Psychobiotika - was ist das? - Probiotika gegen Depressionen entdecken

Veröffentlicht am: März 07, 2024
Irina Fink
Irina Fink

Heilpraktikerin

Leidet unser Darm, leidet unser Gehirn – das belegen immer mehr Studien zum Thema Darmgesundheit und Psyche. Ausschlaggebend ist dabei die Arbeit unserer Darmflora – genauer gesagt – die Tätigkeit unserer nützlichen und unermüdlichen Darmbewohner. Genau deshalb haben irische Forscher im Jahr 2013 einen neuen Begriff für Probiotika kreiert – Psychobiotika.

Was sind Psychobiotika?

Wie der Name bereits vermuten lässt, geht es dabei um Probiotika für die Psyche. Diese lebenden Organismen – vor allem Bifido- und Lactobacillusstämme – sollen, wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden, Patienten mit psychischen Krankheiten einen gesundheitlichen Nutzen bringen. Insbesondere bei angst- und stressbedingten sowie depressiven Störungen haben Psychobiotika das Potenzial als neue Therapie zu fungieren. Es gibt bereits einige präklinische Studien, die vielversprechende Ergebnisse liefern. 

➤ Das Mikrobiom regiert über unsere Psyche!

Vom Darm zum Gehirn – eine spannende Reise

Vielleicht haben Sie das schon mal gehört: „In unserem Bauch befindet sich ein zweites Gehirn.“ Damit meinen Wissenschaftler den Darm, da er als hochkomplexes Nervensystem ähnlich wie unser Gehirn aufgebaut ist. So denkt der Darm eigenständig, entscheidet selbstständig und bringt Prozesse in Gang. Er enthält zudem viele nützlichen Darmbakterien, die ihm dabei helfen, die Nahrung aufzuschlüsseln, das Immunsystem zu stärken und neuroaktive Substanzen wie die beruhigende Gamma-Aminobuttersäure sowie das Glückshormon Serotonin zu produzieren.

Und genau diese wichtigen Substanzen müssen vom Darm über die sogenannte Darm-Hirn-Achse ins Gehirn transportiert werden, um zu wirken.

Das bedeutet konkret, dass die im Darm gebildeten Botenstoffe unsere Psyche sehr leicht beeinflussen können – positiv wie auch negativ.

➤ Schätzungen zufolge befinden sich 95 % des Serotonins im Darm!

Wie helfen Psychobiotika unserer Psyche?

In den letzten Jahren wurden bereits einige Studien zu diesem Thema durchgeführt und die Wichtigkeit der Berücksichtigung des Mikrobioms (Darmflora) bei der Behandlung neuropsychiatrischer Störungen entdeckt. Psychobiotische Präparate gelten seither vielversprechend als alternative Therapie sowie als Unterstützung bei Depressionen.

Folgende Erkenntnisse konnten bisher geliefert werden:

  • Je gesünder das Mikrobiom (Darmflora) ist, desto besser funktioniert der Austausch und die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn. Das bedeutet aber, dass ein unausgewogenes Mikrobiom sich negativ auf die Stimmung und Emotionen auswirkt und Mitverursacher für Ängste, Depressionen sowie Stress sein könnte. Und umgekehrt sollen Experten zufolge psychische Erkrankungen tief greifende Veränderungen in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms bewirken. Es gibt also eine bestimmte Wechselwirkung.
  • Präklinische Untersuchungen an Tieren deuten darauf hin, dass bestimmte Psychobiotika eine antidepressive Wirkung aufweisen. Bislang wurden Psychobiotika in der psychiatrischen Praxis beispielsweise an Patienten mit Reizdarmsyndrom erfolgreich eingesetzt. Diese Art von Patienten weist oft Anzeichen einer depressiven Verstimmung auf. 
  • Die richtigen Darmbakterien sorgen dafür, dass genügend Serotonin hergestellt wird und über die Darm-Hirn-Achse dem Gehirn zur Verfügung steht. Serotonin gilt als das Glückshormon, welches bei Personen mit Depression weniger zur Verfügung steht.
  • In einer Studie von 2011 reduzierte die tägliche Verabreichung von Probiotika die Symptome der psychologischen Belastung sowie der Cortisolspiegel bei gesunden Probanden.
  • In einer 8-wöchigen Studie aus 2020 konnten bei Probanden dank einer psychobiotischen Kombination aus zwei Bakterienkulturen die Depressionssymptome signifikant verbessert werden. 

➤ Eine unausgewogene Darmflora erhöht das Depressionsrisiko!

Probiotika Forte Plus von Herbano 

Unser Probiotika Forte Plus enthält 13 wertvolle lebensfähige Milchsäurekulturen aus Bifido- und Lactobacillusstämmen. Zusätzlich enthält es Bio Inulin sowie Bio Reisstärke als hochwertiges Präbiotikum, das den nützlichen Darmbakterien direkt als Nahrung zur Verfügung steht. Dank der ausgewählten Rezeptur können die Darmkulturen optimal vom Darm aufgenommen werden, sich ansiedeln und so ein gesundes Mikrobiom unterstützen.

Fazit:

Psychobiotika sind Probiotika und Präbiotika, die bei ausreichender Einnahme zu einem positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit führen. Das geschieht über einen regen Austausch über die Darm-Hirn-Achse. Die Darmbakterien produzieren jene Botenstoffe, die wir für unser Wohlbefinden benötigen, wie etwa das Glückshormon Serotonin. Kommt das zu wenig vor, kann das Depressionen begünstigen. Deshalb können besonders Menschen mit Depressionen von einer Behandlung des Darms und seines Mikrobioms direkt profitieren. 

Sie haben es in der Hand, mithilfe Ihrer Darmgesundheit Ihre Psyche und Ihr Wohlbefinden positiv zu beeinflussen!

 

Quellen (in englischer Sprache):

Dinan, T. G., Stanton, C. & Cryan, J. F. (2013, November). Psychobiotics: A Novel Class of Psychotropic. Biological Psychiatry, Volume 74, Issue 10, P720-726, doi: 10.1016/j.biopsych.2013.05.001

Mörkl, S., Butler, M. I., Chichini, F., Cryan, J. F. & Dinan, T. (2020, July). Psychobiotics: Biotherapeutics for Positive Mental Health. Oxford Handbooks Online, doi: 10.1093/oxfordhb/9780190931544.013.7

Bambury, A., Sandhu, K., Cryan, J. F., & Dinan, T. G. (2018). Finding the needle in the haystack: systematic identification of psychobioticsBritish journal of pharmacology175(24), 4430–4438. doi: 10.1111/bph.14127

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Gnanavel S. (2015). Psychobiotics: the latest psychotropics. Indian journal of psychological medicine37(1), 110. doi: 10.4103/0253-7176.150862

Messaoudi, M., Lalonde, R., Violle, N., Javelot, H., Desor, D., Nejdi, A., Bisson, J. F., Rougeot, C., Pichelin, M., Cazaubiel, M., & Cazaubiel, J. M. (2011). Assessment of psychotropic-like properties of a probiotic formulation (Lactobacillus helveticus R0052 and Bifidobacterium longum R0175) in rats and human subjectsThe British journal of nutrition105(5), 755–764. doi: 10.1017/S0007114510004319

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