NADH und Anti-Aging - Drehen Sie die Zeit zurück

Veröffentlicht am: Juni 12, 2024
Irina Fink
Irina Fink

Heilpraktikerin

NADH wird auch als Coenzym 1 bezeichnet und kommt in Menschen, Tieren und auch in Hefe vor. Im Grunde ist es also Teil jedes Lebewesens.  

Forschungsergebnisse haben bestätigt, dass unser NADH-Spiegel mit zunehmendem Alter auf natürliche Weise sinkt, wodurch Gesundheitsprobleme vermehrt auftreten können. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung von chronischen Krankheiten, Muskelabbau und Müdigkeit. 

Manche Menschen verwenden NADH aber auch zur Behandlung von Bluthochdruck, Jetlag, Depressionen, der Parkinson-Krankheit oder der Stärkung des Immunsystems.

 


Sind Sie neugierig geworden? Dann lesen Sie jetzt weiter, um mehr über NADH zu erfahren.  


Inhalt

Was ist NADH? 

NADH (Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid + Wasserstoff) ist eine körpereigene Substanz, die aus dem B-Vitamin Niacin gebildet wird. Als unverzichtbares Coenzym, das in jeder Zelle vorkommt, fördert es die Energieproduktion, indem es Nährstoffe in Energie umwandelt. Darüber hinaus wirkt NADH als starkes Antioxidans, schützt Zellen vor Schäden und unterstützt wichtige Prozesse im Gehirn und Nervensystem. Aufgrund seiner zentralen Rolle im Stoffwechsel wird NADH oft als "Energielieferant der Zellen" bezeichnet.

Aber wie genau arbeitet NADH in unserem Körper? 

NADH wird als "helfendes Molekül" bezeichnet, weil es sich an andere Enzyme bindet und im Körper Reaktionen auslöst, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. 

Laut einem Artikel, der in Scientific America veröffentlicht wurde, "besagt eine prominente Theorie des Älterwerdens, dass der Verfall der Mitochondrien ein Schlüsselfaktor des Alterns ist."

Mitochondrien sind spezialisierte Strukturen, die in Zellen zu finden sind. Sie sind an vielen zellulären Prozessen beteiligt und helfen unter anderem dabei, die in Nährstoffen gespeicherte Energie zu extrahieren und in eine Energieform umzuwandeln, die die Körperzellen mit Energie versorgen kann.

Da Mitochondrien einen Teil ihrer Leistung verlieren, scheint dies zu Krankheiten und Symptomen beizutragen, die mit dem Altern verbunden sind. Beispiele dafür sind Herzerkrankungen, kognitiver Verfall und Müdigkeit.

NADH ist jedoch an dem Energiestoffwechsel beteiligt und so auch an einer Reihe von Körperprozessen, die das Leben ermöglichen. Einige Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass NADH die Funktion der Mitochondrien wiederherstellen und verbessern kann. So steigt nicht nur das Energieniveau, sondern auch die geistige Klarheit, Wachsamkeit, Konzentration und die Gedächtnisleistung.

 


Vor allem Biohacker greifen gerne auf NADH zurück. Sie sprechen von positiven Erfahrungen in Bezug auf die Ausdauer bei Workouts oder beim Laufen. 


Welche Wirkung hat NADH?

Befürworter von NADH-Nahrungsergänzungsmittel glauben, dass sie die natürlichen Effekte von NADH im Gehirn verstärken können. 

 


Einige gehen sogar so weit zu behaupten, dass sie Gedächtnis und kognitive Funktion bei Menschen mit Alzheimer-Krankheit wiederherstellen können. Es gibt sogar laufende Untersuchungen, ob NADH, durch Injektion oder intravenös verabreicht, das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit verlangsamen kann. 


Einige der überzeugenden Vorteile und deren Hintergrund haben wir für Sie etwas genauer zusammengefasst:

1. Wenn die Energie nachlässt - NADH als Hilfe beim chronischen Erschöpfungssyndrom

Der Großteil der aktuellen Forschung konzentriert sich auf die Verwendung von NADH bei der Behandlung des chronischen Erschöpfungssyndroms (Chronisches Fatigue Syndrom, CFS).

 


 Experten schätzen, dass bis zu 3 Millionen Europäer an CFS leiden. Frauen haben ein dreimal höheres Risiko als Männer, daran zu erkranken. Vor allem Frauen zwischen 40 und 60 Jahren sind vermehrt betroffen.


 

  • Mithilfe von Studien konnte eine mögliche Korrelation zwischen einem niedrigen ATP-Spiegel und dem chronischen Erschöpfungssyndrom festgestellt werden. ATP bedeutet Adenosintriphosphat und bezeichnet ein Molekül, welches Energie liefert und in jeder lebenden Zelle vorkommt. Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass NADH die Enzyme in unserem Körper dabei unterstützt, Nahrung in Energie umzuwandeln, und zwar in Form von ATP. Dadurch steht unserem Körper untertags mehr Energie zur Verfügung.
  • Zusätzlich kann NADH die Müdigkeit reduzieren, indem es die Funktion der Mitochondrien wiederherstellt. Dadurch wird vermehrt für den Körper verfügbare Energie freigesetzt.
  • Die Forschung zeigt auch, dass NADH die Gehirnfunktion stimulieren kann. Dadurch wird beispielsweise das Gedächtnis, die Aufmerksamkeitsspanne oder das Denkvermögen verbessert. Gerade beim chronischen Ermüdungssyndrom, welches häufig mit einer kognitiven Dysfunktion einhergeht, kann dieser Effekt die Beschwerden lindern. 
  • NADH kann Ihrem Gehirn helfen, Neurotransmitter zu bilden, wie etwa Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Sie alle sind wichtige Stoffe in unserem Gehirn, welche die Stimmung und die kognitive Funktion beeinflussen. Dadurch fühlen Sie sich wacher und vor allem auch glücklicher. 

Einige wenige Studien haben den kombinierten Einsatz von NADH und Coenzym Q10 bei Menschen mit chronischem Ermüdungssyndrom untersucht. 

  • Eine 2015 in “Antioxidants and Redox Signalling” veröffentlichte Studie berichtete, dass bei 73 Frauen mit CFS die kombinierte Anwendung von NADH und CoQ-10 im Vergleich zu einem Placebo zu einer Steigerung der körperlichen und kognitiven Funktion führte. 
  • Die Probanden berichteten außerdem von mehr Energie und einer verbesserten Konzentrationsfähigkeit
  • Die Ergebnisse der Studie zeigten zudem, dass die Kombination von NADH und Q10 ein wahres Antioxidans-Paket darstellt und unsere Zellen äußerst gut vor oxidativem Stress schützen.

➤Jetzt Ubiquinol Kapseln kaufen!

2. Die Wirkung von NADH auf die Psyche: Unterstützung bei Depressionen und Angstzuständen

Die Wirkung von NADH auf die Psyche zeigt ein großes Potenzial, insbesondere bei der Unterstützung von Menschen mit Depressionen und Angstzuständen. Diese Erkrankungen sind häufig mit einem Ungleichgewicht in der Gehirnchemie verbunden, das durch Stress, Schlafmangel oder andere Belastungen verstärkt wird.

Die meisten antidepressiven Medikamente wirken auf die Neurotransmitter im Gehirn. Man geht davon aus, dass NADH auf ähnliche, aber auf natürliche Weise wirkt:

Entscheidend ist, dass NADH eine Schlüsselrolle bei der Erzeugung von Energie in unseren Zellen hat. Wenn der NADH-Spiegel in unseren Zellen niedrig ist, sind die Nährstoffe im Gehirn erschöpft, wir können Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen und andere Stimmungsschwankungen erleben. 

Es hat sich gezeigt, dass die Erhöhung des NADH-Spiegels die zelluläre Energie, den Gehalt an Gehirnchemikalien und die richtige Menge an Neurorezeptoren und Neurotransmittern wiederherstellt, wodurch das Gehirn in sein normales Gleichgewicht zurückgebracht wird. Dies beeinflusst unsere Stimmung und reguliert das bestehende Ungleichgewicht.

➤Jetzt GABA bestellen!

3. Wieder auf Reisen - Jetlags mit NADH bekämpfen

Die NASA untersuchte die Wirksamkeit der Verwendung von NADH als Gegenmaßnahme für Jetlag. Grund der Überlegung war, dass NADH die Dopamin Synthese anregen kann und dadurch den Auswirkungen eines Jetlags in Form von kognitiven Dysfunktionen und Schläfrigkeit entgegenwirken könnte.

Was zeigten Studien?

  • 35 gesunde Vielreisende wurden für diese doppelblinde, placebokontrollierte Studie rekrutiert. Die Tests wurden an der Westküste durchgeführt, bevor die Probanden über Nacht an die Ostküste flogen.
  • Die Probanden erhielten entweder 20 mg NADH oder ein Placebo. Alle Probanden wurden am Morgen und am Nachmittag des Tages nach dem Nachtflug getestet, um die kognitive Funktion, die Stimmung und die Schläfrigkeit zu beurteilen.
  • Der Jetlag führte bei der Hälfte der Teilnehmer zu Schläfrigkeit und bei einem Drittel zu einer Verschlechterung der kognitiven Funktion. Am Morgen nach dem Flug zeigten die Probanden Aufmerksamkeitsdefizite, Störungen des Arbeitsgedächtnisses, der geteilten Aufmerksamkeit und der visuellen Wahrnehmungsgeschwindigkeit.
  • Diejenigen, die NADH erhielten, schnitten bei kognitiven und motorischen Tests signifikant besser ab, zeigten bessere Leistungen bei anderen Messungen und berichteten über weniger Schläfrigkeit als diejenigen, die ein Placebo einnahmen.

Die NASA kam zu dem Schluss, dass "stabilisiertes NADH die Jetlag-induzierten Störungen der kognitiven Leistungsfähigkeit signifikant reduzierte, einfach zu verabreichen war und keine unerwünschten Nebenwirkungen aufwies."

4. Natürlich ans Ziel - NADH als unterstützende Behandlungsmöglichkeit bei Parkinson

Das Coenzym wird besonders häufig mit der Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht und als vielversprechendes Behandlungsmittel angepriesen. 

Die Theorie, dass NADH die Parkinson-Krankheit (PD) beeinflussen könnte, wurde durch eine Studie aus dem Jahr 1996 angeheizt, in der die intravenöse Verabreichung von NADH über acht Tage zu einer vorübergehenden Verbesserung der PD-Symptome führte. 

Nachfolgende Studien konnten diese Ergebnisse nicht bestätigen. In einigen Fällen erwiesen sich die Effekte als vorübergehend und waren deshalb nicht praktikabel. In anderen wurde keine spürbare Wirkung auf die PD-Symptome gefunden. Dennoch wird nach wie vor weiter an dem Effekt von NADH auf Parkinson geforscht. 

Wie wird NADH vom Körper gebildet? 

Wie wird NADH im Körper gebildet?

NADH ist eine wichtige Substanz zur Energiegewinnung in unseren Zellen. Unser Körper kann NADH aber nicht direkt aus der Nahrung aufnehmen. Stattdessen muss er es selbst herstellen. Dazu benötigt er bestimmte Stoffe, die als Vorstufen dienen.

Eine wichtige Vorstufe ist Niacin (Vitamin B3), das wir mit der Nahrung aufnehmen. Es ist in Lebensmitteln wie Fleisch, Geflügel, Fisch, Avocados, Spargel und Brokkoli enthalten. Wenn wir Niacin zu uns nehmen, wird es im Körper in NAD+ umgewandelt, eine Form, die dann in NADH umgewandelt werden kann. NADH ist die aktive Form, die in den Zellen zur Energiegewinnung verwendet wird.

Eine weitere Vorstufe ist NMN (Nicotinamid-Mononukleotid). NMN trägt auch zur Erhöhung des NAD+-Spiegels im Körper bei, der dann in NADH umgewandelt wird. NMN wird immer mehr als wichtiges Element angesehen, da es die Produktion von NAD+ unterstützt, das wiederum in NADH umgewandelt wird.

Wenn dem Körper genügend Niacin oder NMN zur Verfügung steht, kann er ausreichend NADH produzieren. Fehlen diese Vorstufen, wird weniger NADH gebildet, was die Energieproduktion in den Zellen verringern kann.

Zusammengefasst: Der Körper verwendet Niacin und NMN, um NAD+ zu produzieren, das dann zu NADH wird. Eine ausreichende Versorgung mit diesen Stoffen ist wichtig, um den NADH-Spiegel und damit die Zellenergie zu erhöhen.

➤Jetzt NMN Kapseln bestellen!

Welche Nebenwirkungen können bei einer Einnahme von NADH auftreten? 

Erfahrungen zufolge, ist NADH sehr gut verträglich und für unseren Körper nicht schädlich, da er die Substanz auch selber herstellt. 

Bei übermäßigem Gebrauch kann NADH jedoch Nervosität, Angstzustände und Schlaflosigkeit verursachen. Wenn es durch Injektion verabreicht wird, kann NADH Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Injektionsstelle verursachen.

Es gibt nur wenige Untersuchungen zur langfristigen Sicherheit von NADH. Obwohl es als sicher gilt, sollten NADH-Ergänzungen nicht bei Kindern, schwangeren Frauen oder stillenden Müttern angewendet werden.

Fazit: 

  • NADH ist auch als “helfendes Molekül” bekannt, da es anderen Enzymen im Körper dabei hilft, unterschiedlichste Prozesse und Funktionen zu bewältigen. Es kommt in jedem Lebewesen vor. 
  • Dem Molekül wird nachgesagt, die Mitochondrienfunktion im Alter wieder zu verbessern. Dies wird mit einem erhöhten Energielevel und einer verbesserten Gedächtnisleistung assoziiert. 
  • Studien mit unterschiedlichen Schwerpunkten lassen vermuten, dass NADH ein wirksames Mittel zur Behandlung des chronischen Erschöpfungssyndroms, Jetlags, Depressionen und Parkinson sein könnte.  

 

 


Quellen (in Englischer Sprache): 

Alraek, T., Lee, M.S., Choi, TY. et al. Complementary and alternative medicine for patients with chronic fatigue syndrome: A systematic review. BMC Complement Altern Med 11, 87 (2011). doi: 10.1186/1472-6882-11-87

Birkmayer, J. G., Vrecko, C., Volc, D., & Birkmayer, W. (1993). Nicotinamide adenine dinucleotide (NADH)--a new therapeutic approach to Parkinson's disease. Comparison of oral and parenteral application. Acta neurologica Scandinavica. Supplementum, 146, 32–35.

Gong, B., Pan, Y., Vempati, P., Zhao, W., Knable, L., Ho, L., Wang, J., Sastre, M., Ono, K., Sauve, A. A., & Pasinetti, G. M. (2013). Nicotinamide riboside restores cognition through an upregulation of proliferator-activated receptor-γ coactivator 1α regulated β-secretase 1 degradation and mitochondrial gene expression in Alzheimer's mouse models. Neurobiology of aging, 34(6), 1581–1588. doi: 10.1016/j.neurobiolaging.2012.12.005

Bushehri, N., Jarrell, S. T., Lieberman, S., Mirdamadi-Zonozi, N., Birkmayer, G., & Preuss, H. G. (1998). Oral reduced B-nicotinamide adenine dinucleotide (NADH) affects blood pressure, lipid peroxidation, and lipid profile in hypertensive rats (SHR). Geriatric nephrology and urology, 8(2), 95–100. doi: 10.1023/a:1008242900153 

Forsyth, L. M., Preuss, H. G., MacDowell, A. L., Chiazze, L., Jr, Birkmayer, G. D., & Bellanti, J. A. (1999). Therapeutic effects of oral NADH on the symptoms of patients with chronic fatigue syndrome. Annals of allergy, asthma & immunology : official publication of the American College of Allergy, Asthma, & Immunology, 82(2), 185–191. doi: 10.1016/S1081-1206(10)62595-1

Kuhn, W., Müller, T., Winkel, R., Danielczik, S., Gerstner, A., Häcker, R., Mattern, C., & Przuntek, H. (1996). Parenteral application of NADH in Parkinson's disease: clinical improvement partially due to stimulation of endogenous levodopa biosynthesis. Journal of neural transmission (Vienna, Austria : 1996), 103(10), 1187–1193. doi: 10.1007/BF01271203 

Rainer, M., Kraxberger, E., Haushofer, M., Mucke, H. A., & Jellinger, K. A. (2000). No evidence for cognitive improvement from oral nicotinamide adenine dinucleotide (NADH) in dementia. Journal of neural transmission (Vienna, Austria : 1996), 107(12), 1475–1481. doi: 10.1007/s007020070011 

Jesús Castro-Marrero, Mario D. Cordero, María José Segundo, Naia Sáez-Francàs, Natalia Calvo, Lourdes Román-Malo, Luisa Aliste, Tomás Fernández de Sevilla, and José Alegre. Antioxidants & Redox Signaling. Mar 2015.679-685. doi: 10.1089/ars.2014.6181

Swerdlow R. H. (1998). Is NADH effective in the treatment of Parkinson's disease?. Drugs & aging, 13(4), 263–268. doi: 10.2165/00002512-199813040-00002

Choi, W. S., Palmiter, R. D., & Xia, Z. (2011). Loss of mitochondrial complex I activity potentiates dopamine neuron death induced by microtubule dysfunction in a Parkinson's disease model. The Journal of cell biology, 192(5), 873–882. doi: 10.1083/jcb.201009132