Natürliche Helfer bei Neurodermitis

Veröffentlicht am: Juni 12, 2024
Dr. med. Wolfgang Bachmann
Dr. med. Wolfgang Bachmann

Allgemeinmediziner

Kennen Sie es, wenn Ihre Haut an bestimmten Stellen stark juckt, gerötet ist und schuppt? Neurodermitis kommt immer häufiger vor. Sie ist zwar nicht lebensbedrohlich, kann jedoch zu einer großen psychosozialen Belastung führen. Die Lebensqualität leidet mitunter stark darunter und deshalb suchen viele Patienten nach einer nachhaltigen und wirkungsvollen Therapiemöglichkeit. 

 


In Deutschland leiden etwa 10–15 % aller Kinder regelmäßig unter Neurodermitis, im Erwachsenenalter immerhin noch 2-3 %.


Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis zählt zu den chronisch entzündlichen Hauterkrankungen und tritt in Schüben auf. Die wiederkehrende Krankheit wird von quälendem Juckreiz, extrem trockener Haut und teilweise nässenden Ekzemen begleitet. Oft treten die juckenden, geröteten und schuppenden Stellen an Ellenbogen, Kniekehlen oder Handgelenken auf. Aber auch das Gesicht, Hals, Dekolleté und Kopfhaut können davon betroffen sein. 

Meist sind Kinder von der Hauterkrankung betroffen, aber ein Teil davon leidet bis ins Erwachsenen-Alter darunter. Das Problem dabei ist, dass die Krankheit bei Erwachsenen oft einen schwereren Verlauf nimmt als noch im Kindesalter. Wird gekratzt, steigt die Infektionsgefahr durch Bakterien, Viren oder Pilze. Im Laufe der Zeit wird die Haut an den betroffenen Stellen dicker und lederartig.

 


➤ Besonders nachts und vor allem im Sommer leiden Betroffene aufgrund von Wärmestau, Schweiß und einem niedrigen eigenen Cortison-Spiegel noch mehr!


Ursache? Unbekannt. Aber ausgelöst durch Trigger!

Die genaue Ursache von Neurodermitis ist bis heute noch nicht ganz geklärt. Jedoch kann man davon ausgehen, dass die Hautbarriere bei den Betroffenen sowie die Gene eine Rolle spielen. Wissenschafter vermuten aufgrund der steigenden Zahlen außerdem, dass eine übertriebene Hygiene Neurodermitis auslösen kann, da das Immunsystem nicht mehr mit potenziellen allergieauslösenden Stoffen in Berührung kommt und so überreagiert. 

Eine Neurodermitis tritt aber nicht einfach so auf. Es gibt bestimmte Trigger, die einen Schub ermöglichen. 

  • Dazu zählen beispielsweise klimatische Bedingungen wie trockene Luft oder Hitze/Schwüle. 
  • Aber auch hautreizende Reinigungsmittel, Kosmetika oder Textilien können einen Schub verursachen. 
  • Weitere Auslöser sind Infekte, psychischer Stress, Trauer & Belastungen sowie hormonelle Schwankungen.

 


➤ 40 % der Kinder von Neurodermitikern entwickeln in ihrem Leben ebenfalls die entzündliche Hauterkrankung.


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Was hilft bei Neurodermitis?

Bei Neurodermitis werden klassischerweise oft Medikamente und Kortison verschrieben, welche jedoch zu starken Nebenwirkungen führen können. Besonders Kortison sollte nicht auf Dauer eingenommen werden. 

Das führt bei vielen Patienten zu Bedenken, weshalb immer mehr nach natürlichen Alternativen suchen, die die Behandlung unterstützen und die Beschwerden lindern können.

 


Menschen mit Neurodermitis leiden oft gleichzeitig an anderen Krankheiten, wie etwa Heuschnupfen oder andere Allergien!


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Natürliche Helfer gefällig?

Vitamin D

Studien zufolge soll Vitamin D bei der Symptombehandlung von Neurodermitis zu signifikanten Verbesserungen führen. Beispielsweise konnte in einer Studie mit 60 Patienten eine klare Milderung der Hautbeschwerden erzielt werden. Forscher empfehlen deshalb eine Supplementierung mit Vitamin D bei Neurodermitis.

Wird zusätzlich mit Vitamin E kombiniert, kann den Ergebnissen zufolge mitunter eine noch bessere Wirkung erzielt werden.

Omega 3

Omega 3 enthält die Omega 3 EPA, DHA und ALA, welche sich dank ihrer entzündungshemmenden Fähigkeit alle positiv auf die Haut auswirken. In einer 12-wöchigen Studie wurden die Auswirkungen von einer Ergänzung durch Omega 3 bei Patienten mit Neurodermitis untersucht. Nach Abschluss der Studie berichteten die Patienten von weniger Juckreiz und insgesamt weniger schwere Beschwerden. 

Gamma Linolensäure

Gerade in der Naturheilkunde von Neurodermitis wird die Omega 6 Fettsäure GLA (Gamma-Linolensäure) als sehr wichtig angesehen. Denn diese wirkt stark entzündungshemmend und wird deshalb oft als Unterstützung empfohlen. Schwarzkümmelöl und Nachtkerzenöl enthalten beide eine Menge davon und unterstützen so die Haut von innen. Die Studien dazu sind zwar nicht immer einheitlich, jedoch lassen sie positive Rückschlüsse auf die Wirksamkeit zu. 

Weitere Tipps:

  • Bei Neurodermitis ist vor allem die tägliche Hautpflege ein wichtiger Punkt. So wird gerne auf bestimmte Salben und feuchtigkeitsspendende Cremes zurückgegriffen, welche die angegriffene, trockene Haut gut versorgen. Auch ein Besuch am Meer kann die Symptome stark verbessern.
  • Eine basische Ernährung eignet sich gut, um Entzündungen und Übersäuerung im Körper vorzubeugen und so Folgeerkrankungen wie Neurodermitis, Allergien, und übermäßige Entzündungsanfälligkeit zu reduzieren

Fazit:

Leiden Sie oder jemanden, den Sie kennen, an Neurodermitis? Besonders jetzt im Sommer, wenn es heiß und schwül wird, treten Juckreiz und Co. bei Menschen mit der entzündlichen Hautkrankheit öfter auf. Denn Juckreiz wird durch Wärme verstärkt und Schweiß sowie hohe Luftfeuchtigkeit tun ihren Rest dazu. 

Suchen Sie also nach einer natürlichen Alternative, um die Neurodermitis-Symptome zu bekämpfen, probieren Sie doch die hochwertigen Öle aus Nachtkerze oder Schwarzkümmel sowie die Vitamine D und E aus.

 

Quellen (in englischer Sprache):

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