Stimulanzien und Beruhigungsmittel sind – in dieser Reihenfolge. Schmerzmittel sind die häufigste Ursache für Drogenmissbrauch in der Gruppe der verschreibungspflichtigen Medikamente.“
Gemäß einem Bericht, der auf der Website des New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, verwenden derzeit:
In den letzten Jahren starben allein in den USA über 52.000 Menschen aufgrund einer Überdosierung von Medikamenten, von denen etwa 65 Prozent auf den Konsum von Opioiden zurückzuführen sind.
Die Tatsache, dass viele Menschen süchtig werden, nachdem sie die Medikamente legal von ihrem Arzt verschrieben bekommen haben, geben Anlass zu großer Sorge. Verschreibungspflichtige opiathaltige Schmerzmittel sind dafür verantwortlich, dass 1,9 Millionen US-Amerikaner drogenabhängig sind. Damit sind mehr Menschen von diesen Opiaten abhängig als von Kokain und Heroin zusammen. Viele Menschen, die opioidhaltige Medikamente missbräuchlich verwenden, seien sie nun illegal oder legal, berichten, dass sie regelmäßig mehrere Substanzen zu sich nehmen, vor allem Alkohol, Kokain und verschreibungspflichtige opioidhaltige Schmerzmittel.
Die Gesundheitsbehörden sind in großer Sorge, da der Einsatz von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln oft als Einstieg zur Verwendung anderer Opioidpräparate mit hohem Suchtpotential dient, insbesondere von Heroin. Nach Angaben des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind „Heroinmissbrauch und -Abhängigkeit in den USA in den letzten Jahren in allen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen gestiegen.“
Schätzungsweise beginnen über 700.000 Amerikaner jedes Jahr mit der Einnahme von Heroin. Viele dieser Menschen haben mit Abhängigkeit, Depressionen und Entzugserscheinungen zu kämpfen. Untersuchungen zeigen, dass fast 25 Prozent der Menschen, die Heroin konsumieren, süchtig nach der Droge werden. Für weiße Männer sowie jene hispanischer Herkunft im Alter von 18 bis 25 Jahren, die in Großstädten leben, besteht das größte Risiko für eine Heroinabhängigkeit.
Tatsächlich stieg in den Großstädten von 16 Bundesstaaten die Rate für Überdosen um 54 Prozent an. Im Mittleren Westen stieg die Rate für eine Überdosis opioidhaltiger Substanzen um 70 Prozent. Diese beunruhigenden Zahlen veröffentlichte die CDC in ihrem Bericht „Vital Signs“ im März 2018. Von Juli 2016 bis September 2017 verzeichneten die Notaufnahmen in 52 Regionen in 45 Bundesstaaten einen 30-prozentigen Anstieg an Patienten, die aufgrund von Überdosierungen das Krankenhaus aufsuchten. Insgesamt stieg die Rate für Überdosen in allen Altersgruppen und sowohl bei Männern als auch bei Frauen um mindestens 30 Prozent. In dem Bericht heißt es weiter, dass die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Überdosis vor allem bei denjenigen hoch ist, die bereits eine Überdosis Opioide eingenommen hatten. Wiederholte Überdosierungen können durch eine medikamentengestützte Behandlung während des Besuchs in der Notaufnahme sowie durch koordinierte Maßnahmen zwischen Ersthelfern, Strafverfolgungsbehörden, Gemeindemitgliedern sowie Seelsorger und Drogenberatungsstellen vermieden werden.
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Opiate sind Medikamente, die aus Opium, den aktiven narkotisierenden Verbindungen des Schlafmohns, gewonnen werden. Laut der National Alliance of Advocates for Buprenorphine Treatment (NAABT) „wurden mit dem Begriff ‚Opioide‘ früher nur synthetische Opiate bezeichnet (Drogen, die natürliches Opium nachahmen sollten, sich hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung jedoch von echtem Opium unterscheiden). Heute wird der Begriff ‚Opioid‘ für sämtliche Opiate verwendet, einschließlich natürlicher, synthetischer und halbsynthetischer Drogen.“
In ähnlicher Weise meinen die meisten Menschen ein und dasselbe, wenn sie von „Opiaten“ bzw. „Opioiden“ sprechen. Dennoch wird manchmal noch immer zwischen „Opiaten“ für natürlich aus Opium gewonnen Drogen sowie „Opioiden“ für synthetische und halbsynthetische Drogen unterschieden. Beide wirken jedoch auf sehr ähnliche Weise im Gehirn.
Bei Opioiden handelt es sich entweder um natürliche oder synthetische Chemikalien, die sich an Rezeptoren im Gehirn oder Körper binden und Gedankenprozesse, Stimmungen sowie die motorische Kontrolle verändern. Der Name ergibt sich daher, weil sich die Stoffe an Opioidrezeptoren (Proteinmoleküle auf den Membranen einiger Nervenzellen) binden. Diese Rezeptoren befinden sich im zentralen Nervensystem sowie im Magen-Darm-Trakt.
Viele Menschen geraten in eine Opioidabhängigkeit aufgrund eines ausgestellten Rezepts. Dabei beabsichtigen die meisten nicht, das Medikament missbräuchlich einzusetzen. Da sie davon jedoch körperlich abhängig werden, fällt es ihnen schwer, die Einnahme des Präparats aufzuhören. Nach einer gewissen Zeit steigt das Verlangen des Körpers nach dem Mittel an. Die Betroffenen haben nun aber keinen legalen Zugang mehr zu höheren Dosen. Sobald jene Menschen süchtig geworden sind, wenden sich viele von ihnen anderen Straßendrogen zu – Fentanyl oder anderen Opioiden wie Heroin. Wissenschaftliche Forschungen zeigen, dass die Anzahl der ausgegeben Opiate aufgrund eingereichter Rezepte in den USA in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen hat. Die Ausgabe verschreibungspflichtiger Schmerzmittel hat sich von 1999 bis 2010 mehr als vervierfacht. Waren es im Jahr 1991 noch rund 76 Millionen Rezepte, lag die Zahl 20 Jahre später bei über 300 Millionen. Jeden Tag werden allein in den USA mehr als 1.000 Menschen ins Krankenhaus gebracht, um dort wegen Nebenwirkungen aufgrund des missbräuchlichen Einsatzes verschreibungspflichtiger Opioide behandelt zu werden. Seit 1999 haben sich die Todesfälle durch Überdosierung von verschreibungspflichtigen Opioiden vervierfacht. Dabei sticht eine Personengruppe besonders hervor: Männer im Alter von 25 bis 52 Jahren.
Eine Drogenabhängigkeit, sei es von Opioiden oder anderen Substanzen, wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, darunter die Erziehung, die Genetik und die Umwelt. Laut einem Bericht in der Zeitschrift „Clinical Pharmacology & Therapeutics“ wird eine Drogenabhängigkeit im Durchschnitt in etwa 50 Prozent der Fälle vom Erbgut beeinflusst.
Einige Studien haben ergeben, dass insbesondere bei jungen Patienten mit Rückenschmerzen bzw. multiplen Schmerzen ein hohes Missbrauchsrisiko besteht. Forscher vermuten, dass eine Kombination aus vier verschiedenen Variablen mit der gegenwärtigen Opioid-Krise zusammenhängt:
Studienergebnisse zeigen, dass bei Patienten, bei denen diese Variablen zutreffen, ein höheres Risiko für eine Opioidabhängigkeit besteht als bei nicht vorbelasteten Probanden.
Eine Sucht bzw. Abhängigkeit wird definiert als „eine primäre, chronische, neurobiologische Erkrankung mit genetischen, psychosozialen und ökologischen Faktoren, die ihre Entwicklung und Manifestation beeinflussen. Sie ist gekennzeichnet durch eine oder mehrere der folgenden Verhaltensweisen: beeinträchtigte Kontrolle über den Drogenkonsum, zwanghafter Konsum, fortgesetzter Konsum trotz erkennbaren Schadens sowie heftiges Verlangen nach mehr.“
Drogenabhängigkeit entsteht nicht über Nacht. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Prozess, der sich in verschiedene Phasen unterteilt:
Rückfälle sind ebenfalls typisch für das Krankheitsbild.
Jeder, der Drogen konsumiert und an einer Abhängigkeit leidet, kann seine ganz eigene Geschichte erzählen. Die Nebenwirkungen, die mit dem Drogenkonsum einhergehen, aber auch das eigene Suchtrisiko sowie die mit einem Entzug verbundenen Symptome variieren von einer Person zur anderen. Dennoch werden einige Symptome häufiger im Zusammenhang mit der Opioid-Sucht beobachtet. Dazu gehören:
Physische Hinweise für einen Heroinkonsum sind: das Vorhandensein von Pfeifen, Aluminiumfolie, Beuteln und Spritzen. Weitere Anzeichen sind fortwährende Lügen und Geheimniskrämerei, fehlende Wertsachen im Haus und Konflikte mit dem Gesetz.
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Sich aus einer Opioidabhängigkeit zu befreien gehört wahrscheinlich zu den schwierigsten Erfahrungen, die Sie je in Ihrem Leben durchmachen. Mit der richtigen Behandlung schaffen es viele Betroffene jedoch, sich erfolgreich aus ihrer Sucht zu befreien. Dabei berichten viele Suchtkranke, dass sie erst einen absoluten Tiefpunkt erreichen mussten, um zu erkennen, dass sie so nicht weitermachen können und grundlegende Veränderungen notwendig sind.
Die CDC rät Behörden in den USA die folgenden Maßnahmen im Kampf gegen die Opioid-Krise bzw. in der Behandlung Betroffener zu unternehmen:
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Mittlerweile haben einige Bundesstaaten in den USA Gesetze verabschiedet, die einen unfreiwilligen Entzug möglich machen. Das bedeutet, dass Familienangehörige mit der Unterstützung eines Arztes vor Gericht einen Antrag einreichen können, einen Suchtkranken gegen seinen Willen behandeln zu dürfen. Das ist allerdings nicht immer der beste Weg. Besorgte Freunde/ Angehörige sollten sich daher stets professionelle Hilfe suchen.
Manchmal helfen bestimmte Maßnahmen den Suchtkranken zur Einsicht zu bringen, wie sehr die Drogen das Leben aller beeinträchtigt. Dabei versuchen professionelle Mentoren zusammen mit der Familie und dem Drogenabhängigen zu arbeiten. Die Gruppe konfrontiert den Suchtkranken mit der Situation und bietet Hilfe, Unterstützung sowie konkrete Behandlungsmaßnahmen an.
Viele Suchtkranke leiden unter Entzugserscheinungen, die sehr unangenehm sein können und manchmal über Wochen andauern. Entzugserscheinungen können sein:
Bewältigen Sie diese Symptome zusammen mit einem Arzt, der sich auf die Behandlung von Entzugserscheinungen spezialisiert hat, oder nehmen Sie an einer offiziellen Entgiftungsmaßnahme teil, die Ihnen Unterstützung und Sicherheit bietet.
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