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Allgemeinmediziner
Vitamin D wird grundsätzlich vom Körper selbst produziert - nämlich dann, wenn wir die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut spüren.
Warum sprechen dann soviele von einem Vitamin D Mangel? Wie kommt es, dass dieses Sonnenscheinvitamin in den letzten Jahren soviel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat?
In Deutschland und den meisten Ländern in Nord und Mitteleuropa reduziert sich die Sonneneinstrahlung im Winter deutlich. Hinzu kommen hohe Sonnenschutzfaktoren und lange Bürozeiten. Viele von uns bekommen die Sonne monatelang nur durch ein Fenster zu sehen.
Die Folge? Fast jeder zweite Deutsche leidet in der kalten Jahreszeit unter einem Vitamin D Mangel!
Das Vitamin D nicht nur für gesunde Knochen oder dermatologischen Krankheiten eine enorme Bedeutung hat, ist der Forschung mittlerweile klar.
Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass Vitamin D weit darüber hinaus in nahezu allen Bereichen des Körpers aktiv ist. Dazu zählen beispielsweise das Hirn, das Herz, die Muskeln, das Immunsystem und die Haut. Ein Mangel an Vitamin D wird auch mit einer langen Reihe an Erkrankungen in Verbindung gebracht, beispielsweise Krebs, Autoimmunität sowie Herz-Kreislauf- bzw. neurologische Erkrankungen.
Vitamin D in verschiedenen Formen Ansehen
Ansehen
Vitamin D wird hauptsächlich von der Haut durch direkte Sonneneinstrahlung selbst gebildet. Danach durchläuft das Vitamin eine Reihe an Prozessen, um es für den Körper nutzbar zu machen.
Menschen die regelmässig Sonnenlicht ausgesetzt sind können 80 bis 90 % des Bedarfs an Vitamin D selbst decken.
Ist die Haut direktem Sonnenlicht ausgesetzt, produziert sie die Vorstufe von Vitamin D das Provitamin D3 und schickt dieses zur Leber und Niere. Falls Sie entsprechende Vitamin-D-Präparate einnehmen oder Vitamin-D-reiche Kost zu sich nehmen, wird es vom Darm ebenfalls zur Leber gesendet. In der Leber wird das Vitamin in eine Substanz namens 25(OH)D oder 25-Hydroxyvitamin D (Calcidiol) umgewandelt. Dabei handelt es sich um die dritte Umwandlung von Vitamin D. Dies ist die reichste Form Vitamin D, die im Blut zu finden ist und auch in Bluttests als Vitamin-D-Wert ermittelt wird.
Wenn Ihr Arzt also von Ihrem Vitamin-D-Spiegel spricht, meint er die Menge an 25(OH)D in Ihrem Blut. In dieser Form ist das Vitamin immer noch nicht im Körper aktiv. Es handelt sich um ein Stoffwechselprodukt, das dem Körper signalisiert, dass Vitamin D vorhanden ist.
Die aktive Form nennt sich 1,25 Hydroxyvitamin D (1,25(OH)2D). Es wird in den Nieren aus im Blut zirkulierendem 25(OH)D gebildet. Sobald sich aktives Vitamin D mit einem Vitamin-D-Rezeptor (VDR) verbindet, wirkt es wie ein Schalter, der mehrere genetische Prozesse aktiviert.
Wissenschaftler konnten in fast allen Organen mehr als 200 Gene identifizieren, in denen Prozesse durch aktives Vitamin D ausgelöst werden.
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Vitamin D, egal ob wir über die Haut oder in Form von Ergänzungsmitteln aufnehmen, muss im Körper erst mehrfach umgewandelt werden, bevor dieser es nutzen kann.
In seiner aktivierten Form ist das Vitamin D nun bereit, seine Aufgaben zu erfüllen. Der weitere Prozess ist etwas komplizierter, aber Sie können sich die Wirkungsweise von aktivierten Vitamin D so vorstellen:
Die Verbindung zwischen Vitamin D und starken, gesunden Knochen wurde bereits vor vielen Jahren hergestellt. Damals entdeckten Ärzte, dass Sonnenlicht (durch das der Körper Vitamin D bildet) bzw. die Einnahme von Fischlebertran (enthält Vitamin D) Kinder vor Knochenerweichung infolge von Rachitiserkrankungen schützen konnte. Heutzutage wird Vitamin D als wesentlich für eine gute Gesundheit erachtet und zwar nicht nur in Bezug auf den Knochenapparat. Neuere Forschungen belegen, dass Vitamin D wichtig zur Prävention und Behandlung einer ganzen Reihe von ernsthaften langfristigen Erkrankungen ist.
Dazu zählen unter anderem:
Ärzte untersuchen immer noch die genaue Wirkweise von Vitamin D im menschlichen Körper und seine Auswirkungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand.
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Bei einem Vitamin-D-Spiegel im Blut von weniger als 20 Nanogramm/ Milliliter (ng/ml) besteht die Gefahr eines Vitamin-D-Mangels.
Bei einem Serumspiegel von weniger als 12 ng/ml spricht man von einem Vitamin-D-Mangel.
Ein solcher liegt vor, wenn dem Körper nicht genügend Vitamin D zur Verfügung steht weil zu wenig davon aufgenommen wird oder der Körper das Vitamin nicht verstoffwechseln kann.
Bei schwerem Vitamin-D-Mangel erkranken Kinder manchmal an Rachitis und Erwachsene an Osteomalazie (Knochenerweichung). Beide Erkrankungen führen zu weichen, dünnen und brüchigen Knochen.
Vitamin-D-Mangelerscheinungen konnten jedoch auch mit anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Dazu zählen Krebs, Asthma, Diabetes Typ II, Bluthochdruck, Depression und Alzheimer sowie Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Crohn oder Diabetes Typ I.
Es folgen einige Faktoren, die zu einem Vitamin-D-Mangel führen können - unabhängig davon, ob eine Person zu einer Risikogruppe gehört oder nicht:
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Ihren Vitamin-D-Bedarf können Sie nicht allein über die Nahrung decken, denn es ist in Lebensmittel nur in sehr geringen Mengen vorhanden. Hauptsächlich bildet der Körper Vitamin D aus Sonnenlicht. Sie müssen daher regelmäßig Sonne „tanken“. Es ist also etwas schwieriger seinen individuellen Bedarf zu decken als bei anderen Vitaminen und Mineralien. Daher eignen sich entsprechende Präparate sehr gut, um einen Mangel an Vitamin D auzugleichen oder vorzubeugen.
Oft verfolgt uns ein Vitamin D Mangel unbemerkt jahrelang und als Folge leiden wir an unerklärlichen Symptomen. Ein kurzer Überblicke, welche Symptome ein Vitamin D Mangel verursachen kann:
Zu den wichtigsten Aufgaben von Vitamin D zählt die Stärkung des Immunsystems, damit der Körper effektiv Bakterien und Viren bekämpfen kann. Es interagiert direkt mit den Zellen, die für die Abwehr von Infektionen verantwortlich sind. Falls Sie häufig erkältet sind oder an Grippe erkranken, könnte ein niedriger Vitamin-D-Spiegel zumindest eine Ursache dafür sein.
Mehrere große Beobachtungsstudien konnten einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und Infektionen der Atemwege (Erkältungen, Bronchitis, Lungenentzündung) herstellen. In einer Reihe von Studien wurde bestätigt, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten in einer Dosis von bis zu 4000 IE täglich das Risiko für Infektionen der Atemwege reduzieren kann.
Eine Studie widmete sich Patienten, die an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) litten. Ausschließlich jene Teilnehmer, die zusätzlich einen schweren Vitamin-D-Mangel aufwiesen, erfuhren signifikante Verbesserungen ihrer Beschwerden, nachdem sie ein Jahr lang hochdosiertes Vitamin D eingenommen hatten.
FAZIT: Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle für eine gesunde Immunfunktion. Eines der häufigsten Anzeichen für einen Mangel ist eine gesteigerte Anfälligkeit für Infektionen und andere Erkrankungen.
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Müdigkeit kann viele Ursachen haben - eine davon ist ein Vitamin-D-Mangel. Leider wird dies oft als mögliche Ursache übersehen.
Fallstudien zeigen, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel Erschöpfung und Müdigkeit verursachen kann, die in hohem Maße die Lebensqualität des Betroffenen beeinträchtigen.
In einem Fall litt eine Frau an chronischer Tagesmüdigkeit; ihr Vitamin-D-Spiegel betrug nur 5,9 ng/ml, was sehr niedrig ist. Alles, was unter 20 ng/ml liegt, wird als Mangel betrachtet. Nach der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten stieg der Spiegel auf 39 ng/ml und die Symptome der Frau besserten sich zusehends.
Doch selbst ein Vitamin-D-Spiegel, der nicht so extrem niedrig ist, kann negative Auswirkungen haben.
Eine Studie erforschte die Beziehung zwischen Vitamin D und Müdigkeit bei jungen Frauen. Im Ergebnis stellten die Forscher fest, dass Frauen mit einem Vitamin-D-Spiegel von unter 20 ng/ml oder zwischen 21 und 29 ng/ml häufiger über Müdigkeit klagten als jene, deren Spiegel höher als 30 ng/ml betrug.
Eine weitere Beobachtungsstudie fand eine starke Verbindung zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und selbst berichteter Müdigkeit bei weiblichem Pflegepersonal. Doch schlimmer noch, die Forscher stellten einen Mangel bei 89 Prozent der Pflegekräfte fest.
FAZIT: Übermäßige Erschöpfung und Müdigkeit kann ein Anzeichen für einen Vitamin-D-Mangel sein. Die Einnahme von entsprechenden Präparaten führt zu mehr Energie und Leistungsfähigkeit.
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Vitamin D spielt bei vielen Mechanismen der Gesunderhaltung der Knochen eine Rolle, denn es verbessert es die Aufnahme von Calcium im Körper.
Schmerzen in den Knochen und im unteren Rücken können ein Anzeichen für einen zu geringen Vitamin-D-Spiegel im Blut sein. In großen Beobachtungsstudien konnte ein Zusammenhang zwischen Mangelerscheinungen und chronischen Schmerzen im unteren Rücken festgestellt werden.
Eine Studie beschäftigte sich mit der Verbindung von Vitamin D und Rückenschmerzen bei mehr als 9000 älteren Frauen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass jene, die einen Mangel an Vitamin D hatten, eher von Rückenschmerzen betroffen waren. Einige Teilnehmerinnen litten unter derart starken Schmerzen, dass sich daraus erhebliche Einschränkungen für ihren Alltag ergaben.
Eine kontrollierte Studie bestätigte, dass Patienten mit einem Vitamin-D-Mangel fast doppelt so häufig an Knochenschmerzen in den Beinen, Rippen oder Gelenken leiden als Personen mit einem ausgeglichenen Vitamin-D-Spiegel.
FAZIT: Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut kann zur Entstehung von Schmerzen in den Knochen und im unteren Rücken beitragen.
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Eine depressive Stimmung kann ebenfalls ein Anzeichen für einen Mangel sein.
In Übersichtsstudien konnten Forscher einen Mangel an Vitamin D mit Depression vor allem bei älteren Menschen in Verbindung bringen.
Eine Studie wertete verschiedene Beobachtungsstudien aus. Bei 65 Prozent der Studien wurde eine Verbindung zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und Depressionen gefunden. Allerdings konnte dieser Effekt in kontrollierten Versuchsreihen nicht bestätigt werden. Diese sind für die Wissenschaft im Allgemeinen aussagekräftiger als Beobachtungsstudien.
Nichtsdestotrotz bemerkten die Wissenschaftler, dass die Vitamin-D-Dosis in diesen kontrollierten Studien sehr gering war. Außerdem wurden einige dieser Studien nicht ausreichend lang fortgeführt, um Verbesserungen auf die Stimmung der Probanden nach der Vitamin-D-Einnahme festzustellen.
Einige kontrollierte Studien konnten dennoch bestätigen, dass die Gabe von Vitamin D die Stimmung bei Patienten mit einem Mangel hebt - auch bei saisonaler Depression, die in kälteren Monaten auftritt.
FAZIT: Depressionen stehen in Verbindung mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel. In einigen Studien konnte gezeigt werden, dass entsprechende Ergänzungspräparate sich positiv auf die Stimmung auswirken.
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Langsam heilende Wunden nach Verletzungen oder Operationen können auf einen Mangel an Vitamin D hindeuten.
Im Reagenzglas stellten Forscher fest, dass das Vitamin die Produktion von wichtigen Stoffen steigert, die für die Neubildung von Haut als Teil der Wundheilung nötig sind.
Eine Versuchsreihe mit Probanden, die sich einer Zahn-OP unterziehen lassen mussten, kam zu dem Ergebnis, dass bestimmte Aspekte der Wundheilung von einem Mangel an Vitamin D beeinträchtigt werden. Außerdem legten die Ergebnisse den Schluss nahe, dass die Rolle, die Vitamin D bei der Kontrolle von Entzündungen und dem Bekämpfen von Infektionen spielt, ebenfalls wichtig für eine gesunde Wundheilung ist.
Eine Studie beschäftigte sich mit Patienten, die an diabetischen Fußinfektionen litten. Sie kam zu dem Ergebnis, dass ein schwerer Vitamin-D-Mangel das Risiko für schwerwiegende Entzündungen steigerte und die Heilung erschwerte.
Leider existieren zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr wenige Studien dazu, ob die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Wundheilung bei diesen Patienten verbessern kann.
Eine weitere Studie konnte jedoch belegen, dass sich bei Patienten mit Vitamin-D-Mangel und Geschwüren an den Beinen, die Größe dieser nach der Einnahme von Vitamin D um durchschnittlich 28 Prozent verringerten.
FAZIT: Eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung kann zu schlechter Wundheilung infolge von Operationen, Verletzungen oder Entzündungen führen.
Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Calcium und dessen Stoffwechsel in den Knochen.
Ältere Frauen, die an Knochenschwund leiden, sind häufig der Auffassung, sie müssten mehr Calcium zu sich nehmen. Allerdings benötigen sie häufig auch mehr Vitamin D. Knochen mit geringer Mineraldichte zeigen, dass der Knochen Calcium und andere Mineralien verloren hat. Dadurch haben ältere Personen, insbesondere Frauen, ein erhöhtes Risiko für Brüche.
Eine große Beobachtungsstudie mit 1100 Frauen mittleren Alters (in den Wechseljahren und danach) zeigte eine starke Verbindung zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und Knochen mit geringer Mineraldichte.
Eine kontrollierte Studie konnte jedoch keine Verbesserungen der Mineraldichte feststellen, nachdem Frauen mit Vitamin-D-Mangel entsprechende hochdosierte Präparate einnahmen, obwohl sich ihr Blutspiegel verbesserte.
Unabhängig von diesem Ergebnis empfiehlt es sich auf eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr zu achten, um so die Knochen vor Schwund zu schützen und Brüchen vorzubeugen.
FAZIT: Die Ursache für Knochen mit geringer Mineraldichte kann ein Mangel an Vitamin D sein. Eine ausreichende Versorgung mit diesem Vitamin ist entscheidend für den Erhalt der Knochen, vor allem mit zunehmendem Alter.
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Haarausfall wird oft mit Stress in Verbindung gebracht - eine der häufigsten Ursachen. Schwerer Haarausfall kann jedoch auch krankheitsbedingt sein oder seine Ursache in einem Nährstoffmangel haben.
Haarausfall bei Frauen konnte mit einem Mangel an Vitamin D in Verbindung gebracht werden. Es sind allerdings bislang nur sehr wenige Studien dazu verfügbar.
Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) ist eine Autoimmunerkrankung, die durch schweren Haarverlust am Kopf und anderen Körperteilen gekennzeichnet ist. Die Erkrankung steht in Zusammenhang mit Rachitis. Dabei handelt es sich um eine Krankheit, die Knochenerweichung bei Kindern infolge eines Mangels an Vitamin D verursacht. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel steht in Zusammenhang mit Alopecia areata und ist womöglich ein Risikofaktor für die Ausbildung dieser Krankheit. Teilnehmer einer Studie mit Alopecia areata zeigten, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel einen schwereren Haarausfall verursachte.
Eine Fallstudie mit einem Jungen, der an einem Defekt des Vitamin-D-Rezeptors litt, zeigte, dass ein Auftragen einer synthetischen Form des Vitamins auf die Kopfhaut dessen Haarverlust erfolgreich bekämpfte.
FAZIT: Haarausfall kann ein Anzeichen für einen Mangel an Vitamin D sein, vor allem bei Frauen oder Patienten, die an der Autoimmunkrankheit Alopecia areata leiden.
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Die Ursachen für Muskelschmerzen sind oftmals nur schwer zu finden. Einige Studien weisen auf einen Mangel an Vitamin D als mögliche Ursache für Muskelschmerzen bei Kindern und Erwachsenen hin.
In einer Studie zeigten 71 Prozent der Probanden mit chronischen Schmerzen einen Mangel. Unsere Nervenzellen verfügen über einen Vitamin-D-Rezeptor namens Nociceptor, der den Schmerz spürt.
Eine Studie mit Ratten zeigte, dass ein Mangel zu Schmerzen und erhöhter Empfindsamkeit führte, sobald die Nociceptoren in den Muskeln stimuliert wurden.
Andere Studien konnten aufzeigen, dass die Einnahme einer hohen Dosis Vitamin D verschiedene Schmerzen bei Mangelpatienten linderten.
So reduzierten sich in einer Studie die Schmerzen von 120 Kindern um durchschnittlich 57 Prozent und zwar nach der Einnahme einer einzelnen Dosis.
FAZIT: Es besteht ein Zusammenhang zwischen chronischen Schmerzen und einem Mangel an Vitamin D. Dieser entsteht durch Interaktionen des Vitamins mit schmerzempfindlichen Nervenzellen.
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Die Aufnahme von ausreichend Vitamin D allein über die Nahrung ist schwierig. Der Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D zusammen mit einer täglichen Dosis Sonnenlicht sorgt bei den meisten Menschen für eine ausreichende Aufnahme. Grundsätzlich sind aber immer folgende Gruppen betroffen:
Der Bedarf an Vitamin D kann nicht allein über die Muttermilch gedeckt werden, die zwischen <25 IE/L bis 78 IE/L enthält. (Der Vitamin-D-Gehalt der Muttermilch ist abhängig vom Vitamin-D-Spiegel der Mutter. Stillende, die zusätzlich hohe Dosen Vitamin D einnehmen, verfügen unter Umständen über ausreichend Vitamin D in der Muttermilch.).
Die Studienlage
Eine Auswertung von Berichten über das Auftreten ernährungsbedingter Rachitis zeigte, dass die meisten Fälle bei jungen Afroamerikanern auftraten, die gestillt wurden. Eine Studie, durchgeführt von kanadischen Kinderärzten, zeigte, dass Rachitits bei 2,9 von 100.000 Kindern auftrat. Fast alle dieser Fälle waren gestillte Säuglinge.
Sonnenlicht ist im Allgemeinen eine wichtige Vitamin-D-Quelle. Die amerikanische Vereinigung der Kinderärzte (AAP) empfiehlt jedoch, Säuglinge nicht direkt der Sonne auszusetzen und sie zusätzlich durch Kleidung mit UV-Schutz oder Sonnenschutzmittel zu schützen. Wie bereits angemerkt, empfiehlt die AAP teilweise oder voll gestillte Säuglinge täglich 400 IE Vitamin D zusätzlich zu geben, was der empfohlenen Tagesdosis für diese Altersgruppe entspricht.
Senioren verfügen über ein erhöhtes Risiko für einen Mangel an Vitamin D. Der Alterungsprozess der Haut führt zu einer verminderten Fähigkeit das Vitamin effektiv aus Sonnenstrahlung zu bilden. Außerdem halten sich ältere Menschen häufig in Innenräumen auf und nehmen auch über die Nahrung zu wenig auf. Mehr als die Hälfte der Senioren in den USA mit Hüftfrakturen verfügt über einen 25(OH)D-Spiegel von weniger als 30 nmol/l (<12 ng/ml).
Menschen, die das Haus nur selten verlassen, lange Roben und Kopfbedeckungen tragen sowie Berufstätige, die nur selten im Freien arbeiten, können ihren persönlichen Vitamin-D-Bedarf nicht durch Sonnenstrahlung decken. Da die Menge und Häufigkeit der Verwendung von Sonnenschutzmitteln unbekannt ist, existieren keine gesicherten Erkenntnisse über den Einfluss dieser Mittel auf die Vitamin-D-Synthese der Haut. Der Bedarf kann über entsprechende Nahrungsmittel bzw. Ergänzungspräparate gedeckt werden.
Ein höherer Anteil des Pigments Melanin in der oberen Epidermis führt zu einer dunkleren Haut und reduziert die Fähigkeit zur Vitamin-D-Synthese aus Sonnenlicht. Verschiedene Berichte bestätigen fortlaufend, dass Menschen mit dunkler Haut, Serumspiegel von weniger als 25(OH)D aufweisen im Gegensatz zu hellhäutigen Menschen. Im Moment ist noch nicht bekannt, ob die niedrigeren Werte für Menschen mit dunkler Haut signifikante Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Unter Afroamerikanern treten beispielsweise Knochenbrüche und Osteoporose weniger häufig auf als unter Kaukasiern (Menschen mit heller Haut). Der Bedarf kann über entsprechende Nahrungsmittel bzw. Ergänzungspräparate gedeckt werden.
Vitamin D ist fettlöslich und kann vom Körper nur aufgenommen werden, wenn der Darm Nahrungsfette absorbieren kann. Patienten, deren Fähigkeit zur Aufnahme dieser Nahrungsfette eingeschränkt ist, müssen unter Umständen Vitamin-D-Präparate einnehmen. Fettresorptionsstörungen haben vielfältige Ursachen. Dazu zählen einige Lebererkrankungen, Mukoviszidose, Zöliakie und Morbus Crohn. Auch bei Colitis ulcerosa mit Entzündungen im terminalen Ileum ist die Fettresorption gestört. Zusätzlich konsumieren Patienten, die an einer oder mehreren dieser Erkrankungen leiden, häufig weniger mit Vitamin D angereicherte Milchprodukte.
Ein Body-Mass-Index über 30 steht in Verbindung mit einem niedrigen 25(OH)D-Spiegel im Blut. Menschen, die an Fettleibigkeit leiden, müssen unter Umständen mehr Vitamin D aufnehmen, um einen normalen Spiegel zu erreichen als normalgewichtige Personen. Fettleibigkeit schränkt die Fähigkeit zur Synthese von Vitamin D nicht ein. Doch der höhere Anteil an Unterhautfettgewebe nimmt mehr Vitamin D auf als üblich und verändert so dessen Abgabe an den Blutkreislauf. Menschen mit einem Magenbypass entwickeln oft im Laufe der Zeit einen Vitamin-D-Mangel. Dies liegt daran, dass der obere Dünndarm - dort, wo das Vitamin aufgenommen wird - abgeklemmt wurde und sich die Abgabe aus Fettspeichern in das Blut nicht ausgleicht. Der Bedarf muss dann über Nahrungsergänzungsmittel gedeckt werden.
Nur mit einem Bluttest kann festgestellt werden, ob Ihr Vitamin-D-Bedarf gedeckt ist. Dazu ist ein Test namens 25(OH)D-Bluttest nötig.
Ihr Arzt kann diesen Test durchführen. Unter Umständen stehen auch Tests für die Anwendung zu Hause oder in einem Labor zur Verfügung. Alle diese Testmethoden liefern exakte Ergebnisse.
Das Testergebnis zeigt, ob Sie Ihren Bedarf an Vitamin D decken oder nicht, und ob Sie zusätzlich Vitamin D einnehmen oder sich mehr der Sonne aussetzen müssen. Der Vitamin-D-Council sieht einen Spiegel von 50 ng/ml als ideal an.
Sie haben zwei Möglichkeiten, sich testen zu lassen:
Beide Testmöglichkeiten liefern aussagekräftige Resultate.
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Viele Patienten und einige Ärzte denken noch immer, dass sich der Vitamin-D-Bedarf einer Person ausschließlich über die Ernährung decken lässt. Diese Annahme ist jedoch falsch. Außer bei fetthaltigem Fisch ist der Gehalt an Vitamin D in den meisten Lebensmitteln verschwindend gering.
Der einfachste und schnellste Weg Vitamin D zu tanken, ist sich von der Sonne bestrahlen zu lassen. Abhängig von der Jahreszeit reicht im Sommer bereits 15 Minuten in der Sonne. Dabei sollten jedoch mindestens Gesicht, Hals, Dekolleté, Arme und Beine den Sonnenstrahlen ausgesetzt sein. Auch ist darauf zu achten, dass die Vitaminproduktion am besten zwischen 10 Uhr und 14 Uhr ist. Bitte vermeiden Sie allerdings Sonnencreme, da ein Lichtschutzfaktor bereits ab SPF20 95% der Strahlung abfängt und somit die Bildung von Vitamin D vollständig verhindert. Unterschätzen Sie aber auch nicht die Dauer des Sonnenaufenthaltes um einen Sonnebrand zu vermeiden.
In den Wintermonaten ist dieses Vorgehen eine größere Herausforderung, da sich insgesamt die Sonnenstunden reduzieren, aber auch die Intensität der Sonneneinstrahlung viel geringer ist. Dies ist ab etwa Oktober bis März der Fall. Zudem sind wir oft warm angezogen und nur unser Gesicht ist der Sonne ausgesetzt.
Eine Ergänzung durch Vitamin-D-Präparate ist eine sichere und günstige Methode den Bedarf zu decken. Leider bleibt ein Mangel an Vitamin D oftmals lange Zeit unentdeckt und unbehandelt. Eine Ursache dafür ist, dass die empfohlene altersabhängige Tagesdosis von Vitamin D aus einer Zeit stammt, als Erkenntnisse aus neueren Studien noch nicht vorlagen. Heute wissen wir, dass ein 25(OH)D-Spiegel von mehr als 30 ng/ml nötig ist, um eine normale Unterdrückung des Hormons PTH sicherzustellen. Der gegenwärtige empfohlene Tagesbedarf kann ohne Weiteres über die Nahrung oder die Einnahme eines Multivitaminpräparates gedeckt werden. Für viele Menschen ist diese Dosis jedoch nicht ausreichend, vor allem nicht für Risikogruppen. Leider zögern Ärzte immer noch höhere Dosen zu verschreiben, obwohl ihre Sorgen meist unbegründet sind. Zwar existieren einige unbestätigte Berichte bezüglich Vergiftungserscheinungen aufgrund zu viel Vitamin D. Diese stehen jedoch vielfältigen und weit umfassenden Studienergebnissen über Vitamin-D-Mangel gegenüber. Die Nieren verfügen über eine Funktion, die die Produktion von aktivem Calcitriol hemmt. Aus diesem Grund gibt es nur wenige Berichte über Vergiftungserscheinungen. Ein höherer Calcitriolspiegel hemmt PTH sowohl direkt (durch ein Molekül im PTH-Gen, das direkt auf Vitamin D reagiert) als auch indirekt (durch eine vermehrte Calciumaufnahme im Darm). So wird die Calcitriolproduktion in den Nieren unterdrückt. Die Aktivität von Renal-24-Hydroxylase schränkt die Verfügbarkeit von Calcitriol weiter ein, indem sie inaktive Metaboliten sowohl von Calcitriol (1,24,25-Trihydroxyvitamin D) als auch von Calcidiol (24,25-Dihydroxyvitamin D) produziert. Das Gen 24-Hydroxyglase steht unter der Kontrolle von Calcitriol und liefert dadurch im Fall der Fälle schnell negative Rückmeldung.
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Nur sehr wenige Lebensmittel enthalten natürliches Vitamin D.
Fetthaltiger Fisch (z.B. Lachs, Thunfisch und Makrele) sowie Fischlebertran gehören zu den besten natürlichen Nahrungsquellen. Leider stehen diese Lebensmittel eher selten auf unserem Speiseplan. Geringe Mengen Vitamin D sind außerdem in Rindsleber, Käse und Eigelb enthalten. Doch hier ist die enthaltene Menge viel zu gering, um den täglichen Vitamin D Bedarf ausreichend zu decken. Das Vitamin D liegt in diesen Nahrungsmitteln meistens als Vitamin D3 sowie als dessen Stoffwechselprodukt 25(OH)D3 vor. Einige Pilze verfügen über Vitamin D2 in variierenden Mengen. Außerdem sind Pilze mit einem höheren Gehalt an Vitamin D2 erhältlich, die unter kontrollierten Bedingungen ultraviolettem Licht ausgesetzt wurden.
In den USA sorgen angereicherte Lebensmittel für den Großteil an Vitamin D in der Ernährung. Zum Beispiel wird fast sämtliche Milch freiwillig mit 100 IE/250 ml angereichert. (In Kanada ist die Anreicherung der Milch mit 35–40 IE/100 ml gesetzlich vorgeschrieben. Ebenso wird Margarine mit ≥530 IE/100 g angereichert.) In den 1930er wurde in den Vereinigten Staaten das Milchanreicherungsprogramm gestartet, um die zu der Zeit grassierende Rachitis in den Griff zu bekommen. Andere Milchprodukte wie Käse oder Eis werden im Allgemeinen nicht angereichert. Cornflakes enthalten oftmals zusätzlich Vitamin D, genauso wie einige Sorten Orangensaft, Joghurt, Margarine und andere Lebensmittel.
Die meisten Menschen decken ihren Bedarf zumindest teilweise durch die Sonne. Ultraviolette (UV)-B-Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 290 und 320 Nanometer dringt in die ungeschützte Haut ein und wandelt kutanes 7-Dehydrocholesterin in Provitamin D3 um, das wiederum zu Vitamin D3 wird. Jahreszeit, Tageszeit und -länge, Wolkenbedeckung, Smog, der Melaningehalt der Haut sowie Sonnenschutzmittel gehören zu den Faktoren, die Einfluss auf die UV-Strahlenexposition und die Vitamin-D-Synthese haben. Es ist vielleicht ein wenig überraschend, dass die geographische Breite nicht für eine zuverlässige Vorhersage des durchschnittlichen 25(OH)D-Spiegels der Bevölkerung taugt. Selbst hoch im Norden stehen ausreichend Möglichkeiten zur Bildung (und Speicherung in Leber und Körperfett) von Vitamin D durch Sonnenlicht im Frühjahr, Sommer und sogar in den Herbstmonaten zur Verfügung.
Eine geschlossene Wolkendecke reduziert die UV-Energie um 50 Prozent; Schatten (einschließlich Schatten durch schwere Luftverschmutzung) um 60 Prozent. UVB-Strahlen durchdringen kein Glas. Wenn Sie sich also an ein sonniges Fenster setzen, bildet Ihre Haut kein Vitamin D. Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von acht oder höher blockieren offensichtlich die Vitamin-D-Bildung durch UV-Strahlen. Tatsächlich tragen die meisten Menschen jedoch nicht genügend Sonnenschutzmittel auf bzw. cremen nicht die gesamte Haut ein oder erneuern den Schutz regelmäßig. Daher produziert die Haut trotzdem eine gewisse Menge Vitamin D, selbst wenn Sonnenschutzmittel aufgetragen wurden.
Da viele verschiedene Faktoren die UV-Strahlung beeinflussen, lassen sich nur schwer allgemeine Richtlinien erstellen, wie viel Sonnenlicht wir benötigen, um unseren Bedarf an Vitamin D zuverlässig zu decken. Manche Wissenschaftler empfehlen zwischen fünf und 30 Minuten Sonnenlicht zwischen 10 und 15 Uhr mindestens zweimal pro Woche auf Gesicht, Arme, Beine oder Rücken ohne Sonnenschutz. Dies soll zu einer ausreichenden Vitamin-D-Synthese führen. Die moderate Nutzung von Sonnenstudios mit zwei bis sechs Prozent UVB-Strahlung ist ebenso effektiv. Personen, die sich nur sehr wenig oder unregelmäßig der Sonne aussetzen, müssen ihren Bedarf an Vitamin D über die Ernährung oder Ergänzungspräparate decken.
Unbestritten ist Sonnenlicht wichtig für die Vitamin-D-Synthese. Dennoch ist es unerlässlich die Dauer, die Sie sich Sonnenlicht oder UV-Strahlung im Solarium aussetzen, zu begrenzen. UV-Strahlung ist ein Karzinogen und hauptverantwortlich für die Hautkrebsfälle sowieTodesfälle, die jährlich aufgrund metastatischer Melanome auftreten. Sich lebenslang kumulierende UV-Schäden auf der Haut sind im hohen Maße für altersbedingte Hauttrockenheit und anderen Veränderungen des Hautbildes verantwortlich. Die amerikanische Akademie für Dermatologie empfiehlt, sich stets (bei jedem Aufenthalt im Freien) vor Sonnenstrahlung zu schützen und beispielsweise Sonnenschutzmittel zu verwenden. Aufgrund dieser Gesundheitsbedenken kann das Sonnenbaden nicht zur Deckung des Vitamin-D-Bedarfs berücksichtigt werden. Es existieren bislang keine Studien, ob die Synthese von Vitamin D durch UVB ohne erhöhtes Hautkrebsrisiko möglich ist.
In Nahrungsergänzungspräparaten und angereicherten Lebensmittel liegt Vitamin D entweder als Vitamin D2 (Ergocalciferol) oder Vitamin D3 (Cholecalciferol) vor. Die beiden Substanzen entscheiden sich hinsichtlich ihrer Seitenkettenstruktur. Vitamin D2 wird durch UV-Bestrahlung von Ergosterin in Hefe produziert. Vitamin D3 stammt aus der Bestrahlung von 7-Dehydrocholesterin aus Lanolin sowie der chemischen Umwandlung von Cholesterin. Beide Formen gelten grundsätzlich als gleichermaßen effektiv zur Vorbeugung von Rachitiserkrankungen. Und tatsächlich sind die meisten Stoffwechselprozesse sowie die Wirkungsweise bei beiden Formen identisch. Beide Formen (genau wie Vitamin D aus kutaner Synthese in Lebensmittel) führen gleichermaßen zu einer Erhöhung des 25(OH)D-Spiegels im Blut. Gefestigte Schlüsse über die unterschiedliche Wirkungsweise dieser beiden Formen können nicht gezogen werden. Auch wenn beide Formen an sich ebenbürtig sind, ist doch Vitamin D2 in höheren Dosen weniger wirkungsvoll.
Die amerikanische Vereinigung der Kinderärzte (AAP) empfiehlt für voll oder teilweise gestillte Säuglinge eine Dosis von 400 IE täglich von der Geburt bis zur Entwöhnung bzw. bis die Kinder mindestens einen Liter angereicherte Milch oder Vollmilch pro Tag trinken. Ebenso sollen nicht gestillte Säuglinge, die weniger als einen Liter Säuglingsnahrung oder Vollmilch pro Tag trinken, 400 IE Vitamin D pro Tag erhalten. Die AAP empfiehlt eine Gabe von ebenfalls 400 IE Vitamin D täglich auch für ältere Kinder oder Erwachsene, die diese Menge nicht durch angereicherte Milch oder über die Nahrung aufnehmen. Diese Empfehlung (November 2008) sollte jedoch überdacht werden, da mittlerweile das Food and Nutrition Board 600 IE Vitamin D täglich für Kinder und Heranwachsende empfiehlt. (Die Empfehlung stammt vom November 2010 und betrug zuvor 200 IE/ Tag.)
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Mehr als 40 Millionen Erwachsene leiden an Osteoporose oder gelten als gefährdet. Osteoporose ist eine Krankheit, die sich durch geringe Knochendichte und strukturellen Rückgang des Knochengewebes auszeichnet. Dadurch kommt es zu einer gesteigerten Fragilität der Knochen und in der Folge zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche. Osteoporose wird im Allgemeinen mit einem Mangel an Calcium in Verbindung gebracht. Ein nicht gedeckter Vitamin-D-Bedarf trägt jedoch zu einer verminderten Calciumaufnahme bei. Obwohl Rachitis und Osteomalazie extreme Beispiele für die Auswirkungen eines Mangels sind, ist Osteoporose ein Beispiel für die langfristigen Folgen eines Mangels an Calcium und Vitamin D. Ein gut aufgefüllter Vitamin-D-Speicher sorgt für starke Knochen und beugt mitunter Osteoporose bei älteren Erwachsenen, bewegungsunfähigen (oder in der Bewegung eingeschränkten) Patienten, Frauen nach der Menopause sowie Patienten mit chronischen Steroid-Therapien vor.
Normales Knochengewebe bildet sich regelmäßig um. Während der Wechseljahre verändert sich das Gleichgewicht zwischen diesen Prozessen, sodass mehr Knochengewebe nicht mehr umgebildet, sonder resorbiert wird. Hormontherapien mit Östrogen und Progesteron können eine beginnende Osteoporose verzögern. Verschiedene Verbände und medizinische Vereinigungen unterstützen die die Einnahmen von Hormonersatztherapien bei Frauen mit erhöhtem Risiko für Osteoporose oder Knochenbrüchen. Betroffene Frauen sollten sich mit ihrem Arzt und/ oder ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen.
Die meisten Versuchsreihen zu Vitamin D auf die Gesundheit des Knochenapparates beinhalten die Gabe von Calcium. Daher sind Aussagen zum Nutzen eines der beiden Nährstoffe nur bedingt möglich. Bei Frauen nach den Wechseljahren und älteren Männern resultiert die Gabe von Vitamin D und Calcium in einer geringen Zunahme der Mineraldichte der Knochen im gesamten Körper. Außerdem werden Brüche bei Bewohnern von Pflegeheimen vorgebeugt. Bei allen übrigen Personen kann dieser Effekt nur bedingt festgestellt werden. Die Einnahme von Vitamin D allein scheint keinen Einfluss auf das Risiko für Knochenbrüche zu haben. Es kann auch keine Stürze bei Senioren verhindern. Eine weitverbreitete Metaanalyse, die diesen Nutzen von Vitamin D angeblich bestätigt, wurde breit und öffentlich kritisiert. Eine großangelegte Studie begleitete Frauen ab 69 Jahren im Schnitt 4,5 Jahre. Dabei zeigte sich sowohl bei einem niedrigen 25(OH)D-Spiegel (<50 nmol/L [<20 ng/ml]) als auch bei einem hohen Spiegel (≥75 nmol/L [≥30 ng/ml]) ein erhöhtes Risiko für Gebrechlichkeit. Frauen sollten sich an ihren Arzt wenden, um ihren persönlichen Bedarf an Vitamin D (und Calcium) zur unterstützenden Vorbeugung oder Behandlung von Osteoporose zu ermitteln.
Viele interessante Studien wurden zur Wirkungsweise von Vitamin D (bzw. Calcitriol) auf das Immunsystem des Körpers durchgeführt. Die meisten Studien wurden anhand kultivierter Zellen (vom Körper isolierte Zelle, die in speziellen Nährlösungen heranwachsen) und anhand von Tieren - entweder mit einem schweren Vitamin-D-Mangel oder mit veränderten Genen, die Proteine ausschalten, die den Stoffwechsel von Vitamin D bzw. dessen aktive Prozesse steuern - durchgeführt.
Diese Art von Studien stellen einen wichtigen Grundsatzbeweis dar, dass Vitamin D für unser Immunsystem äußerst wichtig ist. Zusätzlich liegen die Ergebnisse zahlreicher Studien vor, die entweder einen Zusammenhang zur geschätzten Aufnahme von UV-Licht (z.B. Jahreszeit oder geografische Breite) herstellen oder zwischen dem 25-Hydroxyvitamin D-Spiegel im Blut und bestimmten Infektionen oder Beschwerden.
Aufgrund dieser Forschungen sind sich Wissenschaftler sicher, dass Vitamin D (Calcitriol) wichtig für die Stärkung unserer Immunabwehr ist. Unbekannt ist bislang allerdings, wie viel Vitamin D nötig ist, um ausreichend Calcitriol zu bilden, um das Immunsystem zu stärken. Wissenschaftler arbeiten daran, das herauszufinden.
Bestimmte B- und T-Zellen verfügen über Vitamin-D-Rezeptoren und reagieren auf Calcitriol, während einige Phagozyten 25-Hydroxyvitamin D in Calcitriol umwandeln. Das legt die Vermutung nahe, dass Phagozyten mit T- und B-Zellen durch Calcitriol kommunizieren.
Studien zu Immunzellen zeigen, dass bei Anwesenheit von Calcitriol dieses bestimmte Eigenschaften des adaptiven Immunsystems blockiert, die anderweitig zu einer Autoimmunität führen würden. Versuchsreihen mit Tieren bestätigen, dass ohne Calcitrion Immunzellen in stärkerem Ausmaße gesunde Zellen des Körpers attackieren (Autoimmunität).
Ein Mangel an Vitamin D ist nicht die einzige oder wichtigste Ursache für eine Autoimmunerkrankung. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel trägt allerdings zu Schwächung des Immunsystems bei. Leider wissen wir derzeit noch nicht, wie viel Vitamin D nötig ist, um die Auswirkungen einer Autoimmunität auf die Gesundheit zu senken.
Vitamin D beeinflusst als Calcitriol das Immunsystem auf zwei Arten:
Anscheinend gibt es eine Verbindung zwischen Vitamin D und Depression. Leider ist dieser Bereich bislang kaum erforscht. Die Oregon State University hat in einer Studie jedoch eine Verbindung bei jungen und ansonsten gesunden Frauen gefunden. Die Forscher rekrutierten 185 Collegestudentinnen zwischen 18 und 25 Jahren für eine Studie, die sie zu verschiedenen Zeiten innerhalb des Schuljahres begleitete. Der Vitamin-D-Spiegel wurde durch Bluttests ermittelt. Alle Teilnehmerinnen füllten außerdem fünf Wochen lang einmal wöchentlich einen Fragebogen zu Symptomen aus, die auf eine Depression hinweisen.
Die Wissenschaftler berichteten, dass viele der jungen Frauen einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufwiesen. Oftmals lag er unterhalb der Werte, die als gesund angesehen werden. 61 Prozent der farbigen Frauen hatten einen zu niedrigen Spiegel und 35 Prozent der weißen Frauen. Die Spiegel aller Teilnehmerinnen schwankten im Verlauf des Jahres und waren wie erwartet im Winter am niedrigsten. Die Spiegel stiegen im Frühjahr an und fielen im Herbst wieder ab. Mehr als ein Drittel der Frauen berichteten jede Woche von klinisch relevanten Symptomen für Depression.
Je niedriger der Vitamin-D-Spiegel der Frauen, desto eher berichteten sie von klinisch relevanten Anzeichen für eine Depression im Laufe der fünfwöchigen Studie - selbst nachdem Wissenschaftler andere Faktoren wie Jahreszeit, Aktivitätsgrad oder Aufenthalt im Freien herausrechneten. Dennoch wiesen die Forscher darauf hin, dass ihre Ergebnisse nicht als Schluss gewertet werden dürften, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel Depressionen hervorruft. Der nächste Schritt wäre eine klinische Studie, um zu ermitteln, ob die Gabe von Vitamin D einer Depression vorbeugen oder diese lindern kann.
Die Wissenschaftler vermuten, dass Menschen mit zu wenig Vitamin D ein höheres Risiko haben, Depressionen zu entwickeln, da das Vitamin wichtig für eine gesunde Hirnfunktion ist. Nährstoffmangel spielt eventuell eine Rolle bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.
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Viele Menschen leiden an Asthma, Schmerzen in den Gelenken oder anderen chronischen Entzündungserkrankungen. Die Ursache dafür liegt häufig in einem Mangel an Vitamin D. Die Sonne steht zu tief, als dass wir Menschen fähig wären, das Vitamin in unserer Haut zu bilden. Außerdem ist es in Lebensmitteln und normalen Vitamintabletten nur in sehr geringen Mengen vorhanden. Es ist schon lange bekannt, dass Vitamin D Entzündungen bekämpft. Eine großangelegte Studie ist in Planung, um herauszufinden, wie hohe Dosen Vitamin D die molekularen Mechanismen beeinflussen, die Entzündungen bekämpfen.
Die Sommersonne ist in unseren Breiten unsere beste Vitamin-D-Quelle. Mangelerscheinungen werden zu einem immer größer werdenden Problem, das Millionen Menschen rund um den Globus betrifft. Und zwar das ganze Jahr über, da Faktoren wie zu wenig Aufenthalt im Freien und der gesteigerte Gebrauch von Sonnenschutzmitteln zur Prävention von Hautkrebs das Problem weiter verschärfen. Vitamin D ist für seinen wichtigen Beitrag für gesunde Knochen bekannt, doch beeinflusst es die meisten Zellen in unserem Körper. Wissenschaftler zeigen mehr und mehr Interesse an den beteiligten molekularen Mechanismen bei etlichen chronischen Entzündungskrankheiten wie rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn (Darmentzündung), Schilddrüsenerkrankungen (Hashimoto und Morbus Basedow), multiple Sklerose, Isulinresistenz, Diabetes Typ II, Fettleibigkeit, Herz-Gefäß-Erkrankungen und Krebs.
Je mehr Vitamin D, desto weniger Entzündungen
Wissenschaftler des National Jewish Health in Denver entdeckten bereits vor einiger Zeit, wie Vitamin D das Immunsystem beeinflusst und dass es Entzündungsprozesse durch molekulare Mechanismen hemmt. Es ist äußerst wichtig, dass weiße Blutkörperchen Infektionen bekämpfen und Zellschäden reparieren können. Andererseits darf das Immunsystem nicht überreagieren, da chronische Entzündungen mitunter lokale Symptome und Gewebeschäden hervorrufen.Zusätzlich bombardieren chronische Entzündungen den Körper mit äußerst schädlichen freien Radikalen.
In ihrer In-Vitro-Studie setzen die Forscher weißen Blutkörperchen unterschiedliche Mengen Vitamin D aus Lösungen zu, die einem Serumspeigel von 0-50 ng/ml entsprachen. Danach wurden die weißen Blutzellen einem Molekül namens LPS (Lippolysaccharid) ausgesetzt, das sich an den Zellwänden von Bakterien befindet und normalerweise intensive Entzündungsreaktionen auslöst.Die Blutkörperchen, die kein Vitamin D und nur wenig (sodass es einem Serumspiegel von 15 ng/ml entsprach) erhalten hatten, produzierten viele Zytokine (IL-6 und TNF-alpha), die eine Schlüsselrolle bei Entzündungen einnehmen. Die Blutkörperchen, die hingegen so viel Vitamin D erhalten hatten, dass es einem Spiegel von 30-50 ng/ml entsprach, zeigten eine signifikant geringere Antwort auf LPS. Die Reaktion war bei den Blutkörperchen am geringsten, die zuvor die höchste Dosis Vitamin D erhalten hatten.
In einer Reihe von Experimenten identifizierten die Forscher neue Stellen, an denen die Vitamin-D-Rezeptoren (VDR) der Zellen direkt mit zellulärer DNA reagieren und ein Gen (MKP-1) aktivieren, das unerwünschte Entzündungsprozesse ausschaltet. Die Studie belegt, dass Vitamin D Entzündungen hemmen kann. Das Ausmaß ist abhängig von jeweiligen Serumspiegel. Die besten Resultate wurden mit Spiegeln erzielt, die höher als 50 ng/ml waren.
Mehrere neue Studien belegen die Wirksamkeit von Vitamin D. Es kann Entzündungen und Schmerzen reduzieren, da es auf der DNA-Ebene wirkt und Gene steuert, die Entzündungen lindern. Dieses Wissen erweitert unser Verständnis, welche Rolle Vitamin D in Bezug auf die Immunantwort unseres Körpers spielt. Menschen, die an unterschiedlichen Schmerzen oder fortlaufenden Entzündungen leiden, sollten ihren Vitamin-D-Spiegel ausgleichen und als Schlüssel zur Linderung oder Heilung ihrer Beschwerden begreifen.Wir wissen bereits seit einiger Zeit, dass Vitamin D für eine optimale Immunabwehr unerlässlich ist - ganz gleich, ob es sich um die Abwehr von Schmerzen oder einer Grippe handelt. Vitamin D wird als die wichtigste Substanz in unserem Körper für einen Prozess angesehen, der sich Immunsystemtoleranz nennt. Mit diesem Begriff wird nichts anderes bezeichnet als die ganz persönliche Schwelle, bis der Körper auf Einflüsse „überhitzt“ reagiert. Die Immunsystemtoleranz ist äußerst wichtig für die Bekämpfung von Infektionen („überhitzt“ bedeutet Tod oder schwere Infektion) sowie von Schmerzen (insbesondere durch Autoimmunität).Eine neue Studie untersuchte den Vitamin-D-Status und das Schmerzniveau von 2.070 Erwachsenen über 65 Jahren. 53 Prozent der Teilnehmer klagten über mäßige bis starke Schmerzen. Alle Fälle standen in Zusammenhang mit einem schlechten Vitamin-D-Status. Diese Verbindung blieb auch nach Berücksichtigung anderer Faktoren bestehen. Eine weitere Studie dokumentierte erstmals die genauen Mechanismen, durch die Vitamin D Entzündungen lindert. Die Wissenschaftler fanden einen neuen Rezeptor für Vitamin D auf der DNA. Sobald Vitamin D an diesem Rezeptor „andockt“, wird in Kerngenen ein Signal gesendet, das Entzündungen reduziert. Dies ist ein starker entzündungshemmender Mechanismus der grundlegendsten Art. Bei einem Vitamin-D-Mangel wird dieser Rezeptor möglicherweise nicht optimal aktiviert, womit ein höheres Risiko für schwerwiegende Entzündungen einhergeht -unabhängig vom Ausgangsproblem.Damit steht Vitamin D auf einer Stufe mit DHA als wirksame Regulatoren von Entzündungen im menschlichen Körper. Bei beiden Nährstoffen besteht vor allem in den Wintermonaten unter der US-amerikanischen Bevölkerung ein beklagenswerter Mangel. Dieser Umstand sollte auch den Gesundheitsbehörden bekannt sein. Leider steht die FDA (US-amerikanische Lebensmittelbehörde) mit Vitaminen auf Kriegsfuß und verkündet nur selten Empfehlungen, die den Verkauf gefährlicher Medikamente mit vielen Nebenwirkungen einschränken könnte.Menschen, die unter anhaltenden Schmerzen leiden, sollten ihre Vitamin-D-Zufuhr steigern und beobachten, ob sich ihr Zustand bessert. Dabei sollte sich der Vitamin-D-Spiegel im Blut im mittlerem normalen Bereich befinden oder knapp darüber. Ein Wert, der sich nur wenig über dem unteren Ende des normalen Bereichs befindet oder knapp darunter, ist nicht ausreichend.
Laborstudien, Tierversuche und die Auswertung epidemiologischer Daten legen die Vermutung nahe, dass der Vitamin-D-Spiegel das Risiko für Krebs beeinflussen kann. Starke biologische und mechanistische Grundlagen zeigen, dass Vitamin D an der Prävention von Darm-, Prostata- und Brustkrebs beteiligt ist. Die Auswertung epidemiologischer Daten zeigt, dass die Wirkung von Vitamin D bei der Vorbeugung von Dickdarmkrebs am größten ist. Bei Prostata- und Brustkrebs ist diese Wirkung nur eingeschränkt sichtbar; bei anderen Krebserkrankungen schwankt sie. Allerdings ist dieser Effekt nicht in allen Studien sichtbar. Eine Studie mit finnischen Rauchern ergab zum Beispiel, dass Probanden mit dem höchsten Quintil des Vitamin-D-Ausgangsstatus ein dreifach höheres Risiko hatten, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigte ein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs in Verbindung mit hohen Serumkonzentrationen von 25(OH)D (≥ 100 nmol/l oder ≥ 40 ng/ml).
Vitamin D erwies sich als Schutzfaktor in einer prospektiven Querschnittsstudie mit 3.121 Erwachsenen im Alter von ≥50 Jahren (96% Männer), die sich einer Koloskopie unterziehen mussten. Die Studie ergab, dass zehn Prozent mindestens eine fortgeschrittene Krebsläsion aufwiesen. Diejenigen mit der höchsten Vitamin-D-Aufnahme (> 645 IE/Tag) hatten ein signifikant geringeres Risiko für diese Läsionen. Die Women‘s Health Initiative (Initiative zur Frauengesundheit) fand jedoch bei 36.282 Frauen verschiedener Rassen und ethnischer Zugehörigkeit nach den Wechseljahren, die zufällig ausgewählt 400 IE Vitamin D plus 1.000 mg Kalzium täglich oder ein Placebo erhielten, keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen hinsichtlich des Auftretens von Dickdarmkrebs über einen Zeitraum von sieben Jahren. In jüngerer Zeit fand eine klinische Studie zur Gesundheit des Knochenapparates bei 1.179 Frauen in der Postmenopause im ländlichen Nebraska statt. Probanden, die täglich Calcium (1.400-1.500 mg) und Vitamin D3 (1.100 IE) einnahmen, entwickelten im Vergleich zu Frauen, die ein Placebo erhielten, signifikant weniger häufig Krebs in den folgenden vier Jahren. Die geringe Anzahl von Krebserkrankungen (50) schließt die Verallgemeinerung über eine schützende Wirkung von einem oder beiden Nährstoffen oder für verschiedene Krebserkrankungen aus. Diese Vorsicht wird durch eine Analyse von 16.618 Teilnehmern an NHANES III (1988-1994) unterstützt, bei der die Gesamtkrebssterblichkeit nicht mit dem Vitamin-D-Ausgangsstatus korrelierte. Die Todesrate bei Dickdarmkrebs war jedoch umgekehrt proportional zu den Serum-25(OH)D-Konzentrationen. Eine große Beobachtungsstudie mit Teilnehmern aus zehn westeuropäischen Ländern bestätige ebenfalls eine stark umgekehrte Verbindung zwischen prädiagnostischen 25(OH)D-Konzentrationen und dem Risiko von Dick- und Mastdarmkrebs.
Weitere Forschung ist erforderlich, um zu bestimmen, ob ein Mangel an Vitamin D insbesondere das Krebsrisiko erhöht, ob eine größere Exposition gegenüber dem Nährstoff schützend ist und ob sich für einige Individuen aufgrund der Vitamin-D-Exposition ein erhöhtes Krebsrisiko ergeben könnte. Zusammengenommen lassen die Ergebnisse bislang durchgeführter Studien zur Einnahme von Vitamin D mit oder ohne Calcium nicht auf eine Minderung des Krebsrisikos schließen.
Das Vitamin kommt in vielen unterschiedlichen Formen daher. In Nahrungsergänzungsmitteln sind normalerweise Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol) enthalten. Inwiefern unterscheiden sich diese beiden Formen und welche ist besser?
Vitamin D3 (Cholecalciferol) ist die Form, die normalerweise durch Sonnenstrahlung in der Haut gebildet wird. Außerdem findet es sich in Vitaminpräparaten und Lebensmitteln wie angereicherter Milch, fetthaltigem Fisch, Fischlebertran und Eigelb. Der Körper kann Vitamin D3 allerdings erst nutzen, nachdem die Nieren und die Leber es in die aktivierte Form umgewandelt haben.
Da es jedoch als die natürliche Form Vitamin D gilt, wird es in Nahrungsergänzungsmitteln oftmals anderen Formen vorgezogen. Es wird aus dem Wollfett (Lanolin) von Schafen gewonnen.
Vitamin D2 (Ergocalciferol) ist ebenfalls in einigen Präparaten vorhanden und stammt aus bestrahlten Pflanzen und/ oder Pilzen. Es bestehen einige Kontroversen darüber, ob es überhaupt in Präparaten enthalten sein sollte, da es sich dabei eben nicht um die natürliche Form des Vitamins handelt, wie es im Körper gebildet wird. Studien belegen ferner, dass unser Körper Vitamin D3 besser speichern kann als D2 und den Vitamin-D-Spiegel im Blut schneller anhebt. Ähnlich wie Vitamin D3 muss auch D2 erst in der Leber und den Nieren aktiviert werden. Auf dem Markt findet sich ebenfalls ein veganes D2-Ergänzungspräparat.
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