Ist eine Darmreinigung wirklich nützlich? Alles, was Sie dazu wissen müssen

Veröffentlicht am: März 04, 2024
Irina Fink
Irina Fink

Heilpraktikerin

Schon seit Langem setzen Menschen eine Darmreinigung zur Stärkung der natürlichen Entgiftungsprozesse ihres Körpers, für eine gesunde Verdauung sowie zur Verbesserung ihrer allgemeinen Lebensqualität ein. So nutzten bereits die alten Ägypter 1500 v. Chr. Wasser zur Reinigung des Darmgewebes („Darmspülung“).

Wieso Darmreinigung?

Zur Entfernung angesammelter Abfallprodukte sowie zur Rehydrierung alten Stuhls, der zusammengepresst wurde. Bei den meisten Methoden wird Wasser eingesetzt, um gehärteten Stuhl aufzuweichen, sodass dieser leichter ausgeschieden werden kann.

Bei einer Darmreinigung – egal welcher Art – geht es stets darum, die Verdauungsorgane auf eine Weise zu unterstützen, sodass sie ihre Funktion optimal ausüben können. Dabei werden alle Rückstände und Hindernisse beseitigt, die einer normalen Darmtätigkeit entgegenstehen. Nicht alle Menschen müssen unbedingt eine Darmreinigung durchführen. Manche profitieren davon allerdings in besonderer Weise und entfernen so Abfallprodukte, schädliche Bakterienansammlungen und giftige Endprodukte aus ihrem Körper.

Inhalt

Wozu dient eine Darmreinigung?

Im Darm leben Milliarden Bakterien (Mikroflora), die bis zu 70 Prozent des Trockengewichts unserer Fäkalien ausmachen. Diese Bakterien werden jedoch nicht nur für die Bildung von Stuhl benötigt. Sie leben im Darm und Verdauungstrakt und sind für die Nährstoffabsorption, die Aufrechterhaltung des pH-Wertes, die Regulierung des Hungers sowie für die Bekämpfung schädlicher Bakterien zuständig. Das sind die Gründe, warum eine gesunde Darmtätigkeit so wichtig für unser allgemeines Wohlbefinden ist.

Sind Darmreinigungen wirklich notwendig? 

Unser Verdauungssystem verfügt über eigene Mechanismen zur Beseitigung von Abfallprodukten. Dennoch haben viele Menschen Probleme, regelmäßig abzuführen. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von einem schlechten Gesundheitszustand des Darms über Allergien oder der Aufnahme von Pestiziden bis hin zu Entzündungen des Verdauungssystems.

Schätzungsweise zwischen 15 und 20 Prozent aller Erwachsenen weltweit leiden an einem Reizdarmsyndrom. Chronische Verstopfung zählt zu den häufigsten Verdauungsproblemen und betrifft allein in den USA ca. 42 Millionen Menschen.

Dabei sind vor allem jene betroffen:

  • Personen, die sich schlecht ernähren
  • Frauen in der Schwangerschaft
  • Senioren
  • Patienten, die sich von einer Operation erholen
  • und alle, die regelmäßig Medikamente einnehmen

Falls Sie nicht wenigstens einmal am Tag Stuhlgang haben, kommt eine Darmreinigung für Sie in Betracht.

Mittlerweile ist allgemein bekannt, dass viele Gesundheitsprobleme von einer schlechten Verfassung des Verdauungssystems herrühren, beispielsweise Magenschmerzen, Unterleibskrämpfe, chronische Müdigkeit, Verstopfung, Kraftlosigkeit, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen. Alle diese Beschwerden lassen sich zumindest teilweise auf Probleme mit der Eliminierung von Abfallprodukten zurückführen.

Ein beeinträchtigter Darm kann zu Trägheit, Reizungen, Reizbarkeit, Kraftlosigkeit, Gehirnnebel sowie Appetitschwankungen führen. Die Ursache ist, dass nicht abgeführte Nahrungs- und Abfallpartikel zur Bildung von Schleim im Darm führen kann, in dem sich Bakterien ansammeln und fermentieren. Dadurch werden die aus dem Blut gefilterten Toxine in den Blutkreislauf zurückgeführt. Unregelmäßiger Stuhlgang kann außerdem zu einer Fehlresorption von Nährstoffen führen, in deren Folge Betroffene unter Kraftlosigkeit und anderen Beschwerden leiden.

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Wie funktioniert eine Darmreinigung?

Gespült wird der Dickdarm. Dieser befindet sich zwischen dem Dünndarm und dem Anus. Seine Aufgabe besteht darin, Stuhl aus dem Körper abzuführen. Dieser besteht aus einer Kombination aus Bakterien, Wasser, nicht verwerteter Nährstoffe, ungenutzter Elektrolyte sowie verdauter Nahrungsreste.

Falls Sie eine Darmreinigung durchführen möchten, stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung:

  • Darmspülungen
  • Einläufe
  • Colon-Hydro-Therapie

Sie können Ihren Dickdarm auch effektiv spülen, indem Sie eine Saftfastenkur durchführen, mittels einer Salzwasserspülung oder eines Einlaufs. Darmreinigungen lassen sich in zwei große Kategorien unterteilen:

  • jene, bei denen Sie die Hilfe medizinischen Fachpersonals bedürfen,
  • sowie jene, die Sie allein durchführen können.

Einer der häufigsten Gründe für eine professionelle Dickdarmreinigung ist zur Vorbereitung auf einen medizinischen Eingriff (z.B. eine Darmspiegelung), bei dem der Dickdarm völlig frei von angesammelten Rückständen sein muss. Andererseits reinigen vielen Menschen ihren Darm zu Hause mittels Einläufen, Abführmitteln oder speziellen Kräutermischungen, um Verstopfung, Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden zu lindern.

Bei vielen Verfahren wird ein Schlauch in den Enddarm eingeführt, durch den große Mengen Wasser geleitet wird, das sich auf den Weg durch den Dickdarm macht. Das Wasser spült sämtliche Ablagerungen heraus. Die genaue Menge an Wasser bzw. Flüssigkeit richtet sich nach der eingesetzten Methode. Bei manchen werden bis zu 60 Liter Wasser benötigt!

Was sind die Vorteile einer Darmreinigung?

Es gibt unzählige Berichte über die Wirksamkeit einer Darmreinigung. Immerhin war diese Methode zur Optimierung bereits im alten Griechenland bekannt. Das „American Journal of Gastroenterology“ stellt jedoch fest, dass bislang nur einige wenige gut kontrollierte Humanstudien zum Nutzen von Darmreinigungen durchgeführt wurden. Ungeachtet dessen wenden Millionen Menschen jährlich diese Methode zur Verbesserung Ihrer Gesundheit an. Bei korrekter Durchführung bestehen keine nennenswerten Risiken. Insbesondere Personen, die selbst bei Einnahme von Abführmitteln oder verschreibungspflichtiger Medikamente keine dauerhafte Linderung verspüren, kann eine Darmreinigung endlich den gewünschten Erfolg bringen und zu einem regelmäßigen Stuhlgang sowie zu einer Linderung der Symptome führen.

Studien zeigen, dass Stuhlgang wichtig ist, um Bakterien zu entfernen, Schwermetalle zu entgiften oder überschüssige Fettsäuren aus dem Körper zu entfernen. Eine Darmreinigung kann sich zudem positiv auf das Nervensystem auswirken und bei Symptomen wie Angst und Müdigkeit helfen.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Ihr Stuhlgang kann Ihre Stimmung beeinflussen! Das liegt daran, dass die Nerven im Darm mit dem Gehirn kommunizieren und chemische Signale beeinflussen, die über das gesamte zentrale Nervensystem im ganzen Körper gesendet werden.  Ein gut funktionierender Dickdarm ist daher wichtig für den Hormonhaushalt, die Appetitkontrolle, den Schlaf und die mentale Verarbeitung.

Einige Einläufe können dem Körper außerdem helfen, Nährstoffe besser aufzunehmen. Dies ist beispielsweise bei einer Darmreinigung mit Kaffee der Fall: Antioxidantien und Koffein gelangen über die Hämorrhoidalvene zur Leber. Dort tragen sie zu einer Öffnung der Blutgefäße bei, verbessern die Durchblutung, sorgen für eine Entspannung der glatten Muskeln, regulieren die Stuhlgang und steigern die Bildung von Gallenflüssigkeit, die für eine gute Verdauung und Ausscheidung erforderlich ist.

Infografik Darmreinigung

Verschiedene Darmreinigungen im Vergleich

Je nach gewählter Methode dauert eine Darmreinigung zwischen 20 und 90 Minuten. Einige Menschen sprechen besser auf die Behandlung an und sehen entsprechend bessere Ergebnisse als andere. Außerdem sollten Sie bedenken, dass sich die Wirksamkeit einer Darmreinigung durch eine häufigere Durchführung steigern und sie sich insgesamt leichter durchführen lässt. Zunächst haben viele Menschen Mühe, so viel Flüssigkeit einzuführen und zu halten. Je mehr Sie sich jedoch damit beschäftigen und lernen, eine Darmreinigung korrekt durchzuführen, desto nützlicher werden Sie sie finden.

Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie mehr über die verschiedenen Methoden erfahren, wie sie funktionieren und welche Auswirkungen sie auf Ihr Verdauungssystem haben. Ganz wichtig ist nämlich zu wissen, dass dafür nicht nur Wasser verwendet werden können. Verschiedene Salzlösungen, Kräuter oder saure Lösungen werden ebenfalls eingesetzt, um den Körper von Abfallprodukten zu befreien.

Grundlagen der beliebtesten Methoden zur Darmreinigung:

Darmspülung

  • Darmspülungen werden seit mehr als 100 Jahren durchgeführt – normalerweise von geschultem Personal oder Colon-Hydrotherapeuten. Dabei begeben Sie sich oftmals in eine Praxis oder ein Behandlungszentrum.
  • Bei Darmspülungen werden große Mengen Wasser eingesetzt, mit denen der Darm gespült wird. Gewöhnlich wird deutlich mehr Wasser eingesetzt als bei allen anderen Methoden – beispielsweise die zwölffache Menge, die für einen Einlauf nötig ist.
  • Andererseits gilt dieses Verfahren als das wirksamste, da der gesamte Darm gespült wird. Es dauert allerdings auch bis zu zwei Stunden und kann nicht eigenständig zu Hause durchgeführt werden.
  • Sie können zwischen verschiedenen Formen von Darmspülungen wählen, manche setzen spezielle Druckapparaturen ein oder machen sich die Schwerkraft zunutze – wie bei der häufigsten Art der Darmspülung. Dabei wird die Menge Wasser, die in den Körper eingebracht und ausgeschieden wird, genau kontrolliert. Außerdem wird der Bauch massiert, was beim Aufbrechen harten Stuhls helfen sowie die Muskelentspannung fördern soll.
  • Während einer Darmspülung liegen Sie flach auf dem Behandlungstisch, während eine geschulte Fachkraft ein kleines, geöltes Spekulum (Spiegel) in Ihren Darm einführt. An diesem sind zwei Schläuche angebracht, mit denen sich die Freisetzung von Wasser kontrollieren lässt. Meistens lässt man Sie dann allein, sodass Sie die freigesetzte Menge Wasser selbst kontrollieren können. Wenn Sie möchten, können Sie sogar sehen, was alles aus Ihrem Körper gespült wird. Nach der Spülung dürfen Sie solange im Badezimmer bleiben, bis Sie sich sicher fühlen.
  • Darmspülungen, die mit Druck arbeiten, sind weniger sanft. Der Wasserfluss wird nämlich manuell gesteuert.

Darmspülungen im Vergleich zu Einläufen

  • Darmspülungen erfordern die Aufsicht medizinischen Fachpersonals und werden häufig im Krankenhaus oder Arztpraxen durchgeführt. Einen Einlauf können Sie zu Hause allein vornehmen. Daher ist diese Methode vor allem für jene geeignet, die sich unwohl bei dem Gedanken fühlen, eine Darmreinigung im Beisein anderer durchführen zu lassen. Außerdem kosten Einläufe nicht viel, entsprechende Sets erhalten Sie in der Drogerie.
  • Bei Einläufen reinigen Sie Ihren Darm mithilfe einer Flüssigkeit (normalerweise Wasser), durch die angesammelte Abfallprodukte ausgespült werden. Im Vergleich zu Darmspülungen handelt es sich bei Einläufen um eine sanftere Methode, bei der nur eine bestimmte Darmregion (die linke Seite, der absteigende Dickdarm) gereinigt wird.
  • Am häufigsten wird einfach Wasser verwendet. Sie können aber auch eine Salzlösung, Apfelessig oder sogar Kaffee nutzen.
  • Zur Durchführung eines Einlaufs führen Sie die spitze Seite des Schlauchs in Ihren Dickdarm ein und setzen daraufhin die gewünschte Menge Flüssigkeit frei. Legen Sie sich hin und warten Sie, bis Sie den Drang verspüren, die Toilette aufzusuchen. Dies kann im Laufe von ein oder zwei Stunden häufiger der Fall sein.

Hydrotherapie

  • Als „Hydrotherapie“ wird die Verwendung von Wasser zur Behandlung von Krankheiten oder zur Aufrechterhaltung der Gesundheit bezeichnet. Die Idee, die dahintersteckt, ist die, dass Wasser selbst über heilende Eigenschaften verfügt. In Kombination mit anderen Substanzen wie Kaffee oder Salz stellt es außerdem wichtige Nährstoffe, beispielsweise Antioxidantien und Spurenelemente, bereit.
  • Dabei wird das Wasser bei der Hydrotherapie zur Darmreinigung im Prinzip genauso eingesetzt wie bei einer Darmspülung oder einem Einlauf. Das Wasser fördert die Ausscheidung von Abfallprodukten, lindert Verstopfungen, verbessert den Energiespiegel, behandelt Dehydrierung und liefert in einigen Fällen wichtige Mineralien.

Sind Darmreinigungen sicher?

In Großbritannien werden monatlich etwa 5.600 Darmspülungen vorgenommen. Erstaunlicherweise liegen keinerlei Berichte über Nebenwirkungen vor. Für die meisten Menschen sind Darmspülungen vollkommen sicher, manche sollten davon jedoch Abstand nehmen.

Bei schwangeren Frauen, Menschen mit aktiven Hämorrhoiden, Nierenerkrankungen oder bei Dehydrierung können Nebenwirkungen wie Schwäche, Schwindel, Krämpfe, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Wird eine Darmspülung zu häufig vorgenommen, kann es zu einer Störung des Elektrolythaushaltes kommen oder Ihr Rektum anfällig für Risse und Blutungen werden.

Ganz wichtig ist, dass zur Durchführung absolut saubere Materialien verwendet werden, um das Risiko für eine Bakterienübertragung und daraus resultierender Infektionen zu minimieren.

Zunächst sollten Sie Darmspülungen oder Einläufe nicht häufiger als einmal im Monat durchführen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie das Verfahren häufiger anwenden möchten, insbesondere zur Behandlung bestimmter Erkrankungen oder bei der Einnahme von Medikamenten. Holen Sie sich unbedingt ärztlichen Rat ein, wenn Sie an einer Form eines Reizdarmsyndroms wie Morbus Crohn, Divertikulitis oder Colitis ulcerosa leiden.

Außerdem sollten Sie nach einer Darmreinigung vorsorglich Probiotika einnehmen, um die Ansiedelung nützlicher Bakterien im Darm zu fördern. Nehmen Sie zudem reichlich Wasser und elektrolytreiche Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse zu sich. Dadurch beugen Sie Nieren-, Leber- oder Herzproblemen vor, die entstehen, wenn Ihr Körper über zu wenig Wasser, Salz oder Elektrolyte wie Magnesium oder Kalium verfügt.

Bei der Verwendung von Abführmitteln oder Kräutern zur Reinigung des Darms sollten Sie wissen, dass einige sicherer sind als andere. Wir empfehlen die Verwendung natürlicher Abführmittel wie Ergänzungspräparate auf Kräuterbasis, beispielsweise Flohsamenschalen, Magnesium, Aloe Vera oder Kollagenprotein. Diese wirken im Allgemeinen sanfter als freiverkäufliche Abführmittel und nähren außerdem den Verdauungstrakt, was eine regelmäßige Darmentleerung fördert. Beobachten Sie genau, wie Sie auf die einzelnen Mittel reagieren, und achten Sie insbesondere auf Anzeichen für eine Dehydrierung, Muskelschwäche, Schwindel oder übermäßiger Durst.

Eine Darmreinigung richtig durchführen

Zunächst sollten Sie wissen, dass die beste Methode zur Entgiftung und Reinigung Ihres Darms darin besteht, schädliche Substanzen über die Ernährung gar nicht erst aufzunehmen. Wir empfehlen daher eine nährstoffreiche Ernährung mit echten Lebensmitteln.

Ernährung:

Manche Produkte beeinträchtigen die Funktion des Verdauungssystems und können Entzündungen im Darm hervorrufen:

  • Fertignahrung
  • Fast Food
  • verarbeitete Snacks
  • künstliche Inhaltsstoffe (Glukose-Fruktose-Sirup, gehärtete Fette, künstliche Farbstoffe, Mononatriumglutamat oder Konservierungsmittel)

Ersetzen Sie diese Produkte durch diese darmfreundlichen Lebensmittel:

  • fermentierte, probiotische Lebensmittel (Joghurt, kultiviertes Gemüse wie Kimchi oder Sauerkraut, Kefir, Kombucha)
  • ballaststoffreiche Lebensmittel wie Samen, Blattgemüse und anderes frisches Gemüse
  • frisches Obst (insbesondere Beeren, Äpfel oder Birnen, die Pektin enthalten)
  • Knochenbrühe
  • gesunde Fette wie Kokosnuss oder natives Olivenöl extra sowie Avocados (sehr hoher Gehalt an Elektrolyten und Ballaststoffen)
  • Gemüsesuppen, Smoothies, Salate mit einem hohen Gehalt an Wasser und Ballaststoffen (leicht verdaulich) 

Darmspülungen:

Darmspülungen sollten stets unter medizinischer Aufsicht erfolgen. Dabei ist es äußerst wichtig, dass die Vorgaben genau eingehalten und hygienisch einwandfreie Materialien verwendet werden. Schwangere Frauen, Kinder oder Menschen mit Nierenerkrankungen oder Hämorrhoiden sollten keine Darmspülung durchführen lassen.

Was erwartet Sie bei einer Darmspülung?

Diese Art der Darmreinigung verursacht normalerweise keine Schmerzen oder allzu großes Unwohlsein, da bei der Einführung des Schlauches ein Gleitmittel verwendet wird. Dennoch werden Sie etwas Druck verspüren. Außerdem kann es mehrere Stunden dauern, bis sich Ihr Zustand wieder normalisiert hat.

Bei Verwendung eines Einlaufs:

Für einen Einlauf (mit Wasser, Kaffee, Apfelessig oder einer anderen Flüssigkeit) benötigen Sie zunächst ein Darmreinigungsset, das mindestens eine Art Schlauch zum Einführen sowie einen Beutel oder einen Eimer für die Flüssigkeit enthält. An dem Schlauch, den Sie sich ins Rektum einführen, befindet sich eine Klemme, mit der Sie die Menge an Flüssigkeit regulieren können. Wenn Sie etwas mehr Geld ausgeben, erhalten Sie höherwertige Sets, die einen Verschluss erhalten, mittels dessen Sie besser kontrollieren können, wie viel Flüssigkeit Sie sich zuführen.

Falls Sie regelmäßig Einläufe durchführen möchten, empfiehlt sich der Erwerb eines wiederverwendbaren Sets im Gegensatz zu Einmalflaschen. Einige bevorzugen Sets, die eine Art Eimer enthalten. Einen Beutel müssen Sie nämlich irgendwie erhöht aufhängen, beispielsweise an einem Handtuchhalter im Badezimmer. Außerdem lassen sich Eimer leichter reinigen als Beutel, allerdings sind sie auch teurer.

Eimer aus Edelstahl sind hygienischer als Kunststoffeimer oder Beutel und zudem wiederverwendbar. Sets, die einen Beutel enthalten, sind im Allgemeinen günstiger, vor allem wenn Sie ihn nach dem Einlauf entsorgen möchten. Diese Option eignet sich auch gut für unterwegs.

Besorgen Sie sich alle Materialien und folgen Sie dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen Einlauf zu Hause:

  1. Bereiten Sie die Flüssigkeit vor: Kaffee, eine vorgefertigte Lösung, gefiltertes Wasser... Die meisten Experten empfehlen gefiltertes Wasser, da ihrer Ansicht nach damit weniger Risiken einhergehen als mit Leitungswasser (das Spurenelemente oder Chemikalien enthält). Lassen Sie warme Lösungen wie Kaffee vor der Verwendung abkühlen – etwas mehr als Raumtemperatur ist ideal.
  2. Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen und Sie sich für ca. 15 Minuten hinlegen können. Viele entscheiden sich für das Badezimmer – aufgrund der Nähe zur Toilette. Legen Sie ausreichend Handtücher, Waschlappen, Seife und Reinigungsmittel bereit, um bei Bedarf alles schnell säubern zu können.
  3. Entnehmen Sie den Eimer oder Beutel aus Ihrem Set und stellen bzw., hängen Sie ihn etwa einen Meter über dem Boden auf, sodass Sie sich die Schwerkraft zunutze machen können, die dafür sorgt, dass die Flüssigkeit herausgedrückt wird. Gießen Sie die vorbereitete Lösung in den Eimer oder Beutel. Halten Sie dabei den Schlauch und die Düse geschlossen.
  4. Setzen Sie den Hebel auf den Schlauch und die Düse, mithilfe dessen Sie den Einlauf starten und beenden können. Schmieren Sie die Spitze der Einlaufdüse mit einem Gleitmittel wie Kokosöl ein. Legen Sie sich auf Ihre rechte Seite in Kindslage und führen Sie sich die Düse ca. 2,5 cm tief in den Mastdarm ein.
  5. Öffnen Sie das Ventil und führen Sie langsam die Flüssigkeit aus dem Beutel/ Eimer in Ihren Darm ein. Nehmen Sie für ca. 15 bis 30 Minuten eine bequeme Position ein und halten Sie die Flüssigkeit solange bei sich, bis Sie zur Toilette müssen.

Darmreinigungen – die Kurzfassung

  • Bei einer Darmreinigung – egal welcher Art – geht es stets darum, die Verdauungsorgane auf eine Weise zu unterstützen, dass sie ihre Funktion optimal ausüben können. Dabei werden alle Rückstände und Hindernisse beseitigt, die einer normalen Darmtätigkeit entgegenstehen.
  • Falls Sie nicht wenigstens einmal am Tag Stuhlgang haben, kommt eine Darmreinigung für Sie in Betracht. Mittlerweile ist allgemein bekannt, dass viele Gesundheitsprobleme von einer schlechten Verfassung des Verdauungssystems herrühren, beispielsweise Magenschmerzen, Unterleibskrämpfe, Müdigkeit, Verstopfung, Kraftlosigkeit, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen. Alle diese Beschwerden lassen sich zumindest teilweise auf Probleme mit der Eliminierung von Abfallprodukten zurückführen.
  • Falls Sie eine Darmreinigung durchführen möchten, stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung: Darmspülungen, Darmtherapien oder die Colon-Hydro-Therapie. Sie können Ihren Dickdarm auch effektiv spülen, indem Sie eine Saftfastenkur durchführen oder mittels einer Salzwasserspülung oder eines Einlaufs. Darmreinigungen lassen sich in zwei große Kategorien unterteilen: jene, bei denen Sie die Hilfe eines Fachmannes bedürfen, sowie jene, die Sie allein durchführen können.
  • Darmspülungen gelten als besonders wirksam, da der gesamte Darm gespült wird.
  • Bei Einläufen reinigen Sie Ihren Darm mit der Hilfe einer Flüssigkeit (normalerweise Wasser), durch die angesammelte Abfallprodukte ausgespült werden. Im Vergleich zu Darmspülungen handelt es sich bei Einläufen um eine sanftere Methode, bei der nur eine bestimmte Darmregion (die linke Seite, der absteigende Dickdarm) gereinigt wird.
  • Die Idee, die dahintersteckt, ist die, dass Wasser selbst über heilende Eigenschaften verfügt. In Kombination mit anderen Substanzen wie Kaffee oder Salz stellt es außerdem wichtige Nährstoffe, beispielsweise Antioxidantien und Spurenelemente, bereit.

 

Quellen (in englischer Sprache):

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