Was ist Osteochondrose?

Veröffentlicht am: Juni 10, 2024
Dr. med. Wolfgang Bachmann
Dr. med. Wolfgang Bachmann

Allgemeinmediziner

Etwa 40 Prozent der Bürger leiden unter akuten oder jahrelangen chronischen Rückenschmerzen, der Osteochondrose. Die Osteochondrose beginnt langsam und verhalten. Die ersten Schmerzen entstehen bei körperlicher Betätigung oder Sport. Der Schmerz kann überall auftreten, ob Rücken, Nacken oder Kreuz und kann Begleiterscheinungen wie Ausstrahlungen mit sich bringen. Doch irgendwann bleibt der Schmerz auch im Ruhezustand und wird damit unerträglich. 

Was ist Osteochondrose?

Bei der Osteochondrose (Ostechondrosis) handelt es sich um eine Verschleißerkrankung der Wirbelsäule (Morbus Scheuermann) und Gelenke. Betroffen sind dabei die Wirbelkörper und Knorpel der Bandscheiben. 

Der Verschleiß findet schrittweise statt: Durch eine konstante Überlastung des Rückens werden die Bandscheiben der Wirbelsäule zusammengedrückt. Dies führt dazu, dass die Bandscheiben sich irgendwann nicht mehr regenerieren können und im gepressten Zustand bleiben. Die umliegenden Wirbel werden nur noch gering abgefedert, wodurch sich der Druck auf einzelne Wirbel verstärkt. Auf den stetigen Druck reagiert der Wirbel mit Knorpelwachstum an den seitlichen Enden. Dadurch reduziert sich die Belastung des einzelnen Wirbels. Treffen die neu entstandenen Knorpelflächen nun aufeinander, entstehen die typischen Schmerzen der Osteochondrose. Je mehr diese Knorpelflächen wachsen, desto mehr wird auch die Beweglichkeit der Wirbelsäule eingeschränkt, was bis zu einer kompletten Versteifung führen kann.

Die Symptome von Osteochondrose in der Wirbelsäule (Osteochondrose lws oder Osteochondrose hws)

Eine Osteochondrose zeigt sich durch mehrere Symptome. Abhängig davon wo die Knorpelveränderung stattfindet, treten die Schmerzen an unterschiedlichen Orten auf.

Grundsätzlich entstehen jedoch folgende Schmerzen:

  • Nackenschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Verspannungen 

Das Symptom Rückenschmerzen bei der Osteochondrose (Ostechondrose lws) 

Ist die Wirbelsäule von der Osteochondrose betroffen, so handelt es sich um eine Osteochondrose der Lendenwirbelsäule (lws).  

Diese Rückenschmerzen können auf Grund einer Fehlbelastung der Bandscheiben entstehen. Wo genau diese Schmerzen auftreten ist davon abhängig, welche Wirbel der Fehlbelastung ausgesetzt waren und wie sich diese verändert haben.

Aber auch plötzlich auftretende Akutschmerzen können durch kurze Fehlbelastungen entstehen. Der Körper kompensiert dies mit einer Schonhaltung, welche jedoch wiederum in einer Verspannung resultiert.

Der Grad der Schmerzen ist abhängig von der Stärke der Fehlbelastung und kann sich bis zu starken Ausstrahlungen in Armen und Beinen verstärken.

Das Symptom Halsstarre bei der Osteochondrose (Osteochondrose hws)

Tritt die Ostechondrose im Bereich der Halswirbelsäule (Osteochondorse hws) auf, so können erste Warnzeichen Nackenschmerzen und Kopfschmerzen sein. Im weiteren Verlauf kann die Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Halses eintreten. Im schlimmsten Fall kann es im Verlauf zu einem Schiefhals kommen. Insofern zusätzlich noch die Nerven des Wirbelkanals der Wirbelsäule gereizt werden, kann es zu neurologischen Ausfallserscheinungen kommen.

Besonders die auftretenden Schonhaltungen können zu weiteren Verspannungen führen die schlussendlich noch stärkere Schmerzen mit sich bringen.

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Ursachen der Osteochondrose (Osteochondrose lws und Osteochondrose hws)

Die Osteochondrose entsteht aus der Überbelastung der Bandscheiben bei der Wirbelsäule. Die Bandscheibe besitzt einen flüssigen Kern, welche Stöße und Erschütterungen zwischen den Wirbeln dämpft. Mit zunehmendem Alter, zu wenig Sport und schlechter Ernährung entstehen Verschleißerscheinungen. Bereits ab dem zwanzigsten Lebensjahr sind diese Veränderungen sichtbar. Ab dem 60 Lebensjahr  sind diese Veränderungen bei einem Großteil der Bevölkerung zu finden. Der flüssige, stoßdämpfende Teil der Bandscheibe verliert immer mehr an Wasser, wodurch sich die Höhe der Bandscheibe reduziert und diese in zusammengedrückter Position verbleibt.

So reduziert sich der Abstand zwischen den Wirbeln und der Druck erhöht sich auf diese. Um dieser erhöhten Belastung standzuhalten reagiert der Wirbel mit knorpligen Auswucherungen an der Seite – so genannte Randzacken. Dies ermöglicht den erhöhten Druck auf eine größere Fläche zu verteilen. Sobald diese Randzacken die anderen Wirbelkörper berühren – bei Bewegung-, entstehen die starken Schmerzen der Osteochondrose (Osteochondrosis).  

Risikofaktoren, die eine Osteochondrose hervorrufen können 

  • Skoliose
  • Bandscheibenvorfälle
  • Bandscheibenoperation
  • Schwere körperliche Betätigung (schweres Heben und Tragen)
  • Unzureichende Bewegung, falsche Ernährung
  • Unbewegter Beruf und sitzender Lebensstil 

Fehlbelastung der Bandscheiben als Ursache von Osteochondrose

Eine stetige Fehlhaltung, Fehlbelastung, starke körperliche Arbeit und mangelnde Bewegung führen zu einer Osteochondrose. Die Osteochondrose tritt meist erst mit zunehmendem Alter auf, als Resultat jahrelanger Fehlbelastung. Viele Berufe werden in andauerndem Stehen und Sitzen durchgeführt und sind in den Abläufen gleich. Dadurch kann weder die Wirbelsäule noch die Rückenmuskulatur die Möglichkeit geboten werden sich zu entlasten oder eine schützende Muskulatur aufzubauen. 

Osteochondrose durch Skoliose

Die Skoliose ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei welcher die Wirbelsäule von der Längsachse abweicht. Dies bewirkt, dass sich die Wirbel verdrehen. Durch die verschobene Wirbelsäule werden die Bandscheiben einseitig belastet und werden abgenützt. Das Resultat ist, dass die Bandscheiben ihre Schutzfunktion für die Wirbel verlieren und diese erhöhtem Druck ausgesetzt werden. Dadurch entsteht wiederum die Möglichkeit der knorpeligen Ausläufer der Wirbel um diesen Druck zu verteilen.  Diese Ausläufer verursachen dann die Schmerzen der Osteochondrose.

Osteochondrose durch Bandscheibenvorfall

Wer bereits in jungen Jahren einen Bandscheibenvorfall hat kann von der Osteochondrose betroffen sein. Selbst wenn dieser Bandscheibenvorfall richtig behandelt wird, können dabei Schäden entstanden sein, welche erst später ersichtlich sind. Auch Entzündungen der Bandscheibe bewirken eine Schonhaltung des Körpers oder eine Verschiebung der Wirbel. Die veränderte Lage der Wirbel erhöht wiederum die Reibungsfläche, wodurch der Knorpel an Substanz verliert.

Zudem kann auch die Operation an der Bandscheibe die Erkrankung an Osteochondrose erhöhen. Dies geschieht jedoch in sehr wenigen Fällen. 

Osteochondrose durch Übersäuerung

Mit der heutigen Ernährung entsteht im Körper ein übersäuerter Zustand. Zucker, ungesunde Fette und verarbeitete Lebensmittel führen zu einem Basendefizit (Mineralstoffdefizit/Übersäuerung). Dabei fehlen dem Körper notwendige Mineralien, welche er aus den Knochen entzieht. Dies führt zu einer allgemeinen Unterversorgung des Knorpels, der Knochen und Gelenke.

Durch eine anhaltende Übersäuerung verhärtet der Knorpel und tiefere Knorpelschichten können nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden und degenerieren. Um dies zu verhindern, muss dem Körper möglichst leicht verwertbare Mineralstoffe durch eine Ernährungsumstellung zugeführt werden. So kann das Basengleichgewicht wieder hergestellt werden.

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Behandlung und Therapie der Osteochondrose

Abhängig vom Schweregrad der Osteochondrose kann die Behandlung zuerst ohne operative Maßnahmen durchgeführt werden. 

Schritt 1: Mit Sport gegen die Osteochondrose 

Durch ein ausreichendes Maß an Bewegung wird das Lymphsystem angeregt und schwemmt Säuren und Schlacken aus dem Körper. Zudem sorgt die Durchblutung des gesamten Organismus, dass die notwendigen Nährstoffe zu den richtigen Bereichen transportiert werden.

Eine Bewegungstherapie fördert auch den Muskelaufbau wodurch der gesamte Bewegungsapparat gestärkt werden kann und die Beweglichkeit optimiert wird.

Hierbei liegt der Fokus besonders auf der Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur.

Schritt 2: Durch ausgewogene Ernährung Entzündung senken bei der Osteochondrose

Die Entzündung zu senken ist besonders wichtig, da ansonsten die Wirbel und Bandscheiben weiterhin angegriffen werden. Diese Entzündungsreaktion sollte vorallem durch die Ernährung unterbunden werden. Der Verzicht auf Weizen und Zucker steht hier besonders im Mittelpunkt. Auch eine Basenkur in Kombination mit dem Verzehr von ausreichend Omega 3 kann besonders gute Resultate erzielen.

Um schnelle Resultate zu erzielen kann in Form von Nahrungsergänzungsmitteln gezielt unterstützt werden.

Mit Kurkuma und Omega 3 kann gezielt der Entzündungsherd reduziert werden. Mit der Omega 3 Fettsäuren-Analyse können Sie ihren Omega 3 Gehalt feststellen lassen.

Schritt 3: Richtige Ernährung bei der Osteochondrose

Um die konstante Übersäuerung zu vermeiden, ist es von enormer Bedeutung den Körper mit den richtigen Nährstoffen über die Ernährung zu versorgen. Mit einer basischen Ernährung können hier rasche Erfolge gezielt werden.

Empfehlenswert für die Wirbel sind die Nährstoffe Grünlippmuschel mit Glucosamin und Chondroitin.

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Um eine rasche Entsäuerung zu unterstützen empfehlen sich basische Mineralien in Form von Pulver oder Kapseln.

Eine Unterstützung der Knochen kann mit ausreichendem Sonnenbaden (15-20 Minuten ohne Sonnencreme ganzer Körper) oder einer Zufuhr durch Vitamin D erreicht werden. Auch eine calciumreiche Ernährung fördert die positiven Effekte.

Schritt 4: Entspannung zur Verbesserung der Osteochondrose

Eine regelmäßige Entspannung durch Wärmetherapien wie Rotlicht, Fango oder Massagen erweisen sich als besonders hilfreich. Dadurch gönnen sie den bereits strapazierten Bereichen eine kurzzeitige Entlastung. 

 

Osteochondrose Überblick

 

 


Quellen (in englischer Sprache):

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