Ist Lebermoos die legale Alternative zu Cannabis?

Veröffentlicht am: März 06, 2024
Irina Fink
Irina Fink

Heilpraktikerin

Hierzulande gilt Lebermoos als Störenfried im Garten. Wissenschaftler fanden aber heraus, dass Lebermoos gewisse Wirkstoffe beinhaltet, die Tetrahydrocannabinol (THC) sehr nahekommen. Bei THC handelt es sich um den psychoaktiven Wirkstoff der Cannabispflanze. Deshalb wird das Moos mittlerweile als ein „legal high“  angesehen.

 

Während die Menschen früher dachten, man könne Leberleiden damit heilen, kehrt das breite Wissen zur Anwendung des Lebermooses in wissenschaftlich belegbarer Weise wieder zurück. Forscher entdeckten nämlich, dass gewisse Lebermoosarten, dank ihrer schmerzhemmenden Wirksubstanzen, mit Cannabis in Konkurrenz treten können.

 


Naturvölker machten sich die Wirkung des Lebermooses vor allem gegen Beschwerden in Bezug auf Leber, Gallenblase und Harnblase zunutze.


Inhalt

Was ist Lebermoos?

Lebermoos ist eine Pflanze, die zur Gattung der Moose zählt. Es hat sich im Laufe der Zeit meist dort angesiedelt, wo andere Pflanzenarten nicht stehen möchten. Während viele Pflanzen eher sonnige Plätze zum Wachsen und Gedeihen bevorzugen, steht Lebermoos am liebsten im Schatten.

 


In Europa wird Lebermoos Extrakt hauptsächlich als Pflanzenschutz- und Düngemittel verwendet. Auch als Putzmittel bei Schimmelbefall kann es hilfreich sein.


 

Schon 1994 fand der japanische Wissenschaftler Masao Toyota von der Universität Tokushima Bunri gemeinsam mit dem deutschen Wissenschaftler Frank Cullmann heraus, dass bestimmte Lebermoose eine Cannabinoid-Verbindung aufweisen.

 

Achtung: Lebermoos ist nicht gleich Lebermoos. Nicht alle Arten von Lebermoosen enthalten die cannabisähnlichen Wirkstoffe.

 

Die Rede ist von der sogenannten Radula-Gattung: Radula perrottetii, Radula marginata und Radula laxramea. Diese wachsen hauptsächlich in Japan und Neuseeland und Costa Rica.

 

Die Gruppe der Lebermoose wird in zwei Gattungen unterteilt, je nach Wuchsform der Pflanze.

Es gibt die thallosen und die blättrigen Lebermoose.

  • Die blättrigen Lebermoose sind in der Natur unscheinbar, da sie mit Farn oder anderen Gewächsen verwechselt werden. Am Stängel der blättrigen Lebermoose befinden sich winzige Härchen.
  • Die thallosen sind die bekannte Gattung von Lebermoosen. Sie wachsen flach an der Oberfläche und besitzen die namensgebende Form

Als natürliches Nahrungsergänzungsmittel werden die blättrigen Lebermoose verwendet.

Lebermoos vs. Cannabis

Lange Zeit gingen Mediziner davon aus, dass man nur aus einer Hanfpflanze Cannabinoide gewinnen könne, doch Studien mit Lebermoos beweisen nun Gegenteiliges. Dabei konnte belegt werden, dass die nachgewiesene Canabinoid-Verbindung dazu fähig ist, an den Cannabinoid-Rezeptoren anzudocken.


Cannabinoid-Rezeptoren sind Bindungsstellen auf Nervenzellen im zentralen Nervensystem.


 

Jürg Gertsch von der Universität Berlin und Erick Carreira von der ETH Zürich verglichen Perrottetinen – die THC-ähnliche Substanz – biochemisch und pharmakologisch mit THC. Tiermodelle haben gezeigt, dass die Cannabinoid-Verbindung Perrottetinen wie THC einfach das Gehirn erreichen kann, um Cannabinoid-Rezeptoren zu aktivieren. Ihrer Studie zufolge können Perrottetinen stärkere entzündungshemmende Wirkungen im Gehirn haben als THC.

 

Bei Entzündungen im Körper sind immer Vorgänge im Gehirn beteiligt. Wenn Lebermoos zum Einsatz kommt, werden diese chemischen Vorgänge im Gehirn unterbunden und sogar blockiert. Lebermoos trägt somit dank Perrottetinen dazu bei, eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung im Körper auszulösen.

 

Wie THC können Perrottetinen leicht die Blut-Hirn-Schranke passieren und im Gehirn spezielle Cannabinoid-Rezeptoren aktivieren. Bei den mit Mäusen durchgeführten Studien, zeigten sich Eigenschaften, die bei einem Cannabiskonsum typisch sind. Die Mäuse waren weniger schmerzempfindlich, ihre Bewegungen verlangsamten sich und ihre Körpertemperatur sank. Es konnte festgestellt werden, dass die Substanz einen schwächeren psychoaktiven Effekt hat und gleichzeitig Entzündungsprozesse im Gehirn besser entgegenwirken kann. Perrottetinen sorgen nämlich auch dafür, dass weniger Prostaglandine hormonähnliche Botenstoffe, die Entzündungen auslösen im Gehirn ausgeschüttet werden.

 

Eine solche Wirkung wird auch dem CBD-Öl zugeschrieben und gilt als wissenschaftlich erwiesen. Besonders bei chronischen Schmerzen werden vermehrt CBD-haltige Präparate wie CBD-Öl als Alternativen zu chemischen Schmerzmitteln eingesetzt.

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Lebermoos Extrakt

Wirkung Lebermoos: Wie kann Lebermoos Ihre Gesundheit unterstützen?

Die Einsatzmöglichkeiten von Lebermoos sind ähnlich breit gefächert, wie die Anwendungsgebiete von Cannabis.

Neben der schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung von Lebermoos wird es außerdem bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:

  • Depressionen
  • Erschöpfungszustände
  • Muskelkrämpfe
  • Kreislaufprobleme wie Schwindel
  • Nagelpilz und weitere Pilzerkrankungen

Das Moos besitzt eine ausgezeichnete Wirkungsweise bei verschiedenen Hautpilzerkrankungen.

Eine äußere Anwendung ist hierbei besonders zu empfehlen. Tragen Sie den Extrakt einfach auf die betroffene Stelle bis zu 3x täglich mit etwas Watte unverdünnt auf.

 


Bei Nagelpilz empfiehlt sich ein Fußbad mit dem Lebermoos-Extrakt.


Fazit

Behandlungen aus natürlichen Produkten wie Lebermoos stellen eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Medikamenten dar. Das zumeist vergessene Wissen über das eindrucksvolle Lebermoos ist es wert, neu entdeckt zu werden. Dank aktuellen Studien konnte nachgewiesen werden, dass bestimmte Lebermoos-Gattungen therapeutisches Potenzial haben, was es aus medizinischer Perspektive sehr interessant macht. Allerdings sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Wirkweisen weiterzuerforschen. Dank seiner natürlichen Form gibt es aktuell keine bekannten Bedenken oder Nebenwirkungen bei der Einnahme. Wenn Sie über eine längerfristige Anwendung nachdenken, empfehlen wir Ihnen Rücksprache mit einem Heilpraktiker zu halten.

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Quellen (in englischer Sprache):

Alcaraz, L.D., Peimbert, M., Barajas, H.R. et al. (2018). Marchantia liverworts as a proxy to plants’ basal microbiomes. Sci Rep 8, 12712. doi: 10.1038/s41598-018-31168-0

Chicca, A., Schafroth, M. A., Reynoso-Moreno, I., Erni, R., Petrucci, V., Carreira, E. M., & Gertsch, J. (2018). Uncovering the psychoactivity of a cannabinoid from liverworts associated with a legal high. Science advances4(10), eaat2166. doi: 10.1126/sciadv.aat2166