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Allgemeinmediziner
Wie wirksam können natürliche Alternativen bei der Blutverdünnung sein? Diese Frage ist besonders relevant in einer Zeit, in der das Interesse an gesundheitsfördernden Lebensmitteln und Kräutern wächst. In diesem Ratgeber untersuchen wir die Wirkung und den Nutzen natürlicher Blutverdünner. Von altbekannten Mitteln wie Knoblauch und Ingwer bis hin zu weniger bekannten, aber ebenso wirksamen Wirkstoffen wie Vitamin E bieten diese natürlichen Mittel eine sanfte, aber wirksame Möglichkeit, die Herzgesundheit zu unterstützen und das Risiko von Blutgerinnseln zu verringern.
Natürliche Blutverdünner Ansehen
Ansehen
Um nach operativen Eingriffen das Risiko von Blutgerinnseln zu minimieren, werden häufig Blutverdünner verabreicht. Und auch bei Erkrankungen des Gefäß- oder Herz-Kreislauf-Systems greift die Medizin regelmäßig auf Wirkstoffe zurück, die in der Lage sind, die Blutgerinnung zu beeinflussen und auf diese Weise ein Verklumpen des Blutes zu verhindern.Generell handelt es sich beim Vorgang der Blutgerinnung um eine überlebenswichtige, natürliche Eigenschaft, denn nur durch die Gerinnungsfähigkeit des Blutes können Blutungen gestoppt und Wunden effektiv verschlossen werden. Kommt es zu einer Verletzung, trägt die Blutung zuerst zur Reinigung der Wunde bei, um sie anschließend durch die Gerinnung auf natürliche Weise zu verschließen.Gefahr droht allerdings dann, wenn die Gerinnung innerhalb des Gefäßsystems erfolgt - denn dann kann es zu einer Verklebung der Blutplättchen kommen, einem sogenannten Blutgerinnsel. Gelangt solch ein Gerinnsel in den Blutstrom, kann dies zu lebensbedrohlichen Situationen, wie beispielsweise einem Schlaganfall, führen.Welche Umstände begünstigen die Entstehung eines Blutgerinnsels? Ein erhöhtes Risiko besteht vor allem nach größeren chirurgischen Eingriffen, kann aber auch durch gesundheitliche Konditionen wie beispielsweise Thrombosen, Herzrhythmusstörungen, Herzerkrankungen oder Gefäßerkrankungen auftreten. Die Entstehung von Blutgerinnseln kann lebensgefährliche Komplikationen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle nach sich ziehen. Um dies zu verhindern, werden im medizinischen Bereich standardmäßig synthetische Blutverdünner wie Warfarin oder Heparin eingesetzt, die effektiv die Bildung von Blutgerinnseln verhindern können.Doch genauso wie andere Medikamente haben auch Blutverdünner Nebenwirkungen. So kann es unter anderem zu einem erhöhten Blutungsrisiko kommen, das in der Folge zu einer verstärkten Blutungsneigung führen kann. Gibt es Alternativen?Hier kommen die natürlichen Blutverdünner ins Spiel - und in einigen Fällen können sie tatsächlich eine Alternative zu den synthetisch hergestellten Substanzen darstellen. Natürliche Blutverdünner finden sich vor allem in Heilpflanzen mit gerinnungshemmenden Wirkstoffen.Und ganz ähnlich wie die pharmazeutisch hergestellten Blutverdünner kann die natürliche Variante unter bestimmten Umständen die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Blutgerinnseln und somit das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen verringern.
Natürliche Blutverdünner können vor allem vorbeugend eingesetzt werden, um das grundsätzliche Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln zu verringern. Dieses Risiko steigt beim Vorliegen bestimmter gesundheitlicher Faktoren deutlich an.Dazu gehören:
Unter ärztlicher Kontrolle können natürliche Blutverdünner eine sinnvolle begleitende oder präventive Maßnahme gegen die Bildung von Blutgerinnseln sein. In schweren Fällen sollten sie allerdings nicht eingesetzt werden.
Da es sich bei den natürlichen Blutverdünnern um pflanzliche Wirkstoffe handelt, lassen sie sich teilweise auch ganz einfach in den Ernährungsplan einbauen, sodass sich über einen längeren Zeitraum eine präventive Wirkung entfalten kann. Alternativ ist auch die Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel möglich.
Der Einsatz von natürlichen Blutverdünnern anstelle von synthetischen Blutverdünnern sollte ausschließlich bei leichten Beschwerden und nur nach ärztlicher Abklärung erfolgen!
Die Wirkung von natürlichen Blutverdünnern erfolgt durch entsprechende Wirkstoffe, die in Heilpflanzen zu finden sind. Diese weisen gerinnungshemmende Effekte auf. Hauptsächlich handelt es sich hier um Salicylate, die als natürliche Bestandteile beispielsweise in Ingwer und Cayenne-Pfeffer vorkommen. Sie sorgen dafür, dass eine Verklumpung der Blutplättchen, die letztendlich zu einem Gerinnsel führen kann, möglichst verhindert wird.
Ingwer ist eine traditionelle Heilpflanze, die ursprünglich aus dem südasiatischen Raum stammt. Die Wurzel mit dem scharfen Geschmack wird nicht nur als Gewürz und Tee genutzt, sondern ist vor allem für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorzüge bekannt.Dazu gehört unter anderem auch eine blutverdünnende Wirkung durch die enthaltenen Salicylate. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die als natürliche Gerinnungshemmer dienen, was bereits in Tierversuchen nachgewiesen werden konnte. Ingwer kann als natürlicher Blutverdünner in Form von Tee oder Kapseln eingesetzt werden.Bei der Anwendung von Ingwer zur natürlichen Blutverdünnung ist allerdings Vorsicht geboten, da es bei der gleichzeitigen Anwendung von synthetischen Gerinnungshemmern wie beispielsweise Warfarin zu Komplikationen kommen kann. Hier ist eine Rücksprache mit dem Arzt äußerst empfehlenswert.
Knoblauch gehört zu den ältesten Heilpflanzen und wird schon seit Jahrtausenden nicht nur als Lebensmittel, sondern auch in der Naturheilkunde eingesetzt. Seine Wirkung auf den Organismus ist recht vielfältig und betrifft vor allem das Gefäßsystem. In diesem Zusammenhang zeigt er erfreulicherweise auch eine vorteilhafte Wirkung auf die Blutgerinnung, indem er das Blut flüssiger macht. Versuchsstudien, die in diesem Zusammenhang durchgeführt wurden, konnten deutlich seine antithrombotische Wirkung nachweisen.Knoblauch kann roh oder gekocht angewendet werden, wobei die rohe Variante eine bessere Wirkung aufweist. Allerdings ist roher Knoblauch durch seine Schärfe eventuell nicht für jeden Menschen bekömmlich. In diesen Fällen bietet sich die Anwendung der gesunden Knolle in Form von Knoblauch Extrakt an. Knoblauch hat einen entscheidenden Vorteil in seiner Anwendung als natürlicher Blutverdünner: Auch bei gleichzeitiger Anwendung von synthetischen Blutverdünnern, wie Warfarin gilt die Einnahme von Knoblauch Extrakt als relativ sicher, solange sie ärztlich überwacht wird. Dies konnte durch Studien belegt werden. Zusätzlich kann Knoblauch unter bestimmten Umständen sogar die Wirkung von anderen Gerinnungshemmern verbessern.
Zimt gehört ebenfalls zu den hochwirksamen natürlichen Blutverdünnern. Das charakteristische Gewürz aus der Rinde des Zimtbaumes ist in jeder Küche zu finden und überzeugt mit einigen gesundheitlichen Vorteilen. Unter anderem ist Zimt reich an dem Wirkstoff Coumarin, der für die blutverdünnende Wirkung verantwortlich ist. Einen ganz besonders hohen Anteil an Coumarin hat der Cassia-Zimt. Allerdings hat gerade der Wirkstoff dieser Sorte in höheren Dosen negative Auswirkungen auf die Leber, was seinen dauerhaften Einsatz als natürlicher Blutverdünner fragwürdig macht.Grundsätzlich sollte Zimt auch nicht über einen längeren Zeitraum in höheren Dosierungen eingenommen werden. Als regelmäßige Beigabe zum Essen kann er allerdings der Gesundheit durchaus förderlich sein und im Zusammenhang mit der Blutgerinnung seine präventive Wirkung entfalten.
Der scharfe Cayenne-Pfeffer enthält gleich zwei Wirkstoffe, die dazu beitragen können, das Risiko einer Verklumpung des Blutes zu verringern. Dabei handelt es sich um die bereits erwähnten Salicylate und um Capsaicin, eine natürliche Substanz, die gleichzeitig auch noch zur Senkung des Blutdrucks beitragen kann .Allerdings ist bislang nicht bekannt, welche Mengen dieser Wirkstoffe für einen nachweislichen Effekt auf die Blutgerinnung benötigt werden. Cayenne Pfeffer kann aber als Gewürz regelmäßig dem Essen beigefügt werden und auf diese Weise der Unterstützung der Gesundheit dienen.
Kurkuma, das vielseitig verwendbare, sonnengelbe Gewürzpulver aus der indischen Küche, ist wohl einer der bekanntesten und am häufigsten genutzten natürlichen Blutverdünner. Im Mittelpunkt der Wirkung steht hier die natürliche Substanz Kurkumin - dabei handelt es sich um ein pflanzliches Polyphenol, das der Koagulation, also der Gerinnung des Blutes, entgegenwirkt, indem es Thrombin hemmt, ein für die Blutgerinnung wichtiges Enzym.Kurkuma kann sehr leicht und unkompliziert auf den Ernährungsplan gesetzt werden und nicht nur als Gewürz im Essen, sondern auch als Grundlage für Tees und die sogenannte “Goldene Milch” verwendet werden. Auf diese Weise lässt sich das Würzpulver nicht nur präventiv, sondern möglicherweise auch bei Beschwerden als Blutverdünner einsetzen. Dies sollte aber immer nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.
Kurkuma als natürlicher Blutverdünner
Vitamin E zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und wirkt nicht nur als wertvolles Antioxidans - tatsächlich kann es die Gesundheit auch mit einem gerinnungshemmenden Effekt unterstützen. Auf diese Weise trägt das Vitamin dazu bei, Verklumpungen des Blutes vorzubeugen und gleichzeitig auch die Gesundheit des Herzens und des Gefäßsystems zu unterstützen.Vitamin E lässt sich als Nahrungsergänzungsmittel, aber auch über bestimmte Lebensmittel, die reich an dem Vitamin sind, aufnehmen. Dazu gehören beispielsweise Avocados, Sonnenblumenkerne, Mangos und grünes Blattgemüse.Wegen der blutverdünnenden Wirkung sollte Vitamin E allerdings nicht in höheren Mengen eingenommen werden, wenn gleichzeitig auch noch synthetische Blutverdünner eingesetzt werden.
Vitamin E als natürlicher Blutverdünner
Neben der Anwendung von pflanzlichen, natürlichen Blutverdünnern existieren auch noch andere Methoden, die eine Verklumpung des Blutes verhindern und somit der Bildung von Blutgerinnseln vorbeugen können.
Dass Bewegung gut für die Gesundheit ist, ist kein Geheimnis. So sorgen schon kleinere Aktivitäten für eine stärkere Durchblutung und einen kräftigeren Blutfluss, was tatsächlich auch dazu beitragen kann, einer Verklumpung des Blutes vorzubeugen. Mit nur 30 Minuten an täglicher Bewegung lässt sich auf diese Weise relativ leicht die Verbesserung der Gesundheit des Herz-Kreislauf- und Gefäßsystems unterstützen.
Damit das Blut nicht verdickt und optimal fließen kann, ist zusätzlich auch die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit sehr wichtig.
Langes Sitzen sorgt für Stagnation im ganzen Körper, und dies gilt ganz besonders für den Blutfluss. Denn für eine gute Durchblutung braucht es eine regelmäßige Bewegung des ganzen Körpers.
Daher trägt es ebenfalls zur Verhinderung von Blutgerinnseln bei, im Büroalltag immer wieder kleine Pausen einzulegen und sich zu bewegen. Laufen, dehnen, strecken - schon wenige kleine Übungen machen einen Unterschied und sorgen nicht nur für einen besseren Blutfluss, sondern auch für eine erhöhte Vitalität.
Bei der Anwendung von natürlichen Blutverdünnern gibt es einiges zu beachten. Sie können präventiv in kleinen Mengen dem Essen beigefügt werden oder teilweise auch als Nahrungsergänzung eingenommen werden
Grundsätzlich sollte die regelmäßige Anwendung von natürlichen Blutverdünnern in höheren Dosierungen immer nur in Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, dies gilt insbesondere dann, wenn gleichzeitig noch andere Medikamente eingenommen werden. Denn ansonsten kann es schnell zu gefährlichen Wechselwirkungen oder einer erhöhten Blutungsneigung kommen. Auch die Wirksamkeit der Medikamente kann durch die parallele Anwendung beeinflusst werden.
Quellen (in englischer Sprache):
Tattelman E. (2005). Health effects of garlic. American family physician, 72(1), 103–106.
Kim, D. C., Ku, S. K., & Bae, J. S. (2012). Anticoagulant activities of curcumin and its derivative. BMB reports, 45(4), 221–226. doi: 10.5483/bmbrep.2012.45.4.221
Dowd, P., & Zheng, Z. B. (1995). On the mechanism of the anticlotting action of vitamin E quinone. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 92(18), 8171–8175. doi: 10.1073/pnas.92.18.8171
Macan, H., Uykimpang, R., Alconcel, M., Takasu, J., Razon, R., Amagase, H., & Niihara, Y. (2006). Aged garlic extract may be safe for patients on warfarin therapy. The Journal of nutrition, 136(3 Suppl), 793S–795S. doi: 10.1093/jn/136.3.793S
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