Warum schlafen Sie schlecht?

Veröffentlicht am: Juni 12, 2024
Irina Fink
Irina Fink

Heilpraktikerin

Wer schlecht schläft, wird krank – das wissen wir bereits.

Denn Schlaf spielt eine wichtige Rolle für unser Immunsystem. Was bisher aber relativ neu ist, ist die Erkenntnis, dass unser Schlaf und unsere Verdauung direkt zusammenhängen.

So gibt es bestimmte Verdauungs-Faktoren, die unsere Schlafqualität negativ beeinflussen können wie:

  • Faktor 1: Große Mengen an spätem und fettigem Essen
  • Faktor 2: Schlechte Darmflora

Schlafen wir dann schlecht, hat das wiederum Auswirkungen auf unsere Verdauung. Der Teufelskreis beginnt.

Unser Körper gleicht einer Uhr

Unser Körper ist wie das Innere eines Uhrwerks aufgebaut. Dabei gibt es nicht nur eine innere Uhr, sondern eine Reihe von verschiedenen Uhren, die unseren gesamten Körper – vom Schlafrhythmus, Stoffwechsel bis zu psychologischen Funktionen – steuern.

Unsere Haupt-Uhr im Gehirn sorgt beispielsweise für eine Synchronisation unserer Körperfunktionen mit dem 24-Stunden Hell-Dunkel-Zyklus. Das heißt, wenn es dunkel wird, schüttet die Zirbeldrüse das Schlafhormon Melatonin aus – wir fühlen uns müde. Wenn die Sonne aufgeht, schüttet unser Körper das Hormon Cortisol aus – wir wachen auf. Insgesamt verfügt aber jedes unserer Organe und Zellen über eine eigene biologische Uhr.

Wie Sie sich jetzt denken können, unterliegt auch unsere Darmflora der Kontrolle dieses Uhrwerks. 

 


 Untertags arbeitet unsere Verdauung auf Hochtouren. In der Nacht wechselt sie in den Schlafmodus!


 

FAKTOR 1: Eine einfache Gewohnheit – der Feind für unsere Verdauung

Wenn wir spätabends noch große Mengen an fettigem oder stark zuckerhaltigem Essen konsumieren, bringt das unsere „Darm-Uhr“ aus dem Rhythmus. Sie kennen das sicher – zum Abendessen gibt’s noch einen Teller Nudeln mit Pesto und später, wenn ein spannender Film läuft, knabbern wir eine Packung Chips. 

Das Ergebnis? Unsere Verdauung kann aufgrund der späten Nahrungsaufnahme nicht in den eigentlich bestimmten Schlafmodus wechseln und muss weiterarbeiten. Dadurch kommt unser Körper aber nicht zur Ruhe und wir schlafen schlecht ein. Unsere Schlafqualität wird gestört und leidet. Schlafstörungen beeinflussen dann unsere Darmflora negativ, was sich auf die gesamte Verdauung, unsere Gesundheit und auf unser Wohlbefinden auswirkt.

 


 TIPP 1: Versuchen Sie 2–3 Stunden vor dem zu Bett gehen nichts mehr zu essen. So belasten Sie Ihre Verdauung nicht zusätzlich und Sie schlafen allgemein besser.


 

FAKTOR 2: Die Darmflora entscheidet über die Schlafqualität

In einer Studie, die 2019 in PLOS ONE veröffentlicht wurde, untersuchten die Forscher, wie sich Darmbakterien auf die Schlafqualität auswirken. Mit modernen Schlafmessgeräten wurde die Schlafqualität der Probanden untersucht. Die Ergebnisse wurden mit der Zusammensetzung der Darmflora verglichen. 

Das Ergebnis? Die Forscher fanden heraus, dass eine hohe Diversität der Darmflora mit einem besseren Schlaf in Verbindung steht. Das heißt, Probanden mit einer guten Darmflora schliefen allgemein besser und länger als jene mit einer weniger guten Darmflora. So konnte zusätzlich herausgefunden werden, dass Probanden mit einer schlechteren Darmflora in der Nacht häufiger aufwachten und die Schlafqualität darunter litt.

Die Studie zeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen unserer Darmflora und der Qualität unseres Schlafes gibt.

 


➤ TIPP 2: Bauen Sie die Diversität Ihrer Darmflora gezielt mit Probiotika auf.


 

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Was passiert bei Schlafmangel?

Schlafmangel macht chronische Erkrankungen besonders riskant!

Die Schlafqualität hat große Auswirkungen auf unseren allgemeinen Gesundheitszustand. Schlechter Schlaf führt zu einer beeinträchtigten Leistungsfähigkeit und einem erhöhten Risiko für bestimmte Krankheiten wie Diabetes Typ 2, Herzerkrankungen oder Krebs. Andererseits führt guter Schlaf zu einem verbesserten Gesundheitszustand, guter Konzentration und Kreativität.

Die Erkenntnis, dass schlechter Schlaf und Schlafmangel unsere Darmgesundheit beeinträchtigen können, bietet einen Erklärungsansatz dafür, wieso zu wenig Schlaf gerade bei chronischen Gesundheitsbeschwerden schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.

Einer Studie zufolge führt Schlafmangel – wenn weniger als 6 Stunden pro Nacht geschlafen wird – bei Personen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder erhöhtem Blutzucker dazu, dass sich das Sterberisiko um mehr als das Zweifache erhöht. Auch das Krebsrisiko steigt laut Studie bei dieser Risikogruppe um fast das Dreifache an. Bei Personen, die keine kardiovaskulären Erkrankungen aufweisen, stieg das Sterberisiko im Vergleich nicht.

 


 Je vielfältiger die Darmflora, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer guten Gesundheit! 


 

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Was können wir tun?

Der Darm – das Steuerrad für unsere Gesundheit

Eine gesunde Darmflora beeinflusst unsere Schlafqualität, unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Achten Sie darauf, sich gesund und ausgewogen zu ernähren (z. B. Basische Ernährung). Bauen Sie Ihre Darmflora gezielt auf (z. B. Probiotika).

Schlaf – der Schlüssel zu einer guten Gesundheit

Guter Schlaf ist extrem wichtig für unsere Gesundheit und hilft dabei, zwei der häufigsten Erkrankungen vorzubeugen, die in vielen Ländern als Todesursache Nr. 1 gelten: Herzerkrankungen und Krebs. Erwachsene – und insbesondere Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen – sollten täglich zwischen 7 und 9 Stunden schlafen.

Sie suchen nach einer zusätzlichen Unterstützung für einen guten Schlaf? Probieren Sie MelatoninGABA oder Ashwagandha. Diese natürlichen Ergänzungen helfen dabei, die Qualität Ihres Schlafes zu verbessern.

Fazit:

Unser Schlaf und unsere Verdauung sind für eine gute Gesundheit essenziell. Beides steht in direktem Zusammenhang miteinander. Haben wir eine gute und vielfältige Darmflora, schlafen wir besser. Schlafen wir gut, wirkt sich das positiv auf unsere Darmflora aus. Das alles fügt sich in unseren Rhythmus ein und unsere inneren Uhren können richtig und pünktlich arbeiten. Mit diesem reibungslosen Zusammenspiel reduzieren Sie das Risiko für ernsthafte Erkrankungen und tun Ihrer allgemeinen Gesundheit etwas Gutes. Achten Sie also darauf, Ihre Verdauung zu unterstützen und schlafen Sie wieder gut.

 

 


Quellen (in englischer Sprache):

Aich, P. (2019, October). Gut microbiome diversity is associated with sleep physiology in humansPLoS One, 14(10): e0222394, doi: 10.1371/journal.pone.0222394

Nova Southeastern University. (2019, October). "New study points to another possible correlation between sleep and overall good health: Your gut microbiome and quality sleep are interconnected." ScienceDaily. Verfügbar unter: [https://www.sciencedaily.com/releases/2019/10/191028164311.htm]

Blask, D. E. (2009, August). Melatonin, sleep disturbance and cancer riskSleep Medicine Reviews, Volume 13, Issue 4, doi: 10.1016/j.smrv.2008.07.007