Ein Kribbeln und Brennen auf der Lippe? - Das Herpes Virus

Veröffentlicht am: Juni 12, 2024
Dr. med. Wolfgang Bachmann
Dr. med. Wolfgang Bachmann

Allgemeinmediziner

Viele von uns kennen das: Wenn es kälter wird, wenn uns etwas ekelt oder wir gestresst sind, dann passiert es ... ein Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl und schon ist es da ... das Herpes-Virus!

Die schmerzhaften Lippenbläschen treten oft dann auf, wenn wir sie am wenigsten brauchen. Doch was kann man tun, um die lästigen Fieberbläschen dauerhaft loszuwerden?

Inhalt

Was ist Herpes?

Sprechen wir von Herpes, meinen wir das Herpes Simplex Virus. Dabei wird zwischen zwei Typen unterschieden:

  • Typ 1: Lippenherpes
  • Typ 2: Genitalherpes

 

➤ Schätzungen zufolge tragen etwa 80 % aller Menschen das Herpes Simplex Virus Typ 1 in sich!

 

Nicht bei jedem bricht das Herpes-Virus aus. Normalerweise hält ein gut funktionierendes Immunsystem das Virus in Schach. Bei manchen Menschen kann es jedoch durch bestimmte Auslöser von Zeit zu Zeit aktiv werden und schmerzhafte Herpesbläschen bilden. Meist bricht es an der Lippe aus, kann aber auch die Nase oder andere Stellen betreffen. 

Werden die Symptome nicht sofort behandelt, beginnt der Krankheitsverlauf zunächst mit einem Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl. Dann bilden sich Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, aufplatzen, nässen und schließlich unter Schorfbildung abheilen. Dies kann mitunter bis zu 2-3 Wochen dauern.

 

Kribbeln auf der Lippe

Wie wird Herpes übertragen? 

Das Virus ist in hohen Mengen in der Bläschenflüssigkeit enthalten und kann durch Speichelkontakt oder direkte Berührung der Bläschen übertragen werden. Dies geschieht zum Beispiel beim Küssen oder beim gemeinsamen Benutzen von Gläsern oder Besteck. Einmal infiziert, bleibt das Virus lebenslang im Körper und kann durch verschiedene Auslöser wieder zum Ausbruch kommen.

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Wie kommt es zu einem Herpes-Ausbruch?

Um auszubrechen, braucht Herpes vor allem ein geschwächtes Immunsystem. Leider gibt es zahlreiche Situationen, die unser Immunsystem schwächen und somit die Wahrscheinlichkeit eines Herpesausbruchs erhöhen. Je schwächer das Immunsystem ist, desto häufiger und schwerer sind die Herpesausbrüche.

Stress ist ein Hauptfaktor, der das Immunsystem belastet. Denn Stress schwächt unsere Abwehrkräfte massiv. Möglicherweise haben Sie selbst schon erlebt, dass Sie gerade in Stresssituationen einen Herpes-Ausbruch erlitten haben. 

Aber damit nicht genug: Es gibt noch weitere Auslöser, die das Virus zum Vorschein bringen können, zum Beispiel starke Ekelgefühle oder direktes, intensives Sonnenlicht.

Außerdem können Schlafmangel, Alkohol und Nikotin sowie eine zuckerreiche Ernährung zum Ausbruch beitragen.

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Vorbeugung ist die beste Behandlung!

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Wie wird man Lippenherpes dauerhaft los? Es gibt einige Nährstoffe und Pflanzen, die Sie im Kampf gegen Lippenherpes unterstützen können.

1. Mit Lysin die Ausbreitung von Herpes stoppen!

Lysin ist eine Aminosäure, die von Experten zur Vorbeugung und Behandlung von Lippenherpes empfohlen wird. Denn Lysin wirkt als Gegenspieler von Arginin, einer anderen Aminosäure, die die Vermehrung der Herpesviren fördert. In einer Studie konnte beobachtet werden, dass nach 6-monatiger Einnahme die Häufigkeit der Ausbrüche abnahm, die Symptome weniger ausgeprägt waren und sich die Heilungszeit verkürzte. Lysin ist also ein wirksames Mittel zur Behandlung und Vorbeugung von Lippenherpes.

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2. Mit Zink & Vitamin C das Immunsystem gegen Herpes stärken

Der Mineralstoff Zink in Kombination mit Vitamin C kann zur gezielten Unterstützung des Immunsystems eingenommen werden. Da ein schwaches Immunsystem als Hauptauslöser gilt, können Zink und Vitamin C hier sehr gut helfen und einen Ausbruch verhindern. In den letzten Jahren hat sich eine Vielzahl von Belegen für die antivirale Wirkung von Zink gegen eine Reihe von Viren, darunter auch Herpesviren, gesammelt. Darüber hinaus helfen sowohl Zink als auch Vitamin C, den Körper vor Erkältungen und Infektionen zu schützen.

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3. Mit Katzenkralle die Anti-Virus Kraft der Pflanzen nutzen!

Die natürliche Heilpflanze Katzenkralle enthält starke sekundäre Pflanzenstoffe und stärkt dadurch ebenfalls das Immunsystem. Studien zeigen, dass die Pflanze einen positiven Effekt bei Herpesausbrüchen hat. In einer Doppelblindstudie konnten Forscher eine herpeshemmende Wirkung nachweisen. Im Vergleich zu einem führenden antiviralen Medikament konnte der Katzenkrallen Extrakt die Schwere der Entzündungsreaktion sogar besser beeinflussen, da er zusätzlich entzündungshemmend wirkt.

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Weitere Tipps während eines Herpes-Ausbruchs

  • Eine gute Hygiene ist ein Muss! Waschen Sie sich nach jedem möglichen Kontakt mit den Bläschen gründlich die Hände und fassen Sie sich nicht unnötig ins Gesicht.
  • Vermeiden Sie weitere Ansteckungen! Teilen Sie kein Geschirr, Gläser oder Handtücher mit anderen, um die Ansteckungsgefahr zu verringern.
  • Stechen Sie Bläschen keinesfalls auf, da die Flüssigkeit Viren enthält und die Ansteckungsgefahr dadurch stark erhöht wird. Außerdem können Bakterien in die Wunde eindringen und die Infektion verschlimmern.
  • Benutzen Sie nicht Ihre Finger, um Cremes auf die Fieberblasen aufzutragen! Stattdessen können Sie ein Wattestäbchen verwenden.
  • Verzichten Sie auf Zucker. Zucker schwächt das Immunsystem und begünstigt einen Herpes-Ausbruch.
  • Vermeiden Sie Lebensmittel, die viel Arginin enthalten, denn die Aminosäure fördert die Vermehrung der Viren. Dazu gehören vor allem Nüsse oder Schokolade.

 

 

 

Quellen (in englischer Sprache):

Walsh, D. E., Griffith, R. S., & Behforooz, A. (1983). Subjective response to lysine in the therapy of herpes simplex. The Journal of antimicrobial chemotherapy, 12(5), 489–496. https://doi.org/10.1093/jac/12.5.489 

Read, S. A., Obeid, S., Ahlenstiel, C., & Ahlenstiel, G. (2019). The Role of Zinc in Antiviral Immunity. Advances in nutrition (Bethesda, Md.), 10(4), 696–710. https://doi.org/10.1093/advances/nmz013

Gaby A. R. (2006). Natural remedies for Herpes simplex. Alternative medicine review: a journal of clinical therapeutic, 11(2), 93–101.

Singh, B. B., Udani, J., Vinjamury, S. P., Der-Martirosian, C., Gandhi, S., Khorsan, R., Nanjegowda, D., & Singh, V. (2005). Safety and effectiveness of an L-lysine, zinc, and herbal-based product on the treatment of facial and circumoral herpes. Alternative medicine review : a journal of clinical therapeutic, 10(2), 123–127.

Griffith, R. S., Walsh, D. E., Myrmel, K. H., Thompson, R. W., & Behforooz, A. (1987). Success of L-lysine therapy in frequently recurrent herpes simplex infection. Treatment and prophylaxis. Dermatologica, 175(4), 183–190.

Kim, Y., Kim, H., Bae, S., Choi, J., Lim, S. Y., Lee, N., Kong, J. M., Hwang, Y. I., Kang, J. S., & Lee, W. J. (2013). Vitamin C Is an Essential Factor on the Anti-viral Immune Responses through the Production of Interferon-α/β at the Initial Stage of Influenza A Virus (H3N2) Infection. Immune network, 13(2), 70–74. https://doi.org/10.4110/in.2013.13.2.70