Warum ist Magnesium lebensnotwendig und unverzichtbar?

Veröffentlicht am: März 06, 2024
Dr. med. Wolfgang Bachmann
Dr. med. Wolfgang Bachmann

Allgemeinmediziner

Laut einer Studie des Journal of Intensive Care Medicine erhöht ein Magnesiummangel das Sterberisiko um das Doppelte. Die Studie befasst sich mit einer langen Liste von Krankheiten und deren Symptomen, die alle mit Hilfe von Magnesium als essenziellem Nährstoff gelindert oder sogar geheilt werden können.

Tatsächlich ist Magnesium eine der Geheimwaffen gegen Krankheiten. Dennoch weisen viele Menschen einen Mangel an diesem Nährstoff auf und wissen es nicht einmal. Dabei ist Magnesium ein wirksames Gegenmittel gegen Stress und das stärkste Entspannungs-Mineral, das es gibt und verbessert außerdem das natürliche Schlafverhalten. 

Die meisten Ärzte sind jedoch nicht mit den Vorzügen von Magnesium vertraut. In einigen Bereichen wird Magnesium jedoch gerne eingesetzt: Im Rettungswagen bei lebensbedrohlichen Herzrythmusstörungen wird Magnesium intravenös verabreicht. Bei Verstopfungen oder Vorbereitungen zu einer Darmspiegelung wird Magnesiumcitrat zum Leeren des Verdauungstrakts verwendet. Bei schwangeren Frauen mit vorzeitigen Wehen, schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck oder Krämpfen werden intravenös kontinuierlich hohe Dosen an Magnesium verabreicht. 

Auch als Nahrungsergänzungsmittel, das regelmäßig eingenommen wird, bringt es schnell positive Resultate im Bereich der Entspannung.

Inhalt

Magnesium zur Entspannung

Magnesium ist DAS Entspannungs-Mineral. Alles, das angespannt, gereizt, verkrampft oder steif ist – egal, ob ein Körperteil oder sogar eine Stimmung – ist ein Zeichen von Magnesiummangel. Denn dieses wichtige Spurenelement ist für nicht weniger als 300 Enzymreaktionen verantwortlich und überall im Gewebe zu finden, hauptsächlich aber in Muskeln, Knochen und Gehirn. Körperzellen brauchen es, um Energie zu erzeugen, die chemischen „Pumpen“ am Laufen zu halten, die Zellmembrane zu stabilisieren und den Muskeln dabei zu helfen, sich zu entspannen.

Deshalb ist die Liste der Krankheitsbilder, die mit Magnesiummangel in Verbindung stehen, auch so lange: tatsächlich gibt es über 3.500 medizinische Indikationen im Zusammenhang mit Magnesiummangel. Trotzdem wird dieses Mineral in der medizinischen Anwendung oft ignoriert, weil es kein Medikament ist. Dabei ist es in vielen Fällen wesentlich wirksamer als Medikamente, weshalb es in Spitälern in lebensbedrohlichen Situationen und bei Notfällen wie Krämpfen oder Herzversagen eingesetzt wird.

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Symptome eines Magnesiummangels

Ein Magnesiummangel zeigt sich durch eines oder mehrere der folgenden Symptome:

  • Muskelkrämpfe oder -zuckungen
  • Schlaflosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Lärmempfindlichkeit
  • Angstzustände
  • Autismus
  • Aufmerksamkeitsstörung (ADD)
  • Herzrasen
  • Angina
  • Verstopfung
  • Spasmen im Analbereich
  • Kopfweh
  • Migräne
  • Fibromyalgie
  • Chronische Müdigkeit
  • Asthma
  • Nierensteine
  • Diabetes
  • Fettleibigkeit
  • Osteoporose
  • Bluthochdruck
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS)
  • Regelkrämpfe
  • Blasenreizbarkeit
  • Reizdarmsyndrom
  • Reflux
  • Schwierigkeiten beim Schlucken 

Der Mangel an Magnesium wurde auch mit Entzündungen im Körper und hohen Anteilen an c-reaktivem Protein in Zusammenhang gebracht.

magnesium

Das Problem mit einem Magnesiummangel

Keine akkurate Testmöglichkeit

In unserer Gesellschaft ist Magnesiummangel ein riesiges Problem. Selbst unter konservativen Messvoraussetzungen (Magnesiumspiegel im Blut oder Serum), weisen 65 Prozent der Personen, die auf die Intensivstation kommen – und ungefähr 15 Prozent der Gesamtbevölkerung – einen Mangel an Magnesium auf.

Aber diese Zahlen stellen das Problem nicht wirklich dar, denn der Magnesium-Serumspiegel ist die unempfindlichste Messmethode, auch nur einen Tropfen im gesamten Körper befindlichen Magnesium-Anteils aufzuspüren. Das heißt: Die Kennzahlen in Bezug auf Magnesiummangel könnten noch wesentlich höher sein. 

Die Analyse des Magnesiums im Blut kann nur drastischen Magnesiummangel aufzeigen. Das heißt: Erst wenn die Magnesiumspeicher in den Knochen weitgehend geleert sind, macht sich das auch in den Blutwerten bemerkbar. Magnesiummangel-Symptome können deutlich früher auftreten. Wer auf die richtigen Anzeichen achtet, kann gezielt und rechtzeitig gegensteuern und einen Magnesiummangel schnell behandeln.

Magnesium beeinflusst viele verschiedene Körperfunktionen.

Ein zweiter Grund, warum ein Magnesiummangel oftmals lange Zeit unbemerkt bleibt, liegt darin, dass Magnesium an einer Vielzahl unterschiedlicher Körperfunktionen beteiligt ist. Das Mineral beeinflusst das Herz-Kreislauf-System, das Nerven- und Muskelsystem sowie das Immunsystem.

Und gerade deshalb überlappen die Symptome für einen Mangel die Symptome anderer Beschwerden, sodass ein Defizit nicht gut erkannt werden kann. Außerdem sind die Symptome für einen Magnesiummangel denen anderer Beschwerden äußerst ähnlich, was auch nicht viel weiterhilft.

Eine Hauptursache, warum ein Magnesiummangel oftmals nicht erkannt wird, liegt einfach daran, dass er sich nicht deutlich von anderen Beschwerden unterscheidet. Gerade deshalb empfehlen viele Experten die Einnahme von Magnesiumergänzungspräparaten als einzig wirkliche Option. Sie vertreten dabei die Ansicht, dass die Einnahme entsprechender Ergänzungspräparate an erster Stelle stehen sollte.

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Auf Magnesium kann kein Patent angemeldet werden.

Viele Ärzte folgen strikt der Schulmedizin und sind versierter darin, Medikamente zu verschreiben. Dabei werden Alternativen vernachlässigt, welche den Ursprung der Symptome in Angriff nehmen.

Diese drei eben genannten Gründe sind die Hauptursachen dafür, warum ein Magnesiummangel so häufig auftritt und doch nicht behandelt wird. Doch eines ist sicher: viele Gesundheitsexperten empfehlen und bauen auf die proaktive Einnahme von Magnesiumpräparaten. 

Der Ursprung eines Magnesiummangels

Der Grund für diesen extremen Mangel liegt ganz einfach in der Ernährung: Viele von uns ernähren sich mit Dingen, die praktisch kein Magnesium enthalten – industriell verarbeitete, raffinierte Nahrungsmittel, deren Hauptzutaten weißes Mehl, Fleisch und Milchprodukte sind (die alle kein Magnesium enthalten). Magnesiumreiche Nüsse, Blattgemüse oder Bohnen stehen nur sehr selten auf dem Speiseplan.

Viele der modernen Gewohnheiten tragen gemeinsam dazu bei, das bisschen Magnesium, das wir mit unserer Nahrung zu uns nehmen, auch noch zu verlieren.

Magnesium nimmt stark ab bei einem exzessivem Gebrauch von:

  • Alkohol
  • Salz
  • Kaffee
  • Phosphorsäure (wie sie etwa in Cola enthalten ist)
  • übermäßigem Schwitzen
  • lang andauerndem oder intensivem Stress
  • chronischem Durchfall
  • starker Regelblutung
  • Diuretika
  • Antibiotika
  • und anderen Medikamenten sowie mit dem Befall einiger Parasiten, die sich in den Eingeweiden einnisten

Beispielsweise ergab eine Studie im Kosovo, dass Menschen unter chronischer Belastung durch den Krieg große Mengen Magnesium ausgeschieden und so verloren hatten. 

Die Gefahr eines Mangels ist umso größer, als Magnesium vom Körper oft schlecht aufgenommen wird und schnell verloren geht. Um Magnesium gut absorbieren zu können, brauchen wir eine ganze Menge davon sowie genügend Vitamin B6, Vitamin D und Selen, damit die Aufnahme funktioniert.

Eine neue wissenschaftliche Untersuchung von Magnesium kam zu folgendem Schluss: „Es ist äußerst bedauerlich, dass der Mangel an einem so günstigem, leicht erhältlichen und ungiftigen Nährstoff überall auf der Welt Krankheiten nach sich zieht, die zu unkalkulierbarem Leiden und ebenso unkalkulierbaren Ausgaben führen.“ Das hätte ich selbst nicht besser ausdrücken können.

Obwohl er schwer zu messen und schwierig zu studieren ist, ist Magnesiummangel für viel verstecktes Leid verantwortlich – und das wäre leicht zu korrigieren. Wenn Sie also an irgendeinem der Symptome, die ich erwähnt habe, oder einer der Krankheiten, die ich aufgezählt habe, leiden, machen Sie sich keine Sorgen – das ist leicht zu reparieren! 

Und zwar so: 

  • Beschränken Sie ihre Konsumation von Kaffee, Cola, Salz, Zucker und Alkohol.
  • Lernen Sie, wie Sie sich aktiv entspannen können.
  • Fragen Sie Ihren Arzt, ob die Medikamente, die Sie nehmen, Magnesiumverlust verursachen können (das gilt beispielsweise für Medikamente gegen Bluthochdruck oder Diuretika).

Natürlich sollten Sie auch Nahrungsmittel zu sich nehmen, die viel Magnesium enthalten, und zwar so oft Sie können.

Magnesiumreiche Nahrungsmittel 

Es gibt einige Lebensmittel, die viel Magnesium von Natur aus enthalten:

Seetang, Weizenkleie, Weizenkeime, Mandeln, Cashew-Nüsse, Buchweizen, Paranüsse, Rotalgen, Haselnüsse, Hirse, Pekannüsse, Walnüsse, Roggen, Tofu, Sojabohnen, Naturreis, Feigen , Datteln, Blattkohl, Shrimps, Avocados, Petersilie, Bohnen, Gerste, Löwenzahnblätter und Knoblauch 

Auch magnesiumsreiche Nahrungsergänzungsmittel helfen: 

  • Die tägliche Mindestverzehrmenge (RDA) für Magnesium liegt bei ungefähr 300 mg. Viele Menschen nehmen weniger als 200 mg zu sich.
  • Manche Menschen brauchen möglicherweise wesentlich mehr als das, abhängig von ihren gesundheitlichen Voraussetzungen.
  • Für viele bewegt sich die beste Dosis zwischen 400 und 1.000 mg am Tag.
  • Am leichtesten absorbiert werden Magnesiumzitrat, Magnesiumglycinat bzw. -taurat oder Aspartate, wenngleich Krebs-Zyklus-Chelate (Malat, Succinat, Fumarat) auch relativ effizient sind.
  • Eine der Nebenwirkungen bei zu viel Magnesium ist Durchfall; das kann man vermeiden, indem man auf Magnesiumglycinat umsteigt.
  • Die meisten Mineralstoffe werden am besten zusammen mit anderen Mineralien im Rahmen von Multi-Mineral-Formeln eingenommen.
  • Ein heißes Bad mit Bittersalz (Magnesiumsulfat) ist eine gute Methode, um dringend benötigtes Magnesium aufzunehmen.

Menschen mit Nierenerkrankungen oder schweren Herzerkrankungen sollten Magnesium nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen. 

Sie werden sehen: Auch wenn Sie unter einem der beschriebenen Symptome leiden, können Sie sich ruhig entspannen.

Denn Magnesium ist ein Mineral, das Wunder wirkt. Und darum ist es essenziell für lebenslange, strahlende Gesundheit.

 

Quellen (in englischer Sprache): 

Tong, G. M. & Rude, R. K. (2005). Magnesium deficiency in critical illness. Journal of Intensive Care Medicine, 20(1):3-17, doi: 10.1177/0885066604271539

Johnson, S. (2001, February). The multifaceted and widespread pathology of magnesium deficiency. Medical Hypotheses, 56(2):163-70, doi: 10.1054/mehy.2000.1133