Was ist Diabetes? Die Zuckerkrankheit im Fokus

Veröffentlicht am: Juli 24, 2024

Diabetes, oder auch die "Zuckerkrankheit", ist eine Stoffwechselerkrankung, von der immer mehr Menschen betroffen sind. Heute sind es weltweit bereits 415 Mio. Menschen. Dabei spricht man von Diabetes Typ 1, Diabetes Typ 2 sowie Prädiabetes (Diabetes im frühen Stadium). Zudem kann eine Erkrankung an Diabetes zahlreiche Folgeerkrankungen mit sich bringen. Früherkennung sowie die korrekte Behandlung von Diabetes ist daher von besonderer Bedeutung. Hier erfahren Sie mehr über die Symptome, Ursachen und Behandlung von Diabetes, ebenso über die verschiedenen Formen von Diabetes und wie eine Behandlung mittels Kontrolle des Blutzuckerspiegels, Umstellung der Ernährung und Sport erfolgen kann.

Inhalt

Was ist Diabetes? 

Als Diabetes bezeichnet man eine Krankheit, bei der der Blutzuckerspiegel (Glukosespiegel) zu hoch ist. Die Glukose stammt aus der Nahrung, die wir zu uns nehmen. Normalerweise schüttet die Bauchspeicheldrüse (ein Organ, das sich hinter dem Magen befindet) Insulin aus, damit der Körper Zucker und Fette aus der Nahrung speichern und verwerten kann. Insulin ist ein Hormon, das bewirkt, dass Glukose in die Zellen transportiert wird und dort als Energie zur Verfügung steht.

Ein über längere Zeit anhaltend hoher Blutzuckerspiegel kann ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. Die Augen, Nieren und die Nerven können beeinträchtigt werden. Diabetes führt außerdem zu Herzerkrankungen, Schlaganfällen und manchmal sogar zu Amputationen.

Die Diagnose erfolgt mithilfe eines Bluttestes. Ein A1C-Test gibt außerdem Aufschluss darüber, wie gut ein Patient seinen Diabetes im Griff hat. Durch Bewegung, Gewichtskontrolle und das Einhalten einer Diät können Sie Ihren Diabetes kontrollieren. Außerdem müssen Sie Ihren Blutzuckerspiegel im Blick behalten und verschriebene Medikamente regelmäßig einnehmen.

An Diabetes leidet man sein Leben lang. In den USA sind ungefähr 18,2 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Fast ein Drittel davon (etwa 5,2 Millionen) ist sich dessen nicht einmal bewusst. Zusätzlich leiden 41 Millionen Amerikaner an Prädiabetes. Bislang gibt es keine Heilung. Daher müssen Betroffene ihre Erkrankung unter Kontrolle bringen, um möglichst lange gesund zu bleiben.

Die Rolle von Insulin bei Diabetes

Schauen wir uns zunächst einmal an, wie der Körper Nahrung in Energie umwandelt. Das hilft uns zu verstehen, welche Rolle Insulin bei einer Diabeteserkrankung spielt. Der menschliche Körper besteht aus Abermillionen Zellen. Diese Zellen benötigen Nahrung in ganz einfacher Form, um daraus Energie zu gewinnen. Die Nahrung, die wir aufnehmen bzw. trinken, wird zum großen Teil in einfachen Zucker, Glukose genannt, aufgebrochen. Die Glukose wird über das Blut in jede einzelne Körperzelle transportiert. Dort steht sie dann als Energie zur Verfügung, die der Körper dringend für sämtliche Funktionen benötigt.

Wie viel Glukose im Blut enthalten ist, wird durch Insulin gesteuert. Dieses Hormon wird ständig in kleinen Mengen von der Bauchspeicheldrüse freigesetzt. Sobald der Blutzuckerspiegel über ein bestimmtes Maß steigt, setzt die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin frei, damit diese überschüssige Glukose in die Zellen transportiert wird. Dadurch sind der Glukosespiegel im Blut.

Damit der Blutzuckerspiegel nicht unter einen bestimmten Wert fällt (Hypoglykämie oder Unterzuckerung), signalisiert Ihnen Ihr Körper etwas zu essen und setzt Glukose frei, die in der Leber gespeichert ist.

Menschen mit Diabetes können entweder kein Insulin bilden oder die Körperzellen sind gegenüber Insulin resistent. Das führt dazu, dass zu viel Zucker in Ihrem Blut zirkuliert. Dieser Zustand wird als hoher Blutzuckerspiegel bezeichnet. Per Definition spricht man von einem Diabetes, sobald der Nüchternblutzuckerspiegel (keine Nahrung über Nacht) einen Wert von 126 Milligramm pro Deziliter (mg/ dl) oder mehr erreicht.

Wie erkenne ich Diabetes?

Ihr Blutzuckerspiegel gibt Ihnen Aufschluss über Ihren Gesundheitszustand, zum Beispiel ob bei Ihnen die Gefahr für eine Diabeteserkrankung besteht oder Sie bereits an Diabetes erkrankt sind.

Die Diagnose besteht aus folgenden Tests:

  • Ein Nüchternplasmaglukosetest misst Ihren Blutzuckerspiegel, nachdem Sie mindestens acht Stunden nichts gegessen haben. Mit diesem Test kann sowohl Diabetes als auch Prädiabetes diagnostiziert werden.
  • Bei einem oralen Glukosetoleranztest wird Ihr Blutzuckerspiegel nach acht Stunden ohne Nahrung gemessen und ein zweites Mal zwei Stunden, nachdem Sie eine Glukoselösung getrunken haben. Mit diesem Test kann sowohl Diabetes als auch Prädiabetes diagnostiziert werden.
  • Bei einem zufälligen Plasmaglukosetest misst der Arzt den Blutzuckerspiegel, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, wann Sie das letzte Mal gegessen haben. Dieser Test wird zusammen mit der Auswertung von Symptomen zur Diagnose von Diabetes herangezogen. Prädiabetes kann damit nicht festgestellt werden.
  • Ein Hämoglobin A1C-Test gibt Aufschluss über den durchschnittlichen Blutzuckerwert der letzten zwei bis drei Monate. Er wird auch als HbA1C, Glykohämoglobintest oder glykiertes Hämoglobin bezeichnet.

Positive Testresultate sollten durch einen Nüchternplasmaglukosetest oder einen oralen Glukosetoleranztest an einem anderen Tag bestätigt werden. Nach der Erstdiagnose wird Ihr Arzt vielleicht zu einem Zink-Tranporter-8-Antikörpertest (ZnT8Ab) raten. Dieser Bluttest – zusammen mit anderen Informationen und Testergebnissen – werden herangezogen, um zu bestimmen, ob jemand an Diabetes Typ 1 leidet. Mithilfe des ZnT8AB-Testes kann eine schnelle und genaue Diagnose erstellt werden, sodass die Behandlung zügig beginnen kann.

Der Nüchternplasmaglukosetest (FPG)

Der FPG-Test liefert die verlässlichsten Ergebnisse, wenn er morgens durchgeführt wird. Die Ergebnisse und was sie bedeuten, finden Sie in Tabelle 1. Bei einem Nüchternglukosespiegel zwischen 100 und 125 mg/ dl leiden Sie an einer Form von Prädiabetes, gestörte Nüchternglukose (IFG) genannt. Das bedeutet, dass Sie im Moment noch nicht an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, aber bei Ihnen ein erhöhtes Risiko dafür besteht. Ein Blutzuckerspiegel von 126 mg/ dl oder mehr, bestätigt durch einen weiteren Test an einem anderen Tag, bedeutet, dass Sie an Diabetes leiden.

Plasmaglukosewerte (mg/ dl)

Diagnose

99 und weniger

normal

100 bis 125

Prädiabetes (beeinträchtigter Nüchternblutzuckerspiegel)

125 und höher

Diabetes*

*bestätigt durch die Wiederholung des Tests an einem anderen Tag

Die Angebe der Blutzuckerwerte kann in unterschiedlichen Maßeinheiten erfolgen. Entweder in Milligramm pro Deziliter oder in Millimol pro Liter. Die Umrechnungsformeln lauten wie folgt:

  • mg/dl x 0,0555 = mmol/l
  • mmol/l x 18,02= mg/dl

Oraler Glukosetoleranztest (OGTT)

Forschungen bestätigen, dass der OGTT besser als ein FPG-Test dazu geeignet ist, Prädiabetes zu diagnostizieren. Jedoch ist die Durchführung ein wenig unangenehm. Vor der Durchführung eines OGTT dürfen Sie mindestens acht Stunden lang nichts gegessen haben. Der Blutzuckerspiegel wird direkt vor dem Test sowie zwei Stunden danach gemessen. Für den Test müssen Sie eine Zuckerlösung bestehend aus 75 Gramm Glukose aufgelöst in Wasser trinken. Die Ergebnisse und was sie bedeuten, finden Sie in Tabelle 2. Bei einem Blutzuckerspiegel zwischen 140 und 199 mg/ dl zwei Stunden nach Einnahme der Glukoselösung leiden Sie an einer Form von Prädiabetes, gestörte Nüchternglukose (IFG) genannt. Das bedeutet, dass Sie im Moment noch nicht an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, aber bei Ihnen ein erhöhtes Risiko dafür besteht. Ein Blutzuckerspiegel von 200 mg/ dl oder mehr, bestätigt durch einen weiteren Test an einem anderen Tag, bedeutet, dass Sie an Diabetes leiden.

Plasmaglukosewerte (mg/ dl) nach zwei Stunden

Diagnose

139 und weniger

normal

140 bis 199

Prädiabetes (beeinträchtigter Nüchternblutzuckerspiegel)

200 und höher

Diabetes*

*bestätigt durch die Wiederholung des Tests an einem anderen Tag

Zufälliger Plasmaglukosetest

Ein zufälliger Blutzuckerspiegel von 200 mg/ dl oder mehr sowie das Auftreten folgender Symptome bedeutet, dass Sie wahrscheinlich an Diabetes leiden.

Symptome:

  • verstärkter Harndrang
  • verstärkter Durst
  • unerklärlicher Gewichtsverlust

Zu den weiteren Symptomen gehören Müdigkeit, verschwommenes Sehen, verstärkter Hunger und Wunden, die nicht abheilen wollen. Ihr Arzt wird Ihren Blutzuckerspiegel entweder mittels eines FPG-Testes oder eines OGTT an einem anderen Tag bestimmen, um die Diagnose zu bestätigen.

Hämoglobin A1C-Test

Menschen mit Diabetes müssen diesen Test regelmäßig durchführen, um sicherzugehen, dass ihre Werte stabil bleiben. Der Test gibt Aufschluss darüber, ob eventuelle Medikamente angepasst werden müssen. Er dient jedoch auch zur Diagnosestellung.

Neuere Richtlinien empfehlen den A1C-Test als Diagnosetest für Prädiabetes oder Diabetes. (Normalerweise wird mithilfe dieses Tests bestimmt, wie gut die Kontrolle des Blutzuckerspiegels bei Diabetiker über mehrere Monate hinweg funktioniert.)

Hämoglobin ist ein Protein, das in roten Blutkörperchen enthalten ist. Dieses Protein verleiht den Blutzellen die rote Farbe. Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport verantwortlich. Der Zucker im Blut wird Glukose genannt. Je mehr Glukose sich im Blut ansammelt, desto mehr Hämoglobin bindet es in den roten Blutkörperchen. Der A1C-Test misst, wie viel Glukose gebunden ist. Rote Blutkörperchen haben eine Lebensdauer von etwa drei Monaten. Der Test liefert also Durchschnittswerte für den Glukosespiegel der letzten drei Monate. Falls Ihr Glukosespiegel die letzten Wochen über erhöht war, wird auch der Hämoglobin A1C-Test höhere Werte ergeben.

Menschen ohne Diabetes haben normalerweise Werte zwischen vier und 5,6 Prozent. HbA1C-Werte von 5,7 bis 6,4 Prozent zeigen sich durchgehend bei Patienten, die an Prädiabetes leiden. Bei diesen Werten kann eine Erkrankung durch eine Änderung der Lebensweise noch abgewendet werden. Ein HbA1C-Wert von 6,5 Prozent oder mehr ist typisch für einen Diabetes.

Der Zielwert für Diabetiker liegt normalerweise bei weniger als sieben Prozent. Je höher der HbA1C-Wert, desto höher ist das Risiko für Komplikationen, die in Bezug zu der Erkrankung stehen.

Diabetiker sollten alle drei Monate einen A1C-Test durchführen lassen, um sicherzugehen, dass der Zielwert nicht überschritten wird. Haben Sie Ihren Diabetes gut unter Kontrolle, reichen auch Bluttests in größerem Abstand. Allerdings sollten Sie mindestens zweimal jährlich einen Test durchführen lassen.

Patienten, die an Erkrankungen leiden, die den Hämoglobinwert beeinflussen, z.B. Anämien, erhalten unter Umständen fehlerhafte Testresultate. Die Testergebnisse können außerdem durch die Einnahme von Vitamin C- und Vitamin E-Präparaten oder einen hohen Cholesterinspiegel beeinflusst werden. Auch Nieren- oder Lebererkrankungen können sich auf den Test auswirken.

Wie wird Diabetes unter Kontrolle gehalten?

Im Moment gibt es für Diabetes keine Heilung, doch die Erkrankung kann unter Kontrolle gehalten werden.

Dabei werden folgende Ziele angepeilt:

  • Halten Sie Ihren Blutzuckerspiegel so normal wie möglich, indem Sie für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ernährung, Medikamente und Bewegung sorgen.
  • Halten Sie Ihren Cholesterin- und Triglyceridspiegel (Lipide) im Blut so normal wie möglich, indem Sie auf Produkte mit zugefügtem Zucker und verarbeitete Stärke verzichten und die Gesamtzufuhr von gesättigten Fetten und Cholesterin reduzieren.
  • Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck. Der Blutdruck sollte nicht über 130/80 liegen.
  • Das Auftreten von gesundheitlichen Problemen, die im Zusammenhang zum Diabetes stehen, sollten Sie so weit wie möglich hinauszögern oder vermeiden.

Sie haben es in Ihrer Hand und können Ihren Diabetes unter Kontrolle halten, indem Sie:

  • genau planen, was Sie essen und einen ausgewogenen Ernährungsplan befolgen.
  • regelmäßig Sport treiben.
  • Medikamente so einnehmen, wie vom Arzt verschrieben (Menge und Zeitpunkt/ Art der Einnahme).
  • Ihren Blutzuckerspiegel und Blutdruck zu Hause kontrollieren.
  • sämtliche Termine bei Ihrem Arzt oder Diabetesberater einhalten und Labortests zur vorgegeben Zeit durchführen lassen.

Denken Sie daran: Was Sie zu Hause tun, beeinflusst Ihren Blutzuckerspiegel mehr als das, was Ihr Arzt im Rahmen von Kontrolluntersuchungen alle paar Monate tun kann.

Arzt im Rahmen von Kontrolluntersuchungen alle paar Monate tun kann.

➤ Jetzt Diabetiker-Sorglos Paket kaufen!

Formen von Diabetes

  • Diabetes Typ 1
  • Diabetes Typ 2
  • Prädiabetes
  • Schwangerschaftsdiabetes

Bei Diabetes Typ 1 kann Ihr Körper kein Insulin bilden. Bei Diabetes Typ 2, der häufigere Typ, kann Ihr Körper kein Insulin bilden oder es verwerten. Ohne ausreichend Insulin verbleibt Glukose in Ihrem Blut. Außerdem können Sie an Prädiabetes leiden. Das bedeutet, dass Ihr Blutzuckerspiegel höher als normal ist, aber nicht hoch genug, um als Diabetes eingestuft zu werden. Bei einem Prädiabetes besteht ein höheres Risiko für Diabetes Typ 2. Schwangere Frauen können ebenfalls Diabetes entwickeln. In diesem Fall spricht man von Schwangerschaftsdiabetes.

Im Folgenden wird auf Ursachen, Symptome und spezifischer auf die Behandlung von Diabetes Typ 1 sowie Diabetes Typ 2 genauer eingegangen.

Wie entsteht Diabetes Typ 1?

Diabetes Typ 1 entsteht, wenn die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (sogenannte Betazellen) vom Immunsystem zerstört werden. Dies wird als Autoimmunantwort bezeichnet. Patienten, die an Diabetes Typ 1 leiden, bilden kein Insulin und benötigten Insulinspritzen, um ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten.

Diabetes Typ 1 tritt häufig bei Menschen unter 20 Jahren auf, kann sich aber in jedem Lebensalter entwickeln.

Die Hauptursachen dafür sind:

  • Familiäre Vorbelastung: Falls Verwandte an Diabetes leiden, besteht für Sie ein höheres Risiko ebenfalls daran zu erkranken. Falls also Ihre Mutter, Ihr Vater, ein Bruder oder eine Schwester an Diabetes Typ 1 leidet, sollten Sie sich ebenfalls testen lassen. Ein einfacher Bluttest ist für eine Diagnose ausreichend.
  • Bauchspeicheldrüsenerkrankungen: Dadurch wird die Fähigkeit Insulin zu bilden herabgesetzt.
  • Infektionen oder Krankheiten: Einige Infektionen oder Krankheiten, zum größten Teil seltene, können die Bauchspeicheldrüse zerstören.

Die Diagnose „Diabetes Typ 1“ jagt vielen Betroffenen zunächst Angst ein und überwältigt sie. Außerdem treten viele Fragen auf: Warum habe ich die Krankheit entwickelt? Was bedeutet sie für meinen langfristigen Gesundheitszustand und wie wird sich mein Alltag dadurch ändern?

Die ersten Monate nach der Diagnose gleichen für die meisten Patienten einer Achterbahnfahrt. Nutzen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie diese Zeit und lernen Sie so viel wie möglich über Ihre Erkrankung, sodass alles, was damit in Zusammenhang steht (Blutzuckerwerte selbst bestimmen, Arztbesuche, tägliche Insulingaben usw.), zu einer alltäglichen Routine wird.

Besprechen Sie außerdem mit Ihrem Arzt oder dem Pflegepersonal, welche weiteren Möglichkeiten Ihnen vor allem im Hinblick auf medizinische und psychologische Unterstützung offen stehen. Dazu zählen beispielsweise Gruppentreffen, Termine bei Ernährungsberatern oder Sozialarbeitern, Krankenpflegekurse oder empfohlene Bücher, Webseiten oder Zeitschriften.

Ungeachtet der Risiken, die mit Diabetes Typ 1 einhergehen, können die meisten Betroffenen ein aktives Leben führen und die Lebensmittel und Aktivitäten genießen wie vor der Diagnose. Diabetes bedeutet auch keinesfalls das Ende von Schlemmereien zu besonderen Gelegenheiten, wie zum Beispiel ein Geburtstagskuchen. Mit vorausschauender Planung können die meisten Betroffenen nahezu sämtliche Aktivitäten wie gesunde Menschen ausüben.

➤ Jetzt Taurin Kapseln kaufen!

Welche Symptome treten bei Diabetes Typ 1 auf?

Diabetes entwickelt sich häufig über mehrere Monate oder gar Jahre hinweg, ohne dass überhaupt irgendwelche Symptome auftreten. Ein hoher Blutzuckerspiegel und entsprechende Begleiterscheinungen (häufiger Harndrang, Durst) treten normalerweise erst auf, nachdem mehr als 90 Prozent der insulinproduzierenden Zellen zerstört wurden. Symptome treten meist plötzlich auf und sind oftmals sehr schwer.

Dazu gehören:

  • verstärkter Durst
  • verstärkter Hunger (v.a. nach einer Mahlzeit)
  • trockener Mund
  • häufiger Harndrang
  • unerklärlicher Gewichtsverlust (obwohl Sie essen und hungrig sind)
  • Müdigkeit (Sie fühlen sich müde und matt.)
  • verschwommenes Sehen
  • Atemnot, schweres Atmen (Kußmaul-Atmung)
  • Ohnmacht (selten)

Wie entsteht Diabetes Typ 2?

Im Gegensatz zu Menschen mit Diabetes Typ I produzieren Patienten mit Diabetes Typ II Insulin. Die Bauchspeicheldrüse setzt entweder nicht genügend Insulin frei oder der Körper ist gegenüber diesem Hormon resistent. Ohne genügend Insulin oder falls Insulin nicht in der vorgesehenen Art und Weise verwertet werden kann, kann Glukose nicht in die Körperzellen transportiert werden.

Diabetes Typ 2 ist die häufigste Diabeteserkrankung. Etwa 18 Millionen US-Amerikaner sind davon betroffen. Obwohl die meisten dieser Fälle vermieden werden könnten, ist Diabetes immer noch die Hauptursache für Folgeerkrankungen wie Erblinden, Amputationen ohne traumatische Ursache sowie chronisches Nierenversagen, was eine Dialyse erforderlich macht. Diabetes Typ 2 tritt normalerweise bei Personen über 40 Jahre mit Übergewicht auf. Doch auch Normalgewichtige können davon betroffen sein. Diabetes Typ 2 wird manchmal auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet. Aufgrund der Zunahme der Fettleibigkeit unter Kindern sind jedoch auch mehr und mehr junge Menschen davon betroffen.

Manchen Menschen gelingt es, ihren Diabetes Typ 2 unter Kontrolle zu halten, indem sie auf ihr Gewicht und ihre Ernährung achten und regelmäßig Sport treiben. Andere Patienten müssen zusätzlich Tabletten einnehmen, damit der Körper das Insulin besser verwerten kann, oder benötigen Insulinspritzen.

Ärzte sind oftmals in der Lage, das Risiko für einen Diabetes Typ 2 bereits vor dem Auftreten zu bestimmen. Dieser Zustand wird als Prädiabetes bezeichnet. Dabei ist der Blutzuckerspiegel einer Person erhöht, jedoch nicht hoch genug, damit die Diagnose „Diabetes Typ 2“ gestellt werden kann.

Häufig sind Erwachsene von dieser Krankheit betroffen, sie kann jedoch in jedem Lebensalter auftreten.

Die Hauptursachen dafür sind:

  • Fettleibigkeit oder Übergewicht: Forschungen bestätigen, dass dies die Hauptursache für Diabetes Typ 2 ist. Da in den letzten Jahren die Fettleibigkeit unter Kindern in den USA zugenommen hat, sind auch immer häufiger Jugendliche davon betroffen.
  • Beeinträchtigte Glukosetoleranz: Prädiabetes gilt als milde Form und kann mithilfe eines einfachen Bluttests diagnostiziert werden. Falls Sie daran leiden, werden Sie höchstwahrscheinlich auch an Diabetes Typ 2 erkranken.
  • Insulinresistenz: Die Erkrankung beginnt oftmals damit, dass Zellen resistent gegenüber Insulin werden. Die Bauchspeicheldrüse muss also stärker arbeiten, um genügend Insulin zu produzieren, um den Bedarf des Körpers decken zu können.
  • Ethnischer Hintergrund: Unter Amerikanern hispanischer, afrikanischer und asiatischer Herkunft, unter amerikanischen Ureinwohnern, den Bewohnern des Pazifikraumes und den Ureinwohnern Alaskas scheint Diabetes häufiger aufzutreten.
  • Schwangerschaftsdiabetes: Falls Sie während Ihrer Schwangerschaft an Diabetes litten, waren Sie an einem Schwangerschaftsdiabetes erkrankt. Dadurch besteht bei Ihnen ein erhöhtes Risiko, dass Sie im Laufe Ihres Lebens an Diabetes Typ 2 erkranken.
  • Sitzender Lebensstil: Das bedeutet, dass Sie sich weniger als dreimal pro Woche sportlich betätigen.
  • Familiäre Vorbelastung: Ein Elternteil oder einer Ihrer Geschwister leidet an Diabetes.
  • Polyzystisches Ovar-Syndrom: Für Frauen, die an einem polyzystischem Ovar-Syndrom leiden, besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Alter: Falls Sie über 45 Jahre alt und übergewichtig sind oder Symptome, die auf einen Diabetes hindeuten, aufweisen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und lassen Sie einen einfachen Diagnosetest durchführen.

➤ Jetzt Bittergurke Tropfen bestellen!

Welche Symptome treten bei Diabetes Typ 2 auf?

Die Symptome sind im Prinzip dieselben, die unter Diabetes Typ 1 aufgelistet wurden. Doch meistens treten überhaupt keine Symptome auf bzw. sie entwickeln sich ganz allmählich über einen längeren Zeitraum hinweg.

Weitere Symptome sind:

  • langsam heilende Wunden oder Schnittverletzungen
  • Juckreiz auf der Haut (gewöhnlich im Intimbereich bzw. der Leistengegend)
  • Hefeinfektionen
  • kürzliche Gewichtszunahme
  • Taubheit oder Kribbeln in den Händen und Füßen
  • Impotenz oder Erektionsstörung

Folgen von Diabetes

Langfristige Komplikationen entwickeln sich allmählich über einen längeren Zeitraum hinweg. Je länger Sie an Diabetes leiden – und je weniger Sie Ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle haben – desto höher ist das Risiko für Komplikationen. Mit einem gut eingestellten Blutzuckerspiegel lässt sich das Risiko für viele Komplikationen signifikant senken. Diese Komplikationen können wichtige Organe betreffen, zum Beispiel das Herz, die Blutgefäße, die Nerven, Augen oder die Nieren. Unbehandelt führen diese Komplikationen zu starken Beeinträchtigungen (Behinderungen) oder sogar zum Tod.

Zu den möglichen Problemen gehören:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Diabetes erhöht das Risiko für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Dazu gehören koronare Herzerkrankung mit Schmerzen in der Brust (Angina), Herzinfarkt, Schlaganfall sowie eine Verengung der Arterien (Atherosklerose). Falls Sie an Diabetes leiden, besteht bei Ihnen ein höheres Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle.
  • Nervenschäden (Neuropathie): Überschüssiger Zucker kann die Wände der winzigen Blutgefäße (Kapillaren) verletzen. Diese Blutgefäße nähren die Nerven, insbesondere in den Beinen. Dadurch entsteht ein Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl bzw. ein Brennen oder Schmerzen, die normalerweise in den Zehen- oder Fingerspitzen beginnen und sich von dort ausbreiten. Unbehandelt können Sie mit der Zeit jegliches Gefühl in den betroffenen Gliedmaßen verlieren. Nervenschäden, die den Verdauungstrakt betreffen, können zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung führen. Bei Männern auch zu Erektionsstörungen.
  • Nierenschäden (Nephropathie): Die Nieren bestehen aus Millionen von kleinen Ansammlungen von Blutgefäßen (Glomerula), die Abfallprodukte aus dem Blut filtern. Eine Diabeteserkrankung kann dieses empfindliche Filtersystem schädigen. Schwere Schäden führen zu Nierenversagen oder unumkehrbaren Nierenerkrankungen, die eine Dialyse oder Nierentransplantation nötig machen.
  • Augenschäden (Retinopathie): Diabetes kann die Blutgefäße der Retina schädigen (diabetische Retinopathie), die mit der Zeit zum Erblinden führt. Außerdem führt Diabetes zu einem erhöhten Risiko für andere ernsthafte Augenerkrankungen, zum Beispiel Katarakte und Glaukome.
  • Schäden an den Füßen: Nervenschäden in den Füßen oder mangelhafte Durchblutung der Füße begünstigen das Risiko für ernsthafte Schädigungen. Unbehandelt können Schnittverletzungen und Blasen zu schweren Infektionen führen, die oftmals nur schlecht abheilen. Diese Infektionen können letztendlich eine Amputation des Zehs, Fußes oder des gesamten Beines erforderlich machen.
  • Beschwerden der Haut und im Mund: Eine Diabeteserkrankung kann Sie anfälliger machen für Infektionen der Haut oder im Mundbereich. Dazu zählen auch bakterielle oder Pilzinfektionen. Häufig kommt es auch zu Zahnfleischentzündungen oder trockenem Mund.
  • Schwerhörigkeit :Gehörschäden treten häufiger unter Diabetikern auf.
  • Alzheimer: Diabetes Typ 2 erhöht unter Umständen das Risiko an Alzheimer zu erkranken. Je schlechter der Blutzuckerspiegel unter Kontrolle gebracht wird, desto höher scheint das Risiko zu sein. Es existieren verschiedenen Theorien, auf welche Weise beide Erkrankungen miteinander zusammenhängen. Keine davon konnte jedoch bislang belegt werden.
  • Komplikationen während der Schwangerschaft: Ein hoher Blutzuckerspiegel kann sowohl für die werdende Mutter als auch das Baby gefährlich sein. Das Risiko für Fehlgeburten, Totgeburten und Geburtsschäden ist erheblich erhöht, falls der Diabetes nicht unter Kontrolle gebracht wird. Für die Mutter besteht ein erhöhtes Risiko für diabetische Ketoazidose, diabetische Augenschäden (Retinopathie), schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck und Präeklampsie.

Wie kann ich Komplikationen in Zusammenhang mit Diabetes verhindern oder hinauszögern?

Komplikationen können Sie am besten vorbeugen, indem Sie Ihren Blutzuckerspiegel im normalen Bereich halten und sich genau an die Anweisungen Ihres Arztes halten.

Hier sind einige Tipps, wie Ihnen das gelingen kann:

  • Beachten Sie die Anweisungen Ihres Arztes genau, was die Gabe von Insulin betrifft.
  • Ernähren Sie sich gesund und abwechslungsreich. Meiden Sie fettreiche, cholesterinreiche Lebensmittel mit viel Salz oder zugefügtem Zucker.
  • Halten Sie Normalgewicht. Falls Sie übergewichtig sind, gibt Ihnen Ihr Arzt wertvolle Tipps, wie Sie sicher abnehmen können.
  • Halten Sie Ihren Blutdruck auf einem normalen Maß (unter 130/80 mm Hg).
  • Achten Sie auf Ihren Cholesterinspiegel (unter 200 mg).
  • Treiben Sie regelmäßig Sport bzw. bewegen Sie sich häufig.
  • Hören Sie auf zu rauchen.
  • Achten Sie auf Ihre Füße und überprüfen Sie sie jeden Tag auf Anzeichen einer Verletzung oder Infektionen.
  • Gehen Sie mindestens einmal im Jahr zum Augenarzt.
  • Gehen Sie mindestens zweimal jährlich zum Zahnarzt und lassen Sie Zähne und Zahnfleisch kontrollieren.
  • Achten Sie auf optimalen Impfschutz. Lassen Sie sich jedes Jahr gegen Grippe impfen und alle zehn Jahre gegen Tetanus.
  • Lernen Sie mit Stress umzugehen.
  • Gehen Sie regelmäßig zum Arzt, auch wenn Sie sich gesund fühlen. Ihr Arzt wird Sie auf Frühanzeichen für Komplikationen untersuchen.
  • Melden Sie sich unverzüglich bei Ihrem Arzt, sobald Sie irgendwelche der hier aufgeführten Symptome bei sich bemerken.

Ein Blutzuckerspiegel, der sich so weit wie möglich im normalen Bereich befindet, senkt das Risiko für langfristige Komplikationen erheblich. Dafür müssen Sie Ihren Blutzucker mehrere Male pro Tag selbst kontrollieren, sich Insulin verabreichen, genau darauf achten, was Sie essen und Ihren Arzt oder die Diabetesberatung regelmäßig aufsuchen.

Medikamente zur Behandlung von Diabetes – Insulin, Metformin & Co

Mit verschiedenen Medikamenten können Sie Ihren Blutzucker unter Kontrolle halten. Dazu zählen zum Beispiel oral eingenommene Tabletten. Damit fangen die meisten Patienten mit Diabetes Typ 2 an. Orale Medikamente wirken jedoch nicht bei jedem. Sie eignen sich nicht zur Behandlung von Diabetes Typ 1. Betroffene benötigen eine Insulintherapie. Auch für manche Patienten mit Diabetes Typ 2 ist eine solche Insulintherapie notwendig. Falls Sie Insulin benötigen, müssen Sie es sich selbst spritzen (entweder mit einer Spritze oder einem Insulin-Pen). Ihr Arzt wird Sie darüber aufklären, welche Medikamente bei Ihnen nötig sind und warum.

Medikamente bei Diabetes Typ 1

Insulin

Diabetes mellitus ist eine lebenslange Erkrankung, die mit entsprechende Änderungen der Lebensweise und Medikamenten unter Kontrolle gehalten werden kann. Ein gut kontrollierter Blutzuckerspiegel kann Komplikationen verhindern oder erheblich abmildern. Eine Behandlung mit Insulin ist Bestandteil der Therapie für Patienten mit Diabetes Typ 1. Jeder, der an Diabetes Typ 1 leidet, benötigt irgendwann Insulin. Das Insulin wird unter die Haut gespritzt oder über eine Insulinpumpe kontinuierlich abgegeben.

Eine Insulinbehandlung ersetzt oder ergänzt das körpereigene Insulin mit dem Ziel, Ketose und diabetische Ketoazidose zu verhindern und einen normalen oder nahezu normalen Blutzuckerspiegel zu erreichen. Viele verschiedene Arten der Insulinbehandlung können den Blutzuckerspiegel erfolgreich kontrollieren. Die für Sie beste Behandlung hängt von einer Vielzahl individueller Faktoren ab. Mit etwas mehr Planung können Menschen mit Diabetes, die Insulin einnehmen, ein ausgefülltes Leben führen und ihren Blutzucker unter Kontrolle halten.

Viele Insulinarten eignen sich zur Behandlung von Diabetes. Sie werden unterteilt, wie schnell sie wirken und wie lange die Wirkung anhält.

Zu den verschiedenen Insulinarten gehören:

  • schnell wirkendes
  • kurzzeitig wirkendes
  • mittellang wirkendes
  • lang wirkendes
  • vorgemischtes

Am Anfang dauert es eine Weile bis die für Sie richtige Dosis gefunden wurde. Entsprechend ausgebildetes Fachpersonal unterstützt Sie bei der Anpassung der Dosis. Sie werden entsprechend geschult, damit Sie Ihren Blutzuckerspiegel mehrmals täglich kontrollieren können.

Der Insulinbedarf ändert sich häufig und ist abhängig vom Gewicht, was Sie essen, Ihrem Gesundheitszustand (einschließlich Schwangerschaft), dem Aktivitätsgrad, der Arbeitsbelastung usw.

Die meisten Patienten passen die Dosis eigenständig an, benötigen jedoch von Zeit zu Zeit Hilfe. Normalerweise suchen Sie dafür alle drei bis vier Monate einen Arzt oder Diabetesberatung auf. Dabei wird Ihr Blutzuckerspiegel sowie die Insulindosis kontrolliert und entsprechende Anpassungen vorgenommen.

Ihr Arzt wird mit Ihnen gemeinsam die Art und Dosis des Insulin bestimmen, die zur Behandlung Ihres Diabetes erforderlich ist.

Die Auswahl ist abhängig von verschiedenen Faktoren:

  • wie Sie auf Insulin reagieren (Wie lange Ihre Körper braucht, um es aufzunehmen, bzw. wie lange es in Ihrem Körper aktiv bleibt. Diese Parameter sind von Person zu Person unterschiedlich.)
  • der persönliche Lebenswandel (Was Sie essen, wie viel Alkohol Sie trinken, wie oft Sie Sport treiben – das sind alles Dinge, die sich darauf auswirken, wie Ihr Körper Insulin verwertet.)
  • Ihre Bereitschaft, sich mehrmals am Tag zu spritzen
  • wie oft Sie Ihren Blutzuckerspiegel überprüfen
  • Ihr Alter
  • Ihr persönlicher Zielwert (Blutzuckerspiegel)

Ein bekanntes, schnell wirkendes Insulin zum Inhalieren ist von der FDA (US-amerikanische Arzneimittelbehörde) für die Verwendung vor den Mahlzeiten sowohl bei Diabetes Typ 1 als auch Typ 2 zugelassen. Die Wirkung des Medikaments erreicht in etwa 15-20 Minuten ihren Höhepunkt und wird vom Körper innerhalb von zwei bis drei Stunden abgebaut. Patienten mit Diabetes Typ 1 müssen es zusammen mit lang wirkenden Insulin einnehmen.

Die folgende Tabelle listet die Arten von injizierbarem Insulin auf mit Angaben zum Beginn (Zeit, bis das Insulin den Blutkreislauf erreicht und beginnt, den Blutzucker zu senken), dem Höchstwert (Zeitraum, in dem es den Blutzucker am besten senkt) und der Dauer (wie lange das Insulin wirkt). Diese drei Angaben variieren. Die letzte Spalte verschafft einen Überblick über die „Abdeckung“ der verschiedenen Insulintypen in Bezug auf die Mahlzeiten.

Art des Insulins und Markenbezeichnung

Beginn

Höhepunkt

Dauer

Rolle beim Blutzuckermanagement

Schnell wirkend

Lispro (Humalog)

15-30 min.

30-90 min.

3-5 Stunden

Schnell wirkendes Insulin deckt den Insulinbedarf während der Mahlzeiten, die zur selben Zeit wie eine Injektion eingenommen werden. Diese Art Insulin wird häufig zusammen mit lang wirkendem Insulin eingenommen.

Aspart (Novolog)

10-20 min.

40-50 min.

3-5 Stunden

Glulisine

20-30 min.

30-90 min.

1-2,5 Stunden

Kurzzeitig wirkendes Insulin

Regular (R)  oder Novolin

30 min-1 Stunde

2-5 Stunden

5-8 Stunden

Kurzzeitig wirkendes Insulin deckt den Insulinbedarf für Mahlzeiten, die innerhalb der nächsten 30 bis 60 Minuten eingenommen werden.

Velosulin (für die Verwendung in Insulinpumpen)

30 min-1 Stunde

1-2 Stunden

2-3 Stunden

Mittellang wirkendes Insulin

NPH (N)

1-2 Stunden

4-12 Stunden

18-24 Stunden

Mittellang wirkendes Insulin deckt den Insulinbedarf eines halben Tages bzw. einer Nacht. Diese Form von Insulin wird häufig in Verbindung mit schell oder kurzzeitig wirkendem Insulin eingenommen.

Lang wirkendes Insulin

Insulin glargin (Lantus, Toujeo)

1-1,5 Stunden

Kein Höhepunkt Insulin wird gleichbleibend abgegeben

20-24 Stunden

Lang wirkendes Insulin deckt den Insulinbedarf eines ganzen Tages. Diese Form wird oftmals mit schnell oder kurzzeitig wirkendem Insulin, falls nötig, kombiniert.

Insulin detemir (Levemir)

1-2 Stunden

6-8 Stunden

Bis zu 24 Stunden

Insulin degludec (Tresiba)

30-90 min.

Kein Höhepunkt

42 Stunden

Vorgemischtes Insulin

Humulin 70/30

30 min.

2-4 Stunden

14-24 Stunden

Derartiges Insulin wird häufig zwei- oder dreimal täglich vor den Mahlzeiten eingenommen.

Novolin 70/30

30 min.

2-12 Stunden

Bis zu 24 Stunden

Novolog 70/30

10-20 min.

1-4 Stunden

Bis zu 24 Stunden

Humulin 50/50

30 min.

2-5 Stunden

18-24 Stunden

Humalog mix 75/25

15 min.

30 min-2,5 Stunden

16-20 Stunden

*Vorgemischtes Insulin kombiniert bestimmte Mengen mittellang wirkendes Insulin mit kurzzeitig wirkendem Insulin in einer Flasche oder einem Insulinpen. (Die Zahlen hinter der Markenbezeichnung geben den Prozentsatz der jeweiligen Insulinart an.)

 

Halten Sie sich genau an die Anweisung Ihres Arztes, wann Sie das Insulin einnehmen bzw. verabreichen sollen. Die Zeitspanne zwischen der Insulingabe und der Mahlzeit variiert je nachdem, welches Insulin Sie nehmen.

Allgemein gilt jedoch, dass Sie die Insulingabe an Ihren Mahlzeiten ausrichten. Aus der Tabelle auf Seite 1 wird in der Spalte „Beginn“ ersichtlich, wann das Insulin in Ihrem Körper zu wirken beginnt. Ziel ist es, dass Sie zur selben Zeit mit der Nahrungsaufnahme beginnen.

Ein gutes Timing hilft Ihnen, einen niedrigen Blutzuckerspiegel zu vermeiden.

  • Schnell wirkendes Insulin: etwa 15 Minuten vor der Mahlzeit
  • Kurzzeitig wirkendes Insulin: 30 bis 60 Minuten vor der Mahlzeit
  • Mittellang wirkendes Insulin: bis zu einer Stunde vor der Mahlzeit
  • Vorgemischtes Insulin: je nach Produkt zwischen zehn Minuten oder 30 bis 45 Minuten vor der Mahlzeit

Ausnahmen bezüglich Dosierung und Zeitpunkt:

Lang wirkendes Insulin ist nicht an Mahlzeiten gekoppelt. Detemir (Levemir) nehmen Sie ein bis zweimal täglich unabhängig vom Zeitpunkt der Mahlzeiten ein. Glargin (Lantus, Toujeo) nehmen Sie einmal täglich, immer zur selben Zeit. Deglutec nehmen Sie einmal täglich; der Zeitpunkt kann von Tag zu Tag variieren. Manche Patienten müssen ein lang wirkendes Insulin mit einem kürzer wirkenden Typ oder einem anderen Medikament kombinieren, das dann zu den Mahlzeiten eingenommen werden muss.

Schnell wirkende Medikamente können auch zusammen mit der Mahlzeit eingenommen werden und nicht 15 Minuten davor. Einige Arten können Sie direkt vor dem Schlafengehen nehmen.

Weitere Informationen zur Einnahme von Insulin finden Sie im Abschnitt „Dosierung und Anwendung“ der Packungsbeilage, die mit Ihrem Insulinpräparat geliefert wurde, oder sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Amylinomimetika

Pramlintid (SymlinPen 120, SymlinPen 60) zählt zu den Amylinomimetika. Dieses Medikament wird vor den Mahlzeiten gespritzt. Es verzögert die Zeit, in der sich der Magen leert und senkt die Freisetzung von Glucagon nach der Mahlzeit. Das senkt Ihren Blutzuckerspiegel. Durch einen zentralen Mechanismus wird außerdem der Appetit gezügelt.

Medikamente bei Diabetes Typ 2

Die meisten Medikamente bei Diabetes Typ 2 müssen oral eingenommen werden. Manchmal sind jedoch auch Injektionen nötig. Einige Patienten mit Diabetes Typ 2 müssen außerdem Insulin nehmen.

Alpha-Glucosidase-Hemmer

Diese Medikamente helfen dem Körper stärkehaltige Lebensmittel und Tafelzucker aufzubrechen. Das senkt Ihren Blutzuckerspiegel. Die beste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie diese Medikamente vor den Mahlzeiten einnehmen.

Biguanide

Biguanide verringern die Menge an Zucker, die die Leber bildet. Sie senken außerdem die Menge an Zucker, die der Darm absorbiert und fördern die Insulinsensibilität des Körpers. Sie unterstützen die Muskeln, Glukose zu absorbieren. Das am weitesten verbreitete Biguanid ist Metformin (Glucophage, Metforminhydrochlorid ER, Glumetza, Riomet, Fortamet).

Metformin kann mit anderen Medikamenten zur Behandlung von Diabetes Typ 2 kombiniert werden.

Es ist Bestandteil folgender Medikamente:

  • Metformin-Canagliflozin (Invokamet)
  • Metformin-Dapagliflozin (Xigduo XR)
  • Metformin-Empagliflozin (Synjardy)
  • Metformin-Glipizid
  • Metformin-Glyburid (Glucovance)
  • Metformin-Linagliptin (Jentadueto)
  • Metformin-Pioglitazone
  • Metformin-Repaglinid (PrandiMet)
  • Metformin-Rosiglitazone
  • Metformin-Saxagliptin (Kombiglyze XR)
  • Metformin-Sitagliptin (Janumet)

Dopaminagonist

Bromocriptin (Parlodel) ist ein Dopaminagonist. Die genaue Wirkweise bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 ist nicht bekannt. Eventuell beeinflusst es gewissen Körperrythmen und beugt einer Insulinresistenz vor.

DPP-4-Hemmer

DPP-4-Hemmer unterstützen den Körper bei der Produktion von Insulin. Sie senken den Blutzuckerspiegel ohne Gefahr einer Hypoglykämie (Unterzuckerung). Diese Medikamente unterstützen außerdem die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin zu produzieren.

Zu diesen Medikamente gehören:

  • (Nesina)
  • (Kazano)
  • (Oseni)
  • Linagliptin (Tradjenta)
  • Linagliptin-Empagliflozin (Glyxambi)
  • Linagliptin-Metformin (Jentadueto)
  • Saxagliptin (Onglyza)
  • Saxagliptin-Metformin (Kombiglyze XR)
  • Sitagliptin (Januvia)
  • Sitagliptin-Metformin (Janumet und Janumet XR)
  • Sitagliptin und Simvastatin (Juvisync)

Glucagonähnliche Peptide (Incretinmimetics)

Diese Medikamente ähneln sehr einem natürlichem Hormon namens Incretin. Sie fördern das Wachstum von B-Zellen und die Menge an Insulin im Körper. Sie senken die Appetit und die Menge an Glucagon, die der Körper verwertet. Außerdem verlangsamen sie die Magenentleerung. Alle diese Faktoren sind für Menschen mit Diabetes sehr wichtig.

Zu diesen Medikamente gehören:

  • Albiglutid (Tanzeum)
  • Dulaglutid (Trulicity)
  • Exenatid (Byetta)
  • Exenatid verlängerte Freisetzung (Bydureon)
  • Liraglutid (Victoza)

Meglitinide

Diese Medikamente helfen dem Körper Insulin freizusetzen. In manchen Fällen führen sie jedoch zu einer zu starken Absenkung des Blutzuckerspiegels. Diese Medikamente eignen sich nicht für jeden.

Dazu gehören:

  • Nateglinid (Starlix)
  • Repaglinid (Prandin)
  • Repaglinide-Metformin (Prandimet)

SGLT-2-Inhibitoren

Diese Medikamente bewirken, dass die Nieren die Glukose nicht speichert. Stattdessen wird sie über den Urin ausgeschieden.

Zu diesen Medikamente gehören:

  • Dapagliflozin (Farxiga)
  • Dapagliflozin-Metformin (Xigduo XR)
  • Canagliflozin (Invokana)
  • Canagliflozin-Metformin (Invokamet)
  • Empagliflozin (Jardiance)
  • Empagliflozin-Linagliptin (Glyxambi)
  • Empagliflozin-Metformin (Synjardy)

Sulfonylharnstoffe

Dabei handelt es sich mit um die ältesten Diabetesmedikamente. Sie werden immer noch eingesetzt. Sie stimulieren die Bauchspeicheldrüse mithilfe der Betazellen. So wird der Körper angeregt, mehr Insulin zu produzieren.

Zu diesen Medikamente gehören:

  • Glimepirid-Pioglitazon (Duetact)
  • Glimeperid-Rosiglitazon (Avandaryl)
  • Gliclazid
  • Glipizid (Glucotrol)
  • Glipizid-Metformin (Metaglip)
  • Glyburid (DiaBeta, Glynase, Micronase)
  • Glyburid-Metformin (Glucovance)
  • Chlorpropamid (Diabinese)
  • Tolazamid (Tolinase)
  • Tolbutamid (Orinase, Tol-Tab)

Thiazolidinedione

Diese Medikamente senken den Glukoseanteil in der Leber. Außerdem unterstützen sie Fettzellen bei der Verwertung von Insulin. Allerdings erhöhen sie auch das Risiko für Herzerkrankungen. Falls Ihnen Ihr Arzt ein solches Präparat verschreibt, wird er Ihre Herzfunktion ganz genau beobachten.

Zu diesen Medikamente gehören:

  • Rosiglitazone
  • Rosiglitazone-Glimepirid (Avandaryl)
  • Rosiglitizone-Metformin
  • Pioglitazone (Actos)
  • Pioglitazone (Oseni)
  • Pioglitazone-Glimepirid (Duetact)
  • Pioglitazone-Metformin

Andere Medikamente

Außerdem benötigen Diabetiker (Typ 1 und 2) häufig weitere Medikamente zur Behandlung von Nebenerscheinungen.

Zu diesen Medikamente können gehören:

  • Aspirin für das Herz
  • Cholesterinsenker
  • Blutdruckmedikamente

Alternative Medizin für Diabetes

Alternative Medikamente sollten niemals allein zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden. Doch zusätzlich zu Medikamenten, richtiger Ernährung und ausreichend Bewegung können Sie Ihrem Körper bei der Blutzuckerkontrolle unterstützen und Komplikationen vorbeugen.

Chrom hat zwar einen Einfluss auf Insulin und den Glukosestoffwechsel. Dennoch liegen keine Hinweise vor, die darauf hindeuten, dass die Einnahme von Chrompräparaten bei der Behandlung von Diabetes helfen kann. Chrom ist jedoch in vielen gesunden Lebensmitteln enthalten, zum Beispiel in grünem Gemüse, Nüssen und Getreide. Studien liefern Hinweise, dass Biotin (Vitamin H) zusammen mit Chrom den Glukosestoffwechsel von Diabetikern verbessern kann. Biotin für sich zeigte jedoch keinerlei Wirkung.

Vitamin B6 und B12 können helfen, Nervenschmerzen aufgrund von Diabetes zu behandeln. Dies gilt, falls Sie an einem entsprechendem Mangel leiden, der Schmerzen in den Nerven verstärkt. Darüber hinaus existieren keine Belege, dass diese Vitamine helfen.

Vitamin C kann einen niedrigen Insulinspiegel im Blut kompensieren, der normalerweise dazu beiträgt, dass die Zellen das Vitamin aufnehmen. Ein optimal ausgeglichener Vitamin C-Spiegel kann dem Körper helfen, den Cholesterinspiegel und den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. Zu viel Vitamin C kann jedoch zu Nierensteinen und anderen Problemen führen. Fragen Sie daher Ihren Arzt, ob Ihnen ein Vitamin C-Präparat helfen kann.

Vitamin E kann dazu beitragen, Schäden an den Blutgefäßen zu begrenzen und vor Nieren- und Augenkrankheiten zu schützen. Zu viel führt zu ernsthaften Erkrankungen und erhöht das Risiko für Schlaganfälle. Sprechen Sie also unbedingt vor der Einnahme mit Ihrem Arzt.

Magnesium unterstützt den Körper bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Einige Diabetiker leiden an einem schweren Magnesiummangel. In solchen Fällen können Magnesiumpräparate die Wirkung von Insulin verbessern.

Mind-Body-Medizin

Geführtes Visualisieren, Biofeedback, Meditation, Hypnotherapie und Yoga reduzieren Stresshormone, was bei der Stabilisierung des Blutzuckerspiegels nützlich ist. Biofeedback kann auch helfen, den Blutdruck zu senken, aber mehr Forschung ist erforderlich, um seine Rolle bei der Behandlung von Diabetes und Bluthochdruck zu bestimmen.

Pflanzliche Heilmittel

Capsaicin Creme, eine äußerlich anzuwendende Salbe aus Cayenne, konnte bei einigen Patienten Schmerzen in den Händen und Füßen hervorgerufen durch diabetische Neuropathie lindern. Patienten mit Gefühlsstörungen in den Händen oder Füßen sollten jedoch vorsichtig sein bei der Verwendung von Capsaicin sein, da sie möglicherweise kein brennendes Gefühl verspüren können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie über eine Anwendung nachdenken.

Angeblich kann Nachtkerzenöl bei diabetischen Nervenschmerzen helfen.  Schlüssige Beweise wurden dafür allerdings noch nicht erbracht.

Ginkgo, Knoblauch, die Blätter von Indischem  Basilikum, Bockshornkleesamen, Ginseng und Weißdorn sind andere Kräuter, die manche Menschen zur Linderung ihrer Symptome aufgrund ihres Diabetes einsetzen. Weitere Forschung ist jedoch vonnöten, um zu ermitteln, welche Rolle diese Heilpflanzen spielen. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, bevor Sie Heilkräuter einsetzen.

Die richtige Ernährung bei Diabetes

Eine ausgewogene Ernährung ist für Diabetiker unerlässlich. Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater einen Menüplan. Bei Diabetes Typ 1 richtet sich die Insulindosis nach dem Aktivitätsgrad und der Ernährungsweise. Wann und wie viel Sie essen, ist genauso wichtig wie was Sie essen. In der Regel empfehlen Ärzte drei kleine Mahlzeiten und drei bis vier Snacks pro Tag, um das richtige Gleichgewicht zwischen Zucker und Insulin im Blut halten zu können.

Ein gesundes Gleichgewicht von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten hilft den Blutzuckerspiegel so weit wie möglich im normalen Bereich zu halten. Wie viel davon richtet sich zum Beispiel nach Ihrem Gewicht und persönlichen Vorlieben. Haben Sie die Menge an verzehrten Kohlenhydrate genau im Blick. Der Schlüssel zur Blutzuckerkontrolle liegt darin, dass Sie genau wissen, wie viel Kohlenhydrate Sie brauchen und wie viel Sie essen. Bei Übergewicht kann Ihnen entweder eine kohlenhydratarme, fettarme/ kalorienarme oder mediterrane Diät helfen, Ihr Gewichtsziel zu erreichen. Der Anteil an gesättigten Fetten sollte sieben Prozent nicht übersteigen. Transfette sollten Sie insgesamt meiden.

Die Rolle von Kohlenhydraten und Ballaststoffen bei Diabetes verstehen

Als Diabetiker müssen Sie auf Ihre Ernährung achten, ganz besonders auf die Zufuhr an Kohlenhydraten, da diese sich schneller auf den Blutzuckerspiegel auswirken als Proteine oder Fette.

Kohlenhydrate sind in Süßigkeiten, Früchten, Milch, Joghurt, Brot, Frühstückscerealien, Reis, Pasta, Kartoffeln und in Gemüse enthalten.

Es ist hilfreich, wenn Sie anfangen die verzehrten Kohlenhydrate zu zählen und sie gleichmäßig auf die einzelnen Mahlzeiten verteilen. Auf diese Weisen stehen sie im Einklang mit der Menge an Insulin steht, die vom Körper produziert oder von Medikamente zur Verfügung gestellt wird. Verzehren Sie mehr Kohlenhydrate als das Insulin verarbeiten kann, steigt Ihr Blutzuckerspiegel. Bei zu wenig Kohlenhydraten droht der Blutzuckerspiegel zu weit abzusinken.

Beachten Sie beim Zählen der Kohlenhydrate einfach die Angaben auf der Produktverpackung und planen Sie Ihre Mahlzeiten entsprechend.

Diese Vorgehensweise empfiehlt sich vor allem für all jene, die mehrmals täglich Insulin nehmen müssen oder eine Insulinpumpe tragen. Aber auch falls Sie einfach ein bisschen mehr Flexibilität und Abwechslung wünschen, ist das sehr hilfreich. Die Menge und Art des Insulin, das Ihnen verschrieben wurde, kann sich auf die Flexibilität Ihrer Mahlzeiten auswirken.

Sie müssen auch keine Kohlenhydrate zählen. Sie können sich einfach an die Lebensmittelersatzliste bei Diabetes halten. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ernährungsberater, welchen Rat sie Ihnen diesbezüglich geben können..

Unterstützung durch Ballaststoffe

Ballaststoffe unterstützen den Körper bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Außerdem tragen sie zu einer Senkung des „schlechten“ LDL-Cholesterinspiegels bei.

Die meisten US-Amerikaner nehmen nicht genügend Ballaststoffe auf. Oftmals decken sie nur etwa die Hälfte ihres täglichen Bedarfs.

Ballaststoffe stecken in pflanzlichen Lebensmitteln.

Setzen Sie also die folgenden Nahrungsmittel öfter auf Ihren Speiseplan:

  • frisches Obst und Gemüse
  • Gegarte trockene Bohnen und Erbsen
  • Vollkornbrot, Cerealien und Cracker
  • Naturreis
  • Kleie
  • Nüsse und Samen

Am besten sind Ballaststoffe aus Nahrungsmitteln. Aber auch mit entsprechenden Ergänzungsprodukten kann der Bedarf gedeckt werden. Dazu zählen beispielsweise Psyllium und Methylcellulose.

Erhöhen Sie Ihre Ballaststoffzufuhr langsam, um Blähungen und Krämpfen vorzubeugen. Gleichzeitig müssen Sie mehr trinken.

Lebensmittel und glykämischer Index

Einige Lebensmittel führen zu einem raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das liegt daran, dass Kohlenhydrate wie Kristallzucker und Brot vom Körper leichter in Glukose umgewandelt werden können. Der Körper verwendet Glukose als Energie. Gemüse oder Vollkornprodukte sind Kohlenhydrate, die langsamer verdaut werden. Wenn Sie also täglich einer große Menge leicht verdaulicher Kohlenhydrate verzehren, werden Sie Ihren Blutzuckerspiegel trotz Insulin und anderen Medikamenten nur schwer unter Kontrolle halten können.

Der glykämische Index gibt Ihnen die Möglichkeit zwischen langsam abbauenden „guten Kohlenhydraten“ von schnell verdaulichen „schlechten Kohlenhydraten“ zu unterscheiden. Damit können Sie das Zählen der Kohlenhydrate noch verfeinern und Ihren Blutzuckerspiegel besser konstant halten.

Was ist der glykämische Index?

Der glykämische Index ist eine Zahl und gibt Aufschluss darüber, wie schnell der Körper enthaltene Kohlenhydrate in Glukose umwandelt. Zwei Lebensmittel mit dem identischen Gehalt an Kohlenhydraten können über einen unterschiedlichen glykämischen Index verfügen.

Je kleiner die Zahl, desto geringer ist die Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel.

  • 55 oder weniger = niedrig (gut)
  • 56- 69 = mittel
  • 70 oder höher = hoch (schlecht)

Der glykämische Index ist manchmal auf der Produktverpackung angegeben. Eine Liste mit gängigen Lebensmitteln finden Sie auch im Internet. Die Harvard University listet mehr als 100 Lebensmittel samt glykämischen Index auf. Auskünfte darüber erhalten Sie außerdem von Ihrem Ernährungsberater.

Lebensmittel, die gar nicht oder nur wenig verarbeitet wurden, haben tendenziell einen geringeren glykämischen Index als raffinierte oder verarbeitete Produkte.

Der glykämische Index kann sich verändern.

Die angegebene Zahl gilt so erst einmal nur auf dem Papier. Auf dem Teller kann ein Lebensmittel einen ganz anderen Wert erreichen, abhängig von verschiedenen Faktoren.

Zubereitung: Fette, Ballaststoffe und Säure (z.B. Zitronensaft oder Essig) senken den glykämischen Index. Je länger Sie stärkehaltige Lebensmittel wie Pasta kochen, desto höher ist der jeweilige glykämische Index.

Reifegrad: Der glykämische Index steigt in Früchten (z.B. Bananen) mit zunehmendem Reifegrad.

Andere Lebensmittel, die zur selben Zeit konsumiert werden: Senken Sie den glykämischen Index einer Mahlzeit, indem Sie Lebensmittel mit einem hohen Index mit anderen mit einem niedrigen Index kombinieren.

Ihr Alter, Aktivitätsgrad und wie schnell Ihr Körper Lebensmittel verdaut wirkt sich ebenfalls darauf aus, wie Ihr Körper auf Kohlenhydrate reagiert. Falls Sie an einer Verdauungsstörung namens Gastroparese leiden, entleert sich Ihr Magen nur langsam. Der Körper nimmt daher auch Nahrung verzögert auf.

Im Zusammenhang: Glykämische Last und gute Ernährung

Doch der glykämische Index sollte nicht das Einzige sein, was Sie bei der Auswahl Ihrer Lebensmittel beachten sollten. Nur weil ein Produkt einen geringen glykämischen Index hat, bedeutet noch nicht, dass es gesund ist oder dass Sie es in großen Mengen konsumieren sollten. Kalorien, Vitamine und Mineralien sind immer noch wichtig.

Zum Beispiel haben Kartoffelchips einen geringeren Glykämischen Index als Haferbrei und ungefähr denselben wie grüne Erbsen. Doch Haferbrei und grüne Erbsen enthalten mehr Nährstoffe.

Auch die Portionsgröße spielt eine Rolle. Je mehr Kohlenhydrate egal welchen Lebensmittel Sie verzehren, desto stärker ist die Auswirkung auf Ihren Blutzuckerspiegel. Aussagen dazu werden über die glykämische Last getroffen. Dies ist eine Zahl, die häufig zusammen mit dem glykämischen Index genannt wird. Dabei handelt es sich gewissermaßen um den glykämischen Index für eine bestimmte Menge eines Nahrungsmittels.

Die glykämische Last liefert also Angaben sowohl zur Quantität als auch zur Qualität der Kohlenhydrate. Weniger als 10 ist niedrig, mehr als 20 hoch.

Senken Sie Ihre glykämische Last, indem Sie dies bei Ihrer Ernährung beachten:

  • Essen Sie mehr Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse ohne Stärke und andere Lebensmittel mit einem geringen glykämischen Index.
  • Essen Sie weniger Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index wie Kartoffeln, weißer Reis und Weißbrot.
  • Essen Sie weniger zuckerhaltiger Lebensmittel einschließlich Süßigkeiten, Kekse, Kuchen und süße Getränke.

Selbstverständlich dürfen Sie weiterhin Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index essen. Genießen Sie ganz einfach kleinere Portionen und kombinieren Sie sie mit nährstoffreichen Nahrungsmitteln mit einem niedrigen glykämischen Index.

Wie sieht eine gesunde, ausgewogene Ernährung bei Diabetes aus?

Was Sie essen, wirkt sich nicht nur darauf aus, wie gut Sie Ihren Diabetes unter Kontrolle haben, sondern auch darauf, wie gut Sie sich fühlen und wie viel Energie Sie für den Tag haben.

  • Wie viel Sie essen und trinken müssen, ist abhängig von Ihrem Alter, Geschlecht, dem Aktivitätsgrad und welche Ernährungsziele Sie verfolgen.
  • Unsere Portionsgrößen wurden im Laufe der Jahre immer größer – in demselben Maße wie unsere Teller und Schüsseln größer wurden. Verwenden Sie kleineres Geschirr, um die Portionsgrößen Ihrer Mahlzeiten zurückzuschrauben. Damit erscheint es, als sei mehr Essen auf Ihrem Teller.
  • Kein Lebensmittel verfügt über sämtliche Nährstoffe in genau der Menge, die Sie benötigen. Daher müssen Sie aus allen Produktgruppen täglich etwas verzehren.

Obst und Gemüse

Natürlich fett- und kalorienarm und vollgepackt mit Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen, verleihen Obst und Gemüse jeder Mahlzeit Geschmack und Abwechslung. Sie können auch gegen Schlaganfälle, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und einige Krebsarten schützen.

Wie oft?

Jeder Mensch sollte täglich mindestens fünf Portionen verzehren. Frisches, gefrorenes, getrocknetes oder konservierte Obst und Gemüse – alles zählt. Richten Sie sich bei der Auswahl nach den Farben des Regenbogens. Essen Sie bunt, um so viele verschiedene Vitamine und Mineralien wie möglich aufzunehmen.

Probieren Sie:

  • ein Stück Obst (Apfel, Banane, Birne, Orange) mit zur Arbeit zu nehmen
  • ein Frühstück aus einem Stück Melone oder Grapefruit zusammen mit fettarmen Joghurt oder eine Handvoll Beeren, frische Datteln, Aprikosen oder Trockenpflaumen zum Frühstück
  • Karotten, Erbsen und grüne Bohnen in einem Nudelauflauf
  • eine Handvoll Gemüse extra zum Mittag: Erbsen mit zum Reis, Spinat zu Lamm oder Zwiebel zum Hühnchen

Stärkehaltige Lebensmittel

Kartoffeln, Reis, Pasta, Brot, Chapati, Naan und Kochbanane enthalten allesamt Kohlenhydrate, die vom Körper zu Glukose aufgespalten und als Energie verwendet wird. Andere stärkehaltige Lebensmittel – wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Basmati sowie Wild- und Naturreis – enthalten mehr Ballaststoffe und unterstützen damit das Verdauungssystem und halten es gesund. Diese Lebensmittel werden langsamer verdaut (sie haben einen niedrigeren glykämischen Index) und sorgen für ein anhaltendes Sättigungsgefühl.

Wie oft?

Nach Möglichkeit sollten Sie jeden Tag stärkehaltige Lebensmittel verzehren:

  • zwei Scheiben Vollkorntoast mit etwas Streichfett und Marmite (würziger Brotaufstrich aus Hefeextrakt) oder Erdnussbutter
  • Reis, Pasta (Vollkorn) oder Risottos, Salate oder Kurzgebratenes
  • Kartoffeln in jeglicher Form – außer frittiert – am besten mit Schale (enthält wertvolle Ballaststoffe) Fettarme Beilagen und Toppings wie Hüttenkäse oder Bohnen
  • gebackene Süßkartoffel mit Schale für die Extraportion Ballaststoffe
  • gekochter Maniok gewürzt mit Chili und Zitrone
  • Chapati aus braunem oder Vollkorn-Atta (indisches Weizenmehl)

Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Bohnen und Nüsse

Diese Lebensmittel enthalten viel Protein, das zum Aufbau und Erhalt der Muskeln benötigt wird. Außerdem sind viele Mineralien enthalten, wie zum Beispiel Eisen, das für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt wird. Fettige Fischarten, zum Beispiel Makrele, Lachs und Sardinen, liefern außerdem Omega-3, was das Herz schützt. Bohnen, Hülsenfrüchte, Soja und Tofu sind ebenfalls gute Proteinquellen.

Wie oft?

Nach Möglichkeit sollten Sie jeden Tag zumindest etwas von dieser Liste konsumieren. Fisch sollte ein bis zweimal pro Woche auf Ihrem Speiseplan stehen.

Probieren Sie:

  • gegrilltes, geröstetes oder kurzgebratenes Fleisch, Geflügel oder eine vegetarische Alternative
  • eine kleine Handvoll Nüsse und Samen als Snack oder in einem grünen Salat 
  • Bohnen und Hülsenfrüchte in einem Auflauf als (teilweiser) Ersatz für Fleisch
  • gegrillter Fisch mit Masala (indische Gewürzmischung), Fischpastete oder ein selbstgemachter Fischkuchen
  • Rührei, pochiertes oder gekochtes Ei – Sie haben die Wahl!

Milchprodukte

Milch, Käse und Joghurt enthalten Calcium, das Kinder zum Wachstum und alle für kräftige Knochen und starke Zähne benötigen. Außerdem liefern diese Lebensmittel die extra Portion Proteine. Einige Milchprodukte enthalten allerdings auch viele Fette, insbesondere gesättigte Fette. Weichen Sie daher auf fettarme Produkte (aber achten Sie darauf, dass kein zusätzlicher Zucker enthalten ist). Fettarme Milch enthält mehr Calcium als Vollmilch. Kleinkinder unter zwei Jahren sollten dennoch ausschließlich Vollmilch trinken, da sie die Kalorien und Vitamine dringend benötigen. Milch mit einem Fettgehalt unter einem Prozent sollten Kinder frühestens ab einem Alter von fünf Jahren erhalten.

Wie oft?

Konsumieren Sie jeden Tag Milchprodukte, aber in Maßen.

Probieren Sie:

  • Milch einfach aus einem Glas mit ein wenig Zimt oder im Haferbrei zum Frühstück
  • Joghurt mit Obst oder im Currygericht
  • Hüttenkäse mit Karottensticks
  • eine Schüssel Cerealien zum Frühstück mit fettarmer Milch
  • ein Käsesandwich sowie einen Salat in der Mittagspause
  • einen erfrischenden Lassie oder Naturjoghurt pur zum Abendbrot

Fett- und zuckerreiche Lebensmittel

Lebensmittel aus dieser Kategorie dürfen Sie im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ab und an genießen. Denken Sie jedoch daran, dass zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke auch viele Kalorien enthalten. Zuckerhaltige Getränke führen zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Greifen Sie daher lieber zu zuckerfreien Light-Varianten mit wenig Kalorien. Oder trinken Sie einfach Wasser – es enthält gar keine Kalorien! Fett enthält viele Kalorien. Verwenden Sie daher Öle oder Butter beim Kochen nur sparsam. Greifen Sie auf ungesättigte Öle zurück, wie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Olivenöl. Diese sind auch viel besser für Ihr Herz.

Wie oft?

Je seltener, desto besser.

Salz

Zu viel Salz steigert das Risiko für Bluthochdruck und Schlaganfälle. Industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten oft sehr viel Salz. Kochen Sie von Grund auf zu Hause. So können Sie die Menge an Salz genau dosieren. Legen Sie sich eine breite Auswahl an verschiedenen Gewürzen zu, sodass Sie Salz nur sparsam verwenden müssen.

Wie oft?

Erwachsene sollten nicht mehr als einen Teelöffel Salz (6g) pro Tag zu sich nehmen, Kinder noch viel weniger.

Probieren Sie:

  • den Salzstreuer vom Tisch zu verbannen. Den schwarzen Pfeffer sollten Sie dafür stets griffbereit haben.
  • Gerichte mit Kräuter und Gewürzen zu verfeinern und nicht mit Salz. Probieren Sie Ingwer, Limette und Koriander bei Kurzgebratenen oder verwenden Sie eine würzige Harissapaste für Suppen, Nudelgerichte und Couscous.
  • ein frisches, selbstgemachtes Chutney aus Korianderblätter (dhaniya), frischer Minze, gehackter grüner Chilischote und Limettensaft.
  • Messen Sie Salz beim Kochen mit einem Teelöffel ab und reduzieren Sie allmählich die Menge. Dann wird Ihre Familie das kaum bemerken!
  • Würzen Sie Salate mit Zitronensaft, Chilipulver und Pfeffer.
  • Bereiten Sie innerhalb von Sekunden Ihre eigene Tandoorimarinade aus rotem Chilipulver, Garam Masala, Paprikapulver, fettarmen Naturjoghurt, Knoblauch, Ingwer und Tomatenmark zu.
  • Fügen Sie feingehackte Korianderblätter zu Ihrem Lassi hinzu und streuen Sie Kreuzkümmel und Koriandersamen darüber.

10 Lebensmittel, die jeder Diabetiker jeden Tag essen sollte

Die Auswahl gesunder Lebensmittel ist das A und O für Menschen mit Diabetes Typ 2, denn nur so können sie Ihren Blutzucker unter Kontrolle halten. Darüber hinaus listen wir hier Lebensmittel auf, die den Blutzuckerspiegel nicht nur unter Kontrolle halten, sondern die Diabeteserkrankung insgesamt sowie den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern – im Grunde genauso wie Calcium die Knochengesundheit verbessert. Wissenschaftlern ist es gelungen, einige Lebensmittel auszumachen, die den Verlauf der Erkrankung offensichtlich verbessern und Risiken möglicherweise reduzieren können.

1. Blaubeeren

Essen Sie täglich diese kleine blaue Frucht und versorgen Sie sich mit vielen Nährstoffen sowie einem Teil Ihrer täglichen Kohlenhydrate. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Blaubeeren - wie auch anderer Beeren - die Insulinsensitivität verbessert. Das bedeutet, dass die Zellen besser auf das körpereigene Insulin reagieren. Forscher vermuten, dass die entzündungshemmende Wirkung von Phytochemikalien in Beeren möglicherweise zur Verringerung einiger Risiken für Herz-Kreislauf- Erkrankungen Diabetes Typ 2 führt.

2. Orangen

Orangen, Grapefruits, Clementinen – Untersuchungen zeigen, dass der Verzehr von Zitrusfrüchten dank der entzündungshemmenden Verbindung Hesperidin und einer gesunden Dosis löslicher Ballaststoffe positive Langzeitwirkungen auf den Blutzuckerspiegel und den Cholesterinspiegel hat. Zusätzliche Forschungsergebnisse der Harvard School of Public Health legen nahe, dass der Verzehr der gesamten Frucht statt des Saftes mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Diabetes Typ 2 in Verbindung steht.

3. Kichererbsen

Kichererbsen sowie Bohnen und Linsen sind bekannte Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index. Sie eignen sich daher besonders bei Diabetes. Neuere Forschung schlägt vor, dass der Verzehr von Hülsenfrüchten tatsächlich eine therapeutische Wirkung haben kann. In einer 2012 im Archives of Internal Medicine veröffentlichten Studie konsumierten Personen mit Diabetes Typ 2 eine Tasse Hülsenfrüchte täglich als Teil ihrer Kohlenhydrataufnahme für drei Monate. Im Vergleich zu anderen Studienteilnehmern zeigten die Personen, die täglich Hülsenfrüchte zu sich nahmen, eine stärkere Abnahme der Hämoglobin A1C-Werte und eine Abnahme des Blutdrucks.

4. Tomaten

Ob roh oder gekocht, Tomaten stecken voller Lycopin. Dies ist eine starke Substanz, die das Risiko von Krebs (insbesondere Prostatakrebs), Herzerkrankungen und Makuladegeneration reduzieren kann.

Wie andere nicht stärkehaltige Früchte auch haben Tomaten einen niedrigen GI. Eine Studie ergab, dass 200 Gramm rohe Tomaten (oder etwa 1,5 mittlere Tomaten) jeden Tag den Blutdruck senkten. Die Forscher folgerten, dass der Verzehr von Tomaten das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die mit Diabetes Typ 2 einhergehen, entgegenwirken könnte.

5. Pflanzenbasierte Mahlzeiten

Vegetarier haben ein wesentlich geringeres Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Lange ging man davon aus, dass sie generell auch einen niedrigeren BMI haben. Eine Studie aus dem Jahr 2012 im Journal of Preventive Medicine ergab jedoch, dass eine Ernährung mit hoher Nährstoffdichte (HND), die im Wesentlichen die tägliche Aufnahme von Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten bei gleichzeitigem Verzicht auf Fleisch umfasst, einen großen Einfluss auf Diabetiker hat. Nach siebenmonatiger HND-Diät wiesen die Studienteilnehmer eine signifikante Abnahme ihres HgbA1c-Wertes, des Blutdruckes sowie den Anteil an Triglyceriden auf. Gleichzeitig erhöhte sich der HDL-Spiegel deutlich und 62 Prozent wiesen einen Blutzuckerspiegel im normalen Bereich auf.

6. Olivenöl

Eine Schlüsselempfehlung für einen jeden von uns lautet: Ersetzen Sie gesättigte Fette und Transfette durch gesündere ungesättigte Fette. Bei Diabetikern (Typ 2) spielt die Art der Fette eine noch größere Rolle für die Gesundheit. Denn Diabetes ist mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle verbunden. Neben Gewichtskontrolle, einem aktiven Lebensstil sowie die Überwachung des Blutzuckerspiegels über die Nahrung ist es wichtig, dass herzgesunde Fette und Öle die Hauptfette in der Ernährung sind. Der Verzehr von extra nativem Olivenöl ist nicht nur mit einem verringerten Diabetes-Risiko verbunden. Einige Forschungsergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass es dank seiner entzündungshemmenden Wirkung die Glukose-Verwertung der Zellen verbessern kann. Verwenden Sie Olivenöl täglich zum Kochen oder in Salatsaucen. Integrieren Sie jede Woche Nüsse, Samen, Avocado und Kaltwasserfische in Ihren Speiseplan.

7. Grünes Gemüse

Mehr Blattgemüse sowie der Verzehr von nicht stärkehaltigem, grünem Gemüse zeigte bei Diabetikern (Typ 2) ab 65 Jahren einen Rückgang des HgbA1C-Spiegels sowie eine signifikante Verringerung der Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wissenschaftler sind immer noch auf der Suche, ob diese Effekte auf die Nährstoffdichte von Gemüse zurückzuführen sind – insbesondere auf die Vitamine A, C sowie E und auf Magnesium, dessen Aufnahme mit einer besseren Blutzuckerkontrolle in Verbindung gebracht wurde – oder der Ersatz dieser Gemüse an Stelle von weniger nährstoffreichen Lebensmitteln. Die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn Probanden mindestens 200 g Gemüse täglich verzehrten, wobei mindestens 70 g aus grünem Gemüse stammten.

8. Nüsse

Fünf Portionen Nüsse pro Woche (1 Portion = 30 g Nüsse oder 1 Esslöffel Nussbutter) steht mit einer deutlichen Verringerung von Herzkrankheiten und des Schlaganfallrisikos bei Frauen mit Diabetes Typ 2 in Verbindung. Dies ergab eine langjährige Studie namens Nurses Health Study. Eine Studie von 2011, die in der Zeitschrift Diabetes Care veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass diejenigen mit Diabetes verbesserte Blutzuckerkontrolle und Blutfette aufwiesen, die täglich zwei Portionen Nüsse (60 g) anstelle von Kohlenhydraten zu sich nahmen. Erwägen Sie daher, einige Kohlenhydrate aus industriell verarbeiteten Lebensmitteln durch Walnüsse oder Mandeln zu ersetzen, - achten Sie allerdings auf die Portionsgröße und den Salzgehalt!

9. Probiotika

In Laufe der letzten Jahre untersuchten Forscher anhand mehrerer Studien die Auswirkungen, die „gute“ Bakterien auf die Regulierung des Glukosespiegels haben können, wobei sich einige auf die Aufnahme von Joghurt und andere auf die Aufnahme von Probiotika konzentrierten. Erste Ergebnisse aus sämtlichen Studien legen nahe, dass der Verzehr von Nahrungsmitteln mit hohem Anteil an Probiotika, wie z. B. Joghurt, den Nüchternglukosespiegel und/ oder HgbA1C deutlich erhöht, wenn sie regelmäßig und länger als acht Wochen konsumiert werden.

10. Zimt

Herzhaft-süßer Gewürzzimt scheint die Insulinsensitivität zu erhöhen und hilft so, den Blutzuckerspiegel zu senken. Der genaue Mechanismus ist ebenso unbekannt wie die tägliche Menge, die Diabetiker verzehren sollten. Die meisten Studien zeigen deutliche Hinweise dafür, dass Zimt die Blutzuckerkontrolle auf täglicher und langfristiger Basis unterstützen kann. Bislang wurden keinerlei Nebenwirkungen bemerkt, außer eine Prise zusätzlicher Geschmack in Ihren Gerichten. Geben Sie einfach ein wenig Zimt über Ihren Haferbrei, den Joghurt oder die Nussbutter.

Diabetes und Alkohol

Bei Diabetes kann der Genuss von Alkohol dazu führen, dass Ihr Blutzucker entweder steigt oder fällt. Außerdem enthält Alkohol sehr viele Kalorien.

Trinken Sie Alkohol daher nur gelegentlich, wenn Ihr Diabetes unter Kontrolle und Ihr Blutzuckerspiegel gut eingestellt ist. Wenn Sie einen kalorienkontrollierten Ernährungsplan befolgen, müssen Sie ein Alkoholgetränk als zwei Fettersatz gezählt werden.

Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, ob und im welchem Maße Sie Alkohol trinken dürfen.

Auswirkungen von Alkohol auf Diabetes

Diese Auswirkungen kann Alkoholgenuss auf Diabetes haben:

  • Ein moderater Alkoholgenuss kann den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Überschüssiger Alkohol kann den Blutzuckerspiegel senken. Das führt manchmal dazu, dass er extrem abfällt, besonders bei Personen, die an Diabetes Typ 1 leiden.
  • Bier und süße Weine enthalten Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen.
  • Alkohol regt den Appetit an. Unter Umständen essen Sie zu viel, was sich negativ auf Ihren Blutzuckerspiegel auswirkt.
  • Alkoholische Getränke enthalten oft sehr viele Kalorien. Dadurch wird eine Gewichtsreduktion erschwert.
  • Alkohol beeinträchtigt außerdem Ihre Urteilsfähigkeit bzw. Willenskraft, sodass Sie ungesunde Entscheidungen bezüglich der Auswahl Ihrer Lebensmittel treffen.
  • Alkohol kann die positiven Effekte oraler Diabetesmedikamente oder Insulin beeinträchtigen.
  • Alkohol kann zu einem Anstieg des Triglyceridspiegels führen.
  • Alkohol kann den Blutdruck erhöhen.
  • Alkohol kann zu Übelkeit, erhöhter Herzfrequenz und Gelalle führen.

Dadurch können die Symptome für einen niedrigen Blutzuckerspiegel überdeckt werden bzw. für solche gehalten werden.

Bewegung und Sport bei Diabetes

Ein weiteres entscheidendes Element in einem Behandlungsprogramm für Diabetes ist Bewegung. An welcher Form Sie auch leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit einem Trainingsprogramm beginnen.

Den meisten Diabetikern wird empfohlen, mindestens 150 Minuten pro Woche mit moderater aerober körperlicher Aktivität, wie Gehen, zu beginnen. Krafttraining wird an mindestens zwei Tagen pro Woche empfohlen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welches Trainingsprogramm sich am besten für Sie eignet.

Warum sollte ich mit körperlich betätigen, wenn ich an Diabetes leide?

Körperliche Betätigung ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Kontrolle Ihres Blutzuckerspiegels und um gesund zu bleiben.  Körperliche Aktivität bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich.

Durch Bewegung lässt sich die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls senken, die Durchblutung verbessern und den Blutdruck senken. Die körpereigene Verwendung von Insulin wird verbessert und der Blutzuckerspiegel gesenkt. Außerdem wird der Abbau von Stress gefördert. Sport kann Menschen mit Diabetes Typ 2 helfen, ihren Blutzuckerspiegel zu senken, Gewicht zu verlieren und die Entstehung von Krankheiten in Risikogruppen zu verhindern.

Bei Übergewicht kann die Kombination von körperlicher Aktivität mit einem kalorienreduzierten Ernährungsplan zu noch mehr Vorteilen führen. In the Look AHEAD: Eine Action for Health in Diabetes-Studie anhand von übergewichtigen Erwachsene mit Diabetes Typ 2 bestätigte, dass die Probanden, die weniger aßen und sich mehr bewegten, größere langfristige gesundheitliche Vorteile im Vergleich zu denen aufwiesen, die diese Änderungen ihres Lebensstils nicht vollzogen. Zu den positiven gesundheitlichen Auswirkungen zählte eine verbesserter Cholesterinspiegel, verringerte Schlafapnoe sowie die Fähigkeit sich besser zu bewegen.

Selbst kurze körperliche Aktivität wirkt sich positiv aus. Experten empfehlen, mindestens 30 Minuten moderate oder starke körperliche Aktivität an fünf Tagen pro Woche. Bei moderater Bewegung kommen Sie ein wenig ins Schwitzen, bei starker Intensität sehr stark. Wenn Sie abnehmen oder die Ihr Gewicht halten möchten, müssen Sie sich an fünf Tagen der Woche mindestens 60 Minuten lang körperlich betätigen.

Seien Sie geduldig. Positive Auswirkungen dieser körperlichen Aktivität werden Sie möglicherweise erst nach ein paar Wochen bemerken.

Wie kann ich mich sicher körperlich betätigen, wenn ich an Diabetes leide?

Trinken Sie davor, während und nach dem Training genügend Wasser, um gut hydriert zu bleiben. Hier sind einige Tipps, wie Sie trotz Diabetes sicher Sport treiben:

Planen Sie voraus

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie einen neuen Trainingsplan einführen, vor allem bei bestehenden Vorerkrankungen. Ihr Arzt oder Ernährungsberater wird Ihnen genau mitteilen, welche Blutzuckerwert Sie halten sollten und wie Sie ohne Risiko trainieren können.

Außerdem erhalten Sie Hinweise, wann Sie Sport treiben sollten. Dies ist abhängig von Ihrem Tagesplan, Ihrem Ernährungsplan sowie der Art und Dosierung Ihrer Medikamente. Bei der Einnahme von Insulin müssen Sie Ihre Trainingseinheiten anhand Ihrer Insulindosis sowie Ihren Mahlzeiten ausrichten, damit Ihr Blutzuckerspiegel nicht zu stark absinkt.

Vermeiden Sie einen niedrigen Blutzuckerspiegel

Körperliche Aktivität senkt den Blutzuckerspiegel. Schützen Sie sich vor einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel, auch Hypoglykämie genannt. Die Gefahr dafür ist größer, wenn Sie Insulin oder bestimmte andere Diabetesmedikamente einnehmen, wie zum Beispiel Sulfonylurea. Auch nach einer langen, intensiven Trainingseinheit oder falls Sie vor dem Sport eine Mahlzeit ausgelassen haben, kann es zu Hypoglykämie kommen. Sie tritt innerhalb 24 Stunden nach der Trainingseinheit auf.

Mit guter Planung lässt sich das jedoch vermeiden. Falls Sie beispielsweise Insulin einnehmen, wird Ihnen Ihr Arzt oder Ernährungsberater vielleicht raten, weniger Insulin zu nehmen oder einen kohlenhydratreichen Snack direkt, während oder nach dem Workout zu essen, vor allem bei anstrengenden Workouts.

Sie müssen Ihre Blutzuckerspiegel unter Umständen, vor, während und nach Ihrer Trainingseinheit messen.

Passen Sie auf, wenn der Blutzuckerwert zu stark ansteigt

Diabetiker (Typ 1) sollten intensive Workouts vermeiden, falls in ihrem Urin oder Blut Ketonkörper nachgewiesen wurden. Dabei handelt es sich um eine chemische Substanz, die der Körper bildet, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist und der Insulinspiegel zu niedrig. Falls Sie in einer solchen Situation intensiv trainieren, steigt der Blutzuckerspiegel noch weiter an. Fragen Sie Ihren Arzt, ab welchen Ketonwerten ein Workout gefährlich werden könnte und wie Sie sich selbst testen können. Bei Typ-2-Diabetikern treten nur selten Ketonkörper auf.

Achten Sie auf Ihre Füße

Diabetiker haben oftmals Beschwerden in den Füßen. Dies liegt an der schlechteren Blutzirkulation und den Nervenschäden, die sich im Zuge eines hohen Blutzuckerspiegels ausprägen. Tragen Sie daher bequemes, stützendes Schuhwerk und achten Sie auf Ihre Füße vor, während und nach dem Workout.

Welchen körperlichen Aktivitäten kann ich als Diabetiker nachgehen?

Die meisten Arten können Sie als Diabetiker problemlos ausführen und somit Ihren Diabetes unter Kontrolle halten. Für einige Patienten stellen manche Arten jedoch eine Gefahr dar, die zu Sehschäden oder Nervenschäden in den Füßen führen können. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Aktivitäten für Sie sicher sind. Die meisten Menschen gehen mit Freunden oder Familienmitgliedern laufen.

Am meisten profitieren Sie jedoch von einem abwechslungsreichen Trainingsprogramm. So vermeiden Sie auch Langeweile und senken Ihr Verletzungsrisiko. Versuchen Sie es einmal mit folgenden Anregungen:

Bauen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag ein

Falls Sie sich bislang so gut wie gar nicht bewegt haben oder mit einem neuen Programm beginnen wollen, fangen Sie mit fünf bis zehn Minuten pro Tag an. Steigern Sie die Dauer langsam. Bewegen Sie sich jeden Tag ein wenig mehr, indem Sie weniger Zeit vor dem Fernseher oder anderen Geräten verbringen.

Mit diesen einfachen Tipps bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag:

  • Laufen Sie im Zimmer herum, während Sie telefonieren oder im Fernsehen Werbung läuft.
  • Erledigen Sie Haus- und Gartenarbeiten: Harken Sie das Laub, putzen Sie das Haus oder waschen Sie Ihr Auto.
  • Parken Sie ganz am anderen Ende des Supermarktes und laufen Sie die restliche Strecke.
  • Nehmen Sie die Treppen und nicht den Fahrstuhl.
  • Planen Sie gemeinsame Familienzeit draußen. Gehen Sie gemeinsam spazieren oder unternehmen Sie eine Radtour.

Falls Sie längere Zeit am Schreibtisch oder vor dem Fernseher sitzen, legen Sie alle halbe Stunde eine kurze Pause ein und bewegen sich drei Minuten lang. 

Zum Beispiel mit:

  • Heben und strecken Sie Ihre Beine.
  • Dehnen Sie Ihre Arme.
  • Drehen Sie sich um Ihren Stuhl.
  • Bewegen Sie Ihren Oberkörper.
  • Machen Sie ein paar Ausfallschritte.
  • Laufen Sie auf der Stelle.

Aerobictraining

Durch Aerobictraining erhöhen Sie Ihre Herzfrequenz. Sie bemerken, dass Sie schneller atmen müssen. Sie sollten an den meisten Tagen der Woche 30 Minuten lang eine Aerobictraining durchführen. Sie müssen das jedoch nicht in einem Stück absolvieren. Verteilen Sie diese 30 Minuten einfach über den Tag.

Den größten Nutzen erzielen Sie, wenn sie moderates bis intensives Aerobictraining durchführen.

Probieren Sie:

  • schnelles Laufen oder Wandern
  • Treppen steigen
  • schwimmen oder Wasseraerobic
  • Tanzen
  • Fahrrad fahren (auch Heimtrainer)
  • einen Kurs im Fitnessstudio
  • Basketball, Tennis oder andere Sportarten

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie sich vor dem Training aufwärmen und welche Übungen Sie am Ende Ihres Workouts durchführen sollten.

Krafttraining zum Muskelaufbau

Bei Krafttraining handelt es sich um leichte bis moderarte körperliche Aktivität, mit der Muskeln aufgebaut und die Knochen gesund erhalten werden. Krafttraining ist sowohl für Männer als auch Frauen wichtig. Je mehr Muskeln und je weniger Körperfett Sie haben, desto mehr Kalorien verbrennen Sie. Nur wenn Sie Kalorien verbrennen, verlieren Sie an Gewicht bzw. können Sie Ihr Gewicht halten.

Krafttraining können Sie mit Hanteln, Gummibändern oder an Geräten durchführen. Nach Möglichkeit sollten Sie zwei- bis dreimal pro Woche Krafttraining machen. Fangen Sie langsam an. Steigern Sie allmählich die verwendeten Gewichte.

Krafttraining können Sie mit Hanteln, Gummibändern oder an Geräten durchführen.

Dehnübungen

Bei Dehnübungen handelt es sich um leichte bis moderate körperliche Bewegung. Sie erhöhen damit Ihre Beweglichkeit, bauen Stress ab und beugen Muskelkater vor.

Suchen Sie sich aus einer Vielzahl verschiedener Dehnübungen passende aus. Yoga zählt ebenfalls dazu. Dabei konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Sie können besser entspannen. Selbst bei Bewegungseinschränkungen oder Störungen des Gleichgewichts kann Yoga helfen. Besuchen Sie einen Stuhlyogakurs. Dabei führen Sie Übungen sitzend aus oder während Sie sich an einem Stuhl festhalten. Auch hierbei hilft Ihnen Ihre Diabetesberatung gern weiter.

➤Jetzt Diabetes Rezeptur bestellen!

Weitere Themen rund um Diabetes

Was sagen Urintests in Bezug auf Diabetes aus?

Etwa ein Drittel aller Diabetiker haben Probleme mit ihren Nieren. Eine rechtzeitige und engmaschige Kontrolle Ihres Blutzuckerspiegels sowie Blutdrucks zusammen mit einigen Medikamenten können dafür sorgen, dass Ihre Nieren wie vorgesehen arbeiten.

Zur Überprüfung kann Ihr Arzt eine Untersuchung veranlassen, bei der der Eiweißgehalt im Urin bestimmt wird (Mikroalbuminurie). Dazu kommt es, wenn kleine Mengen Albumin (das Hauptprotein in Ihrem Blut) in Ihren Urin einsickern. Ohne Behandlung, mit der der Vorgang verlangsamt wird, können die Nieren Schaden nehmen und letztendlich versagen.

Sie sollten diesen Test jährlich durchführen lassen, sobald Sie von Ihrer Diabetesdiagnise (Typ 2) erfahren. Ihr Blutzuckerspiegel war vermutlich bereits mehrere Jahre vor der Diagnose erhöht. Daher gilt es, jetzt keine Zeit mehr zu verlieren.

Bei Typ-1-Diabetikern wird der Test normalerweise frühestens fünf Jahre nach der Diagnose durchgeführt.

Was bedeutet ein positives Ergebnis?

Ein positiver Test bedeutet, dass Ihre Nieren nicht mehr in der vorgesehenen Art und Weise arbeiten. Außerdem leiden Sie an einer Blutgefäßkrankheit, die Ihr Herz schädigen kann.

Neben Medikamenten wird Ihnen Ihr Arzt Änderungen der Lebensweise vorschlagen, um die folgenden Probleme zu vermeiden:

  • Nierenschäden: Unter Umständen müssen Sie zur Vorbeugung weiterer Schäden Medikamente einnehmen. Bei einem hohen Mikroalbuminspiegel wird Ihr Arzt einen weiteren Test durchführen, für den Sie einen ganzen Tag lang Urinproben sammeln müssen. Damit lässt sich besser bestimmen, in welchem Ausmaß Organe bereits Schaden genommen haben und wie gut sie insgesamt noch arbeiten.
  • Hoher Blutzuckerspiegel: Studien zeigen, dass eine engmaschige Kontrolle des Blutzuckerspiegels Schäden an den Nieren begrenzen können. Unter Umständen wird Ihr Arzt Ihren Behandlungsplan entsprechend anpassen.
  • Blutdruck: Ein niedrigerer Blutdruck senkt das Risiko für Nierenschäden in Zusammenhang mit Diabetes. Lassen Sie Ihren Blutdruck bei jedem Arztbesuch überprüfen. Diabetiker sollten im Allgemeinen einen Blutdruck von höchstens 130/80 aufweisen.
  • Cholesterin: Ihr Mikroalbuminurie-Test legt ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen nahe. Ihr Arzt wird sich daher auch genauer Ihre Cholesterinwerte und andere Fette anschauen und versuchen diese zu optimieren.

Tests für hohen Blutzuckerspiegel

Ihr Arzt wird Sie unter Umständen bitten, dass Sie sich auf Ketone testen lassen. Diese bildet Ihr Körper, wenn ihm nicht genügend Insulin zur Verfügung steht und Fettspeicher angreift, um Energie daraus für Körperzellen zu gewinnen. In großen Mengen wirken Ketone toxisch. Es kommt zu Ausbildung einer lebensbedrohlichen Ketoazidose.

Wie kann ich mich testen?

Ihr Arzt kann den Anteil der Ketone bestimmen. Es stehen jedoch auch Selbsttests zur Verfügung. Dafür müssen Sie nur einen Teststreifen in Ihren Urin eintauchen. Vergleichen Sie die Farbe des Teststreifens mit der beigefügten Tabelle und ermitteln Sie Ihr Ergebnis.

Wann sollte ich mich testen?

Bei Diabetes Typ 1 sollten Sie sich testen (lassen), wenn Sie

  • sich krank fühlen (Erkältung, Grippe oder andere Erkrankungen) und unter Übelkeit und Erbrechen leiden.
  • Sie schwanger sind.
  • Ihr Blutzuckerspiegel 300 mg/ dl übersteigt.
  • Sie Symptome eines hohen Blutzuckerspiegels aufweisen, zum Beispiel starken Durst oder Müdigkeit, sich wie benebelt fühlen oder Ihr Atem fruchtig riecht.
  • Ihr Arzt Sie dazu auffordert.

Bei Diabetes Typ 2 werden Sie vermutlich nicht zu viele Ketone aufweisen, selbst wenn Sie Insulin nehmen. Doch im Laufe einer schweren Erkrankung kann es doch dazu kommen. Ihr Arzt wird Ihnen zu einem Urintest raten, wenn Sie:

  • sich krank fühlen (Erkältung, Grippe oder andere Erkrankungen) oder unter unerklärlicher Übelkeit und Erbrechen leiden.
  • Ihr Blutzuckerspiegel 300 mg/ dl übersteigt und im Laufe des Tages weiter ansteigt.

Wann sollte ich einen Arzt anrufen?

Ein Ketontest sollte stets negativ ausfallen. Rufen Sie unverzüglich Ihren Arzt an, falls Sie ein positives Testresultat erhalten. Dies gilt auch für einen anhaltend hohen Blutzuckerspiegel, bei Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, schnelles Atmen, süßlich riechendem Atmen oder verstärktem Harndrang.

Ihr Arzt wird Sie unter Umständen bitten:

  • viel Wasser zu trinken, um die Menge an Ketonen zu verringern und den Körper mit ausreichen Flüssigkeit zu versorgen.
  • Ihren Blutzuckerspiegel weiterhin zu überprüfen. Bleibt er hoch, müssen Sie sich unter Umständen schnell wirkendes Insulin verabreichen.
  • Begeben Sie sich in die nächste Notaufnahmen, um dort eine Infusion und Insulin zu bekommen.

Wie zeichne ich meine Testergebnisse auf?

Führen Sie genaue Aufzeichnungen über die Ergebnisse sämtlicher Tests, die Sie durchführen. Auf diese Weise erhalten Sie eine genaue Übersicht und Probleme werden besser ersichtlich. Nehmen Sie Ihre Aufzeichnungen stets zu Arztbesuchen mit sich.

6 Tipps, wie Sie Ihren A1C-Wert senken können

Wie bereits erwähnt sollten Sie Ihren A1C-Spiegel genau beobachten. (siehe Hämoglobin A1C-Test)

Sie können Ihren A1C-Wert mit nur einigen kleinen Veränderungen hinsichtlich Übungsprogramms, Ihrer Ernährung, Medikamente und allgemeinen Lebensstils senken. Bei bereits bestehender Diabeteserkrankung sollten Sie den für Sie optimalen Wert kennen. Menschen mit erhöhtem Risiko für Hypoglykämie müssen beispielsweise darauf achten, dass ihr A1C-Spiegel nicht unter sieben Prozent fällt.

1. Erstellen Sie einen Plan.

Führen Sie genau Buch und halten Sie Ihre Ziele und Herausforderungen fest. Dieser Plan liefert Antworten auf wichtige Fragen und hilft Ihnen, die für Sie größten Herausforderungen aufzuzeigen, wie zum Beispiel Gewichtsverlust, Sport, Umgang mit Stress oder gesunde Ernährung. Auf diese Weise können Sie sich kleine Ziele setzen, die Sie mit kleinen Schritten innerhalb einer angemessenen Zeit erreichen können.

2. Erstellen Sie einen Diabetes-Management-Plan

Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt einen Diabetes-Management-Plan. In diesem sollten neben Notfallkontakten auch medizinische Anweisungen, eine Medikamentenliste, der Blutzuckerzielwert sowie die Art und Weise sowie die Häufigkeit, mit der Tests durchgeführt werden müssen, enthalten sein. Alle Beteiligten sollten stets auf demselben Informationsstand sein. So kann der A1C-Wert am besten gesenkt werden.

3. Notieren Sie, was Sie essen.

Verwenden Sie ein Online-Tool oder eine einfache Tabelle und notieren Sie, was Sie wann essen. Damit machen Sie sich bewusst, was Sie essen, und können Ihr Essverhalten entsprechend korrigieren. Auf diese Weise wissen Sie stets genauestens über Ihre Kohlenhydratzufuhr Bescheid. Das ist ganz besonders wichtig, um den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle halten zu können.

4. Ernähren Sie sich gesünder.

Nehmen Sie weniger Kalorien auf, als Sie verbrennen. Essen Sie weniger gesättigte Fette und weniger industriell verarbeitete Lebensmittel. Beherzigen Sie einen Rat aus dem Buch „Food Rules“ („Ernährungsregeln“) von Michael Pollan: „Stammt es von einer Pflanze, essen Sie es. Stammt es aus einer Fabrik, vermeiden Sie es.“

Zur Senkung Ihres A1C-Wertes brauchen Sie auf „gesunde“ Kohlenhydrate nicht zu verzichten. Es geht vielmehr darum, genau im Blick zu behalten, wie viele Kohlenhydrate Sie während einer Mahlzeit aufnehmen. Besser sind gesündere, nährstoffreiche Kohlenhydrate wie Obst oder Süßkartoffeln. Doch auch hier gilt: Behalten Sie die Menge pro Mahlzeit stets im Blick. Für die meisten Diabetiker gilt: 45 bis 60 Gramm Kohlenhydrate für eine Hauptmahlzeit und 15 bis 30 Gramm für eine Zwischenmahlzeit. Das bedeutet für eine Wassermelone: 11 g Kohlenhydrate je Portion (ein Kaffeebecher gewürfelte Wassermelone).

Wissenschaftler haben bestätigt, dass eine auf pflanzlichen Nahrungsmitteln aufbauende Ernährung mit vielen ungesättigten Fetten besser für den Blutzuckerspiegel und die Gesundheit des Herzens ist.

5. Setzen Sie sich ein Ziel, wie viel Sie abnehmen möchten.

Es ist wichtig, dass Sie abnehmen. Andererseits können Sie Ihre Diabeteserkrankung nicht mit schlechter Ernährung kontrollieren. Der Schlüssel liegt in einer grundlegenden Ernährungsumstellung. Ein gesunder, ausgewogener, auf Vollkornprodukten basierender Ernährungsplan mit wenig Fett und Kalorien, der sich in Ihren Tagesablauf integrieren lässt, wird Ihnen helfen, diese Änderungen in Ihrem Leben vorzunehmen. Halten Sie einen Fett- und Kalorienrechner stets griffbereit, sodass Sie vernünftige Entscheidungen treffen können. Selbst ein Gewichtsverlust von nur fünf oder zehn Prozent senkt die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken um 58 Prozent. Kleine Mengen machen einen großen Unterschied.

6. Bewegen Sie sich.

Erhöhen Sie Ihren Aktivitätsgrad; Ihr A1C-Spiegel wird es Ihnen danken. Beginnen Sie mit einem 20minütigen Spaziergang nach dem Mittagessen. Steigern Sie sich bis zu 150 Minuten extra Bewegung jede Woche. Bevor Sie damit beginnen, besprechen Sie Ihren Plan mit Ihrem Arzt. Die University of Pittsburgh unterhält ein Programm  zur Vorbeugung von Diabetes. Ein aktives Leben ist dabei der Schlüssel. Denken Sie daran: Etwas ist besser als nichts. Selbst zwei Minuten Bewegung jede Stunde konnte das Risiko für Diabetes senken!

Krankheitstage meistern

Diabetiker leiden, wenn sie krank sind, oft nicht nur unter einer laufenden Nase und permanentem Niesen. Eine Erkältung, die Grippe oder jegliche Erkrankung, die mit Durchfall und Erbrechen einhergeht, kann sich auch auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Dasselbe gilt für Infektionen.

Sie müssen also Ihren Blutzuckerspiegel stets im Blick behalten.

Es folgen einige Empfehlungen:

  • Überprüfen Sie Ihren Blutzuckerspiegel alle vier Stunden.
  • Testen Sie Ihren Ketonwert, falls Sie an Diabetes Typ 1 leiden und Ihr Blutzuckerspiegel mehr als 240 mg/ dl beträgt, oder Ihr Arzt Ihnen dazu rät. Ketone sind eine Art Abfallprodukt, die Diabetiker (Typ 1) bilden, wenn sie unter Stress geraten (wie bei einer Krankheit). Rufen Sie unverzüglich bei Ihrem Arzt an, wenn sich in Ihrem Urin Ketone befinden. Je nachdem, wie krank Sie sind, wird er Ihnen empfehlen, sich in die Notaufnahme zu begeben.
  • Messen Sie regelmäßig Ihre Körpertemperatur.
  • Trinken Sie viel, vor allem wenn Sie keine feste Nahrung bei sich behalten. Trinken Sie jede Stunde mindestens eine Tasse, um Dehydrierung zu vermeiden. Falls Sie auch keine Flüssigkeiten bei sich behalten können, müssen Sie in die Notaufnahme oder ein Krankenhaus.
  • Nehmen Sie weiterhin Ihr Insulin, selbst wenn Sie keine feste Nahrung bei sich behalten können. Unter Umständen müssen Sie etwas Zuckerhaltiges essen oder trinken, sodass Ihr Blutzuckerspiegel nicht allzu stark abfällt.
  • Falls Sie an Diabetes Typ 2 leiden müssen Sie unter Umständen orale Medikamente für die Dauer Ihrer Erkrankung absetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie sich unsicher sind.
  • Falls Sie freiverkäufliche Medikamente gegen Husten oder Schnupfen benötigen, fragen Sie nach zuckerfreien Präparaten.

Was sollte ich essen?

Nehmen Sie alle drei bis vier Stunden 30 bis 50 Gramm Kohlenhydrate zu sich. Auf diese Weise fügen Sie Ihrem Körper Nährstoffe zu und verhindern, dass er weiterhin Ketone bildet. Außerdem sinkt der Blutzuckerspiegel nicht allzu stark ab.

Falls Sie Schwierigkeiten beim Essen haben, versuchen Sie es mit folgenden Lebensmitteln. Jedes Produkt entspricht einer Broteinheit.

  • 1 Tasse klare Suppe oder Brühe
  • 1/2 Tasse normale Gelatine
  • 1/2 Tasse Limonade, z.B. 7-Up oder Sprite
  • 1/2 Wassereis
  • 1/2 Tasse ungesüßtes Apfelmus
  • 1/3 Tasse Apfelsaft
  • 1/2 Tasse Sportgetränk, z.B. Gatorade

Trinken Sie kalorienfreie Getränke wie Wasser sowie 1/2 Tasse Brühe oder Bouillon.

Wann sollte ich einen Arzt anrufen?

Rufen Sie einen Arzt, falls:

  • Ihr Blutzuckerspiegel höher als 180 mg/ dl oder niedriger als 70 mg/ dl beträgt.
  • Sie weder Flüssigkeiten noch feste Nahrung bei sich behalten können.
  • Ihre Temperatur mehr als 38,5 °C beträgt.
  • Sie unter Erbrechen oder Durchfall leiden.

Wie Stress Diabetes beeinflusst

Bei Diabetikern kann Stress den Blutzuckerspiegel auf zweierlei Weise beeinflussen:

  • Gestresste Menschen achten nicht besonders gut auf sich. Sie trinken mehr Alkohol und treiben weniger Sport. Sie vergessen ihren Blutzuckerspiegel zu überprüfen oder haben keine Zeit ausgewogenen Mahlzeiten zu planen.
  • Stresshormone wirken sich auch direkt auf den Blutzuckerspiegel aus.

Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen von Stress auf den Glukosespiegel von Tieren und Menschen. Diabetische Mäuse, die unter körperlichem oder mentalen Stress litten, zeigten erhöhte Glukosewerte. Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 sind die Auswirkungen unterschiedlich. Bei den meisten führt mentaler Stress zu einem Anstieg der Blutzuckerspiegels. Bei einigen kann er jedoch auch abfallen. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 führt mentaler Stress oft zu einem Anstieg. Körperlicher Stress wie Krankheiten oder Verletzungen verursachen unter Diabetikern beiden Typs einen Anstieg des Blutzuckerspiegels.

Sie können ganz leicht feststellen, welche Auswirkungen mentaler Stress auf Ihren Blutzuckerwert hat. Notieren Sie, bevor Sie Ihre Werte testen, Ihren Stresspegel anhand einer Skala von 1 bis 10 auf. Daneben schreiben Sie Ihren Blutzuckerwert. Setzen Sie das ein, zwei Wochen lang fort und schauen Sie, ob Sie ein Muster erkennen können. Zeichnen Sie eine Kurve, dann sind die Auswirkungen meist besser sichtbar. Steht ein hoher Stresspegel in Verbindung mit einem hohen Blutzuckerspiegel und ein niedriger Stresspegel mit einem niedrigen Blutzuckerwert? Falls ja, hat Stress Auswirkungen auf Ihre Blutzuckerkontrolle.

Nehmen Sie Veränderungen vor und reduzieren Sie mentalen Stress

Manchem Stress können Sie in Ihrem Leben aus dem Weg gehen. Falls Sie sich im Stau immer ärgern, schauen Sie, ob Sie nicht eine alternative Route fahren können oder fahren Sie früher los, um dem Stau davon zu fahren. Falls Ihr Job Sie in den Wahnsinn treibt, fragen Sie, ob Sie versetzt werden könnten, oder arbeiten Sie mit Ihrem Vorgesetzten Verbesserungsvorschläge aus. Oder Sie suchen sich einen neuen Job. Falls Sie sich mit einem Freund oder Familienmitglied verkracht haben, machen Sie den ersten Schritt, um die Sache zu bereinigen. Bei derartigen Problemen ist Stress häufig ein Warnsignal, dass wir Veränderungen vornehmen sollten.

  • Stress können Sie jedoch auch auf andere Art und Weise abbauen:
  • Treiben Sie Sport oder werden Sie Mitglied einer Sportmannschaft.
  • Lernen Sie zu tanzen.
  • Suchen Sie sich ein neues Hobby oder erlernen Sie eine neue Fähigkeit.
  • Arbeiten Sie ehrenamtlich in einer Krankenhaus oder karitativen Einrichtung.

Bewältigungsstil

Auch der Bewältigungsstil spielt eine Rolle, wie gut Sie mit Stress umgehen können. Als Bewältigungsstil bezeichnet man, wie gut jemand mit Stress umgehen kann. Manche Menschen verfolgen stets eine problemlösende Strategie. Sie fragen sich: „Was kann ich tun, um dieses Problem zu lösen?“ Sie versuchen ihre Situation zu verändern, um den Stress abzubauen.

Andere wiederum reden sich ein, das Problem als Okay anzusehen. Sie sagen sich: „Das Problem ist eigentlich gar nicht so übel.“

Diese beiden Bewältigungsstile sind sehr hilfreich. Menschen, die diese Methoden einsetzen, neigen zu einem weniger starken Anstieg des Blutzuckers als Antwort auf mentalen Stress.

Lernen Sie sich zu entspannen

Für einige Menschen mit Diabetes scheint die Kontrolle des Stresses durch Entspannungstherapie hilfreich zu sein, obwohl es eher Menschen mit Typ-2-Diabetes hilft als Menschen mit Typ-1-Diabetes. Dieser Unterschied macht Sinn. Stress blockiert die Freisetzung von Insulin bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, so dass Stressabbau für diese Menschen hilfreicher sein kann. Menschen mit Diabetes Typ 1 produzieren kein Insulin, sodass weniger Stress auch nicht diese Auswirkungen haben kann. Einige Menschen mit Diabetes Typ 2 scheinen außerdem sensibler auf Stresshormone zu reagieren. Entspannung kann helfen, da dadurch diese Sensibilität abgeschwächt wird.

Ihnen stehen vielfältige Entspannungsmethoden zur Verfügung:

  • Atemübungen

Setzen oder legen Sie sich hin und lassen Sie Arme und Beine entspannt. Atmen Sie tief ein. Stoßen Sie nun so viel Luft wie möglich wieder aus. Atmen Sie ein und aus und entspannen Sie diesmal beim Ausatmen ganz bewusst Ihre Muskeln. Atmen Sie weiter und entspannen Sie sich weitere fünf bis 20 Minuten. Machen Sie diese Atemübungen mindestens einmal am Tag.

  • Progressive Entspannungstherapie

Diese Methode können Sie in einer Praxis oder mittels einer Audioaufnahmen lernen. Sie spannen dabei einzelne Muskelgruppen an und entspannen Sie danach.

  • Sport

Sorgen Sie für Entspannung, indem Sie sich bewegen. Bauen Sie Stress auf dreierlei Weise ab: kreisende Bewegungen, Stretching oder Schütteln Sie einzelne Körperteile. Noch mehr Spaß macht es, wenn Sie dazu Musik hören.

  • Ersetzen Sie schlechte Gedanken durch gute.

Jedes Mal, wenn Ihnen ein schlechter Gedanke kommt, denken Sie ganz bewusst an etwas Positives, was Sie glücklich oder stolz macht. Lernen Sie ein Gedicht, ein Gebet oder ein Zitat auswendig und ersetzen Sie damit schlechte Gedanken.

Für welche Methode Sie sich auch entscheiden, üben Sie sie. So wie es Zeit braucht, um eine neue Sportart zu erlernen, braucht es Zeit Entspannung zu lernen.

Der Umgang mit Stress aufgrund von Diabetes

Mancher Stress wird niemals von Ihnen weichen, egal was Sie tun. Dazu zählt auch Ihre Diabeteserkankung. Allerdings stehen Ihnen einige Möglichkeiten zur Verfügung, wie Sie diesen Stress reduzieren. Selbsthilfegruppen können Ihnen helfen. Wenn Sie andere Menschen kennenlernen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden, fühlen Sie sich weniger allein. Außerdem können Sie von den Erfahrungen anderer lernen. Auch durch Freundschaften mit anderen Gruppenmitgliedern können Sie diabetesbedingten Stress abbauen.

Außerdem hilft es, wenn Sie sich direkt mit den Aspekten Ihrer Krankheit auseinandersetzen, die Sie am stressigsten empfinden.  Vielleicht ist es die Medikamenteneinnahme oder dass Sie regelmäßig Ihren Blutzuckerspiegel messen müssen. Vielleicht die zusätzliche Bewegung oder Ihr Ernährungsplan?

Falls Sie bei irgendeinem dieser Punkte Hilfe benötigen, wenden Sie sich an Ihre Diabetesberatung. Manchmal führt Stress dazu, dass Sie sich förmlich überwältigt fühlen. Dann ist vielleicht eine Psychotherapie oder -beratung hilfreich. In dem Gespräch mit Ihrem Therapeuten wird Ihnen bewusst, wie Sie Ihre Probleme in den Griff bekommen. Sie erlernen neue Techniken und erfahren, wie Sie Ihr Verhalten ändern können.

Schwangerschaft und Diabetes

Die Familienplanung gestaltet sich ein wenig schwieriger, wenn Sie als künftige Mutter an Diabetes leiden. Befolgen Sie einfach diese einfachen Schritte, damit Ihre Schwangerschaft sicher verläuft und Ihr Baby gesund auf die Welt kommt.

Gehen Sie zum Arzt.

Zunächst sollten Sie einen Termin mit Ihrem Arzt vereinbaren, der etwa drei bis sechs Monate vor der geplanten Schwangerschaft liegen sollte. Bei diesem Besuch wird Ihr Arzt:

  • einen A1C-Test durchführen, um zu ermitteln, ob Ihr Blutzuckerspiegel gut eingestellt ist, sodass Sie die Empfängnisverhütung beenden können.
  • Ihr Blut und Ihren Urin nach Hinweisen auf diabetesbedingte Nierenerkrankungen untersuchen.
  • nach anderen in Verbindung zum Diabetes stehenden Schäden an Organen, Nerven, dem Herzen usw. suchen.
  • Ihren Blutdruck kontrollieren.
  • Schilddrüsenerkrankungen ausschließen (bei Diabetes Typ 1).
  • den Cholesterin- und Triglyceridspiegel (Blutfette) bestimmen.
  • eine Kontrolle beim Augenarzt empfehlen, um Glaukome, Katarakte und Retinopathie auszuschließen.
  • eine Schwangerschaftsberatung empfehlen.

 

Was passiert im Zuge dieser Schwangerschaftsberatung?

Eine Schwangerschaftsberatung vor der eigentlichen Schwangerschaft ist für Diabetikerinnen sehr wichtig. Sie werden geschult und körperlich als auch emotional auf einen gesunde Schwangerschaft vorbereitet. Im Zuge der Beratung wird Folgendes zur Sprache kommen:

Ihr Gewicht: Versuchen Sie, vor der Schwangerschaft Ihr Idealgewicht zu erreichen. Nehmen Sie überflüssige Pfunde ab, um diabetesbedingten Schwangerschaftskomplikationen vorzubeugen. Falls Sie untergewichtig sind, sollten Sie ein paar Pfunde zunehmen, da Ihr Baby sonst ebenfalls untergewichtig zur Welt kommen könnte.

Ihr Lebensstil: Hören Sie auf zu rauchen und Alkohol zu trinken. Rauchen vor und während der Schwangerschaft schädigt sowohl Sie als auch Ihr Baby vor, während und nach der Geburt. Beim Rauchen gelangen Nikotin (die süchtig machende Substanz in Zigaretten), Kohlenmonoxid und andere Toxine in Ihren Blutkreislauf und damit direkt zu Ihrem Baby. Diese Toxine

  • verringern den Sauerstoffgehalt sowohl in Ihrem als auch in dem Blutkreislauf Ihres Babys.
  • erhöhen die Herzfrequenz Ihres Babys.
  • erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Fehl- oder Totgeburt.
  • erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt oder für ein untergewichtiges Baby.
  • erhöhen die Risiken für Ihr Kind später Lungen- oder Atemprobleme zu entwickeln.

Alkohol in der Schwangerschaft kann zu verschiedenen Geburtsdefekten führen, u.a. geistige Behinderungen und bestimmte körperliche Einschränkungen. Es gibt keine bestimmte Menge Alkohol, die Schwangere sicher konsumieren können, und auch keine bestimmte Zeit, in der dies gefahrlos möglich ist.

Pränatale Vitamine: Spätestens einen Monat vor der geplanten Schwangerschaft sollten Sie täglich Vitamine und Folsäure einnehmen. Studien belegen, dass dadurch das Risiko verringert werden kann, ein Baby mit einem Neuralrohrdefekt wie Spina Bifida zu bekommen, eine ernsthafte Erkrankung, bei der sich das Gehirn und das Rückenmark nicht normal ausbilden. Das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) empfiehlt 400 Mikrogramm Folsäure täglich vor der Empfängnis und während der Schwangerschaft. In den meisten Drogerien und Apotheken sind freiverkäufliche Vitamine für Schwangere erhältlich.

Ihr Blutzuckerspiegel: Der Arzt wird überprüfen, ob Ihr Blutzuckerspiegel gut eingestellt ist. Das ist ganz wichtig, v.a. weil eine Schwangerschaft erst zwei bis vier Wochen nach der Empfängnis nachgewiesen werden kann. Ein hoher Blutzuckerspiegel innerhalb der ersten 13 Wochen kann zu Geburtsdefekten und Fehlgeburten führen und erhöht das Risiko für Folgeerkrankungen im Zuges Ihres Diabetes. 

Ihre Medikamente: In der Schwangerschaft, vor allem während der letzten drei Monate, benötigen Sie mehr Insulin. Ihr Arzt wird Ihnen erläutern, wie Sie Ihre Dosis anpassen müssen. Falls Sie derzeit Tabletten einnehmen, wird Ihr Arzt auf Insulin umsteigen, da manche dieser Medikamente schädlich für das Baby sind. Dasselbe gilt für einige Blutdrucksenker. FAZIT: Besprechen Sie sämtliche Medikamente mit Ihrem Arzt.

Planung der Mahlzeiten: In der Schwangerschaft müssen Sie einige Veränderungen vornehmen, um Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu vermeiden. Außerdem müssen Sie Ihre Kalorienzufuhr steigern. Das Baby muss ja mitversorgt werden.

Fußpflegetipps bei Diabetes

Als Diabetiker überprüfen Sie Ihren Blutzuckerspiegel wahrscheinlich mehrere Male am Tag. Sie wollen sichergehen, dass er sich im normalen Bereich bewegt. Außerdem sollten Sie einmal täglich Ihre Füße kontrollieren.

Warum? Diabetes kann die Blutzirkulation in den Füßen beeinträchtigen. Kleine Schnitte oder Wunden heilen nicht mehr so gut ab.

Ein nicht ausreichend regulierter Blutzuckerspiegel kann außerdem zu Taubheitsgefühlen in den Füßen führen. Dann bemerken Sie eventuelle kleinere Verletzungen nicht einmal. Diabetes führt zu trockener Haut an den Füßen und zu rissigen Fersen.

Dabei besteht ein großes Infektionsrisiko. Bakterien oder Pilze dringen in kleine Risse oder Schnittwunden ein.

Falls Sie vermuten, dass Sie sich infiziert haben, rufen Sie unverzüglich Ihren Arzt an. Eine frühzeitige Behandlung kann die Ausbreitung der Infektion verhindern. Dadurch werden auch schwerwiegendere Probleme vermieden. Einige Diabetiker mit starken Infektionen müssen sich sogar einer OP unterziehen, bei der Teile des Fußes oder sogar der gesamte Fuß abgenommen werden.

Daher sollten Sie Ihre Füße täglich untersuchen. Halten Sie die Haut sauber und achten Sie auf optimale Feuchtigkeitsversorgung. Vermeiden Sie Verletzungen und schützen Sie Ihre Füße vor Schnittwunden, Hühneraugen, Schwielen, Blasen und Verletzungen.

Tägliche Kontrolle Ihrer Füße – eine Checkliste

  • Bestimmen Sie eine Zeit, zu der Sie jeden Tag Ihre Füße kontrollieren.
  • Achten Sie auf gutes Licht, damit Ihnen nichts entgeht.
  • Falls Sie sich nicht so weit nach vorn beugen können, sollten Sie sich von jemandem helfen lassen.
  • Untersuchen Sie Ihre Füße, Zehen und Ferse auf Schnitte, wunde Stellen, Druckstellen, Schwielen, Blasen, Kratzer und Veränderungen der Hautfarbe.
  • Überprüfen Sie, ob sich zwischen den Zehen Schnittwunden oder Pilzinfektionen befinden, was zu Fußpilz führen kann.
  • Betrachten Sie auch Ihre Fußnägel und achten Sie auf Veränderungen.
  • Achten Sie auf trockene, rissige Haut an Füßen, Zehen und den Fersen.

Fußpflegetipps

Tragen Sie dicke, weiche Socken, die Ihre Füße beim Laufen schützen. Vermeiden Sie Socken mit Nähten, die gegen die Haut reiben und Blasen verursachen können.

Tragen Sie bequeme, gut sitzende Schuhe. Schuhe, die zu fest oder zu locker sitzen, können Blasen verursachen.

Gehen Sie nicht barfuß. Sie möchten keine Schnittwunden durch Steine, Glasscherben etc. riskieren. Tragen Sie im Haus Hausschuhe.

Achten Sie darauf, dass die Innenseite Ihrer Schuhe und Socken sauber und frei von allen Kieselsteinen usw. ist, damit Sie sich nicht verletzen.

Halten Sie Ihre Füße sauber. Weichen Sie sie nicht zu lange in Wasser ein. Dadurch kann die Haut austrocknen.

Trocknen Sie Ihre Füße nach dem Duschen oder Baden gut ab. Trocknen Sie auch die Zehenzwischenräume.

Cremen Sie Ihre Füße nach dem Baden und Abtrocknen ein. Massieren Sie eine Lotion oder Vaseline gut in die Haut und an den Fersen ein, um ein Austrocknen oder Risse zu vermeiden. Die Zehen sollten Sie nicht eincremen. Dies kann zu Infektionen führen.

Im Winter kann kaltes Wetter und trockene Heizungsluft die Haut austrocknen. Pflegen Sie Ihre Füße dann besonders gut und halten Sie sie warm. Tragen Sie auch nachts Socken, falls Ihnen kalt ist.

Fußnägel und Pediküre

Achten Sie darauf, dass Fußnägel nicht in die Haut einwachsen.

Feilen Sie Ihre Fußnägel. Sie können auch regelmäßig zur Pediküre gehen. Nehmen Sie jedoch dazu Ihre eigenen Pedikürewerkzeuge mit.

Verwenden Sie keine spitzen Gegenstände, um Schmutz unter den Fußnägeln zu entfernen. Sie könnten sich dabei unbeabsichtigter Weise verletzen, was zu einer Infektion führen kann. Verwenden Sie einen Bimsstein, mit dem Sie nach dem Duschen oder Baden Ihre Fersen glätten. Reiben Sie dabei nicht zu stark.

Wirkt unterstützend bei der Vorbeugung von Infektionen

Treiben Sie regelmäßig Sport, um eine gesunde Blutzirkulation aufrechtzuerhalten.

Achten Sie auf Ihren Blutzuckerspiegel und ernähren Sie sich so, wie vom Arzt empfohlen. Eine gute Blutzuckerspiegelkontrolle sowie das Halten Ihres Gewichts kann Fußprobleme vermeiden.

Rauchen Sie nicht. Rauchen verengt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Fußbeschwerden.

Achten Sie selbst auf kleinste Risse, Kratzer, Blasen, Hühneraugen und Schwielen. Lassen Sie Ihren Arzt oder Podologen wissen, wenn Sie medizinische Behandlung benötigen.

Wann Sie Ihren Arzt informieren sollten

Achten Sie auf Rötungen, Schwellungen und Wassereinlagerungen, die auf einen Infektion hindeuten könnten. Falls Sie der Meinung sind, es könnte sich um eine Infektion handeln, begeben Sie sich in ärztliche Behandlung.

Achten Sie auf wunde Stellen oder Geschwüre an den Füßen. Diese entwickeln sich meistens am Fußballen oder an der Unterseite der Zehen. Falls Sie Geschwüre an Ihren Füßen vermuten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Nägel, die dicker erscheinen, gelb, in der Form verändert, gestreift oder nicht normal wachsen, könnten ein Zeichen für eine Verletzung oder Infektion sein.

Wenn Ihr Fuß, Knöchel oder Zeh geschwollen ist, rot aussieht, sich heiß anfühlt oder in Form oder Größe verändert ist oder bei normaler Bewegung schmerzt, kann es sich um eine Verstauchung oder einen Bruch handeln. Begeben Sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung. Nervenschäden, diabetische Neuropathie genannt, können das Risiko für eine ernsthafte Erkrankung namens Charcot-Fuß deutlich erhöhen. Dies verursacht eine Veränderung der Fußform.

Rufen Sie Ihren Arzt, wenn Sie kleine Fußprobleme wie Ballen, Hammerzeh, Plantar Warzen oder Fußpilz, eine Pilzinfektion haben. Behandeln Sie diese Probleme, bevor sie sich ausbreiten.

Wenn Sie eine Warze, Hühneraugen oder Hornhaut an Ihrem Fuß entdecken, versuchen Sie nicht, diese selbst mit rezeptfreien Pads oder Flüssigkeiten zu behandeln. Schneiden Sie sie auch nicht aus Ihrer Haut. Bitten Sie Ihren Arzt oder Podologen diese sicher zu entfernen.

Diabetische Schmerzen und Krämpfe in den Beinen: Tipps zur Behandlung

Komplikationen in Bezug zu Diabetes verstehen

Diabetes kann zu verschiedenen Problemen führen. Schmerzen und Krämpfe in den Beinen entstehen als Folge von Nervenschäden. Das wird als diabetische Neuropathie bezeichnet. Wenn der Diabetes Nerven in Armen oder Beinen schädigt, wird das diabetische peripherale Neuropathie genannt. Diese Erkrankung kann die direkte Folge eines zu hohen Blutzuckerspiegels über einen langen Zeitraum (Hyperglykämie) hinweg sein.

Schmerzen, Brennen, Kribbeln und Taubheit zählen zu den häufigsten Symptomen. Peripherale Neuropathie kann außerdem zu ernsthaften Schäden an den Füßen oder Beinen führen. Die frühzeitige Diagnose von Nervenschäden ist äußerst wichtig, um frühe Symptome zu vermeiden. So können Amputationen vermieden werden.

Ihnen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, wie Sie Schmerzen und Krämpfe in den Beiden aufgrund diabetischer Neuropathie lindern können. Das ist wichtig, um weitere Komplikationen zu vermeiden und Ihre allgemeine Lebensqualität zu verbessern.

Die Schmerzen mit Medikamenten behandeln

Diabetische Neuropathie tritt vor allem in den Beinen und Füßen auf. Ohne Behandlung kann sie zu Lähmungen führen. Die beste Möglichkeit, Ihr Risiko für jegliche Komplikationen einschließlich diabetischer Neuropathie zu senken, ist Ihren Blutzuckerspiegel innerhalb des vorgegebene Rahmens zu halten.

Auch bei bestehender Neuropathie müssen Sie Ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren. Doch das ist noch längst nicht alles.

Ebenso wichtig ist es, die Schmerzen mit Medikamenten zu behandeln. Moderate Schmerzen lassen sich mit freiverkäuflichen Schmerzmitteln wie Paracetamol und Ibuprofen lindern. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) hat kürzlich zwei Medikamente zur Behandlung diabetischer peripheraler Neuropathie genehmigt:

  • Duloxetin (Cymbalta)
  • Pregabalin (Lyrica)

Außerdem können Opiate oder äußerlich anwendbare Salben oder Sprays helfen.

Was Nahrungsergänzungsmittel für Sie tun können

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können ebenfalls die Schmerzen lindern, einschließlich Schäden in den Beinen. Einige Nährstoffe spielen möglicherweise eine Rolle bei der Reparatur von Nervengewebe und können sogar vor zukünftigen Schäden schützen. Wissenschaftler untersuchen derzeit die folgenden Präparate als Mittel gegen diabetische Neuropathie.

ALA ist ein Antioxidans, das in der letzten Zeit viel Aufmerksamkeit als Hausmittel bei Diabetes erweckt hat. ALA ist zum Beispiel in Brokkoli und Karotten enthalten und auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Diabetiker nehmen ALA ein, um die Schmerzen zu lindern und möglicherweise weitere Nervenschäden vorzubeugen. Einige, aber nicht alle Studien unterstützen die Einnahme von ALA.

Acetyl-L-Carnitin imitiert chemische Substanzen, die im menschlichen Körper zu finden sind. Man nimmt an, dass die Substanz die Bildung gesunder Nervenzellen unterstützt. Allerdings treten manchmal Nebenwirkungen wie Erbrechen auf. Außerdem bestehen Wechselwirkungen zu Blutverdünnern. Eine Studie kam jedoch zu dem Ergebnis, das Acetyl-L-Carnitin Schmerzen aufgrund diabetischer peripheraler Neuropathie lindern kann.

Vitamin B12 ist in Fleisch und Fisch enthalten und unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen. Vermutlich trägt B12 auch zu einer gesunden Nervenfunktion bei und beugt Schäden vor. Metformin ist ein gängiges Medikament zur Behandlung von Diabetes Typ 2. Allerdings führt Metformin zur Senkung des B12-Spiegels. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und achten Sie darauf, dass Sie keinen Mangel entwickeln. Ein B12-Mangel kann neurologische Schäden hervorrufen, die mit diabetischer Neuropathie verwechselt werden können. Auch Vitamin D kann eine gesunde Nervenfunktion unterstützen und Schwellungen lindern, die Schmerzen hervorrufen können.

Diabetiker müssen auf eine gesunde Ernährung achten. So bleiben Sie gesund und lindern Schmerzen in den Beinen. Nahrungsergänzungsmittel können Schmerzen in den Beinen nicht heilen. Die Wirksamkeit und sichere Anwendung wird immer noch untersucht. Außerdem benötigen nicht alle Diabetiker Nahrungsergänzungsmittel, da sie alle benötigten Nährstoffe aus der Nahrung beziehen.

Sprechen Sie daher unbedingt mit Ihrem Arzt, bevor Sie irgendwelche Ergänzungspräparate zu Behandlung diabetischer Beinschmerzen einnehmen – vor allem wenn Sie andere Medikamente einnehmen.

Hausmittel

Diabetische Schmerzen und Krämpfe in den Beinen benötigen unter Umständen mehr als Medikamente oder Ergänzungspräparate. Diese Methoden können Entzündungen und Schmerzen lindern, benötigen jedoch Zeit, bis sie wirken. Außerdem ist die Einnahme bestimmter Medikamente, z.B. Opiate, für einen längeren Zeitraum mit Nebenwirkungen verbunden.

Im Rahmen einer Physiotherapie erlernen Sie ein Eigenübungsprogramm, mit dem Sie Schmerzen in den Beinen lindern können. Weitere Behandlungsmöglichkeiten schließen elektrische Nervenstimulation und Lichttherapie ein. Beide Verfahren werden eventuell im Rahmen einer Physiotherapie eingesetzt. In einigen Studien wurde die Wirkung von Akupunktur als mögliche Behandlungsmethode untersucht.

Außerdem können Sie Folgendes tun, um die Schmerzen in Ihren Beinen zu lindern:

  • Gehen Sie regelmäßig spazieren. Kurze Spaziergänge reichen aus.
  • Trainieren Sie auf einem Heimtrainer, um die Blutzirkulation zu verbessen.
  • Weiche Sie Ihre Beine in warmem Wasser ein.
  • Verwenden Sie einen Rahmen, der die Bettdecke hochhält, sodass Ihre Füße es bequem haben.

Schmerzen in den Beinen beobachten

Teilen Sie Ihrem Arzt immer mit, wenn Sie Schmerzen in den Beinen haben, selbst wenn die Symptome Sie nicht beeinträchtigen. Häufige Krämpfe oder stechende Schmerzen können einen Anzeichen für eine sich verschlimmernde diabetische Neuropathie sein. Teilen Sie häufige Symptome daher unbedingt Ihrem Arzt mit.

Selbst leichte Schmerzen und Krämpfe in den Beinen sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Falls Sie nicht an Neuropathie leiden, können diese Symptome Anzeichen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAD) sein.

Diabetes erhöht das Risiko für PAD deutlich. Diese ernsthafte Erkrankung zeichnet sich durch verstopfte Blutgefäße in den Beinen aus. PAD erhöht Ihr Risiko an Herzinfarkt und Schlaganfall zu erkranken. Das nationale Herz-, Lungen- und Blutinstitut schätzt, dass einer von drei Erwachsenen mit Diabetes über 50 Jahren an PAD leidet. Die meisten Menschen wissen jedoch nichts von Ihrer Erkrankung, da die Symptome eher subtil sind.

Generell sollten Sie Ihren Arzt informieren, falls irgendetwas nicht in Ordnung erscheint – es könnte Ihnen möglicherweise Ihr Leben retten.

Diabetes und Hautpflege

Diabetes kann zu trockener Haut führen. Das Verletzungsrisiko steigt, sie leiden eher an Infektionen und der Heilungsprozess dauert länger. Befolgen Sie diese Hautpflegetipps, mit denen Sie Ihre Haut gesund halten können.

Schützen Sie sich vor den Elementen

Schützen Sie Ohren und Gesicht, einschließlich Ihrer Nase, vor der Kälte und dem Wind. Tragen Sie eine Mütze. Tragen Sie warme Handschuhe sowie Schuhe oder Stiefel.

Achten Sie auf Folgendes:

  • Verwenden Sie Lippenbalsam, um spröden Lippen vorzubeugen.
  • Vermeiden Sie trockene Haut, vor allem wenn die Temperaturen sinken. Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um trockene Heizungsluft in Innenräumen zu vermeiden.
  • Baden oder duschen Sie mit warmen (nicht heißem) Wasser und verwenden Sie milde Feuchtigkeitsseife.
  • Baden oder duschen Sie nicht zu lange.
  • Tupfen Sie Ihre Haut trocken – rubbeln Sie nicht.
  • Cremen Sie sich nach dem Waschen und Abtrocknen mit einer milden Lotion ein.
  • Kratzen Sie sich nicht, wenn Sie unter trockener Haut leiden. Tragen Sie lieber Feuchtigkeitscreme auf.
  • Halten Sie stets eine Flasche Lotion in Griffweite und cremen Sie Ihre Hände nach dem Waschen ein.
  • Beschränken Sie sich auf wenige Hautpflegeprodukte, um keine unerwünschten Hautreaktionen hervorzurufen.
  • Falls Sie zu Akne neigen, sprechen Sie mit Ihrem Dermatologen, bevor Sie sich für eine Gesichtslotion entscheiden. Einige verursachen Akne oder verschlimmern sie.
  • Achten Sie auf die Aufschrift „nicht komedogen“ oder „nicht aknegen“.

Stellen Sie ein Erste-Hilfe-Set für Ihre Haut zusammen

Haben Sie stets ein Erste-Hilfe-Set für Ihre Hände und Füße griffbereit. Darin sollte enthalten sein:

  • Antibakterielle Salbe
  • Mullbinde
  • Hypoallergenes Pflaster
  • Feuchte Reinigungstücher (falls Wasser und Seife nicht verfügbar sind)

Die Behandlung von Blasen

  • Öffnen Sie keine Blasen. Die Haut schützt den Bereich vor Infektionen.
  • Waschen Sie den Bereich vorsichtig mit milder Seife und Wasser.
  • Tragen Sie antibakterielle Salbe auf der Blase auf.
  • Decken Sie sie mit einem Baumwolltuch oder einer Mullbinde ab. Befestigen Sie die Mullbinde mit einem hypoallergenem Pflaster.
  • Wechseln Sie den Verband mindestens einmal täglich.
  • Bei Blasen an den Füßen aufgrund unbequemer Schuhe sollten Sie ein anderes Paar tragen, bis die Blase abgeheilt ist.

Kleine Schnittverletzungen behandeln

  • Waschen Sie den Bereich vorsichtig mit milder Seife und Wasser.
  • Tragen Sie antibakterielle Salbe auf.
  • Decken Sie die Wunde mit einem Baumwolltuch oder einer Mullbinde ab. Befestigen Sie die Mullbinde mit einem hypoallergenem Pflaster.
  • Wechseln Sie den Verband mindestens einmal täglich.

Leichte Hautverletzungen wie Kratzer behandeln

  • Waschen Sie den Bereich vorsichtig mit milder Seife und Wasser und tupfen Sie sie trocken.
  • Decken Sie den Bereich mit einem Baumwolltuch oder einer Mullbinde ab. Befestigen Sie die Mullbinde mit einem hypoallergenem Pflaster.
  • Sehen Sie häufig nach, damit sich der Bereich nicht verschlechtert.
  • Wechseln Sie den Verband mindestens einmal täglich.

Kleinere Verbrennungen behandeln

  • Kühlen Sie die Wunde unter kaltem, fließendem Wasser.
  • Öffnen Sie keine Blasen.
  • Waschen Sie den Bereich vorsichtig mit milder Seife und Wasser und tupfen Sie sie trocken.
  • Decken Sie die Wunde mit einem Baumwolltuch oder einer Mullbinde ab. Befestigen Sie die Mullbinde mit einem hypoallergenem Pflaster.
  • Wechseln Sie den Verband mindestens einmal täglich.

Frostbeulen behandeln

  • Rufen Sie unverzüglich den Notarzt.
  • Halten Sie die Stelle unter warmes (nicht heißes) Wasser (etwa 36 bis 40°C).
  • Rubbeln Sie den Bereich unter keinen Umständen und tragen Sie keine Creme auf.
  • Treten Sie mit dem Fuß nicht auf oder nutzen Sie nicht die betroffene Hand.

Wann Sie Ihren Arzt oder Podologen anrufen sollten

Als Diabetiker brauchen Ihre Füße besondere Aufmerksamkeit. Über die tägliche Fußpflege hinaus sollten Sie Ihren Arzt oder Podologen informieren falls:

  • Sich kleine Verletzungen nach Behandlung am nächsten Tag nicht bessern.
  • Schmerzen oder Unwohlsein mehr als zwei Tage anhalten.
  • Sie Fieber haben.
  • Sie Eiter in oder rund um die Wunde bemerken.

 

Quellen (in englischer Sprache):

Snyder, M. J., Gibbs, L. M. & Lindsay, T. J. (2016, August). Treating Painful Diabetic Peripheral Neuropathy: An Update. American Family Physician, 94(3):227-34

Tancredi, M., Rosengren, A., Svensson, A. M., Kosiborod, M., Pivodic, A., Gudbjörnsdottir, S. et al. (2015, October). Excess Mortality among Persons with Type 2 Diabetes. The New England Journal of Medicine, 373(18):1720-32, doi: 10.1056/NEJMoa1504347

Shidfar, F., Froghifar, N., Vafa, M., Rajab, A., Hosseini, S., Shidfar, S. et al. (2011, May). The effects of tomato consumption on serum glucose, apolipoprotein B, apolipoprotein A-I, homocysteine and blood pressure in type 2 diabetic patientsInternational Journal of Food Sciences and Nutrition, 62(3):289-94, doi: 10.3109/09637486.2010.529072

McInnes, A., Jeffcoate, W., Vileikyte, L., Game, F., Lucas, K., Higson, N. et al. (2011, February). Foot care education in patients with diabetes at low risk of complications: a consensus statement. Diabetic Medicine: A Journal of the British Diabetic Association, 28(2):162-7, doi: 10.1111/j.1464-5491.2010.03206.x

Maahs, D. M., West, N. A., Lawrence, J. M. & Mayer-Davis, E. J. (2010, September). Chapter 1: Epidemiology of Type 1 Diabetes. Endocrinology and metabolism clinics of North America, 39(3):481-497, doi: 10.1016/j.ecl.2010.05.011

Zanuso, S., Jimenez, A., Pugliese, G., Corigliano, G. & Balducci, S. (2010, March). Exercise for the management of type 2 diabetes: a review of the evidence. Acta Diabetologica, 47(1):15-22, doi: 10.1007/s00592-009-0126-3

Albu, J. B., Heilbronn, L. K., Kelley, D. E., Smith, S. R., Azuma, K., Berk, E. S. et al. (2010, March). Metabolic changes following a 1-year diet and exercise intervention in patients with type 2 diabetes. Diabetes, 59(3):627-33, doi: 10.2337/db09-1239

Bazzano, L. A., Li, T. Y., Joshipura, K. J. & Hu, F. B. (2008, July). Intake of fruit, vegetables, and fruit juices and risk of diabetes in women. Diabetes Care, 1311-7, doi: 10.2337/dc08-0080

Puetz, T. W., Flowers, S. S. & O'Connor, P. J. (2008). A randomized controlled trial of the effect of aerobic exercise training on feelings of energy and fatigue in sedentary young adults with persistent fatigue. Psychotherapy and Psychosomatics, 77(3):167-74, doi: 10.1159/000116610

Sato, Y., Nagasaki, M., Kubota, M., Uno, T. & Nakai, N. (2007, September). Clinical aspects of physical exercise for diabetes/metabolic syndrome. Diabetes Research and Clinic Practice, 77 Suppl 1:S87-91, doi: 10.1016/j.diabres.2007.01.039

Lovejoy, J. C. (2005, October). The impact of nuts on diabetes and diabetes riskCurrent Diabetes Reports, 5(5):379-84

Choi, H. K., Willett, W. C., Stampfer, M. J., Rimm, E. & Hum, F. B. (2005, May). Dairy consumption and risk of type 2 diabetes mellitus in men: a prospective study. Archives of Internal Medicine, 165(9):997-1003, doi: 10.1001/archinte.165.9.997

Sima, A. A., Calvani, M., Mehra, M., Amato, A.; Acetyl-L-Carnitine Study Group. (2005, January). Acetyl-L-carnitine improves pain, nerve regeneration, and vibratory perception in patients with chronic diabetic neuropathy: an analysis of two randomized placebo-controlled trials. Diabetes Care, 28(1):89-94