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Allgemeinmediziner
Am 14. November findet der Weltdiabetestag statt. Der 14. November wurde nicht zufällig ausgewählt: Es handelt sich um den Geburtstag von Frederick G. Banting, welcher zusammen mit Charles Herbert Best das lebenswichtige Insulin entdeckte. Neben dem Weltaidstag ist der Weltdiabetestag der 2. Tag, der vereinten Nationen der einer Krankheit gewidmet wurde.
Bei Diabetes wird grundsätzlich zwischen 2 Formen unterschieden: Typ I und Typ II, wobei 90% der Betroffenen unter Typ II leiden. Typ II Diabetes ist oftmals die Folge falscher Ernährung und mangelhafter Bewegung. Die Behandlung von Typ II beinhaltet neben der Umstellung der Lebensweise auch eine medikamentöse Behandlung. Eine Verabreichung von Insulin wird erst nötig, wenn die Medikamente nicht mehr wirken. Bei Diabetes Typ I hingegen handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, wobei die Verabreichung von Insulin hier mit Beginn der Krankheit unumgänglich ist.
Diabetes Typ I tritt oftmals bereits im Kindesalter auf. Die Diagnose ist für betroffene Jugendliche ein unglaublich einschneidendes Ereignis, mit dem viele nicht umzugehen wissen. Nur wenige Nicht-Diabetiker wissen um die Herausforderungen die betroffene Diabetes Typ I Patienten tagtäglich zu meistern haben
Anlässlich des Weltdiabetestages haben wir 2 Bloggerinnen darum gebeten uns Einblick in Ihren Alltag zu gewähren. Auf Ihren Blogs berichten Steff von www.diabetes-leben.com und Lisa von www.lisabetes.de über den alltäglichen Wahnsinn mit Diabetes Typ I. Wie bei allen Diabetikern dreht sich bei den beiden viel um das Thema Ernährung, jedoch von sehr unterschiedlichen Standpunkten: Während Steff als Ausdauersportlerin versucht ihre Leistung mit einer guten (diabetesfreundlichen) Ernährung zu optimieren, versucht Lisa ihr Gewicht mit einer kohlenhydratarmen Ernährung zu kontrollieren.
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Man kann nie so viel Sport machen, wie man falsch essen kann, sagt Chiathletin Steff. Sie hat seit 1997 Diabetes Typ 1 und sagt “Typ-1-Diabetiker können alles, nur eben kein Insulin produzieren”. Sie lässt sich den Spaß am Leben durch ihre Krankheit nicht nehmen, schreckt vor (fast) nichts zurück, weiß die Krankheit aber dennoch auch ernst zu nehmen. In ihrem Blog, mit dem sie das Motto “Diabetes ist Ausdauersport” vertritt, greift sie Diabetes und angrenzende Themen wie etwa Ernährung, Sport und Psyche auf.
Steff wird oft gefragt, wie sie es denn schafft, bei Marathons, Ultras und 24-Stunden-Läufen, an denen sie regelmäßig teilnimmt, durchzuhalten, alles geben zu können und nicht mit Magenkrämpfen, starken Blutzuckerschwankungen - oder oder oder - den Lauf abbrechen zu müssen. Ihre Antwort:
"Ich laufe Marathons und Ultras nie (mehr) ohne Chia-Samen im Gepäck, die wirken Blutzucker-glättend und spenden genügend Energie, die ich für langen Läufe benötigte (längster Lauf 143 Kilometer in 24 Stunden). Ungemahlen (die Omega 3 Hülle sorgt dafür, dass die Kohlenhydrate langsam abgegeben werden) lasse ich die Chia-Samen eine Nacht vor dem Lauf im warmen frisch zubereiteten Ingwertee quellen (1/3 Tasse Chia-Samen in zwei Tassen Ingwertee). Der Ingwer beugt Magen-/Darmproblemen vor, die vielen Langstreckenläufern zu schaffen machen. Bevor ich die gequellten Chia-Samen dann am nächsten Tag in meine Getränkeflasche für den Marathon fülle, gebe ich noch etwas Salz/Elektrolyte hinzu. Damit gehe ich gut ausgerüstet einen Langstreckenlauf an. Alle 10 Kilometer nehme ich je nach Befinden und bereits zurückgelegter Strecke etwa 50 ml von meinem “Gebräu” zu mir. Das ist mein “Geheimrezept”, neben einer gewissen Portion Ehrgeiz und mentaler Stärke, die ich durch meinen Diabetes entwickelt habe und einem harten Trainingsplan, versteht sich."
Als Diabetikerin, Leistungssportlerin und auch aufgrund von zahlreichen Lebensmittelunverträglichkeiten, die mich leider begleiten, achte ich generell im Alltag sehr auf meine Ernährung und setze mich schon seit Jahren mit diesem Thema auseinander, auch um jeglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen und mein Immunsystem zu stärken. Natürlich ist auch für Nicht-Diabetiker die “richtige” Ernährung entscheidend und das nicht nur um sportlich fit zu sein.
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„Diabetes ist kein Zuckerschlecken“, meint Lisa von Lisabetes. Vor allem bei ihrem schwierigen Start mit der Krankheit wird ganz schnell klar, dass das stimmt. Seit ihrem 10. Lebensjahr ist Diabetes ihr ständiger Begleiter. Seit ihrer Diagnose sind bereits 16 Jahre vergangen, die nicht immer ganz leicht waren. Besonders während der Pubertät hatte Lisa besonders unter Ihrer Krankheit zu leiden. Durch die Hormone ließ sich der Diabetes kaum einstellen und nächtliche Unterzuckerungen waren an der Tagesordnung. Die Folge: Lisa nahm stark an Gewicht zu. Die Abneigung gegenüber dem Diabetes äußerte sich vor allem darin, dass sie die Krankheit komplett ignorierte und auch schon nach kürzester Zeit eine sog. Diabulimie entwickelte. Aus dem Wunsch heraus Gewicht zu verlieren, verzichten Diabetiker bei einer solchen Essstörung auf das lebenswichtige Insulin (sog. „Insulin-Purging) und nehmen so ab. Ein gefährliches Spiel mit dem Leben, welches Lisa erst einsehen wollte als sie nach einem ketoazidotischen Koma auf der Intensivstation aufwachte und fast alles neu erlernen musste.
Seitdem hat sich vieles zum Guten verändert:
"Nach diesem Weckruf habe ich dem Diabetes wieder einen Platz in meinem Leben eingeräumt und behandle ihn gut. Ich versuche mit gesunder Ernährung und Sport abzunehmen und meinen Körper und den Diabetes zu akzeptieren. Auf dem Weg in ein gesundes Leben habe ich das ein oder andere ausprobiert und war mit einer kohlenhydratarmen Ernährung sehr erfolgreich!"
Um Gewicht zu verlieren ist Low-Carb wirklich gut geeignet – auch als Diabetikerin. Dadurch, dass wir unserem Körper nicht permanent schnelle Energie zur Verfügung stellen, greift er auf unsere Fettreserven zurück. Nicht selten wird Low-Carb auch bei Typ 2 Diabetikern empfohlen.
Und auch unserem Blutzucker kann es nicht schaden. Große Mengen an Kohlenhydraten bringen unsere Werte manchmal ganz schön durcheinander. Selbst wenn wir alles mit ausreichend Insulin abgedeckt haben. Durch die Mischung aus Fett, Eiweiß, und verschieden schnellen Kohlenhydraten können unsere Werte ganz schön ins Schwanken geraten.
Bei der Low-Carb-Ernährung ist es als Diabetikerin besonders wichtig, die Basalrate vorher gut zu checken. Es muss sichergestellt werden, dass die Blutzuckerwerte nicht durch die Decke schießen oder in den Keller fallen, wenn mal eine oder zwei Mahlzeiten ohne Kohlenhydrate gegessen werden. Insulin ist aber dennoch wichtig, denn selbst wenn ein Mensch gar nichts isst, kann der Blutzucker steigen. Unser Körper braucht Energie, immer. Wenn wir diese nicht durch Nahrung von außen zuführen, nimmt unser Körper das, was er hat und holt sich die Energie aus unserem „Fettspeicher“. Hierbei wird Glucose freigesetzt und der Blutzucker steigt.
Oft denkt man, dass man für Energie Kohlenhydrate braucht. Das stimmt so allerdings nicht. Kohlenhydrate sind schnelle Energie für unseren Körper, da er hier einfach Glucose herausziehen kann. Allerdings kann unser Körper genauso gut Energie aus Proteinen und Eiweiß ziehen. Das dauert zwar etwas länger, funktioniert aber genauso.
Deswegen muss man Proteine und Fette auch berechnen. Dafür gibt es die sogenannten FPE, Fett-Protein-Einheiten. Hier entsprechen ungefähr 100 kcal. 1 FPE.
Auch bei einer ganz konventionellen Ernährung wird die Berechnung der FPE oft verwendet. Denn Fett verlangsamt die Aufnahme der Kohlenhydrate und dies muss bei der Insulinabgabe berücksichtigt werden. Auch Eiweiß geht etwas langsamer ins Blut.
Ich bin mittlerweile wieder größtenteils zur normalen Ernährung übergegangen. Ich habe die Pfunde verloren, die ich wollte und schreibe das der Low-Carb-Ernährung zu. Noch heute esse ich abends keine Kohlenhydrate, denn ich habe festgestellt, dass meine Nüchternwerte so viel einfacher zu steuern sind und immer im Normalbereich liegen.
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