Was ist 5 HTP? Wirkung, Nebenwirkung und Dosierung bei Depression

Veröffentlicht am: November 25, 2024
Dr. med. Wolfgang Bachmann
Dr. med. Wolfgang Bachmann

Allgemeinmediziner

Studien belegen die Wirksamkeit von 5-HTP bei der Linderung von Depressionen, Schlafstörungen, der allgemeinen Stimmung und Verfassung, bei Kopfschmerzen, Fibromyalgie und sogar bei der Unterstützung einer erfolgreichen Gewichtsabnahme.

Inhalt

Was ist 5-HTP (5-Hydroxytryptophan)?

5-HTP (5-Hydroxytryptophan) ist eine natürliche Verbindung, die der Körper aus der Aminosäure Tryptophan herstellt. Im Gegensatz zu Tryptophan, das in eiweissreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten oder Nüssen enthalten ist, kommt 5-HTP selbst jedoch nicht direkt in der Nahrung vor. Stattdessen entsteht es im Körper als Zwischenstufe, bevor es zu Serotonin und schliesslich zu Melatonin umgewandelt wird.

Das aus 5-HTP gebildete Serotonin spielt nicht nur für den Schlaf, sondern auch für die Regulierung von Stimmung und Appetit eine wichtige Rolle. Ein ausgeglichener Serotoninspiegel hilft, depressive Verstimmungen und innere Unruhe zu lindern und reduziert gleichzeitig das Verlangen nach ungesunden Snacks. Besonders bei Heisshungerattacken auf Kohlenhydrate oder emotional bedingtem Essen zeigt sich die unterstützende Wirkung von 5-HTP. Darüber hinaus sorgt die Umwandlung von Serotonin in Melatonin für einen geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus, der zu einem erholsamen Schlaf beiträgt.

Als Nahrungsergänzungsmittel wird 5-HTP üblicherweise aus den Samen der afrikanischen Pflanze Griffonia simplicifolia gewonnen. Seine vielfältigen Wirkungen auf Schlaf, Stimmung und Essverhalten machen es zu einem beliebten Hilfsmittel für Menschen, die ihr seelisches Wohlbefinden auf natürliche Weise verbessern möchten.

Die Wirkung von 5-HTP: 6 Effekte von Griffonia simplicifolia

1. Mit 5-HTP Serotonin- und Melatonin-Spiegel erhöhen

5-HTP ist ein natürliches chemisches Vorprodukt im menschlichen Körper, das er aus Tryptophan gewinnt, einer Aminosäure, die in Nahrungsmitteln wie Truthahn, rotem Fleisch, Soja-Protein, Eiern, Spinat und Fisch vorkommt.

Tryptophan wird in der Leber zu 5-HTP verarbeitet. Danach wird es im Gehirn zum Neurotransmitter Serotonin weiterverarbeitet. Serotonin wiederum kann danach in Melatonin umgewandelt werden, ein Hormon, das direkt mit der Schlaf-Einleitung zu tun hat. Studien haben herausgefunden, dass 5-HTP die wichtige REM-Phase um 25 % verlängern kann, ebenso wie es die Tiefschlaf-Periode verlängert, ohne dass dafür mehr Schlafzeit notwendig wäre.

Als Nahrungsergänzungsmittel wird 5-HTP typischerweise aus der afrikanischen Kletterstaude Griffonia simplicifolia gewonnen. Die Samen dieser Pflanze enthalten, auf das Gesamtgewicht gerechnet, einen Anteil von 5 bis 20 % purem 5-HTP. Daher sollte man beim Kauf beachten, dass sich die auf dem jeweiligen Produkt angeführten Verzehrmengen auf den tatsächlichen 5-HTP-Anteil und nicht auf den gesamten Griffonia-Extrakt beziehen. Auf diese Weise kann die Dosierung so gestaltet werden, dass es zu einem signifikanten Anstieg des Serotonin- bzw. Melatonin-Spiegels kommt.

2. Mit 5-HTP Schlafstörungen natürlich behandeln

Schlafstörungen (inklusive Schlaflosigkeit) werden im Allgemeinen als die Unfähigkeit einzuschlafen bzw. so lange schlafen zu können, wie man möchte, charakterisiert.

Längere Perioden ohne Schlaf können zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, wie:

  • Herzkrankheiten
  • kognitiven Störungen
  • Fettleibigkeit
  • Beeinträchtigungen des Immunsystems

Kurzfristig – also selbst nach nur einer oder mehr Nächten ohne qualitätsvollen Schlaf – leiden Menschen oft unter:

  • Müdigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gefühlsschwankungen

Das ist häufiger, als man glauben möchte: Zum Beispiel sehen sich 84 % der US-amerikanischen Bevölkerung gelegentlich mit Schlaflosigkeit und anderen Schlafstörungen konfrontiert.

Schlaflosigkeit kann durch eine ganze Reihe von Faktoren verursacht werden, etwa die Einnahme psychoaktiver Drogen und Stimulanzien, Schmerzen oder Verletzungen, Stress und Angstzustände, neurologische Störungen und bestimmte Krankheiten. Ein weiterer Faktor sind Umwelteinflüsse wie der bekannte Jet Lag. 

Einer der entscheidenden Faktoren, die zu Schlafstörungen beitragen, ist mangelndes hormonelles Gleichgewicht. Wenn die Neurochemikalien im Gehirn (darunter Serotonin und Melatonin) aus dem Gleichgewicht geraten, kann das zu einer Störung des normalen Schlaf/Wach-Zyklus (der „inneren Uhr“) führen.

Die Gründe für dieses Ungleichgewicht können mehrere äussere Ursachen haben, zum Beispiel schlechte Ernährung, anhaltender Stress bzw. Aufregung oder die Einnahme von Aufputschmitteln wie Amphetaminen oder Ritalin.

Schlafmittel arbeiten zumeist so, dass sie den Körper sedieren und die Spiegel bestimmter Neurotransmitter dramatisch anheben. Dennoch gibt es steigende Befürchtungen, derartige pharmazeutische Mittel über längere Zeiträume einzunehmen.

Es gibt nämlich mittlerweile viele empfohlene Methoden, die „richtigen“ Neurotransmitter-Spiegel auf natürlichem Weg wiederherzustellen und Schlafstörungen auf diese Weise zu begegnen. Darunter sind:

  • leichte Gymnastik vor dem Schlafengehen
  • das Schlafen in einem abgedunkeltem, ruhigen Raum
  • Naturheilmittel wie Baldrian und Kamillentee.

Diese Methoden müssen allerdings nicht bei allen Menschen gleich wirken, und es ist denkbar, dass sie sogar überhaupt nicht funktionieren. Für mache Personen ist es unter Umständen sinnvoll, auf 5-HTP zurückzugreifen, um die Schlafmuster zu verbessern. 

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  • 5-HTP (5 Hydroxytryptophan) erhöht den Serotonin-Wert 

Wie erwähnt, ist 5-HTP eine wichtige Komponente beim Umwandlungsprozess von Tryptophan und der Biosynthese von Serotonin und Melatonin. Dabei wird Tryptophan im Körper zuerst in 5-HTP umgewandelt und dann dazu benutzt, Serotonin und Melatonin herzustellen.

Eine Erhöhung der Serotonin-Werte hat auf den Körper mehrere Auswirkungen und kann zu einer Verminderung von Stress und Angstgefühlen sowie zu einer gewissen Glücksbefindlichkeit, einem ruhigen Gemütszustand sowie allgemeinem Wohlbefinden führen. Indem es die körpereigene Anfälligkeit für übertriebene Aufregung und Ängstlichkeit verringert, kann Serotonin dazu beitragen, eine der Hauptursachen für Schlaflosigkeit zu beseitigen. Das alleine würde schon bedeuten, dass 5-HTP als Nahrungsergänzungsmittel für eine verbesserte Fähigkeit zur nächtlichen Gemütsruhe und Schlafvorbereitung von Nutzen sein könnte.

  • 5-HTP erhöht die Melatonin-Werte

Durch die Erhöhung der Melatonin-Werte, kann 5-HTP die Schlafqualität erhöhen und dabei helfen, tiefere Schlafzustände länger aufrechtzuerhalten.

Melatonin spielt bei der Regulierung des Schlaf/Wach-Rhythmus eine entscheidende Rolle – bei diesem auch als „circadianischer Rhythmus“ bezeichneten Ablauf handelt es sich um den 24 Stunden-Zyklus, dem Tiere und Pflanzen als Reaktion auf Tages- und Nachtzeit unterworfen sind. Während des Tages werden die Melatonin-Werte aufgrund der grossen Lichtmengen in der Umgebung niedrig gehalten. Während der Nacht, wenn die Sonne untergegangen und Dunkelheit an die Stelle des Lichts getreten ist, beginnen die Melatonin-Werte zu steigen, um den „Schlafmodus“ des Körpers zu erreichen.

Störungen dieses zyklischen Ablaufs können schädliche Auswirkungen auf Frequenz, Leichtigkeit und Qualität des Schlafs haben. Durch die Einnahme von 5-HTP vor dem Schlafengehen sind manche Menschen eher in der Lage, den Melatonin-Spiegel zu erhöhen und den natürlichen Schlafzyklus wiederherzustellen.

Dabei umgeht das in Form von Tabletten verabreichte 5-HTP das System körpereigener „Lichtdetektoren“, das bestimmt, wieviel Melatonin dem Blut zugegeben wird. So kann man kontrollieren, wann man einschlafen möchte – unabhängig von inneren oder äusseren Einflüssen.

Erfahrungen von 5-HTP bei Schlafstörungen

Die Erfahrungen vieler Anwender haben gezeigt, dass 5-HTP, eine natürliche Aminosäure, die im Körper in Serotonin umgewandelt wird, sich positiv auf die Schlafqualität auswirken kann. Viele berichten von einem tieferen und erholsameren Schlaf und einem leichteren Einschlafen nach der Einnahme dieser Nahrungsergänzungsmittel. Einige PatientInnen, die 5-HTP zur Behandlung von Schlafstörungen eingenommen haben, berichten, dass die Einnahme auch ihr „Träumen verbessert“ hätte. Es wird vermutet, dass die erhöhte Serotoninproduktion, die durch 5-HTP gefördert wird, zu einer besseren Regulation des Schlaf-Wach-Zyklus beiträgt.

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3. 5-HTP bei Depression und Unruhe

Manche Menschen weisen einen Mangel an Serotonin auf. Dann empfiehlt sich die Einnahme eines Ergänzungspräparates wie 5-HTP zur Steigerung des Serotoninwertes. Auf diese Weise können Depressionen oder andere Beschwerden gelindert werden.

Andere hingegen leiden an Depressionen, Angstzuständen und weiteren Symptomen, denen nur scheinbar ein Serotoninmangel zugrunde liegt. Tatsächlich werden sie durch andere Ursachen hervorgerufen, zum Beispiel aufgrund:

  • eines Ungleichgewichts der Gehirnchemie,
  • eines Ungleichgewichts der Hormone
  • einer hohen Anzahl entzündungsfördernder Substanzen im Hirn oder dem Körper
  • oder anormale neuralen Verbindungen

5-HTP stellt eine natürliche Alternative zu Beruhigungsmitteln dar und kann zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen eingesetzt werden. Aufgrund der geringen Nebenwirkungen ist es als Alternative zu herkömmlichen Medikamenten äusserst beliebt. Die meisten Menschen vertragen den Inhaltsstoff sehr gut.

Im menschlichen Körper ist 5-HTP der Vorläufer für den Neurotransmitter Serotonin – gemeinhin als Glückshormon bekannt. Das bedeutet, dass 5-HTP im Hirn direkt in Serotonin umgewandelt wird. In der Theorie können Sie Ihren Serotoninspiegel mit der Einnahme eines 5–HTP-Präparates im Hirn steigern. Ein Mangel an Serotonin steht mit Depressionen, Angstzuständen sowie einer ganzen Reihe weitere physischer und mentaler Beschwerden in Verbindung. Steht mehr Serotonin zur Verfügung, können Hirnzellen mehr chemische Botschaften senden und empfangen, was sich positiv auf Ihre Stimmung auswirkt.

  • Was sagt die Wissenschaft dazu?

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dafür die Substanz L-5-Hydroxytryptophan (5-HTP) wirksamer ist als L-Tryptophan. 5-HTP überwindet mühelos die Blut-Hirn-Schranke und wird von Proteinen aufgenommen. Darüber hinaus wird 5-HTP nicht zur Produktion von Vitamin B3 benötigt. Im Vergleich zu Tryptophan ist 5-HTP wie ein Lenkflugkörper, der direkt sein Ziel ansteuert - in diesem Fall den Serotoninspiegel im Gehirn. Da wundert es nicht, dass sich in Studien eine Gabe von 200 bis 300 mg 5-HTP täglich als Antidepressivum als wirksamer erwies als in anderen Studien 2000 bis 3000 mg oder mehr Tryptophan pro Tag.

Andere Studien bestätigen, dass 5-HTP genauso wirksam Depressionen bekämpfen kann wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). 5-HTP ist dabei sogar im Vorteil, da es nahezu unmittelbar nach der Einnahme wirkt. Studien zeigen, dass es die Stimmung augenblicklich hebt. Das ist vor allem für jene wichtig, die schwere Depressionsphasen durchleben.

Tatsächlich unterscheiden sich SSRI und 5-HTP nicht so sehr voneinander. Beide beeinflussen den Serotoninspiegel. SSRI verhindern die Resorption (Wiederaufnahme) von Serotonin durch Nervenzellen, sodass dem Hirn mehr Serotonin zur Verfügung steht und die Hirnzellen besser „arbeiten“ können. 5-HTP „versorgt Ihren Körper mit dem Nährstoff, der zur Produktion von mehr Serotonin benötigt wird. Dies steht im Gegensatz zur Wirkweise von Antidepressiva, die sich nur auf das Serotonin stützen, das im Hirn vorhanden ist.“

Wissenschaftler vermuten, dass 5-HTP ähnlich wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wirkt - jedoch ohne die teils schweren Nebenwirkungen. Die Einnahme eines natürlichen Ergänzungsproduktes wie 5-HTP verursacht im Allgemeinen keine Entzugserscheinungen wie die meisten Antidepressiva. Sie können die Einnahme also jederzeit beenden, ohne langsam von dem Medikament entwöhnt zu werden.

In einer Studie wurde die antidepressive Wirkung von 5-HTP mit der von Fluvoxamin, einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, verglichen. Patienten, die 5-HTP erhielten, sprachen etwas besser auf die Behandlung an als die Fluvoxamingruppe und litten unter bedeutend weniger und schwächeren Nebenwirkungen. Die Wissenschaftler erläutern: „In Bezug auf Toleranz und Sicherheit erwies sich jedoch Oxitriptan [5-HTP] besser als Fluvoxamin, wie aus einem deutlichen Unterschied in der Schwere unerwünschter Nebenwirkungen zwischen den beiden Verbindungen hervorgeht. Die vorgestellte Studie bestätigt auf eindrucksvolle Weise die Wirksamkeit von 5-HTP als Antidepressivum.“ 

  • Achtung: Antidepressiva interagieren mit 5-HTP

5-HTP steigert den Serotoninspiegel im Hirn. Einige Antidepressiva haben denselben Effekt. Die zusätzliche Einnahme von 5-HTP zusammen mit derartigen Medikamenten könnte den Serotoninspiegel zu stark ansteigen lassen. Dies könnte zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen, darunter Herzprobleme, Schüttelfrost und Angstzustände. Nehmen Sie kein 5-HTP ein, wenn Ihr Arzt Ihnen Antidepressiva verschrieben hat.

4. 5-HTP zur Gewichtsabnahme

Um einen bestimmten Fitnessgrad erreichen zu können, ist das Halten eines gesunden Gewichts unerlässlich. Für viele Menschen liegt dieses Ziel jedoch in weiter Ferne. In einem ersten Schritt müssen sie zunächst einmal viel an Gewicht verlieren. Abzunehmen und dieses Gewicht zu halten ist keine leichte Sache und meistens auch nicht über einen längeren Zeitraum erfolgreich. Die meisten Menschen, die ihr Gewicht reduzieren, nehmen innerhalb der nächsten ein bis fünf Jahre im selben Ausmass wieder zu. Meistens werden nur stark vereinfachte Lösungen vorgeschlagen. „Du muss einfach weniger essen.“ - heisst es dann. Natürlich schlägt sich eine geringere Kalorienaufnahme in einem Gewichtsverlust nieder. Jedoch ist es sehr schwierig, weniger zu essen, wenn einem der eigene Appetit sagt, mehr zu essen. Die Lösung liegt in der Überlistung des eigenen Appetits, sodass Sie tatsächlich weniger essen, abnehmen und Ihr Gewicht langfristig halten können. An dieser Stelle kann Ihnen 5–HTP helfen.

Bei manchen Menschen löst ein niedriger Serotoninspiegel Depressionen und gesteigerten Appetit aus. Die Einnahme von 5-HTP kann diesen Spiegel normalisieren. Zur gleichen Zeit bewirkt die Einnahme von 5-HTP, dass Sie weniger Nahrung zu sich nehmen, da Sie sich bereits durch den erhöhten Ausstoss eines Hormons namens Leptin (ein Appetitregler) gesättigt fühlen.

Doch warum lüstet es uns nach ungesundem Essen? Wenig Serotonin (oder ein eingeschränkter Serotoninstoffwechsel) führt zu vermehrten Heisshunger nach Süssem. Der Konsum von einfachen Kohlenhydraten - wie in Weissbrot oder Schokolade enthalten - steigert den Serotoninspiegel im Hirn tatsächlich (deshalb fühlen wir uns danach gut). Zucker macht uns glücklich. Solche Heisshungerattacken sind oftmals ein Signal des Körpers, dass mehr Serotonin benötigt wird. Durch die Einnahme von 5-HTP können Sie Ihren Serotoninspiegel natürlich steigern und so Heisshunger reduzieren!

Denn Heisshungeranfällen nachzugeben ist nur kurzzeitig erfolgreich und führt in einen Teufelskreis: Ihr Blutzuckerspiegel schiesst hoch und fällt danach rapide ab - Sie fühlen sich schlechter als zuvor. Gleichen Sie Ihren Serotoninspiegel jedoch mit 5-HTP aus, können Sie Ihren Appetit kontrollieren und Heisshungerattacken wirksam bekämpfen.

5-HTP zur Gewichtsabnahme

  • Studien zu 5 HTP bei der Gewichtsabnahme

Frühere Studien lieferten Hinweise, dass 5-HTP den Appetit zügeln, die Kalorienaufnahme einschränken und Personen mit Übergewicht beim Abnehmen helfen kann. Andere Testreihen lassen darauf schliessen, dass die Einnahme von 5-HTP und anderen Extrakten über vier Wochen den Gewichtsverlust um 41 Prozent bei übergewichtigen Frauen nach den Wechseljahren steigern kann.

Die meisten Menschen bemerken, dass sie nach der Einnahme von 5 HTP weniger Appetit haben. Daher eignet sich 5-HTP kurzzeitig als unterstützendes Mittel zur Zügelung des Appetits, während Änderungen am Lebensstil und der Ernährung vorgenommen werden, dank derer das Gewicht langfristig gehalten werden kann. Eine Versuchsreihe mit Nagetieren deutet darauf hin, dass diese Vorstufe von Serotonin erfolgreich zur Kontrolle einer übermässigen Nahrungsaufnahme eingesetzt werden kann, die sich manchmal aufgrund von Stress einstellt.

Eine placebokontrollierte Doppelblindstudie aus dem Jahre 1992 kam zu dem Ergebnis, dass Fettleibigkeit mit einer Dosis von 900 mg 5-HTP täglich wirksam bekämpft werden kann. Dabei traten nur minimale Nebenwirkungen auf. (Die schwerwiegendsten waren Durchfall und Magenverstimmung!)

In einer bahnbrechenden Studie veröffentlicht im American Journal of Clinical Nutrition erhielten 20 fettleibige Probanden zwölf Wochen lang täglich entweder 900 mg 5-HTP oder ein Placebo. In den ersten sechs Wochen sollten die Teilnehmer keiner bestimmten Diät folgen, jedoch genau aufschreiben, was sie assen. In der zweiten Hälfte wurden sie gebeten, ihre Kalorienaufnahme auf nur noch 1200 Kalorien pro Tag zu reduzieren – eine solche Beschränkung wird im Allgemeinen als „extreme“ Diät bezeichnet.
In den ersten Wochen schränkte die 5-HTP-Gruppe ihre Kalorienaufnahme freiwillig um im Schnitt 1347 Kalorien ein (von 3233 Kalorien vor der Studie auf 1886). Die Placebogruppe verzeichnete keine Änderung ihrer Kalorienaufnahme. Als die Teilnehmer gebeten wurden - freiwillig - ihre Kalorienaufnahme in den Wochen sieben bis zwölf zu beschränken, war die 5-HTP-Gruppe in der Lage, weitere 610 Kalorien einzusparen und nur noch 1276 Kalorien täglich zu konsumieren. Dies alles vor dem Hintergrund, dass sie bereits in den ersten sechs Wochen ihre Kalorienzufuhr drastisch eingeschränkt hatten. Diese verringerte Kalorienaufnahme führte zu einem deutlichen Gewichtsverlust unter den Probanden der 5-HTP-Gruppe. 

In einer anderen Studie erhielten 19 übergewichtige Frauen entweder ein Placebo oder 8 mg 5-HTP/ kg (Gewicht nicht gemessen, nur aufgrund des BMI für Frauen zwischen 30-40 Jahren ermittelt) täglich über fünf Wochen ohne gleichzeitige Ernährungsempfehlungen. Im Ergebnis zeigte sich eine Abnahme des Appetits und eine geringere Nahrungsaufnahme (was zu einem Gewichtsverlust führte), ohne signifikante negative Auswirkungen auf die Stimmung. Im Laufe dieser Studie stellten die Forscher fest, dass die Nahrungsaufnahme von durchschnittlich 2.903 kcal auf 1.819 kcal (62% des Ausgangswertes) reduziert wurde, während die Placebogruppe die Kalorien nur auf 80% reduzierte. Mit Placebo wurde ein Gewichtsverlust von 0,5 kg verzeichnet, dem ein Verlust von fast 1,5 kg in der 5-HTP-Gruppe gegenüberstand. Dieser Gewichtsverlust konnte ebenfalls bei übergewichtigen Diabetikern mit 750 mg 5-HTP täglich über zwei Wochen bzw. bei übergewichtigen Personen mit 900 mg 5-HTP täglich (58% des Ausgangswertes) über zwölf Wochen festgestellt werden. Die letztgenannte Studie begann mit einem sechswöchigen Versuch ohne Diät (in dem ein signifikanter Gewichtsverlust nur in Woche sechs festgestellt wurde), gefolgt von einer sechswöchigen Diät, in denen weitere 3,3 kg Gewicht verloren wurden. Diese letzte Studie wurde in Medline dupliziert.

Bitte beachten Sie, dass immer wieder berichtet wird, das 5-HTP insbesondere den Heisshunger auf Kohlenhydrate bremst. Das serotonerge System (im Zusammenhang mit Serotonin) spielt eine Rolle bei der Auswahl von Makronährstoffen, insbesondere bei übergewichtigen Personen mit einem ungezügelten Verlangen nach Kohlenhydraten. Wir wissen, dass eine Verstärkung dieser serotonergen Übertragung dieses Verlangen verringern kann. Darüber hinaus steht eine unterdrückte serotonerge Transmission (Hypothalamus) auch im Zusammenhang mit erhöhter Nahrungsaufnahme und einer reduzierten Sättigung im Allgemeinen.

Bei der Auswertung von Studien, die Kohlenhydrate an sich untersuchten, stach eine besonders hervor, bei der übergewichtige Frauen fünf Wochen lang entweder 8 mg/ kg 5-HTP oder ein Placebo erhielten. Die Placebogruppe reduzierte ihre Kohlenhydrataufnahme im Testzeitraum nicht. (Die Kalorienzufuhr insgesamt wurden in der Placebogruppe reduziert, Kohlenhydrate machten jedoch weiterhin 38 Prozent der freiwilligen Kalorienzufuhr aus.) Doch auch in der 5-HTP-Gruppe bestanden 38 % der Kalorien aus Kohlenhydraten, obwohl insgesamt weniger Kalorien und Kohlenhydrate gegessen wurden. Bei Diabetikern (ohne Ernährungsempfehlungen) wurde bei 750 mg 5-HTP täglich über zwei Wochen ein Rückgang sowohl der Kohlenhydrate als auch der Nahrungsfette beobachtet, der jedoch in ähnlichem Ausmass wie die Gesamtkalorienzahl zurückging. Nur eine Studie unterstützt die Berichte, in denen die Kalorienreduktion hauptsächlich auf Kohlenhydrate (75% der beobachteten Reduktion) und danach auf Fette (25%) zurückzuführen war.

Die Studie lieferte noch ein weiteres interessantes Ergebnis. Die 5-HTP-Gruppe reduzierte ihre Kohlenhydrataufnahme von etwa 350 Gramm pro Tag auf 160 Gramm pro Tag und berichtete von einem höheren Sättigungsniveau (oder Völlegefühl). Diese Ergebnisse legen nahe, dass 5-HTP eine nützliche Nahrungsergänzung für diejenigen sein kann, die eine kohlenhydratarme Diät einhalten, da 5-HTP die bekannte Wirkung von Kohlenhydraten nachahmt und den Serotoninspiegel im Blut erhöht.

In einer neueren Studie von 2012 konnte beobachtet werden, dass bei übergewichtigen Probanden, die über vier Wochen mit 5-HTP behandelt wurden, der BMI, die Hautfaltendicke sowie der Bauchumfang abnahm. Zusätzlich berichteten die Teilnehmer von einem höheren Sättigungsgrad, obwohl sie eine kalorienreduzierte Diät einhielten. 

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5. 5-HTP bei Kopfschmerzen 

In den 1960er Jahren sahen Wissenschaftler erstmals eine Verbindung zwischen Kopfschmerzen und einem ganz bestimmten Neurotransmitter - Serotonin. Im Laufe der Jahre wuchs das Forschungsinteresse stetig an. Die Forscher interessierte vor allem die Verbindung zwischen Migräne und Serotonin. Das erworbene Wissen wollten sie nutzen, um Migräneanfälle wirksam behandeln zu können. 

  • Vaskuläre und nichtvaskuläre Kopfschmerzen

Es gibt viele verschiedene Kopfschmerzarten. Normalerweise lassen sie sich jedoch in zwei unterschiedliche Kategorien einordnen:

  • vaskuläre (die Blutgefässe betreffend)
  • nichtvaskuläre Kopfschmerzen

Bei Migräne handelt es sich um vaskuläre Kopfschmerzen. Eine vorherrschende Theorie (die immer mehr bezweifelt wird) ist die, dass Schmerzen aufgrund einer Migräne von einer anfänglichen starken Verengung der Arterien zum Gehirn herrührt, gefolgt von einer Weitung, die in der Nähe liegende Schmerzrezeptoren aktiviert. Die Ursache dafür ist unbekannt. Der eigentliche Ablauf ist wesentlich komplizierter als in dieser kurzen Beschreibung möglich. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass die anfänglichen Kontraktionen der Arterien durch einen niedrigen Serotoninspiegel ausgelöst werden.

Was auch immer die genaue Ursache für eine Migräne ist, es besteht kaum ein Zweifel daran, dass Serotonin dabei eine Rolle spielt. Daher wird Migräne auch als Serotoninmangelsyndrom bezeichnet. Viele Behandlungsformen konzentrieren sich auf die Wiederherstellung eines normalen Serotoningehaltes im Hirn.

Eine Migräne kann durch vielfältige Ursachen ausgelöst werden. Dazu zählen hormonelle, emotionale und physische Ursachen.

Hormonell bedingte Ursachen:

  • monatliche Schwankungen des Östrogenspiegels bei Frauen
  • Migräne während der Wechseljahre
  • neurologisch bedingte Hormonschwankungen

Emotionale Ursachen:

  • Stress
  • depressive Phasen
  • Aufregung

Physische Ursachen:

  • schlechter Schlafrhythmus und Müdigkeit
  • Schichtarbeit
  • schlechte Ernährungsangewohnheiten und niedriger Blutzuckerspiegel
  • hoher Koffeinkonsum

Am besten beobachten und notieren Sie Ihre Symptome ganz genau und versuchen sie tatsächlichen Ereignissen, zum Beispiel hormonellen Veränderungen oder einer hohen Stressbelastung am Tag, zuzuordnen. Sobald Sie die genaue Ursache ermittelt haben, können Sie versuchen, sie soweit wie möglich zu kontrollieren.

Eine Ursache war bereits Gegenstand zahlreicher Forschungen: chemische Hirnsubstanzen wie Serotonin und Noradrenalin. Beides sind stimulierende Neurotransmitter, die eine Veränderung auslösen. Serotonin und seine Wirkung bei Migräne wurde retrospektiv durch den Einsatz von Medikamenten wie Antidepressiva und Triptophanen entdeckt. Diese Medikamente lösen einen Anstieg der Serotoninaktivität aus und lindern auch Symptome bei Migräne und anderen Kopfschmerzen. Dies liegt daran, dass Serotonin sowohl gefässerweiternd als auch gefässverengend wirkt. Schwellen bzw. erweitern sich die Blutgefässe im Hirn, steht nicht genügend Serotonin zur Verfügung, um dies zu verhindern. Dieses Anschwellen verursacht die Schmerzen und den hohen Druck, die mit einem Migräneanfall einhergehen.

Nichtvaskuläre Kopfschmerzen oder Spannungskopfschmerzen werden - so wird es jedenfalls angenommen - durch Verspannungen der Muskeln in der Kopfhaut, dem Gesicht, dem Hals oder der Schultern aufgrund von Stress ausgelöst. Dadurch werden Nerven gereizt, die dann die Schmerzen auslösen. Spannungskopfschmerzen sind normalerweise konstant und variieren in ihrer Stärke von einem stumpfen Schmerz bis hin zu entsetzlichen Schmerzen (Cluster-Kopfschmerz). Der Schmerz kann oftmals in einem Punkt lokalisiert werden, zum Beispiel der Stirn oder an der Schädelbasis, und breitet sich von dort über den gesamten Kopf aus.

5-HTP wird schon lange zur Behandlung von Migräne empfohlen. Mittlerweile deuten Studien darauf hin, dass auch Personen mit Spannungskopfschmerzen von einer Einnahme profitieren können. Da Spannungskopfschmerzen immerhin 90 Prozent aller Kopfschmerzen ausmachen, wird zusätzlicher Forschungsaufwand betrieben, um die Schmerzen einer breiten Bevölkerungsschicht zu lindern.

In einer Studie konnte bei Kopfschmerzpatienten beobachtet werden, wie:

  • weniger Medikamente benötigt wurden
  • der Schmerzpegel geringer ausfiel
  • die Anfälle von kürzerer Dauer waren 
  • die Anfälle weniger häufig auftraten 

Möglich ist, dass durch ein Ansteigen des Serotoninspiegels der gesamte Körper insbesondere von Migränepatienten profitiert.

5-HTP bei Kopfschmerzen und Migräne

Es ist denkbar, dass die Wirkung von 5-HTP Kopfschmerzen mehr verbessern, wenn man zwischen der Einnahme immer wieder pausiert als es durchgehen einzunehmen. Zu diesem Schluss kam auch eine Studie die Patienten mit chronischen Kopfschmerzen untersuchte, jedoch sind weitere Forschung dies tatsächlich festzustellen.

Generell sollten Sie 5-HTP nicht regelmässig auf längere Zeit einnehmen und sowieso die Einnahme hin und wieder pausieren. Sollten Sie 5-HTP dennoch auf längere Zeit einnehmen wollen, solten Sie dies zuerst mit Ihrem Heilpraktiker oder Arzt besprechen.

  • Dosierung von 5-HTP als Mittel gegen Kopfschmerzen

Wie bei vielen anderen Nahrungsergänzungsmitteln sollte auch 5-HTP vorbeugend eingenommen werden. Und ähnlich anderer Vorbeugemassnahmen sollten Sie das Präparat mindestens drei Monate lang einnehmen und in einem Kopfschmerztagebuch die Wirksamkeit festhalten.

In klinischen Studien erhielten erwachsene Probanden im Allgemeinen Dosen zwischen 400 und 600 mg 5-HTP täglich (oder 20 mg je 4,5 kg Körpergewicht für Kinder.)

Besonders vorsichtig sollten Sie sein, falls Sie an Diabetes oder Bluthochdruck leiden. Nehmen Sie KEIN 5-HTP ein, falls Sie Antidepressiva einnehmen. Falls Sie Triptane oder andere Ergänzungspräparate einnehmen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt. 

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6. 5-HTP bei Fibromyalgie 

Einer der grossen Vorteile von 5-HTP besteht darin, dass Menschen mit Fibromyalgie davon profitieren können. Es verbessert den Schlaf und lindert gleichzeitig Depressionen, Schmerzen, Steifheit und Angstzustände - alles Symptome, die im Zusammenhang mit Fibromyalgie auftreten.

 


Zwischen zwei und vier Prozent der Bevölkerung leidet an Fibromyalgie. 


  • Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie ist eine Krankheit, die sich durch anhaltende, chronische Schmerzen sowie überhöhte Schmerzreaktionen auf Druck bzw. nicht schmerzhafte Reize am gesamten Körper auszeichnet.

Fibromyalgie äusserst sich jedoch nicht nur in Schmerzen. Zu den weiteren Symptomen zählen:

  • Müdigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • steife Gelenke
  • gestörter Schlaf
  • Taubheit oder Kribbeln im Körper
  • Schluckbeschwerden
  • Störungen des Verdauungstraktes und der Blasenfunktion

Einige Symptome ähnlichen denen neurologischer Störungen. Dazu gehören kognitive Dysfunktion, Depression, Angstzustände und Belastungsstörungen.

Nicht jeder Betroffene leidet unter allen Symptomen.

Aufgrund der Symptome zählt Fibromyalgie entweder zu den Muskel-Skelett-Erkrankungen oder zu den neuropsychiatrischen Störungen. Auf diese Weise steht Fibromyalgie ebenfalls mit 5-HTP und der serotonergen Leitungsbahn in Verbindung, da Serotonin sowohl das Muskel-Skelett-System als auch das zentrale Nervensystem beeinflusst.

 


Schätzungen zufolge sind Frauen neunmal häufiger betroffen als Männer.


 

Bei der Ausbildung der Krankheit gibt es auch eine genetische Komponente. Klinische Daten deuten darauf hin, dass es sich um eine vererbbare Krankheit handelt, die mehrere Gene umfasst, darunter solche, die für andere Störungen wie Depressionen, chronische Müdigkeit und Reizdarmsyndrome verantwortlich sind.

Fibromyalgie kann viele Ursachen haben.

Hier sehen Sie die häufigsten:

  • Stress
  • niedriger Dopaminspiegel
  • gestörter Serotoninstoffwechsel
  • niedriger Spiegel an Wachstumshormonen
  • Depressionen und andere psychologische Faktoren
  • andere Grunderkrankungen wie Schlafstörungen, Myoadenylatdesaminase-Mangel (MAD-Mangel) sowie neuroimmune, endokrine Störungen.

Die genauen Gründe müssen noch untersucht werden, aber Personen, die an Fibromyalgie leiden, empfinden mehr Schmerzen als andere Menschen. Im Gehirn von Fibromyalgiepatienten zeigt sich ein Aktivitätsmuster in schmerzverarbeitenden Bereichen, sobald nur geringer Druck oder Hitze ausgeübt wird. Wissenschaftler vermuten, dass ein Ungleichgewicht des Neurotransmitters Serotonin Teil der Ursache für die Entstehung einer Fibromyalgie ist. Aus diesem Grund ist 5-Hydroxytryptophan (5-HTP), ein Vorläufer von Serotonin, eines der wirksameren Nahrungsergänzungsmittel für Fibromyalgie. 5-HTP verschafft Fibromylagiepatienten Linderung, indem es den Serotoninspiegel anhebt und so Schmerzen mindert.

  • Fibromyalgie und Serotonin

Serotonin beeinflusst die Schmerzschwelle durch Wechselwirkungen mit anderen Substanzen, die an der Schmerzempfindung beteiligt sind, wie Substanz P und Endorphine. Serotonin ist auch für regenerierenden Schlaf verantwortlich. Störungen im Serotoninstoffwechsel wurden als ein charakteristisches Merkmal der Fibromyalgie berichtet, wobei Fibromyalgiepatienten eine deutliche Verringerung des Serotoninspiegels zeigten.

Von den zwei Vorstufen von Serotonin wird 5-HTP normalerweise zur Behandlung von Fibromyalgie verwendet.

Tryptophan wird aus verschiedenen Gründen nicht verwendet, hauptsächlich weil eine hohe Dosis dieser Aminosäure benötigt wird. In der Folge kommt es zu einem vermehrten Abbau durch ein Enzym, das als Reaktion auf hohe Konzentrationen von Aminosäuren gebildet wird.

Von den acht essentiellen Aminosäuren ist der Gehalt an Tryptophan in Proteinen am geringsten. Es teilt auch den gleichen Transportmechanismus mit Leucin, Isoleucin und Valin, um die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Dieser Konkurrenzdruck verringert das Ausmass der Absorption von Tryptophan aus Nahrungsquellen und macht sehr hohe Dosen notwendig.

Wenn jedoch grosse Mengen Tryptophan ins Gehirn gelangen, wird vermehrt das als Tryptophanpyrrolase bekannte Enzym produziert, um Tryptophan abzubauen.

Im Gegensatz zu Tryptophan unterliegt 5-HTP nicht der gleichen Konkurrenz. Auf seinem Weg ins Gehirn verwendet es einen separaten Transportmechanismus, um die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Sobald Tryptophan in 5-HTP umgewandelt wurde, steht es vollständig für die Serotoninsynthese zur Verfügung. Daher sind 5-HTP-Präparate am besten als natürliche Ergänzung geeignet, um den Serotoninspiegel zur Behandlung von Fibromyalgie zu erhöhen.

In einer 1990 im International Journal of Medical Research veröffentlichten Studie wurde die Wirksamkeit von 5-HTP bei der Behandlung von Fibromyalgie mit einem Placebo verglichen. In der Studie erhielten 50 Fibromyalgiepatienten 100 mg 5 HTP  dreimal täglich über einen Zeitraum von 30 Tagen. Nach der Studie wurden die Probanden anhand klinischer Symptome bewertet:

  • Schlafmuster
  • Angstzustände
  • Steifheit am Morgen
  • Schmerzen.

Im Ergebnis zeigte sich, dass 5-HTP alle vier klinischen Parameter signifikant verbesserten - und zwar in höherem Ausmasse als das Placebo. Dabei traten nur leichte Nebenwirkungen auf, die bald verschwanden.

Zwei Jahre später wurde die Studie ausgeweitet. Die neue Studie wurde von denselben Wissenschaftlern durchgeführt. Der Testzeitraum betrug 90 Tage; die Ergebnisse waren identisch. Als häufigste Nebenwirkung tritt bei einer Einnahme von 5–HTP Übelkeit auf. Diese kann jedoch reduziert werden, wenn es während der Mahlzeiten eingenommen wird.

In verschiedenen Studien wurde die benötigte 5-HTP-Dosis zur erfolgreichen Erhöhung des Serotoninspiegels bzw. Linderung der Fibromyalgie ermittelt. Sie bewegt sich zwischen 200 und 1000 mg pro Tag. Sollte sowohl der Tryptophan- als auch der Serotoninspiegel zu niedrig sein, sollten Sie die 5-HTP-Therapie mit Vitamin B6 und Niacinamid ergänzen.

Vitamin B6 wird benötigt, um die Umwandlung von 5-HTP zu Serotonin zu erhöhen, während Niacinamid die Umwandlung von Tryptophan zu Niacin verhindert (eine konkurrierende Verwendung von Tryptophan).

  • 5-HTP zur Behandlung von Fibromyalgie

Frühere Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Einnahme von 100 mg 5-HTP dreimal täglich über einen Zeitraum von 30 bis 90 Tagen Schmerzen, Sensibilität, Schlaf, Angstzustände, Müdigkeit und Morgensteifigkeit bei Menschen mit Fibromyalgie verbessern kann.

In einer Doppelblindstudie mit Fibromyalgiepatienten führten 100 mg 5-HTP dreimal täglich für 30 Tage zu einer signifikanten Verringerung der Anzahl der empfindlichen Punkte und der Schmerzintensität im Vergleich zu einem Placebo. Die Patienten berichteten ausserdem von einer Abnahme der Morgensteifheit, Verbesserung des Schlafmusters sowie einer Linderung von Erschöpfung und Angstzuständen. Ähnliche Ergebnisse wurden nach nur 15 bzw. bei einer Behandlung bis zu 90 Tagen mit unveränderter Dosis erzielt.

Aufgrund von Studien wissen wir, dass 5-HTP in täglichen Dosen zwischen 200 bis 1000 mg wirksam ist. Nebenwirkungen sind minimal; am häufigsten tritt leichte Übelkeit auf. Nehmen Sie 5-HTP daher immer zu den Mahlzeiten ein. Nehmen Sie zusätzlich Vitamin B6 ein, da es die Umwandlung von 5-HTP zu Serotonin unterstützt.

Doch auch hier gilt: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie ein neues Ergänzungspräparat einnehmen. Nehmen Sie 5-HTP nicht ein, wenn Sie gleichzeitig Antidepressiva nehmen, die die Serotoninaktivität erhöhen, da zu viel Serotonin schwerwiegende Folgen haben kann.

5-HTP Wirkung

5-HTP: Morgens oder abends einnehmen?

Ob 5-HTP morgens oder abends eingenommen werden sollte, hängt davon ab, welches Ziel mit der Einnahme verfolgt wird. Um einen erholsamen Schlaf zu fördern, wird empfohlen, 5-HTP abends einzunehmen. Die Einnahme sollte etwa 30 bis 45 Minuten vor dem Schlafengehen erfolgen, damit der Körper genügend Zeit hat, 5-HTP in Serotonin und später in Melatonin umzuwandeln. Dadurch wird nicht nur das Einschlafen erleichtert, sondern auch ein tieferer und ununterbrochener Schlaf gefördert.

Wird 5-HTP jedoch zur Stimmungsaufhellung oder zur Appetitkontrolle eingesetzt, kann eine Einnahme morgens oder tagsüber vorteilhafter sein. Dabei besteht nicht die Gefahr, dass tagsüber grosse Mengen Serotonin in Melatonin umgewandelt werden und zu Müdigkeit führen. Die Umwandlung von Serotonin in Melatonin findet nämlich hauptsächlich in der Zirbeldrüse statt und wird durch Dunkelheit ausgelöst. Tagsüber blockiert Licht diesen Prozess weitgehend, sodass Serotonin stattdessen seine wachmachende und stimmungsaufhellende Wirkung entfaltet. Das bedeutet, dass die morgendliche Einnahme von 5-HTP eher zu mehr Energie, Konzentration und Wohlbefinden führt als zu Müdigkeit.

Die optimale Dosierung hängt von individuellen Faktoren wie Alter, Gewicht und Empfindlichkeit ab. Es wird empfohlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese dann schrittweise zu erhöhen. So kann man die für sich beste Wirkung erzielen und mögliche Nebenwirkungen minimieren.

Ob morgens oder abends, die Einnahmezeit sollte immer an die eigenen Bedürfnisse und Ziele angepasst werden.

5-HTP Erstverschlimmerung und Nebenwirkungen

In der Datenbank der Naturmedizin wird 5-HTP in Bezug auf die orale Einnahme bei Erwachsenen als sicher eingestuft. Es sollte aber von schwangeren bzw. stillenden Frauen allgemein vermieden werden, da es in diesen Fällen als möglicherweise unsicher gilt.

Bei einigen Personen kann die Einnahme von 5-HTP vorübergehende Nebenwirkungen oder eine sogenannte "Erstverschlimmerung" hervorrufen. Dies kann sich in Form von Kopfschmerzen, Übelkeit, Magenbeschwerden oder anderen unerwünschten Symptomen äussern. In einigen Fällen kann 5-HTP auch zu einer vorübergehenden Verschlechterung von Stimmungsschwankungen führen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Reaktionen auf 5-HTP individuell verschieden sein können und nicht jeder diese Nebenwirkungen erlebt. Wenn Nebenwirkungen auftreten, ist es ratsam, die Einnahme zu reduzieren oder abzubrechen und einen Arzt oder Therapeuten zu konsultieren.

Viele rezeptpflichtige Schlafmittel können eine Art „Kater-Effekt“ nach sich ziehen und zu einer gewissen Trägheit am nächsten Tag führen, insbesondere bei weniger als acht Stunden Schlaf am Stück. Deshalb ist einer der Gründe, warum manche anstelle von Schlafmitteln 5-HTP nehmen, dass es potenziell weniger Nebenwirkungen aufweist. Die entsprechende Forschung zeigt beispielsweise, dass sich mit diesem natürlichen Ergänzungsmittel der „Kater-Effekt“ nicht einstellt.

Dennoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass bei der Verwendung von 5-HTP einige gegenteilige Effekte auftreten können (was auf jedes neurologisch aktive Nahrungsergänzungsmittel – ob natürlich oder synthetisch – zutrifft). 

Die Nebenwirkungen von 5-HTP sind bei richtiger Einnahme generell mild. Allerdings kann es aufgrund der erhöhten Serotonin-Produktion zu Problemen mit dem Verdauungssystem kommen: Wenn nämlich zu viel 5-HTP im Verdauungstrakt in Serotonin umgewandelt wird, sind möglicherweise Kontraktionen der Darmwand-Muskulatur die Folge, was Übelkeit oder Durchfall, in manchen Fällen auch Appetitverlust, Sodbrennen, Magenkrämpfe oder allgemeine Muskelkrämpfe verursacht.

Wenn 5-HTP in sehr hohen Dosierungen oder in Verbindung mit Antidepressiva wie Monoaminooxidase-Hemmern (MAOI) oder selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) eingenommen wird, kann es auch zu einem Akuten Serotonin-Syndrom kommen.

Das Akute Serotonin-Syndrom ist eine sehr ernstzunehmende und potenziell tödliche Erkrankung, die durch eine zu hohe Stimulation der Serotonin-Neurorezeptoren im Gehirn ausgelöst wird. Die Symptome sind u.a. Schweissausbrüche, geistige Verwirrung und eine unregelmässige Herztätigkeit.

Ungünstig wirkt 5-HTP auch in Verbindung mit Carbidopa, einem Medikament, das Parkinson-PatientInnen verschrieben wird. Werden beide zusammen eingenommen, kommt es höchstwahrscheinlich zu Übelkeit und Erbrechen. Diese Symptome können mit Antiemetika behandelt werden.

Aus diesen Gründen sollte jede/r, der/die 5-HTP zur Behandlung von Schlaf- oder anderweitigen Problemen in Betracht zieht, vor der Einnahme einen Arzt konsultieren, der sicherstellen kann, dass das Medikament jeweils geeignet ist und nicht mit anderen Medikamenten in Konflikt treten kann. Denn obwohl 5-HTP bei der Behandlung von Schlafstörungen im Allgemeinen als sicher und effektiv gilt, ist es wichtig, dass man es um der eigenen Gesundheit und des eigenen Wohlbefindens willen auch auf die richtige Weise verwendet.

Schlussbemerkung zu 5-HTP

Der Zeitpunkt der Einnahme von 5-HTP unterscheidet sich von Person zu Person und ist abhängig vom Therapiezweck (Depression, Schlaf, andere Beschwerden):

  • Zur Förderung eines gesunden Schlafes sollte es zum Abend hin, vor dem Abendbrot eingenommen werden.
  • Zur Behandlung von Angstzuständen und Depression ist der Zeitpunkt der Einnahme unerheblich.
  • Zur Gewichtsreduktion bzw. zur Zügelung des Appetits wird es am besten auf leerem Magen ein bis zwei Stunden vor der Mahlzeit eingenommen.

Falls Sie 5-HTP tagsüber einnehmen, sollte Sie auf eine geringe Dosierung achten, da es schläfrig machen kann. 5-HTP wird vom Körper besser absorbiert, wenn es auf leerem Magen eingenommen wird. Es liegen jedoch nicht genügend Studien vor, um weitere Empfehlungen für Dosierung und Zeitpunkt der Einnahme geben zu können. Jeder muss für sich selbst die geringste wirksame Dosis sowie die beste Zeit zum Einnehmen (morgens, mittags oder abends) herausfinden. 

Ausserdem empfiehlt es sich, die Einnahme zwischendurch immer wieder ein paar Tage auszusetzen. Doch auch die Länge und die Häufigkeit dieser Pausen unterscheiden sich von Person zu Person. Sie sind von verschiedenen Faktoren abhängig, zum Beispiel dem Alter, der Einnahme weiterer Nahrungsmittelergänzungen, dem Gesundheitszustand, dem Körpergewicht usw.

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Quellen (in englischer Sprache):

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