Was ist eine Binge-Eating-Störung und wie überwinde ich sie?

Veröffentlicht am: März 04, 2024
Sarah Allen
Sarah Allen

Ernährungsberaterin und Diätologin

Jeder von uns isst manchmal zu viel. Ob an Feiertagen oder im Urlaub, da wird richtig geschlemmt. Aber für manche Menschen gibt es keine einzelnen Tage an denen sie sich überessen, da es regelmäßig und völlig unkontrolliert geschieht. Bei ihnen wird das „Überessen“ zur Gewohnheit. Genau dann ist die Grenze zu einer Binge-Eating-Störung überschritten.

Was ist Binge-Eating?

Eine Binge-Eating-Störung ist eine ernstzunehmende Essstörung, bei der Betroffene regelmäßig ungewöhnlich große Mengen an Nahrung konsumieren und nicht aufhören können zu essen.  Dabei treten diese unkontrollierten Essattacken im Schnitt einmal pro Woche und innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten auf.

Die Binge-Eating-Störung ist die am häufigsten vorkommende Essstörung.

Die meisten Menschen, die an einer Binge-Eating-Störung leiden, sind übergewichtig oder fettleibig. Doch auch Normalgewichtige können von dieser Krankheit betroffen sein.

Beim Binge-Eating geht es um die unkontrollierte Nahrungsaufnahme, hat aber nichts mit dem wiederkehrenden Drang von kompensierenden Verhaltensweisen zu tun (z.B. bewusst herbeigeführte Abführung) wie bei einer Bulimie und tritt auch nicht ausschließlich im Zuge einer Bulimie oder Magersucht auf.  So kompensieren Betroffene nach dem Essanfall die Extra-Kalorien nicht, indem sie Erbrechen herbeiführen, Abführmittel verwenden oder übermäßig Sport treiben. Viele versuchen eine Diät bzw. normale Portionsgrößen zu verzehren. Doch oft führt das genau zum Gegenteil – weiteren Essanfällen.

Die Schwere einer Binge-Eating-Störung richtet sich nach der Häufigkeit der Essanfälle pro Woche.

Eine Binge-Eating-Störung ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

  • Verzehr einer deutlich größeren Menge an Nahrung innerhalb eines bestimmten Zeitraumes (z.B. von 2 Stunden): Die Menge ist dabei wesentlich größer, als die meisten Menschen innerhalb eines ähnlichen Zeitraums unter ähnlichen Umständen essen würden.
  • Kontrollverlust bezüglich der Nahrungsaufnahme innerhalb dieses Zeitraums: Betroffene haben beispielsweise das Gefühl, dass sie nicht aufhören können zu essen bzw. kontrollieren können, was bzw. wie viel sie essen.

Gleichzeitig gehen diese Attacken mit mindestens drei der folgenden Begleiterscheinungen einher:

  • Sehr schnelles und hektisches Essen
  • Essen, bis man sich unangenehm satt fühlt
  • Verzehr großer Mengen an Nahrung, obwohl man sich nicht hungrig fühlt
  • Alleine essen, da es einem peinlich ist, dass andere mitbekommen, wie viel man isst
  • Das Gefühl von Abscheu bzw. sich deprimiert oder schuldig fühlen, nachdem der Essanfall vorüber ist
  • Gefühl des Kontrollverlusts
  • Häufige Diäten

Menschen mit einer Binge-Eating-Störung verspüren einen starken Drang zu essen, dem sie nicht widerstehen können. Sie essen einfach weiter. Falls Sie, oder jemand den Sie kennen an einer Essstörung leiden, kann eine Behandlung helfen.

Der erste und hilfreichste Schritt ist dabei, dass Sie erkennen, dass Sie nicht allein mit Ihrem Problem sind. Sobald Ihnen dies bewusst wird und Sie sehen, wie andere mit ihren Herausforderungen zurechtkommen, lässt der Druck nach.

Warnsignale und Symptome einer Binge-Eating-Störung

Eine Binge-Eating-Störung bringt wie jede andere Störung Warnsignale mit sich, die mehr oder weniger gut von außen beobachtet werden können.

Verhaltensauffälligkeiten und emotionale Warnsignale

  • Beweise für Binge-Eating: das Verschwinden großer Mengen Nahrung innerhalb kurzer Zeit oder viele leere Behälter/ Umverpackungen, die auf den Verzehr großer Mengen hinweisen
  • offensichtliches Unwohlsein, in der Gegenwart anderer zu essen
  • neue extreme Ernährungsgewohnheiten oder Diäten, einschließlich das Vermeiden bestimmter Nahrungsmittelgruppen (kein Zucker, keine Kohlenhydrate, keine Milchprodukte, vegan, vegetarisch)
  • Angst, in der Öffentlichkeit oder in Gegenwart anderer zu essen
  • Stehlen und Horten von Lebensmitteln an ungewöhnlichen Orten 
  • das Schaffen von Plänen oder Ritualen, um Zeit für Essanfälle zu haben 
  • Rückzug von Freunden oder Aktivitäten
  • häufige Diäten 
  • extreme Besorgnis bezüglich Körpergewicht und Form 
  • häufiges Ansehen und Überprüfen im Spiegel auf wahrgenommene Makel
  • wiederholte heimliche Essattacken
  • kein normales Essverhalten, einschließlich Essen über den Tag verteilt ohne feste Mahlzeiten; das Auslassen von Mahlzeiten bzw. der Verzehr geringer Mengen zu regulären Mahlzeiten; sporadisches Fasten
  • Ausbildung bestimmter Essensrituale (z.B. übermäßiges Kauen, Lebensmittel dürfen sich nicht berühren)
  • Ekel-, Scham-, Schuld- bzw. depressive Gefühle aufgrund der verzehrten Mengen
  • geringes Selbstbewusstsein

Körperliche Warnhinweise

  • sichtbare Schwankungen des Körpergewichts (Ab- und Zunahmen)
  • Magenkrämpfe und andere unspezifische Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Sodbrennen usw.)
  • Konzentrationsschwierigkeiten

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Auswirkungen einer Binge-Eating-Störung auf die Gesundheit

Jede Essstörung schadet der Gesundheit, da es sich immer um abnormales Essverhalten handelt. Risiken bestehen vor allem hinsichtlich:

  • Kilinische Fettleibigkeit
  • Gewichtsstigmatisierung
  • Ständige Ab- und Zunahme (Jo-Jo-Effekt)
  • Gesundheitsprobleme

Die meisten Menschen, die als klinisch fettleibig gelten, leiden nicht an einer Binge-Eating-Störung. Jedoch sind zwei Drittel aller von einer Binge-Eating-Störung Betroffenen fettleibig; viele weisen ein höheres Körpergewicht als der Durchschnitt auf. Die Störung kann allerdings Menschen jeglicher Gewichtsgruppen treffen.

Komplikationen

Zur Störung können sich psychologische und körperliche Probleme gesellen.

Dazu gehören unter anderem:

  • eingeschränkte Lebensqualität
  • Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, im Privaten oder im sozialen Umfeld zu funktionieren
  • soziale Isolation
  • Fettleibigkeit
  • Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit Fettleibigkeit, beispielsweise Gelenkbeschwerden, Herzerkrankungen, Diabetes Typ 2, gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) sowie schlafbedingte Atmungsstörungen.

Häufige psychische Störungen im Zusammenhang mit Binge-Eating:

  • Depressionen
  • bipolare Störungen
  • Ängste
  • Substanzmissbrauch

Ursachen einer Binge-Eating-Störung

Die genauen Ursachen einer Binge-Eating-Störung sind unbekannt. Doch die Genetik, biologische Faktoren, langfristige Diäten und psychologische Störungen vergrößern das Risiko.

Risikofaktoren für eine Binge-Eating-Störung

Binge-Eating trifft häufiger Frauen als Männer. Aber grundsätzlich können Menschen jeden Alters betroffen sein. Oftmals setzt die Störung jedoch im späten Jugendlichen-Alter bzw. in den frühen Zwanzigern ein.

Faktoren, die das Risiko für eine Binge-Eating-Störung erhöhen:

  • Familiäre Vorbelastung: Die Wahrscheinlichkeit, eine Essstörung entwickeln, ist viel größer, wenn Eltern oder Geschwister ebenfalls an einer Essstörung leiden oder litten. Dies liefert Anzeichen dafür, dass unsere Gene eine Rolle bei der Ausbildung der Essstörung spielen könnten.
  • Ernährung: Viele Betroffene haben zahlreiche Diäten hinter sich. Diäten bzw. das Beschränken von Kalorien den Tag über, kann einen Essanfall auslösen, vor allem bei bestehenden Anzeichen einer Depression.
  • Psychologische Ursachen: Viele Betroffene haben ein negatives Bild von sich, ihren Fähigkeiten und ihren Erfolgen entwickelt. Zu den Auslösern der Essanfälle zählen Stress, starke negative Emotionen (Entäuschungen, verletzt werden, Einsamkeit), eine negative Körperwahrnehmung sowie die Verfügbarkeit von Lebensmitteln, die im Zuge der Essanfälle bevorzugt vertilgt werden.

Vorbeugung einer Binge-Eating-Störung

Es gibt keine sichere Methode, um einer Binge-Eating-Störung vorzubeugen. Suchen Sie professionelle Hilfe, wenn Sie Symptome einer Essstörung bei sich bemerken. Ihr Arzt kann Ihnen entsprechende Anlaufstellen nennen.

Falls Sie der Meinung sind, dass ein Familienmitglied oder jemand aus Ihrem Bekanntenkreis an der Essstörung leidet, versuchen Sie ihn zu einem gesünderen Essverhalten zu bewegen und ihm professionelle Hilfe anzubieten, bevor sich die Situation verschlimmert.

Falls Sie Kinder haben:

  • Fördern Sie eine gesunde Körperwahrnehmung unabhängig von Körpergröße oder -form.
  • Schauen Sie auf eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung und sprechen Sie mit Ihrem Kind über eine gesunde Nahrungsaufnahme
  • Besprechen Sie Bedenken mit Ihrem Kinderarzt, der bereits frühe Anzeichen einer Essstörung erkennen und entsprechende Schritte einleiten kann.

8 Tipps zum Überwinden einer Binge-Eating-Störung

1. Unterlassen Sie extreme Verhaltensweisen

Drastische Nahrungsbeschränkungen und Regeln wirken wie das Spannen einer Steinschleuder. Sobald Sie sich extreme Ernährungsvorschriften setzen, entwickelt das Gehirn ein besonderes Verlangen genau nach diesen Lebensmitteln. Lässt Ihre Willenskraft dann nach, löst die Schleuder aus und Sie fangen an, unkontrolliert zu essen.

Mit anderen Worten: Ihre Diät kann als Katalysator für Ihre erste Binge-Eating-Attacke wirken. Daher ist es besser, sich ausgewogen zu ernähren. Dies ist nicht leicht. Tatsächlich gehört eine ausgewogene Ernährung zu den schwierigsten Verhaltensweisen. Anstatt also einer Diät zu folgen oder sämtliche Ernährungsvorschriften außer Acht zu lassen, sollten Sie einen Mittelweg einschlagen. Informieren Sie sich über eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung. Dann müssen Sie sich gar nicht einschränken, da Ihre Ernährung ausgewogen ist.

2. Hören Sie auf, alles schwarz oder weiß zu sehen

Schwarz-Weiß-Denkmuster helfen bei der Strukturierung des Lebens. So sind die Dinge entweder gut oder schlecht – das verleiht ein vermeintliches Gefühl von Ordnung und Sicherheit.

Aber die Welt ist NICHT schwarz und weiß!

Hören Sie auf, in diesem Denkmuster zu denken. Denn, genauso gut kann jemand gut sein und dennoch schlechte Entscheidungen treffen. Oder jemand kann gesund leben und dennoch Fast Food essen.

Die Welt ist bunt. Fangen Sie an, die Welt als einen Ort mit vielen Möglichkeiten zu sehen und hören Sie auf, sich selbst einzugrenzen.

3. Fürchten Sie sich nicht länger vor Lebensmitteln und dem Hungergefühl

Diäten sowie die drastische Beschränkung von Nahrungsmitteln führt unweigerlich dazu, dass Sie die Signale Ihres Körpers, wie das Hungergefühl, nicht mehr wahrnehmen. Lassen Sie nicht zu, dass die Angst vor Kalorien oder Essattacken Sie vom Essen fernhält.  

Es ist schwer, aber Sie müssen Hunger als ein ganz normales Gefühl akzeptieren. Hunger gehört zum Leben dazu. Lernen Sie, mit dem Hungergefühl auf natürliche, gesunde Weise umzugehen.

Ändern Sie das langsam und fragen Sie sich: Wie hungrig bin ich? Worauf habe ich Hunger? Ist es wirklich Hunger oder spüre ich etwas anderes?

4. Verarbeiten Sie Gefühle durch Bewegung

Fühlen sich Betroffene schlecht, also sind Gefühle im Spiel, führt das oft direkt zu Essanfällen. Daher versuchen manche Betroffene, ihre Gefühle auszublenden.

Der erste Schritt besteht darin, Ihre Gefühle einfach nur wahrzunehmen. Lassen Sie Ihre Gefühle zu und erkennen Sie, welche Gefühle gerade die Oberhand haben. Unterdrücken Sie sie nicht weiter. Es ist okay, sich mal traurig, ängstlich, enttäuscht oder beschämt zu fühlen.

Ein Schritt zur Bewältigung von Gefühlen ist Bewegung. Machen Sie zum Beispiel einen kurzen Spaziergang, oder probieren Sie Yoga aus. Bewegung ist bei der Verarbeitung nützlich, da Sie dabei Ihren Körper und vor allem Ihre Füße bewegen. So wird auch zusätzlich Stress abgebaut. Außerdem werden bei Bewegung Endorphine ausgeschüttet, die den Heilungsprozess unterstützen.

5. Lieben Sie sich selbst

Ein unnatürliches Essverhalten kann aus einer falschen Vorstellung von Selbstliebe heraus entstehen. Vielleicht denken Sie, dass Sie nur dann liebenswert sind, wenn Sie etwas erreichen oder andere Sie für liebenswert halten.

Dieser Gedanke kann sich in Ihnen festsetzen, sodass Sie vollkommen abhängig davon werden. Sie brauchen die Bestätigung von anderen.

Aber halt – das stimmt nicht!

Versuchen Sie, sich von dieser Bestätigung von außen zu lösen. Tief in Ihrem Innern schlummert die Wahrheit:

SIE VERDIENEN GELIEBT ZU WERDEN UND SIND LIEBENSWERT – egal was andere denken.

Erinnern Sie sich immer wieder, dass Sie ungeachtet Ihrer äußeren Erscheinung oder Ihres Essverhaltens liebenswert sind. Wenn das für Sie eine große Herausforderung darstellt, arbeiten Sie täglich daran und lernen Sie, sich selbst zu lieben.

6. Schaffen Sie sich die richtige Perspektive

Ja, Gesundheit ist wichtig. Ja, die Fähigkeit, körperlich aktiv zu sein, ist auch wichtig. Doch abgesehen davon ist das Gewicht nicht halb so wichtig, wie wir häufig annehmen.

Versuchen Sie sich dem Gedanken zu öffnen, dass der Stress, den Sie sich bezüglich Ihres Gewichts und Ihres Aussehens machen, vor allen Dingen Ihrer Perspektive geschuldet ist. Nicht die Tatsache, dass Sie zehn Kilo zugenommen haben, ist das Problem, sondern Ihre Sichtweise darauf.

Sie können mit Ihren Freunden lachen, bis Ihnen die Tränen kommen. Das steht in keinerlei Zusammenhang dazu, ob Sie gestern die beiden Donuts gegessen haben oder nicht. Sie sind in Ihrer Perspektive gefangen, sodass Sie keinen Spaß im Leben haben können, solange Sie nicht „im Plan“ sind oder ein bestimmtes Gewicht erreicht haben. Sprechen Sie mit guten Freunden über Ihre eigene Wahrnehmung und wie sie Sie sehen. Oft gibt es hier gravierend unterschiedliche Sichtweisen.

7. Holen Sie sich Unterstützung

Ein wichtiger Schritt im Heilungsprozess besteht darin, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen und/oder einen Therapeuten aufzusuchen. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen jeglicher Art. So fühlen Sie sich nicht allein und können Ihre Angst überwinden. Ein Therapeut kann Ihnen helfen, Ihre Probleme in den Griff zu bekommen.

Es ist in Ordnung, wenn Ihnen dieser Gedanke zunächst einmal Angst macht. Wenn Sie Ihre Probleme bezüglich Ihres Essverhaltens jedoch mit jemandem besprechen, hilft Ihnen das, sie zu überwinden. Manchmal reicht als erster Schritt auch schon das Sprechen mit nahen Menschen wie engen Freunden oder Familie. Sie werden sich erleichtert und von einer großen Last befreit fühlen.

8. Erneuern Sie Ihre Leidenschaft

Vielleicht liegt Ihre große Leidenschaft in der Musik oder etwas anderem. Versuchen Sie, Ihre Leidenschaft für Kreativität neu zu entfachen. Es ist sehr nützlich für Ihren Heilungsprozess, wenn Sie an Ihrem Selbstbewusstsein arbeiten. Versuchen Sie, Hobbys und Aktivitäten nachzugehen, in denen Sie sich verlieren können, die Ihnen Energie verleihen und Sie glücklich machen bzw. bei denen Sie zeigen können, was in Ihnen steckt. Denken Sie darüber nach, was Sie als Kind gern gemacht haben. Vielleicht haben Sie gern gezeichnet? Vielleicht haben Sie gern gebastelt, gewerkelt oder im Garten gearbeitet? Suchen Sie sich eine gesunde Form der Ablenkung und zeigen Sie, wozu Sie fähig sind.

Wann es an der Zeit ist, einen Arzt aufzusuchen

Falls Sie irgendwelche Anzeichen einer Binge-Eating-Störung bemerken, sollten Sie sich so schnell wie möglich ärztliche Hilfe suchen. Binge-Eating-Störungen können, wenn sie unbehandelt bleiben, jahrelang andauern.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Symptome und Gefühle. Wenn Sie nicht mit einem Arzt darüber sprechen möchten, dann reden Sie mit jemandem über Ihre Probleme, dem Sie vertrauen. Ein Freund, eine Freundin, ein Lehrer, ein Geistlicher – sie alle können Ihnen bei den ersten Schritten helfen, damit Sie Ihre Essstörung überwinden.

Helfen Sie, wenn Sie jemanden kennen, der Symptome zeigt

Betroffene, die an einer Binge-Eating-Störung leiden, werden mitunter wahre Experten darin, ihr Verhalten vor anderen zu verstecken. Dadurch ist es manchmal sehr schwer, das Problem überhaupt zu erkennen. Führen Sie eine offene und ehrliche Unterhaltung mit der Person, von der Sie meinen, sie könnte Anzeichen einer Binge-Eating-Störung zeigen.

Bieten Sie Ihre Hilfe und Unterstützung an. Bieten Sie an, bei der Suche nach einem qualifizierten Arzt oder Therapeuten zu helfen und einen Termin zu vereinbaren. Vielleicht könnten Sie die Person sogar zu dem Termin begleiten. Dann fällt es Betroffenen eventuell leichter dorthin zu gehen. Wichtig ist die Unterstützung.

Auch Sie können frei sein!

Lassen Sie sich von Ihrer Angst ums Essen und Ihren Selbstzweifeln nicht davon abhalten, ein ausgefülltes Leben zu führen. Wenn Sie leiden – suchen Sie sich Hilfe. Ein wunderbares Leben erwartet Sie.

 

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