Borretschöl bei Entzündungen, Arthritis und Hautproblemen

Veröffentlicht am: Juni 12, 2024
Dr. med. Wolfgang Bachmann
Dr. med. Wolfgang Bachmann

Allgemeinmediziner

Was ist Borretschöl? 

Borretschöl ist eine natürliche Verbindung mit einem hohen Gehalt an Gamma-Linolensäure (GLA). Diese Fettsäure ist nur in bestimmten Pflanzenölen enthalten und wirkt stark entzündungshemmend.

Gamma-Linolensäure wird aus den Samen verschiedener Pflanzen gewonnen, beispielsweise aus Borretsch (Borago officinalis) oder der Nachtkerze. Die meisten Menschen nehmen über die Ernährung nur sehr geringe Menge GLA auf. Daher greifen viele zu Nahrungsergänzungsmitteln, um sich die Vorteile von Gamma-Linolensäure zu sichern.

Inhalt

Wofür wird Borretschöl verwendet?

Borretschöl hat sich bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin bewährt und wird bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt, beispielsweise bei Hautschwellungen, chronischen Entzündungen oder Schmerzen. Die Anwendung ist leicht und vorteilhaft. Sie können Borretschöl entweder äußerlich als Öl oder innerlich in Kapselform anwenden und sich so die starke entzündungshemmende Wirkung zunutze machen.

 


Borretschöl erfreut sich als natürliches entzündungshemmendes Ergänzungspräparat zunehmender Beliebtheit. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es einen der höchsten GLA-Gehalte aller Samenöle aufweist. 


 

Bei GLA handelt es sich um eine essenzielle Omega-6-Fettsäure, die der Körper nicht selbst bilden kann. Unser Körper ist bis zu einem gewissen Grad in der Lage, andere Omega-6-Fettsäuren (beispielsweise Linolsäure aus Nüssen oder Samen) in GLA umzuwandeln. Allerdings ist es effektiver, GLA direkt zu konsumieren und sie unserem Körper zuzuführen. 

Neben Borretschöl enthalten auch andere Pflanzen wie Schwarze Johannisbeere oder Nachtkerze GLA und bieten ähnliche Vorteile für unsere Gesundheit. Allerdings verfügt Borretschöl über einen GLA-Gehalt von etwa 23 Prozent und ist damit wahrscheinlich am wirksamsten (zum Vergleich: Nachtkerzenöl enthält nur etwa neun Prozent GLA). 

Dies bedeutet, dass Sie Ihrem gesamten Körper mit der regelmäßigen Einnahme von Borretschöl eine höhere Dosis Linolensäure zur Verfügung stellen. Außerdem müssen Sie weniger Kapseln täglich einnehmen. So sparen Sie nicht nur Geld, sondern gehen auch ein geringeres Risiko für mögliche Nebenwirkungen ein.

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Wie wirkt Borretschöl?

Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften kann GLA-haltiges Borretschöl zur Behandlung einer Reihe verschiedener kurz- und langfristiger Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt werden, darunter:

  • PMS-Symptome (einschließlich Brustschmerzen bzw. empfindsame Brüste, Angstzustände und Hautreaktionen)
  • Knochenschwund und Osteoporose (insbesondere in Kombination mit knochenstärkenden Präparaten wie Omega-3-Fisch)
  • ADHS-Symptome
  • Hauterkrankungen, einschließlich Ekzeme oder Dermatitis
  • Symptome in den Wechseljahren, einschließlich Hitzewallungen und Nachtschweiß
  • Störungen des Hormonhaushaltes, einschließlich Nebenniereninsuffizienz
  • anhaltende Nebennierenschwäche oder chronisches Müdigkeitssyndrom (Fatigue)
  • Schmerzen bei rheumatoider Arthritis
  • Stressbewältigung
  • Diabetes
  • Förderung der Muttermilchproduktion
  • Akutes Lungenversagen (ARDS; Akutes Atemnotsyndrom), Bronchitis, Erkältungen, Husten und Fieber
  • Alkoholismus
  • Entzündungen, die Schmerzen und Schwellungen verursachen
  • zur Vorbeugung von Herzerkrankungen und Schlaganfällen

Bei essenziellen Fettsäuren, einschließlich pflanzliches Omega-6 (aus Nüssen oder Samen) und Omega-3-Fischöl, handelt es sich um langkettige Fettsäuren. Diese kann der menschliche Körper selbst nicht herstellen, weshalb sich die Einnahme entsprechender Ergänzungspräparate positiv auf die Behandlung von Entzündungserkrankungen auswirken. Grund dafür sind die essenziellen Fettsäuren die dazu beitragen, dass fehlerhafte Umwandlungen von Fettsäuren zu Metaboliten, wie Prostaglandin E1, korrigiert werden. 

Prostaglandin E1 verfügt über entzündungshemmende Eigenschaften und kurbelt die Blutzirkulation an. Kann der Körper wichtige metabolische Prozesse nicht korrekt ausführen, die für einen stabilen Spiegel an entzündungshemmenden Enzymen sorgen, haben Entzündungen leichtes Spiel. Diese sind ursächlich für die meisten Erkrankungen und werden im Laufe der Zeit immer schwerwiegender.

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7 Vorteile von Borretschöl

1. Borretschöl wirkt entzündungshemmend

Als mehrfach ungesättigte Fettsäure kann GLA in Borretschöl einen positiven Einfluss auf Entzündungen, die allgemeine Gesundheit und den Alterungsprozess nehmen. Genaue Ursache dafür sind ungesättigte Omega-3- und 6-Fettsäuren welche eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Krankheiten spielen. Sie tragen nämlich dazu bei, die Freisetzung von Molekülen zu kontrollieren, die für Entzündungsreaktionen des Körpers verantwortlich sind. (Das sind beispielsweise Prostaglandine, Leukotriene und Zytokine, die auch als Interleukine bezeichnet werden).

GLA ist in sehr geringen Mengen auch in einigen pflanzlichen Nahrungsmitteln, beispielsweise grünem Blattgemüse und bestimmten Nüssen enthalten. Die wichtigste Nahrungsmittelquelle für Menschen ist allerdings Muttermilch. Nach dem Abstillen nehmen daher die meisten Menschen in ihrer gesamten Kindheit und bis ins Erwachsenenalter nur sehr geringe Mengen dieser vorteilhaften Verbindung zu sich. Borretschöl ist eine der besten Quellen zur Steigerung der GLA-Zufuhr und trägt dazu bei, dieses lebenslange Defizit auszugleichen.

Durch seine wertvollen Inhaltsstoffe wird Borretschöl heute zur Linderung von Symptomen verschiedener entzündlicher und altersbedingter Erkrankungen verwendet. Darunter fallen zum Beispiel Arthritis, atopischen Ekzemen und Atemwegserkrankungen

 


Werden zu Borretschöl zusätzlich entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren eingenommen, lassen sich sogar noch bessere Ergebnisse erzielen. 


 

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2. Borretschöl kann Arthritis-Symptome lindern

Das in Borretschöl enthaltende GLA ist offensichtlich ein natürliches Heilmittel bei Schmerzen aufgrund rheumatoider Arthritis. Insbesondere, wenn zusätzlich konventionelle Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente eingenommen werden. Wissenschaftliche Belege zeigen, dass sich bei manchen Patienten die Gelenkschmerzen sowie Schwellungen bzw. die Empfindlichkeit der betroffenen Gelenke reduzieren, und zwar bereits nach nur einer sechswöchigen regelmäßigen Einnahme.

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3. Borretschöl bekämpft Ekzeme und Hauterkrankungen

Der Einsatz von Borretschöl zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen wie Ekzeme ist wissenschaftlich gut erforscht. Kann die trockene Haut nicht genügend Schutzöle produzieren, führt dies zu einer Fehlregulation des Immunsystems. Dadurch können verstärkte Entzündungen hervorgerufen werden und das Immunsystem antwortet in Form von Hautreaktionen (Ekzeme) auf den Mangel.

Unsere Haut kann GLA nicht eigenständig aus den beiden Vorstufen Linolsäure bzw. Arachidonsäure herstellen. GLA-reiche Ergänzungspräparate, wie Borretschöl, wirken deshalb als natürliches Heilmittel bei Ekzemen, insbesondere bei Menschen die ohnehin einen zu niedrigen Spiegel dieser essenziellen Fettsäure aufweisen.

Die Ergebnisse verschiedener Studien sind nicht ganz eindeutig. Wissenschaftler konnten nicht immer zeigen, dass Patienten mit Ekzemen von Borretschöl profitieren. Manche Menschen reagieren besser auf die Behandlung als andere und berichten von signifikanten Verbesserungen nach der Verwendung von Borretschöl (im Gegensatz zu steroidhaltigen Cremes). In einigen Studien zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Hautbarriere, nachdem die Probanden bis zu 720 mg GLA täglich, über einen Zeitraum von zwei Monaten, verwendeten.

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4. Borretschöl wirkt antioxidativ im Kampf gegen Krebs

Borretschöl und GLA wirken Mutagenen entgegen und wirken antioxidativ. So bekämpfen Sie das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen. In Laborstudien zeigten sowohl GLA als auch Borretschöl zellschädigende Aktivitäten, die die Lebensdauer schädlicher Zellen erheblich verringerten. Gleichzeitig wurde die Lebensdauer der gesunden Wirtszellen verlängert. 

Die Einnahme von Borretschöl empfiehlt sich insbesondere zum Schutz der DNA sowie zur natürlichen Behandlung von Krebs. Es kann nämlich zugrundeliegende oxidative Schäden am Erbgut mindern, die Entzündungen sowie ein Fortschreiten der Erkrankung fördern.

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5. Borretschöl hilft bei Atemwegsinfektionen

 


Borretschöl kann die Lungenfunktion stärken. 


Dies gilt auch für Menschen, die an entzündlichen Atemwegsinfektionen und Krankheiten leiden, beispielsweise Akutes Lungenversagen (ARDS). 

Aus den Samen der Borretschpflanze kann reines Öl gewonnen und zu Kapseln weiterverarbeitet werden. Durch die Einnahme dieser Kapseln kann der Heilungsprozess nach Erkrankungen wie Husten, Erkältungen oder Grippe beschleunigt werden. Zudem kann auch die Zeit im Krankenhaus verkürzt werden, sowie die Einnahme von Medikamenten. Borretschöl stoppt die Entzündung, die Atemwegssymptome verschlechtern.

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6. Borretschöl unterstützt Wachstum und Entwicklung

Wissenschaftliche Belege zeigen, dass sich Säuglinge und frühgeborene Babys nach der Gabe von Borretschöl besser entwickeln und wachsen. Die Fettsäuren aus Borretschöl sowie Omega-3-Präparaten unterstützen die Entwicklung des zentralen Nervensystems und senken die Risiken, die mit vorzeitigen Geburten einhergehen.

Studienergebnisse, die in „Food and Chemical Toxicology“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass Ratten besser wuchsen, nachdem sie 90 Tage lang GLA-haltiges Borretschöl erhalten hatten.

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7. Borretschöl kann Fettansammlungen und Gewichtszunahme senken

Haben Sie Schwierigkeiten abzunehmen? 

Dann haben wir gute Nachrichten für Sie: Wissenschaftliche Belege zeigen, dass GLA aus Borretschöl die Ansammlung von Körperfett mindert – im Vergleich zu raffinierten Pflanzenölen. Genauer gesagt, führt GLA zu mehr braunem und weniger weißem Fett. 

Dies ist deshalb eine gute Nachricht, weil Wissenschaftler vermuten, dass magere Menschen mehr braunes Fett haben als übergewichtige oder fettleibige Menschen. Braunes Fett verhält sich im Gegensatz zu weißem Fett eher wie Muskelmasse.

Im Jahre 2000 führten Wissenschaftler des Forschungslabors für Biochemie der Ernährung in Ibaraki in Japan eine Studie an Ratten durch. Die Versuchstiere erhielten zwei Wochen lang fettarmes Futter mit einem 20-prozentigen Anteil an Fett. Dieser Fettanteil wurde entweder mithilfe von Diestelöl, Borretschöl welches 25 Prozent GLA enthielt oder mit Borretschöl mit wirkungsvollen 47 Prozent GLA, zugeführt. Die erste Gruppe (Diestelöl) verzeichnete einen signifikanten Anstieg sowohl des epididymalen als auch des perirenalen weißen Fettes (Fettzellen).

Die Energiezufuhr sowie das Wachstum der Tiere war in allen drei Gruppen gleich. Dennoch schien in den beiden Gruppen die Borretschöl erhielten, GLA vor der Ansammlung von weißem Fett zu schützen. Die Studie lässt daher vermuten, dass GLA Fettansammlungen im Körper mindert. Dies geschieht durch einen Anstieg der Genexpressionen, die das Wachstum von braunem Fettgewebe kontrollieren.

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Dosierung und Einnahme von Borretschöl

Die genaue Dosierung ist abhängig von Ihrer medizinischen Vorgeschichte sowie dem Grund der Einnahme.

In den meisten Fällen beträgt die Dosis für gesunde Erwachsene zwischen 500 mg und drei Gramm einmal täglich. Patienten die mit Borretschöl akute Entzündungen und Schmerzen aufgrund von rheumatoider Arthritis lindern möchten, werden höhere Dosen von bis zu drei Gramm empfohlen. Falls Sie zuvor noch nie Borretschöl eingenommen haben und damit Ihre GLA-Zufuhr stärken wollen, empfiehlt sich eine geringere Dosis von 500 mg.

Borretschöl wird oft in Kombination mit Nachtkerzenöl eingenommen, um die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung zu verstärken. Eine Wirkung stellt sich mitunter erst nach Wochen oder Monaten ein. Manche Patienten berichten, dass sich eine schmerzstillende Wirkung erst nach sechs Monaten bemerkbar machte.

Wechsel- und Nebenwirkungen von Borretschöl

Im Allgemeinen gilt Borretschöl sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet als sicher. 

Allerdings bestehen ein paar Wechsel- und Nebenwirkungen, über die Sie Bescheid wissen sollten. Einige Menschen berichten von Verdauungsstörungen, insbesondere nach der Einnahme größerer Dosen Borretschöl. Zu diesen Beschwerden gehören weicher Stuhl, Durchfall, Aufstoßen und Blähungen. 

Uneinigkeit besteht nach wie vor darüber, ob einige Inhaltsstoffe die Leber schädigen oder nicht. In der Vergangenheit gab es vereinzelte Berichte über toxische Wirkungen nach der Einnahme von Borretschöl. Daher dürfen Hersteller nur noch Borretschöl verkaufen, das keine hepatotoxische Wirkung entfalten kann. Auf diese Weise sind Sie selbst vor geringen Spuren entsprechender Karzinogene geschützt.

Schwangere Frauen sollten kein Borretschöl einnehmen, da es vorzeitig Wehen auslösen kann. Außerdem wirkt Borretschöl blutverdünnend. Daher darf es nicht zusammen mit Aspirin oder Warfarin eingenommen werden. 

Sollten Sie unter Krampfanfällen leiden, sprechen Sie vor der Einnahme von Borretschöl bitte mit Ihrem Arzt. Es bestehen Wechselwirkungen mit Medikamenten gegen Krampfanfälle.

 

 


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