Wie Alpha-Ketoglutarat die Gesundheit transformieren kann

Veröffentlicht am: Dezember 04, 2024
Dr. med. Wolfgang Bachmann
Dr. med. Wolfgang Bachmann

Allgemeinmediziner

Ein natürlicher Stoff in Ihrem Körper – Alpha-Ketoglutarat – sorgt dafür, dass Sie gesund bleiben, Ihre Gelenke geschützt sind und der Alterungsprozess langsamer vonstattengeht. Wissenschaftler nennen ihn eine Art "Schaltzentrale" für Zellfunktionen, die in vielen Bereichen des Körpers eine wichtige Rolle spielt.

Ketoglutarat ist nicht nur ein Energiebooster, sondern unterstützt auch gegen Entzündungen und Schäden, die durch Stress oder den natürlichen Alterungsprozess entstehen. Studien belegen, dass dieser körpereigene Stoff erstaunliche Effekte haben kann: Er schützt die Zellen vor schädlichen Einflüssen, lindert Schmerzen bei Gelenkerkrankungen und hilft dem Körper bei der Regeneration.

Inhalt

Was ist Alpha-Ketoglutarat genau und wie wird es gebildet?

Alpha-Ketoglutarat (AKG) ist eine biochemische Verbindung, die eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung in unserem Körper spielt. Sie entsteht im sogenannten Citratzyklus, einem zentralen Stoffwechselprozess, der in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ unserer Zellen, abläuft. Dieser Prozess ist entscheidend für die Energiegewinnung: Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine werden hier in Energie umgewandelt, die unser Körper für alle Lebensfunktionen benötigt.

Im Citratzyklus wird Alpha-Ketoglutarat durch die oxidative Umwandlung von Isocitrat produziert. Dies geschieht unter der Wirkung des Enzyms Isocitratdehydrogenase, das dabei Energie in Form von NADH freisetzt. Diese biochemische Reaktion liefert nicht nur Energie, sondern auch Alpha-Ketoglutarat als wichtiges Zwischenprodukt.

Der Zusammenhang von Alpha-Ketoglutarat, Glutamat und Glutamin

Alpha-Ketoglutarat ist eine für den menschlichen Stoffwechsel zentrale Substanz, die enge Verbindungen mit den Aminosäuren Glutamat und Glutamin eingeht. Diese Verbindungen zeigen, wie vielseitig Alpha-Ketoglutarat für unsere Gesundheit ist:

1. Synthese von Glutamat: Alpha-Ketoglutarat wird im Körper zur Herstellung von Glutamat verwendet. Glutamat ist nicht nur ein essenzieller Baustein für Proteine, sondern auch der wichtigste erregende Neurotransmitter im Gehirn. Es ist für die Signalübertragung zwischen Nervenzellen entscheidend und spielt eine wichtige Rolle bei kognitiven Funktionen wie Gedächtnis und Lernen.

2. Umwandlung in Glutamin: Glutamat kann durch Anlagerung eines weiteren Stickstoffatoms in Glutamin umgewandelt werden. Glutamin ist wichtig für:

  • Entgiftung: Es hilft, Ammoniak - ein giftiges Abfallprodukt des Eiweißstoffwechsels - in Leber und Nieren zu neutralisieren und auszuscheiden.
  • Energieversorgung: Es dient als Energiequelle für Immunzellen und Zellen der Darmschleimhaut, wodurch das Immunsystem gestärkt und die Verdauung unterstützt wird.

3. Regulierung des Stickstoffhaushalts: Alpha-Ketoglutarat reguliert den Stickstoffhaushalt im Körper. Dies ist wichtig, um das Gleichgewicht zwischen dem Aufbau von Proteinen und der Ausscheidung von überschüssigem Stickstoff aufrechtzuerhalten. Ohne diese Regulation könnten toxische Substanzen entstehen, die zu Stoffwechselstörungen führen.

4. Förderung der Kollagenbildung: Alpha-Ketoglutarat ist ein Cofaktor für Enzyme, die an der Kollagenbildung beteiligt sind. Kollagen ist  für die Stärke und Elastizität von Haut, Knorpel, Knochen und Bindegewebe wichtig.

Insgesamt trägt Alpha-Ketoglutarat durch seine enge Bindung an Glutamat und Glutamin nicht nur zur Energiegewinnung bei, sondern unterstützt auch lebenswichtige Prozesse wie Entgiftung, Immunabwehr und Gewebereparatur. Es ist also ein Multitalent, das auf vielen Ebenen zur Gesundheit beiträgt.

Welche Wirkungen hat Alpha-Ketoglutarat auf die Gesundheit?

1. Ketoglutarat schützt vor Zellschäden durch freie Radikale

Jeden Tag wird unser Körper von sogenannten freien Radikalen angegriffen, Molekülen, die durch Stress, Umweltverschmutzung oder normale Stoffwechselvorgänge entstehen. Sie können unsere Zellen schädigen, indem sie Zellmembranen, Proteine und die DNA angreifen, was wiederum Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Krebs begünstigen kann. Alpha-Ketoglutarat wirkt antioxidativ und neutralisiert diese freien Radikale, bevor sie Schaden anrichten können. 

In Laborstudien konnte gezeigt werden, dass Alpha-Ketoglutarat den oxidativen Stress um bis zu 36 % reduzieren kann. Dadurch bleiben unsere Zellen länger geschützt und Alterungsprozesse können verlangsamt werden. Besonders Menschen, die unter chronischem Stress oder anderen Belastungen leiden, könnten von dieser Schutzwirkung profitieren.

2. Ketoglutarat lindert chronische Entzündungen

Entzündungen sind eine stille Ursache für zahlreiche Erkrankungen, darunter Arthritis und Herzprobleme. Während akute Entzündungen eine natürliche Reaktion des Körpers auf Verletzungen oder Infektionen sind, können chronische Entzündungen unbemerkt bleiben und über Jahre hinweg schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Alpha-Ketoglutarat wirkt dem entgegen, indem es die Produktion von entzündungsfördernden Molekülen hemmt.

Tierstudien zeigten, dass Alpha-Ketoglutarat Entzündungsmarker signifikant senken und den Heilungsprozess fördern kann. Aufgrund dieser Wirkung ist Alpha-Ketoglutarat ein vielversprechender Wirkstoff bei Erkrankungen wie Rheuma oder entzündlichen Darmerkrankungen.

3. Alpha-Ketoglutarat verbessert die Gelenkgesundheit bei Arthrose

Bei Arthrose, einer häufigen Alterserkrankung, kommt es zum Abbau von Knorpelgewebe, was zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Alpha-Ketoglutarat zeigt hier bemerkenswerte Ergebnisse. Es fördert die Produktion von Kollagen und Aggrecan, zwei wichtige Bestandteile des Knorpels, und hemmt gleichzeitig Enzyme, die den Knorpelabbau fördern.

Eine Studie an Ratten, die an Arthrose litten, zeigte, dass Alpha-Ketoglutarat die Knorpelschäden um 50 % reduzieren konnte. Außerdem gingen die Entzündungen in den betroffenen Gelenken deutlich zurück. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Alpha-Ketoglutarat nicht nur die Symptome der Arthrose lindern, sondern auch den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann.

4. Ketoglutarat fördert die Zellerneuerung und -reinigung

Unsere Zellen durchlaufen ständig Regenerationsprozesse, bei denen beschädigte Bestandteile abgebaut und durch neue ersetzt werden. Dieser Prozess, der auch als Autophagie bezeichnet wird, wird jedoch mit zunehmendem Alter weniger effizient. Alpha-Ketoglutarat stimuliert die Autophagie und unterstützt die Zellen dabei, „Abfall“ effektiv zu entsorgen. Dadurch wird die Funktionsfähigkeit der Zellen verlängert und altersbedingten Erkrankungen vorgebeugt.

Wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass Alpha-Ketoglutarat wie ein innerer „Reinigungsdienst“ wirkt, der die Zellgesundheit aufrechterhält. Besonders für ältere Menschen oder Menschen in stressreichen Lebenssituationen ist diese Eigenschaft von Vorteil.

5. Alpha-Ketoglutarat unterstützt die Wundheilung und Regeneration

Wundheilung und Geweberegeneration sind Prozesse, die eine hohe Zellaktivität und eine gesteigerte Kollagenproduktion erfordern. Alpha-Ketoglutarat beschleunigt diese Prozesse, indem es die Zellteilung und die Produktion von Heilungsproteinen wie Kollagen anregt.

Tierversuche haben ergeben, dass Wunden schneller heilen, wenn Alpha-Ketoglutarat verabreicht wird. Dieser Effekt könnte auch für Menschen mit chronischen Wunden oder nach Operationen interessant sein.

 


Alpha-Ketoglutarat unterstützt nicht nur die Wundheilung, sondern auch die Muskelerholung nach körperlicher Anstrengung. Es reduziert Muskelschäden und beschleunigt die Regeneration - ein Vorteil sowohl für Sportler als auch für ältere Menschen.


 

6. Alpha-Ketoglutarat hat Anti-Aging-Effekte und verlängert die Lebensdauer

Alpha-Ketoglutarat hat sich in Studien als Anti-Aging-Wirkstoff erwiesen. Mit zunehmendem Alter häufen sich Schäden in den Zellen an und der Körper wird anfälliger für chronische Krankheiten.

In Studien mit Mäusen zeigte sich, dass Alpha-Ketoglutarat die Lebensdauer verlängert und Alterserscheinungen reduziert. Die Mäuse waren beweglicher, hatten weniger Entzündungen und zeigten eine allgemein bessere körperliche Verfassung. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Alpha-Ketoglutarat auch für den Menschen eine vielversprechende Nahrungsergänzung sein könnte, um ein gesundes Altern zu fördern.

Alpha-Ketoglutarat Anti-Aging

Nahrungsmittelquellen von Alpha-Ketoglutarat

Wie bereits erläutert, wird Alpha-Ketoglutarat im Körper während des Citratzyklus gebildet, der Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine verarbeitet. Lebensmittel, die reich an diesen Makronährstoffen sind, unterstützen indirekt die Produktion von Alpha-Ketoglutarat. Besonders eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte spielen dabei eine wichtige Rolle, da Aminosäuren wie Glutamat durch Stoffwechselprozesse in Alpha-Ketoglutarat umgewandelt werden können.

Ist Alpha-Ketoglutarat in Lebensmitteln enthalten?

Es gibt keine Lebensmittel, die Alpha-Ketoglutarat direkt enthalten, da es sich um ein Zwischenprodukt des Stoffwechsels handelt. Bestimmte Nahrungsmittel fördern jedoch die Synthese. Grünes Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl sowie Pilze enthalten Vorstufen und Enzyme, die die Bildung unterstützen.

Der Unterschied zwischen natürlicher Aufnahme und Nahrungsergänzung

Die natürliche Aufnahme über die Nahrung liefert dem Körper die Bausteine für die Produktion von Alpha-Ketoglutarat, ist aber an den natürlichen Stoffwechsel gebunden. Nahrungsergänzungsmittel hingegen liefern reines Alpha-Ketoglutarat in einer bioverfügbaren Form, die schnell vom Körper aufgenommen werden kann. Besonders bei erhöhtem Bedarf, wie z.B. bei sportlicher Belastung oder im Rahmen von Anti-Aging-Prozessen, kann diese direkte Zufuhr von Vorteil sein.

Alpha-Ketoglutarat vs. andere Wirkstoffe: Was ist der Unterschied?

Wie wir bereits wissen, nimmt Alpha-Ketoglutarat (AKG) eine zentrale Rolle im Stoffwechsel ein, von der Energiegewinnung bis zur Regulierung des Stickstoffhaushalts. Doch wie steht es im Vergleich zu anderen Substanzen, die ebenfalls wichtige Aufgaben im Körper erfüllen? Um die Einzigartigkeit von AKG besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf ähnliche Verbindungen und ihre jeweilige Wirkungsweise.

1. Alpha-Ketoglutarat vs. L-Carnitin

Gemeinsamkeiten:
Sowohl L-Carnitin als auch AKG sind für die Energiegewinnung essenziell. Während AKG eine zentrale Rolle im Citratzyklus spielt, unterstützt L-Carnitin den Transport von Fettsäuren in die Mitochondrien, wo sie zur Energiegewinnung oxidiert werden.

Unterschiede:

  • Besonderheiten: L-Carnitin konzentriert sich auf die Fettverbrennung und optimiert die Nutzung von Fett als Energiequelle.
    AKG hingegen hat eine breitere Rolle und wirkt nicht nur auf die Energieproduktion, sondern auch auf die Synthese von Aminosäuren wie Glutamat und die Entgiftung von Ammoniak.
  • Wirkung auf den Stoffwechsel: Während L-Carnitin vor allem bei sportlicher Leistung und Fettstoffwechselstörungen eingesetzt wird, ist AKG ein umfassenderer Stoffwechselregulator mit Wirkung auf den Stickstoffhaushalt und die Mitochondrienfunktion.

Fazit:
AKG bietet eine breitere metabolische Unterstützung, während L-Carnitin spezifisch die Fettverwertung optimiert.

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2. Alpha-Ketogluterat vs. Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (NAD⁺)

Gemeinsamkeiten:
Sowohl NAD⁺ als auch AKG unterstützen die Energieproduktion in den Zellen und fördern die Funktion der Mitochondrien. NAD⁺ ist ein Molekül, das bei chemischen Reaktionen hilft, indem es Elektronen überträgt, während AKG als Zwischenprodukt im Citratzyklus fungiert.

Unterschiede:

  • Wirkungsweise: NAD⁺ transportiert Elektronen in die Zelle, um Energie in Form von ATP (dem Hauptenergieträger der Zelle) zu erzeugen. AKG hingegen unterstützt die Energieproduktion, indem es als Baustein im Citratzyklus dient und die Effizienz der Mitochondrien stabilisiert.
  • Weitere Aufgaben: NAD⁺ ist besonders wichtig für die Reparatur von DNA-Schäden, die durch Alterung oder Umwelteinflüsse entstehen können. Außerdem aktiviert es so genannte Sirtuine - spezielle Enzyme, die entscheidend dazu beitragen, die Zellalterung zu verlangsamen und die Zellgesundheit zu erhalten. 
    AKG wiederum hat ein breiteres Wirkungsspektrum: Es unterstützt nicht nur die Produktion von Glutamat, einer wichtigen Aminosäure und einem Neurotransmitter, sondern hilft auch, überschüssigen Stickstoff im Körper abzubauen und den Stickstoffhaushalt zu regulieren. Dies ist wichtig für die Entgiftung und die Proteinsynthese.

Fazit:
NAD⁺ und Alpha-Ketoglutarat unterscheiden sich vor allem in ihren Wirkungsbereichen. NAD⁺ zeigt seine Stärke bei der Reparatur von DNA-Schäden, dem Schutz der Zellen vor Alterungsprozessen und der effizienten Übertragung von Elektronen bei der Energiegewinnung. AKG hingegen glänzt durch seine Vielseitigkeit: Es fördert nicht nur die Energieproduktion, sondern unterstützt auch die Glutamatsynthese, reguliert den Stickstoffhaushalt und schützt indirekt vor oxidativem Stress. Während NAD⁺ stark auf Zellschutz und Langlebigkeit abzielt, bietet AKG ein breiteres Spektrum an metabolischen Vorteilen, die sowohl präventiv als auch regenerativ wirken können.

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3. Alpha-Ketoglutarat vs. S-Adenosylmethionin (SAMe)

Gemeinsamkeiten:
Sowohl SAMe als auch Alpha-Ketoglutarat unterstützen die Zellgesundheit und spielen eine Rolle bei wichtigen Prozessen wie Entgiftung und Zellreparatur.

Unterschiede:
Die Hauptaufgabe von SAMe ist die Bereitstellung sogenannter Methylgruppen, die bei der Kontrolle der DNA, der Produktion von Neurotransmittern und der Entgiftung des Körpers helfen.
AKG hingegen reguliert den Energiestoffwechsel und den Stickstoffhaushalt. Darüber hinaus wird SAMe häufig zur Behandlung von Depressionen und Gelenkschmerzen eingesetzt, während AKG ein breiteres Spektrum an metabolischen Vorteilen bietet, wie die Unterstützung der Energieproduktion in den Mitochondrien und die Förderung der Zellerneuerung.

Fazit:
Während SAMe gezielt in die DNA-Regulation und die Neurotransmitter-Synthese eingreift, hat AKG eine breitere Wirkung auf den Stoffwechsel, insbesondere durch seine Rolle bei der Energieproduktion und der Zellgesundheit.

4. Alpha-Ketoglutarat vs. Pyruvat

Gemeinsamkeiten:
Sowohl Pyruvat als auch Alpha-Ketoglutarat (AKG) sind wichtige Bausteine des Energiestoffwechsels und helfen den Zellen bei der Energiegewinnung.

Unterschiede:
Pyruvat ist eng mit der Glykolyse verbunden, einem Prozess, bei dem Zucker abgebaut wird. Es wird in Acetyl-CoA umgewandelt, das den Citratzyklus einleitet.
AKG entsteht weiter hinten im Citratzyklus und hat noch zusätzliche Funktionen. Es hilft bei der Herstellung von Aminosäuren und unterstützt den Körper bei der Entgiftung. Pyruvat wird häufig verwendet, um die Energieproduktion und sportliche Leistung zu steigern, während AKG mehr Prozesse im Stoffwechsel reguliert.

Fazit:
Pyruvat ist vor allem auf die Energieproduktion spezialisiert, während AKG eine breitere Wirkung hat und auch die Entgiftung und Zellgesundheit fördert.

 

Was unterscheidet Alpha-Ketoglutarat von anderen Antioxidantien?

Alpha-Ketoglutarat hat zwar antioxidative Eigenschaften zählt aber nicht per se als Antioxidans und unterscheidet sich von klassischen Antioxidantien und Coenzym Q10 durch seine vielseitige Rolle im Stoffwechsel. Es wirkt zwar nicht so spezifisch wie Vitamin C oder Glutathion, hat aber den Vorteil, auf mehreren Ebenen gleichzeitig zu wirken: Es fördert die Energieproduktion, unterstützt die Zellregeneration und reguliert den Stickstoffhaushalt. In Kombination mit anderen Substanzen entfaltet es sein volles Potenzial und kann sowohl präventiv als auch regenerativ eingesetzt werden.

Alpha-Ketoglutarat, Vitamin C, Glutathion und Coenzym Q10 sind alle wirksame Unterstützer der Zellgesundheit, unterscheiden sich aber in ihrer Wirkungsweise erheblich:

  • Vitamin C: Vitamin C ist ein klassisches Antioxidans, das freie Radikale direkt neutralisiert. Es wirkt direkt, indem es oxidative Moleküle bindet und unschädlich macht. AKG aber reduziert oxidative Schäden eher indirekt, indem es die Energieproduktion stabilisiert und damit den "Hintergrundstress" in den Zellen senkt. Es stellt keine direkte Barriere gegen freie Radikale dar, sondern fördert den langfristigen Schutz der Zellgesundheit.
  • Glutathion: Glutathion ist eine körpereigene Substanz, die auch direkt als Antioxidans wirkt, besonders bei der Entgiftung schädlicher Moleküle in der Leber. Im Gegensatz zu AKG, das auf eine Optimierung des mitochondrialen Stoffwechsels abzielt, ist Glutathion in erster Linie eine Schutzsubstanz in akuten Stresssituationen. Dennoch unterstützt AKG als Vorstufe von Glutamat die Glutathionproduktion indirekt.
  • Coenzym Q10: Dieses Molekül ist eng mit der Energieproduktion in den Mitochondrien verbunden und spielt eine direkte Rolle in der Elektronentransportkette. Während AKG die Effizienz der Mitochondrien verbessert, hat Coenzym Q10 einen spezialisierteren Fokus: Es schützt die Mitochondrien vor Schäden und verbessert die ATP-Produktion. AKG wirkt breiter, indem es die Grundlage für die Energieproduktion und den allgemeinen Stoffwechsel legt.

 

Alpha-Ketoglutarat Wirkung

 


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