Ein tödliches Quartett - Das metabolische Syndrom und Diabetes Typ 2

Veröffentlicht am: Juli 24, 2024

Wussten Sie, dass man eigentlich erst dann von Diabetes Typ 2 spricht, wenn die Blutwerte dauerhaft zu hoch sind? Dabei gibt es schon viel früher Warnwerte, die auf eine spätere Erkrankung hinweisen!

Ein tödliches Quartett

Jahre vor der Entwicklung einer Diabetes Typ 2 Diagnose können Warnzeichen im Körper wahrgenommen werden, die die Erkrankung bereits ankündigen. Werden Sie nicht beachtet, ebnen Sie den Weg für viele Probleme. Dazu gehören:

  1. Insulinresistenz (Erhöhter Blutzuckerspiegel bzw. gestörter Kohlenhydratstoffwechsel)
  2. Übergewicht
  3. Bluthochdruck
  4. Schlechte Fettwerte (erhöhte Blutfettwerte und ein niedriger HDL-Spiegel)

Durch diese Faktoren steigt aber nicht nur das Diabetes Risiko an, auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sind auf dem Vormarsch, welche heutzutage zur Todesursache Nummer 1 gehören. 

Beachten Sie: Jede der 4 Störungen kann die Blutgefäße bereits langfristig schädigen!

Jede Störung ist also im Grunde genommen schon sehr schlecht für uns. Aber in Kombination bedeuten sie den absoluten Super-GAU für unsere Gesundheit. Da sie oft gemeinsam auftreten und somit zusammenhängen, werden sie unter dem Begriff "Metabolisches Syndrom" zusammengefasst.

 


Diabetes steht in direktem Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Todesursache Nr. 1 in Europa!


Wieso unternehmen wir nicht einfach früher was dagegen?

Das Syndrom hat seine Tücken. Es entwickelt sich aufgrund eines ungesunden Lebensstils langsam und schleichend über viele Jahre hinweg und bleibt dadurch lange Zeit unerkannt. 

Wen kann es betreffen?

Beobachtungen zufolge könnte es einen familiären Hintergrund haben. Aber das alleine löst das metabolische Syndrom noch lange nicht aus. Erst durch bestimmte Faktoren, für die wir meist selbst verantwortlich sind, wird das Syndrom ausgelöst.

Dazu gehören eine langjährige ungesunde Überernährung mit viel Zucker (Kohlenhydraten) und schlechten Fetten, Bewegungsmangel, ein sitzender Lebensstil, Rauchen und Alkohol. Zudem gibt es neue Studien, die darauf hinweisen, dass auch chronischer Stress an der Entstehung des Syndroms beteiligt ist. Aufgrund dieser Faktoren spricht man oft von der sogenannten „Wohlstanderkrankung“ oder dem „Syndrom X“. 

Besonders mit fortschreitendem Alter steigt die Gefahr für die Entwicklung des metabolischen Syndroms. Am häufigsten betrifft dies über 60-Jährige. Aber Forscher warnen, auch Kinder und Jugendliche sind bereits davon betroffen. Immer mehr junge Menschen zeigen metabolische Auffälligkeiten!

 


➤ Schätzungen zufolge, entwickelt jeder Vierte im Laufe seines Lebens das metabolische Syndrom!


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Achtung: Metabolisches Syndrom und COVID-19!

Laut einer neuen amerikanischen Studie haben Personen, die am metabolischen Syndrom leiden, ein 4-fach höheres Risiko an einer schweren oder tödlichen COVID-19 Infektion zu erkranken! Das kommt den Forschern zufolge daher, dass sich die Entzündungswerte beim metabolischen Syndrom erhöhen und somit eine Infektion mit dem Virus fördern. Beispielsweise litten am Höhepunkt der ersten Erkrankungswelle 80 % der schweren Corona-Fälle unter Hypertonie, 65 % an Adipositas und 54 % an Diabetes.

➤ Das metabolische Syndrom erhöht das Risiko für eine schwere bis tödliche COVID-19 Infektion um das 4-fache!

Metabolisches Syndrom umkehren?

Was können Sie nun unternehmen, um Ihr Risiko für das metabolische Syndrom und in Folge für Diabetes Typ 2 sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren bzw. umzukehren?

1) Ändern Sie Ihren Lebensstil

Studien zufolge sticht neben einer allgemein ausgewogenen, gesunden Ernährung sowie einer zuckerfreien Ernährung vor allem ein Ernährungsansatz als Lösung für das metabolische Syndrom hervor: das Intervallfasten.

In einer 2019 durchgeführten Studie konnte herausgefunden werden, dass Intervallfasten Patienten half, die am metabolischen Syndrom litten. In der Studie führte bereits eine Einschränkung beim Essen auf ein 10-Stunden Fenster zu einer Gewichtsabnahme, einem niedrigeren Blutdruck und einem reduzierten Taillenumfang bzw. weniger viszeralem Fett. 

Neben einer optimierten Ernährung sollten Sie auch Ihren restlichen Lebensstil anpassen. Machen Sie regelmäßig Spaziergänge, gehen Sie schwimmen oder probieren Sie Yoga aus. Hauptsache, Sie bewegen sich. Wichtig ist auch, dass Sie Belastungen frühzeitig abbauen und so chronischem Stress vorbeugen. Schlafen Sie genügend, denn auch das fördert eine physische und psychische Gesundheit.

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2) Darmflora: die Gesundheit beginnt von innen 

Laut Forschungsergebnissen einer 2014 durchgeführten Studie scheint die Darmflora einen großen Einfluss auf das metabolische Syndrom zu haben.

So erhöht eine schlecht intakte Darmflora das Risiko für das Syndrom, da schlechte Darmbakterien Entzündungsprozesse auslösen. Gleichzeitig kann eine intakte Darmflora aber dazu beitragen, das metabolische Syndrom zu verhindern und Betroffenen sogar dabei helfen, dieses umzukehren.

Wie können Sie Ihre Darmflora am besten aufbauen? Mit Probiotika! Denn diese enthalten genau jene nützlichen Darmbakterien, die die Darmflora benötigt, um ohne Störung zu arbeiten.

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3) Die Kraft der Antioxidantien: R-Alpha Liponsäure 

Immer mehr Forscher sind von der R-Alpha Liponsäure überzeugt. Das starke Antioxidans wird in Deutschland seit über 30 Jahren zur Behandlung einer diabetesinduzierten Neuropathie eingesetzt. Neuen Studien zufolge weist R-Alpha Liponsäure zudem eine insulinsensibilisierende Wirkung auf und kann so bestimmten Störungen entgegenwirken.

4) Bekommen Sie genügend Sonne? - Vitamin D

Beobachtungsstudien konnten positive Assoziationen zwischen einem optimalen Vitamin D Spiegel und Patienten mit Diabetes Typ 2 sowie dem metabolischen Syndrom finden. Ergebnisse lassen darauf schließen, dass ein Vitamin D Mangel mit Stoffwechselstörungen bei Diabetes Typ 2 zusammenhängen. Zudem berichten andere Studien, dass ein Mangel an Vitamin D mit einer Insulinresistenz assoziiert wird.

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Fazit:

Das metabolische Syndrom gilt als die Quintessenz eines ungesunden Lebensstils. Genau deshalb sollte hier früh angesetzt werden. Versuchen Sie, sich generell ausgewogener zu ernähren und bewegen Sie sich regelmäßig. Denn mit dem Syndrom ist nicht zu spaßen und wenn es da ist, ist es schwer wieder loszuwerden!

Quellen (in englischer Sprache)

 Amihăesei, I. C., & Chelaru, L. (2014). Metabolic syndrome a widespread threatening condition; risk factors, diagnostic criteria, therapeutic options, prevention and controversies: an overview. Revista medico-chirurgicala a Societatii de Medici si Naturalisti din Iasi118(4), 896–900.

Chassaing, B., Ley, R. E., & Gewirtz, A. T. (2014). Intestinal epithelial cell toll-like receptor 5 regulates the intestinal microbiota to prevent low-grade inflammation and metabolic syndrome in mice. Gastroenterology147(6), 1363–77.e17. https://doi.org/10.1053/j.gastro.2014.08.033

Evans, J. L., & Goldfine, I. D. (2000). Alpha-lipoic acid: a multifunctional antioxidant that improves insulin sensitivity in patients with type 2 diabetes. Diabetes technology & therapeutics2(3), 401–413. https://doi.org/10.1089/15209150050194279

Ibrahimpasic K. (2013). Alpha lipoic acid and glycaemic control in diabetic neuropathies at type 2 diabetes treatment. Medical archives (Sarajevo, Bosnia and Herzegovina)67(1), 7–9. https://doi.org/10.5455/medarh.2013.67.7-9

Al-Daghri, N. M., Al-Attas, O. S., Alokail, M. S., Alkharfy, K. M., Al-Othman, A., Draz, H. M., Yakout, S. M., Al-Saleh, Y., Al-Yousef, M., Sabico, S., Clerici, M., & Chrousos, G. P. (2013). Hypovitaminosis D associations with adverse metabolic parameters are accentuated in patients with Type 2 diabetes mellitus: a body mass index-independent role of adiponectin?. Journal of endocrinological investigation36(1), 1–6. https://doi.org/10.3275/8183
 
Nimitphong, H., Chanprasertyothin, S., Jongjaroenprasert, W., & Ongphiphadhanakul, B. (2009). The association between vitamin D status and circulating adiponectin independent of adiposity in subjects with abnormal glucose tolerance. Endocrine36(2), 205–210. https://doi.org/10.1007/s12020-009-9216-9